Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 1493 27. 03. 2012 1Eingegangen: 27. 03. 2012 / Ausgegeben: 25. 04. 2012 K l e i n e A n f r a g e Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie hat sich der Tourismus im Landkreis Göppingen in den vergangenen zehn Jahren anhand der Übernachtungszahlen, Umsätze, Investitionen und der touris - tischen Wertschöpfung entwickelt? 2. Wie viele Personen sind im Tourismus im Landkreis Göppingen 2012 beschäftigt und wie hat sich die Anzahl in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? 3. Welches touristische Potenzial wird für den Kreis Göppingen thematisch ge - sehen? 4. Wie hoch war der Landesanteil der Tourismusförderung für den Kreis Göppingen in den letzten 10 Jahren? 5. Mit welchen weiteren Maßnahmen soll der Tourismus im Kreis Göppingen landesseitig unterstützt werden? 23. 03. 2012 Dr. Birk, Razavi CDU Kleine Anfrage der Abg. Dr. Dietrich Birk und Nicole Razavi CDU und Antwort des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Tourismus im Landkreis Göppingen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1493 2 B e g r ü n d u n g Der Tourismus im Kreis Göppingen befindet sich im Aufwind. Die Bädergemeinden , Konsumgüterfirmen mit Weltruf und die Geschichte der Staufer bieten dafür wichtige Ansatzpunkte. Mit der Kleinen Anfrage soll in Erfahrung gebracht werden , ob und inwieweit die Landesregierung diese Einschätzung teilt und welche Maßnahmen sie zur touristischen Entwicklung des Landkreises Göppingen als sinnvoll ansieht. A n t w o r t Mit Schreiben vom 16. April 2012 Nr. 64-4360.0/1493 beantwortet das Ministe - rium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie hat sich der Tourismus im Landkreis Göppingen in den vergangenen zehn Jahren anhand der Übernachtungszahlen, Umsätze, Investitionen und der touristischen Wertschöpfung entwickelt? Zu 1.: Das Übernachtungsaufkommen der Gesamtregion Stuttgart hat sich in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt. So gibt es ein Übernachtungsplus von 9,4 Prozent für die Gesamtregion Stuttgart. Die Entwicklung des Tourismus im Landkreis Göppingen seit dem Jahr 2002 zeigt, dass von 2002 bis 2011 die Ankünfte um rund 14 Prozent und die Übernachtungen um rund 9 Prozent gestiegen sind. Im selben Zeitraum sind die Ausländerankünfte im Landkreis um rund 68 Prozent und die Ausländerübernachtungen um rund 64 Prozent gewachsen. Mit knapp 500.000 Übernachtungen ist der Landkreis Göppingen aber nach wie vor das Schlusslicht im Übernachtungsaufkommen der Gesamtregion Stuttgart. Beherbergung im Reiseverkehr (einschl. Campingplätze) im Landkreis Göppingen Jahr Betriebe 1) Schlafgelegen-heiten 1)2) Ankünfte Übernachtungen Aufenthaltsdauer Auslastung der Schlafgelegenheiten 2) insgesamt Ausländer3) insgesamt Ausländer3) Anzahl Tage in % 2002 100 3.756 166.685 15.818 457.219 35.430 2,7 33,5 2003 98 3.621 156.723 16.477 440.580 37.047 2,8 34,0 2004 104 4.557 174.247 23.280 468.273 50.262 2,7 30,1 2005 99 4.428 175.118 24.592 464.539 47.544 2,7 30,1 2006 98 4.421 174.038 24.340 463.903 51.988 2,7 29,5 2007 101 4.838 185.313 26.334 484.108 54.382 2,6 29,4 2008 102 4.879 195.432 27.003 504.990 55.599 2,6 30,1 2009 100 4.487 168.328 21.853 445.198 40.880 2,6 28,5 2010 101 4.617 169.159 21.403 447.244 40.848 2,6 28,3 2011 107 4.730 189.973 26.514 498.090 58.051 2,6 31,3 1) Stand Juli. 2) bis 2003 Betten bzw. Bettenauslastung. 3) Gäste mit Wohnsitz im Ausland. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1493 Angaben über die Umsätze können nur hilfsweise aus dem statistischen Unternehmensregister herangezogen werden. Exemplarisch werden die Umsätze der Wirtschaftsabteilungen Hotels (ohne Hotels garnis), Gasthöfe, Pensionen und Restaurants mit herkömmlicher Bedienung im Landkreis Göppingen im Jahr 2009 aufgeführt : Umsätze in Tsd. Euro Hotels (ohne Hotels garnis): 111.988 Gasthöfe: 9.727 Pensionen: 916 Restaurants: 48.904 Die Darstellung einer Zeitreihe zu diesen Daten ist aus dem Unternehmensregister nicht möglich. Angaben über die Investitionen sowie über die touristische Wertschöpfung liegen nicht vor. 2. Wie viele Personen sind im Tourismus im Landkreis Göppingen 2012 beschäftigt und wie hat sich die Anzahl in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Zu 2.: Es gibt in der Klassifikation der Wirtschaftszweige, die den amtlichen Unternehmensstatistiken zugrunde liegt, keinen Wirtschaftszweig „Tourismus“. Tourismus wird im Allgemeinen als eine umfassende, wirtschaftsbereichsübergreifende Besonderheit verstanden. Der Tourismus ist in diesem Sinne ein Querschnittsbereich , der sich aus einer Vielzahl von Leistungen unterschiedlicher Wirtschaftszweige , in der Regel allerdings nur zu einem gewissen Teil ihrer Gesamtleistung zusammensetzt. Die erwünschten Angaben zur Beschäftigung im Tourismus des Landkreis Göppingen sind vor diesem Hintergrund nicht möglich. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hat zur Darstellung der Beschäftigung im Tourismus und Gastgewerbe im Landkreis Göppingen hilfsweise auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe und bei Reisebüros und Reiseveranstaltern nach dem Unternehmensregister abgestellt. Hierbei sind im Folgenden die Zahlen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten der Betriebe und Einbetriebsunternehmen mit Stand vom 31. Dezember 2009 dargestellt : Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte: Anzahl Gastgewerbe: 1.554 Reisebüros: 85 Reiseveranstalter: 0 Selbstständige, mithelfende Familienangehörige sowie geringfügig Beschäftigte, die insbesondere in mittleren und kleinen Betrieben des Gastgewerbes und der Reisebranche eine Rolle spielen, bleiben in dieser Statistik allerdings unberücksichtigt . Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1493 4 3. Welches touristische Potenzial wird für den Kreis Göppingen thematisch ge - sehen? Zu 3.: Die Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH schätzt das touristische Potenzial des Landkreises Göppingen als ausbaufähig ein. Der Landkreis Göppingen ist von Landschaft, Wirtschaft, Bädern und Städten touristisch geprägt. In den letzten Jahren hat die Tourismusinitiative Stauferkreis gemeinsam mit der Regio Stuttgart GmbH neue Akzente in der touristischen Vermarktung gesetzt. Ferner wird der Ausbau der Burgruine Hohenstaufen den Tourismus im Landkreis fördern . Die Bäderkommunen Bad Boll, Bad Ditzenbach und Bad Überkingen haben touristisches Potenzial. Durch die Neuausrichtung des Bades in Bad Überkingen wird hier nochmals neuer Schwung entstehen. Wirtschaftsunternehmen wie Wala, Weleda, Märklin, WMF etc. haben nach Einschätzung der Regio Stuttgart GmbH auch touristisches Potenzial. Nach Auskunft des Landratsamtes Göppingen ist die Erhöhung der Tages- und Übernachtungstouristen im Kreis neben der Reflexion des touristischen Angebots ein Ziel für die Tourismuskonzeption, die im Rahmen der Kreisentwicklung 2010 vom Kreistag als Leuchtturmprojekt definiert wurde und im Laufe des Jahres 2012 mit externer Moderation unter Einbeziehung aller wichtigen Partner des Tourismus bearbeitet wird. Der Tourismus wird dabei als bedeutender und ausbaufähiger Wirtschaftsfaktor für den Landkreis Göppingen gesehen, dessen Potenziale bislang nicht ausgeschöpft sind. Parallel zur Bearbeitung der Tourismuskonzeption, zur Erhöhung der Gäste- und Übernachtungszahlen und zur Steigerung des Bekanntheitsgrads wurde und wird nach den Angaben des Landratsamts Göppingen an touristischen Produkten und Kooperationen gearbeitet. Das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßt diese Aktivitäten . 4. Wie hoch war der Landesanteil der Tourismusförderung für den Kreis Göppingen in den letzten 10 Jahren? Zu 4.: Zur Unterstützung des Tourismus im Landkreis Göppingen stehen als direkte Fördermöglichkeiten die landesweit angebotenen touristischen Förderprogramme für kommunale Tourismusinfrastruktureinrichtungen zur Verfügung. Das sind das jährlich ausgeschriebene Tourismusinfrastrukturprogramm, in den Jahren 2008 bis 2009 das Sonderprogramm „Sanfter Tourismus“ und in den Jahren 2009 bis 2010 das Sonderprogramm „Nachhaltige Tourismusinfrastruktur“ sowie das einzelbetriebliche Tourismusförderungsprogramm der L-Bank mittels zinsverbilligter Darlehen. Für den Landkreis Göppingen stellt sich die Förderung im Zeitraum 2002 bis 2012 wie folgt dar: Anzahl der Investition Zuschuss Vorhaben Tourismusinfrastrukturprogramm 4 10,00 Mio. € 2,37 Mio. € Sonderprogramm Sanfter T. 3 0,42 Mio. € 0,20 Mio. € Sonderprogramm Nachhaltiger T. 0 0,00 Mio. € 0,00 Mio. € Gesamt 7 10,42 Mio. € 2,57 Mio. € 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1493 Die im laufenden Jahr 2012 gewährte Zuwendung an die Stadt Bad Ditzenbach in Höhe von 27.650 Euro ist dabei enthalten. Der Landkreis Göppingen hat somit in den Jahren 2002 bis 2012 insgesamt Mittel in Höhe von rund 2,57 Mio. Euro aus der Tourismusförderung erhalten. Im Rahmen der einzelbetrieblichen Förderung sind im Zeitraum 2002 bis 2011 im Landkreis Göppingen durch die L-Bank vier Darlehen mit einem Darlehensvolumen von insgesamt 1,38 Mio. Euro bewilligt worden. Das Gesamtinvestitions - volumen lag bei insgesamt 1,86 Mio. Euro. Es konnten dadurch insgesamt zwei neue Arbeitsplätze geschaffen werden. 5. Mit welchen weiteren Maßnahmen soll der Tourismus im Kreis Göppingen landesseitig unterstützt werden? Zu 5.: Der Tourismus im Landkreis Göppingen wird landesseitig durch die Tourismusförderprogramme unterstützt. So können die Gemeinden des Landkreises Anträge beim Tourismusinfrastrukturprogramm stellen, das in Kürze wieder vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz ausgeschrieben wird. Außerdem können Tourismusbetriebe in den prädikatisierten Gemeinden Bad Ditzenbach , Bad Überkingen und Bad Boll bei der L-Bank zur Modernisierung von Gebäuden und Außenanlagen langfristige, zinsverbilligte Förderdarlehen erhalten. Das regionale Marketing der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH wird von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg aus Landesmitteln gefördert und kommt mittelbar auch dem Landkreis Göppingen zugute. Bonde Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (None) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Warning /CompatibilityLevel 1.6 /CompressObjects /Off /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages false /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Default /DetectBlends true /DetectCurves 0.1000 /ColorConversionStrategy /LeaveColorUnchanged /DoThumbnails false /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 524288 /LockDistillerParams true /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments false /ParseDSCCommentsForDocInfo true /PreserveCopyPage true /PreserveDICMYKValues true /PreserveEPSInfo true /PreserveFlatness true /PreserveHalftoneInfo false /PreserveOPIComments true /PreserveOverprintSettings true /StartPage 1 /SubsetFonts true /TransferFunctionInfo /Preserve /UCRandBGInfo /Preserve /UsePrologue false /ColorSettingsFile () /AlwaysEmbed [ true ] /NeverEmbed [ true ] /AntiAliasColorImages false /CropColorImages true /ColorImageMinResolution 150 /ColorImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleColorImages true /ColorImageDownsampleType /Bicubic /ColorImageResolution 300 /ColorImageDepth 8 /ColorImageMinDownsampleDepth 1 /ColorImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeColorImages true /ColorImageFilter /FlateEncode /AutoFilterColorImages false /ColorImageAutoFilterStrategy /JPEG /ColorACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /ColorImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000ColorACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000ColorImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 150 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 600 /GrayImageDepth 8 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /FlateEncode /AutoFilterGrayImages false /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /GrayImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000GrayACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000GrayImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict << /K -1 >> /AllowPSXObjects true /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName (http://www.color.org) /PDFXTrapped /False /CreateJDFFile false /SyntheticBoldness 1.000000 /Description << /DEU () >> >> setdistillerparams << /HWResolution [1200 1200] /PageSize [595.276 841.890] >> setpagedevice