Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 3077 15. Wahlperiode Eingang: 19.02.2013 Kleine Anfrage des Abg. Siegfried Lehmann GRÜNE Entwicklung des strukturellen Unterrichtsdefizits an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hat sich das strukturelle Unterrichtsdefizit an den beruflichen Schulen in BadenWürttemberg in den vergangenen fünf Jahren in den einzelnen Regierungspräsidien und aufgeschlüsselt nach einzelnen Schulen entwickelt? 2. Wie hat sich die Überstundenbugwelle an den beruflichen Schulen in Baden-Württemberg in den vergangenen fünf Jahren in den einzelnen Regierungspräsidien und aufgeschlüsselt nach einzelnen Schulen entwickelt? 3. Wie hat sich die Anzahl der Kleinstklassen an den beruflichen Schulen in BadenWürttemberg in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? 4. Wie viele Klassen an beruflichen Schulen in Baden-Württemberg unterschreiten derzeit die Mindestgröße, damit die duale Ausbildung erhalten werden kann – differenziert nach angestrebten Berufen und Berufsschulstandorten? 14.02.2013 Lehmann GRÜNE Begründung Insgesamt konnte das strukturelle Unterrichtsdefizit an den beruflichen Schulen in BadenWürttemberg in den vergangenen Jahren, insbesondere im Schuljahr 2012/2013 gesenkt werden. Während das strukturelle Unterrichtsdefizit in den 80er-Jahren noch bei über 11 Prozent lag und sich seit dem Jahr 2000 auf 4 bis 5 Prozent einpendelte, konnte es im Schuljahr 2012/2013 auf 2,7 Prozent reduziert werden. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung weicht die Höhe des strukturellen Unterrichtsdefizits an den einzelnen beruflichen Schulen deutlich voneinander ab. Um eine Gesamtsicht über die Versorgungssituation der einzelnen beruflichen Schulen zu erhalten, ist daher eine schulscharfe Darstellung des strukturellen Unterrichtsdefizits erforderlich. Die Versorgung insbesondere des ländlichen Raums und eine Sicherstellung der dualen Ausbildung auch in ländlichen Gegenden macht oftmals das Bestehen von so genannten Kleinstklassen erforderlich. Doch auch die hierfür erforderliche Klassengröße wird – nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung – häufig unterschritten, um eine duale Ausbildung wohnortnah zu ermöglichen. Für eine weitere Diskussion über die regionale Schulentwicklung an beruflichen Schulen ist eine Darstellung der Klassengrößen erforderlich.