Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 3704 01. 07. 2013 1Eingegangen: 01. 07. 2013 / Ausgegeben: 05. 08. 2013 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie die Entwicklung der Qualität des Bahnverkehrs im Enzkreis und in Pforzheim im Jahr 2012? 2. Was waren die Hauptgründe dafür, dass der Nahverkehr auf der Strecke Karlsruhe –Pforzheim–Stuttgart nur mit der Note 2,9 bewertet wurde? 3. Wie erklärt sie die Verschlechterung der Pünktlichkeitswerte im Nahverkehr auf der Strecke Karlsruhe–Pforzheim–Stuttgart gegenüber den Jahren 2008 und 2009? 4. Wie bewertet sie die Realisierungschancen für einen zeitnahen Ausbau der Strecke? 5. Was tut sie für eine Verbesserung des Nahverkehrs auf der Strecke Karlsruhe– Pforzheim–Stuttgart? 6. Welche Gründe sieht sie für das besonders schlechte Abschneiden des Stadtbahnbetriebs in der Region? 7. Was tut sie für eine Verbesserung der Pünktlichkeitswerte und des Services im regionalen Stadtbahnbetrieb? 28. 06. 2013 Dr. Rülke FDP/DVP Kleine Anfrage des Abg. Dr. Hans-Ulrich Rülke FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Qualität des Bahnverkehrs im Enzkreis und in Pforzheim Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 3704 2 A n t w o r t Mit Schreiben vom 24. Juli 2013 Nr. 3-3822.0-00/858 beantwortet das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie bewertet sie die Entwicklung der Qualität des Bahnverkehrs im Enzkreis und in Pforzheim im Jahr 2012? In Bezug auf die Strecke Stuttgart–Karlsruhe wird auf die Antwort zur Frage 1 der Drucksache 15/2892 verwiesen. Die Qualität des Bahnverkehrs im Nagoldtal war sehr gut, auf der Enztalbahn nach Bad Wildbad zumindest gut. 2. Was waren die Hauptgründe dafür, dass der Nahverkehr auf der Strecke Karlsruhe –Pforzheim–Stuttgart nur mit der Note 2,9 bewertet wurde? Aus der Frage geht nicht hervor, worauf sich diese Bewertung beziehen soll. Die Kundenzufriedenheitsbefragungen im Rahmen des Qualitätsmesssystems für den großen Verkehrsvertrag mit der DB Regio erlauben keine statistisch abgesicherten Auswertungen für einzelne Strecken. 3. Wie erklärt sie die Verschlechterung der Pünktlichkeitswerte im Nahverkehr auf der Strecke Karlsruhe–Pforzheim–Stuttgart gegenüber den Jahren 2008 und 2009? Hierzu wird auf die Antwort zur Frage 1 der Drucksache 15/2892 verwiesen. 4. Wie bewertet sie die Realisierungschancen für einen zeitnahen Ausbau der Strecke? Bereits der geltende Bundesverkehrswegeplan (BVWP) 2003 enthält die Neubaustrecke Karlsruhe–Stuttgart–Nürnberg(–Dresden). Konkrete Ausbaupläne der DB für die Abschnitte in Baden-Württemberg sind der Landesregierung aber nicht bekannt. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) hat die Strecke erneut für den neuen BVWP angemeldet. Mit einem zeitnahen Ausbau der Strecke ist nach Einschätzung des MVI nicht zu rechnen. Ein Konzept des VCD (Agenda-Arbeitskreise) enthält Vorschläge für drei zusätzliche Haltepunkte an der Strecke Mühlacker–Pforzheim und einen im Nagoldtal. Davon ist derzeit nur der Halt Mühlacker-Stöckach fahrplantechnisch umsetzbar. 5. Was tut sie für eine Verbesserung des Nahverkehrs auf der Strecke Karlsruhe– Pforzheim–Stuttgart? Auf den Regionalverkehrslinien Stuttgart–Karlsruhe wird modernes Fahrzeugmaterial eingesetzt. Zu den leider vorhandenen Pünktlichkeitsproblemen hat die DB eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung von Eisenbahninfrastruktur- und Verkehrsunternehmen eingesetzt. Wir verweisen außerdem auf die Antworten zu den Fragen 2 und 7 der Drucksache 15/2892. 6. Welche Gründe sieht sie für das besonders schlechte Abschneiden des Stadtbahnbetriebs in der Region? Nach Einschätzung des MVI wurde die Komplexität der Auswirkungen der Baustellen in der Karlsruher Innenstadt von der AVG lange unterschätzt. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2012 wurde auf der S 5 zwischen Karlsruhe und Pforzheim ein neues Fahrplankonzept mit deutlich entspannteren Fahrzeiten eingeführt . Dies hat die Pünktlichkeit der Stadtbahnlinie S 5 Wörth–Karlsruhe– Pforzheim spürbar verbessert. Die Pünktlichkeit der meisten Stadtbahnlinien befindet sich 2013 bisher auf einem akzeptablen Niveau. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 3704 7. Was tut sie für eine Verbesserung der Pünktlichkeitswerte und des Services im regionalen Stadtbahnbetrieb? Problematisch ist derzeit v.a. noch die Stadtbahnlinie S 4 Karlsruhe–Eppingen– Heilbronn. Auch für diese Linie ist ab Dezember 2013 ein neues Fahrplankonzept vorgesehen, von dem Verbesserungen der Pünktlichkeit erwartet werden. Hermann Minister für Verkehr und Infrastruktur