Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 1780 30. 05. 2012 1Eingegangen: 30. 05. 2012 / Ausgegeben: 26. 06. 2012 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie stellt sich aktuell die ärztliche Versorgung im Stadtkreis Baden-Baden und im südlichen Landkreis Rastatt (aufgeschlüsselt nach Ärztegruppen und nach Gemeinden) dar? 2. Sind Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Krankenhäuser und Arztpraxen vor Ort zu erkennen? 3. Wie sieht die Perspektive der ärztlichen Versorgung im Stadtkreis Baden- Baden und im südlichen Landkreis Rastatt bis zum Jahr 2025 aus? 4. Wie lang sind aktuell die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts bzw. des Not - arztes im Notfall und wie werden diese sich voraussichtlich entwickeln? 5. Welche Entwicklung hinsichtlich der Anzahl an Rettungswagen bzw. Notarztwagen ist bis 2025 zu erwarten? 25. 05. 2012 Wald CDU Kleine Anfrage des Abg. Tobias Wald CDU und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Ärztliche Versorgung im Stadtkreis Baden-Baden und im südlichen Landkreis Rastatt Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1780 2 A n t w o r t Mit Schreiben vom 18. Juni 2012 Nr. 52-0141.5/15/1780 beantwortet das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren in Abstimmung mit dem Innenministerium die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie stellt sich aktuell die ärztliche Versorgung im Stadtkreis Baden-Baden und im südlichen Landkreis Rastatt (aufgeschlüsselt nach Ärztegruppen und nach Gemeinden) dar? Die ärztliche Versorgungssituation im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Rastatt stellt sich wie folgt dar: a) Krankenhausärzte: Nach den Erhebungen des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg waren zum Stand 31. Oktober 2010 im Stadtkreis Baden-Baden 244 Ärztinnen und Ärzte in den dortigen fünf Krankenhäusern und im Landkreis Rastatt 167 Ärztinnen und Ärzte in den Krankenhäusern in Forbach, Rastatt und Bühl tätig. Aktuellere Erhebungen liegen nicht vor. Die Entwicklung der Arztzahlen im Krankenhaus lässt sich den folgenden Tabellen entnehmen. Tabelle: Entwicklung der Arztzahlen im Krankenhaus Stadtkreis Baden-Baden Tabelle: Entwicklung der Arztzahlen im Krankenhaus Landkreis Rastatt Quelle: Statistisches Landesamt; Stand: 31. Oktober 2010; veröffentlicht: 28. Oktober 2011 b) Niedergelassene Ärzte: Die ambulante vertragsärztliche Versorgung ist im Planungsbereich Baden-Baden/ Rastatt sichergestellt. Sämtliche Facharztgruppen sind vertreten und in jeder Gemeinde gibt es mindestens einen Hausarzt. Gemäß den Regelungsvorschriften für die Bedarfsplanung sind nach Beschlusslage des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vom 28. Februar 2012 für alle Arztgruppen Zulassungsbeschränkungen wegen rechnerischer Überversorgung angeordnet. Das hausärztliche Versorgungsangebot weist keine Lücken auf, die Hausarztdichte (Verhältnis Einwohner je Hausarzt) liegt kreisweit im Landesdurchschnitt. Die Fachärzte konzentrieren sich erwartungsgemäß in den Mittelzentren Bühl, Gaggenau/Gernsbach und Rastatt sowie weit überdurchschnittlich im Stadtkreis Baden-Baden, sodass hier von einem sehr guten Facharztangebot gesprochen werden kann. Jahr 2008 2009 2010 Berufsausübende Ärzte im Krankenhaus 223 234 244 Jahr 2008 2009 2010 Berufsausübende Ärzte im Krankenhaus 153 153 167 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1780 Quelle: Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg 2. Sind Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf Krankenhäuser und Arztpraxen vor Ort zu erkennen? 3. Wie sieht die Perspektive der ärztlichen Versorgung im Stadtkreis Baden- Baden und im südlichen Landkreis Rastatt bis zum Jahr 2025 aus? Zu den Fragen 2. und 3.: a) Krankenhausärzte: Die Anzahl der Krankenhausärzte ist in den letzten Jahren gestiegen. Wesentliche Auswirkungen der demografischen Entwicklung sind nicht zu erkennen. Die Entwicklung der ärztlichen Versorgung in Krankenhäusern bis zum Jahr 2025 kann nicht vorausgesagt werden. Dies hängt im Wesentlichen davon ab, wie viel junge Menschen den Arztberuf ergreifen und wie die Krankenhausträger die Arbeitsbedingungen in den Krankenhäusern gestalten. Vertragsärztliche Versorgung Baden-Baden + LK Rastatt (Kopfzahl; einschl. Angestellte, Job-Sharer, halbe Versorgungsaufträge) Ort Hausärzte Fachärzte Summe Au am Rhein 1 1 2 Baden-Baden 50 108 158 Bietigheim 3 3 Bischweier 1 1 Bühl 15 39 54 Bühlertal 4 4 Durmersheim 8 3 11 Elchesheim-Illingen 3 3 Forbach 3 3 Gaggenau 13 24 37 Gernsbach 8 10 18 Hügelsheim 2 2 Iffezheim 4 3 7 Kuppenheim 6 3 9 Lichtenau 3 3 Loffenau 1 1 Muggensturm 4 4 Ötigheim 4 1 5 Ottersweier 2 2 Rastatt 31 72 103 Rheinmünster 4 4 Sinzheim 6 4 10 Steinmauern 1 1 Weisenbach 3 3 Gesamtergebnis 180 268 448 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1780 4 b) Niedergelassene Ärzte: Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg entspricht der Altersdurchschnitt der Hausärzte im Planungsbereich Baden-Baden/Rastatt dem Landesschnitt. Der Anteil der über 60-jährigen Ärzte beträgt 29 %. In den nächsten fünf Jahren müsse von rund 53 altersbedingten Praxisabgaben bei den Hausärzten im Planungsbereich Baden-Baden/Rastatt ausgegangen werden. Bei der aktuellen Nachbesetzungsquote sei jedoch davon auszugehen, dass rund 18 Haus - arztpraxen keinen Nachfolger finden werden. Die Altersverteilung bei den Fachärzten ist mit 22 % über 60-jähriger Ärzte leicht günstiger als der Durchschnitt, sodass für die nächsten Jahre auf ein konstantes Fortbestehen des vorhandenen Facharzt-Angebots gehofft werden kann. 4. Wie lang sind aktuell die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts bzw. des Notarztes im Notfall und wie werden diese sich voraussichtlich entwickeln? 5. Welche Entwicklung hinsichtlich der Anzahl an Rettungswagen bzw. Notarztwagen ist bis 2025 zu erwarten? Zu den Fragen 4. und 5.: In Baden-Württemberg müssen nach dem Rettungsdienstgesetz Notarzt und Rettungswagen (RTW) in 95 % der Fälle im Zeitraum eines Jahres innerhalb von 10 bis 15 Minuten am Notfallort an der Straße eintreffen. Die gesetzliche Hilfsfrist ist dabei zentrale Vorgabe bei der Bedarfsplanung in der Notfallrettung, aus der sich der Ausbauzustand der bedarfsgerechten rettungsdienstlichen Vorhaltungen ableitet. Die Einhaltung der Hilfsfrist muss durch den Bereichsausschuss vor Ort planerisch und organisatorisch sichergestellt werden. Nach dem vom örtlich zuständigen Bereichsausschuss beschlossenen Bereichsplan bestehen zur präklinischen Versorgung der Menschen im Rettungsdienst - bereich Mittelbaden (Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt) folgende rettungsdienstliche Vorhaltungen: I. Notarztsysteme 1 Notarzteinsatzfahrzeug Standort Einsatzfahrzeuge Einsatzzeiten Rettungsdienstorg . Jährliche Vorhaltestunden Bühl NEF1 Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Baden-Baden NEF Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Rastatt NEF Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Gernsbach NEF Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 1780 II. Rettungswachen 1 Rettungswagen Mit einer Hilfsfristeinhaltungsquote von 90,2 % bei den Notärzten und einer Hilfsfristeinhaltungsquote von 94,2 % bei den RTW gewährleisten diese Vorhaltungen im Rettungsdienstbereich Mittelbaden ein hohes Sicherheits- und Versorgungsniveau . Dennoch soll die 95 % Percentile erreicht werden. Der Bereichsausschuss vor Ort hat dazu eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich in regelmäßigen Sitzungen mit der Einhaltung der Hilfsfrist befasst. Die Rechtsaufsichtsbehörden sind aufgefordert, den Bereichsausschuss hierbei aktiv und zielorientiert zu begleiten . Die Sicherstellung der Hilfsfristeinhaltung wird angesichts der durch die demografische Entwicklung zu erwartenden steigenden Einsatzzahlen sowie durch die sich ändernden Rahmenbedingungen infolge von Konzentrations- und Spezialisierungstendenzen bei den medizinischen Einrichtungen zukünftig eine noch größere Herausforderung werden. Der Landesausschuss für den Rettungsdienst (LARD) als paritätisch mit Vertretern der Kosten- und Leistungsträger besetztes oberstes Gremium im Rettungsdienst wird daher im Rahmen der bevorstehenden 65. Sitzung des LARD am 10. Juli 2012 als Schwerpunktthema weitere mögliche Maßnahmen zur Hilfsfristeinhaltung beraten. Zentrale Themen werden dabei vor allem eine Stärkung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit sowie technische Systeme (GPS) zur Unterstützung der Disponenten sein. Die Landesregierung geht davon aus, dass Baden-Württemberg im Rahmen der bewährten Strukturen der Selbstverwaltung im Rettungsdienst über ausreichend Potenzial verfügt, um allen Herausforderungen begegnen zu können. Altpeter Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Standort Einsatzfahrzeuge Einsatzzeiten Rettungsdienstorg . Jährliche Vorhaltestunden Bühl RTW 11 RTW 2 Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) Mo.–So. (07:00–19:00 Uhr) DRK 8.760 4.380 Baden-Baden RTW 1 RTW 2 Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 8.760 Unterstmatt RTW Mo.–So. (nur in den Wintermonaten vom 01.12. bis 31.03.2012 zu den Ski-Lift-Zeiten) DRK 1.586 (gemittelt) Rastatt RTW Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Würmersheim RTW Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Gaggenau RTW Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Gernsbach RTW Mo.–So. (00:00–24:00 Uhr) DRK 8.760 Forbach RTW Mo.–So. 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