Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 4030 13. 09. 2013 1Eingegangen: 13. 09. 2013 / Ausgegeben: 11. 10. 2013 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie aus ihrer Sicht die unterrichtspraktischen Erfahrungen der Gemeinschaftsschullehrkräfte in Klassenstufe fünf im Schuljahr 2012/2013? 2. Welche Maßnahmen sind bisher ergriffen worden und welche weitergehenden Schritte sind geplant, um die Lehrkräfte der fünften und sechsten Klassen der Gemeinschaftsschule, zum Beispiel in Form von differenzierenden Unterrichtsmaterialien , didaktischer Hilfestellung und Vernetzungsangeboten, zu unterstützen ? 3. Welche Funktionen und Aufgaben übernehmen dabei die landeseigenen Behörden (zum Beispiel Kultusministerium, Schulämter, Landesinstitut für Schulentwicklung )? 4. Inwiefern ist es möglich, bereits von Lehrkräften selbst erarbeitetes und bewährtes Material und Erfahrungen der Starterschulen zu sichern und Lehrkräften angehender Gemeinschaftsschulen einfach zur Verfügung zu stellen? 5. Inwiefern ist eine frühzeitige Entwicklung und Planung von unterstützenden Materialien (Lernjobs u. a.) für die laufenden Klassenstufen sowie die Klassen - stufen sieben und fortfolgende sichergestellt? 6. Was ist geplant, um offene Fragen im Zusammenhang mit Schulbuchverlagen zu koordinieren? Kleine Anfrage der Abg. Sandra Boser GRÜNE und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Unterrichtspraktische Unterstützung der Gemeinschaftsschulen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4030 2 7. Inwiefern ist eine zielstrebige Kommunikation der Schulbehörden und Schulen mit den Schulbuchverlagen sichergestellt, damit kommende Schulbuchserien den Bedürfnissen der neuen Herausforderungen an Gemeinschaftsschulen gerecht werden (Binnendifferenzierung, Praxistauglichkeit, Einsatzmöglichkeiten, etc.)? 8. Welche webbasierten Computerprogramme werden für die Vernetzung der Gemeinschaftsschulen genutzt und welche Erfahrungen liegen hierzu vor? 13. 09. 2013 Boser GRÜNE B e g r ü n d u n g Eine qualitativ hochwertige und verlässliche Begleitung der Einführung der Gemeinschaftsschulen hinsichtlich didaktischer sowie schulpraktischer Fragen, auch in Form von Arbeitsmaterialien, trägt entscheidend zum Erfolg der neuen Schulart bei. A n t w o r t Mit Schreiben vom 7. Oktober 2013 Nr. GI-6521.-18/4 beantwortet das Ministe - rium für Kultus, Jugend und Sport die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie aus ihrer Sicht die unterrichtspraktischen Erfahrungen der Gemeinschaftsschullehrkräfte in Klassenstufe fünf im Schuljahr 2012/2013? Die Starterschulen sind Schulen, die sich vor allem durch ihre langjährigen Erfahrungen mit individuellen und kooperativen Lernmethoden auszeichnen und einen längeren Schulentwicklungsprozess hinter sich haben. Die Erfahrungen der Lehrkräfte an diesen Gemeinschaftsschulen im Schuljahr 2012/2013 werden sehr geschätzt . Deshalb bindet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport diese hoch engagierten Lehrkräfte in besonderer Weise in Weiterentwicklungsprozesse der Gemeinschaftsschulen ein. Dies findet zum Beispiel in Form von Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen statt, aber auch bei Vernetzungstreffen. 2. Welche Maßnahmen sind bisher ergriffen worden und welche weitergehenden Schritte sind geplant, um die Lehrkräfte der fünften und sechsten Klassen der Gemeinschaftsschule, zum Beispiel in Form von differenzierenden Unterrichtsmaterialien , didaktischer Hilfestellung und Vernetzungsangeboten, zu unterstützen ? Die Lehrkräfte an den Gemeinschaftsschulen werden durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in verschiedener Hinsicht in ihrer Arbeit unterstützt. Regelmäßig stattfindende Vernetzungstreffen der Gemeinschaftsschulen haben zum Ziel, das Wissen der Schulen untereinander auszutauschen, Kontakte herbeizuführen , um Schulen die Möglichkeit des informellen Informations- und Mate - rialaustausches zu geben, offene Fragen auf kurzem Wege zu klären und über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Die Gemeinschaftsschulen, die 2012 an 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4030 den Start gingen, haben sich dazu bisher viermal getroffen, die Gemeinschaftsschulen , die 2013 an den Start gingen, haben sich bislang einmal getroffen. Daneben hat das Landesinstitut für Schulentwicklung im Auftrag des Kultusminis - teriums Handreichungen mit Kompetenzrastern, Lernwegelisten und exemplarischen Lernmaterialien, basierend auf den Bildungsplänen 2004 (Realschule, Gym - nasium) und 2012 (Werkrealschule/Hauptschule), fertiggestellt. Seit dem Schuljahr 2013/2014 stehen diese allen allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe I, so auch den Gemeinschaftsschulen, zur Begleitung individueller Lernprozesse in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch in den Klassenstufen 5 und 6 zur Verfügung. Im Kontext der Bildungsplanreform 2015/2016 ist geplant, Kompetenzraster als Teil einer Lernlandschaft in ausgewählten Fächern für die Klassenstufen 5 bis 10 zum Einsatz in allen allgemein bildenden Schulen der Sekundarstufe I zu entwickeln . Deren Fertigstellung ist zum Schuljahr 2015/2016 bzw. zum Februar 2016 vorgesehen, so dass den Schulen mit dem gemeinsamen Bildungsplan 2015 entsprechende Umsetzungshilfen zur Verfügung stehen werden. 3. Welche Funktionen und Aufgaben übernehmen dabei die landeseigenen Behörden (zum Beispiel Kultusministerium, Schulämter, Landesinstitut für Schulentwicklung )? Das Landesinstitut für Schulentwicklung wurde am 19. Februar 2013 vom Kultusministerium beauftragt, die unter Ziffer 2 genannten Umsetzungshilfen zu erstellen . Daneben organisieren und führen auch die unteren und oberen Schulaufsichtsbehörden Treffen und Veranstaltungen mit den Gemeinschaftsschulen durch und nehmen dadurch neben ihrer schulaufsichtlichen Funktion auch beratende und unterstützende Funktionen wahr. Der Distributionsserver SESAM des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) bietet für die Schulen mehr als 40.000 urheberrechtlich geprüfte Medien wie Filme, Graphiken, Animationen, Word-Dokumente und PDF-Dateien sowie weitere 100.000 unterrichtsgeeignete Bilder an. Diese Medien sind bereits in vielfältigen Unterrichtsmodulen aufbereitet. Sie können von Lehrkräften und Schü - lern unbedenklich für den Unterricht verwendet werden und bieten eine wichtige Voraussetzung für mediengestütztes Arbeiten, da Lehrkräfte nach allen Umfragen vor allem unterrichtsgeeignete Medien benötigen. Zu diesem Zweck baut das LMZ derzeit einen Streaming-Server auf. Das LMZ ergänzt diesen Medien - bestand regelmäßig nach den Wünschen der Schulen. Die Einbindung digitaler Medien kann gerade bei der Individualisierung und Differenzierung wertvolle Unterstützung bieten. Daher wird das LMZ in enger Abstimmung mit dem Kultusministerium seine Unterstützungsangebote weiter fortentwickeln und sie auf die Bedürfnisse der Gemeinschaftsschulen abstimmen. Das LMZ verfügt weiterhin über ein flächendeckendes Netz von Schulnetzberatern und medienpädagogischen Beratern, die bereits heute Gemeinschaftsschulen bei der Erstellung eines Medienentwicklungsplanes beraten. 4. Inwiefern ist es möglich, bereits von Lehrkräften selbst erarbeitetes und bewährtes Material und Erfahrungen der Starterschulen zu sichern und Lehrkräften angehender Gemeinschaftsschulen einfach zur Verfügung zu stellen? Nachdem Ende Januar 2012 die ersten Gemeinschaftsschulen bekannt waren, richtete die Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen (LAK) am Standort Comburg in Absprache mit dem Kultusministerium eine elektronische Kommunikationsplattform ein. Mit Hilfe dieses Mediums können die Gemeinschaftsschulen ihre Erfahrungen und auch Materialien austauschen. Alle weiteren Gemeinschaftsschulen werden auf Wunsch einen Zugang für diese elektronische Plattform erhalten. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4030 4 5. Inwiefern ist eine frühzeitige Entwicklung und Planung von unterstützenden Materialien (Lernjobs u. a.) für die laufenden Klassenstufen sowie die Klassen - stufen sieben und fortfolgende sichergestellt? Auf die Beantwortung von Ziffer 2 wird verwiesen. 6. Was ist geplant, um offene Fragen im Zusammenhang mit Schulbuchverlagen zu koordinieren? 7. Inwiefern ist eine zielstrebige Kommunikation der Schulbehörden und Schulen mit den Schulbuchverlagen sichergestellt, damit kommende Schulbuchserien den Bedürfnissen der neuen Herausforderungen an Gemeinschaftsschulen gerecht werden (Binnendifferenzierung, Praxistauglichkeit, Einsatzmöglichkeiten, etc.)? Im Zusammenhang mit der Bildungsplanreform 2015/2016 finden fortlaufend Gespräche des Kultusministeriums und des Landesinstituts für Schulentwicklung mit den Schulbuchverlagen statt. Damit wird sichergestellt, dass den Schulbuchverlagen rechtzeitig alle Informationen vorliegen, um passgenaue Lehr- und Lernmittel zum Bildungsplan 2015 zu entwickeln. 8. Welche webbasierten Computerprogramme werden für die Vernetzung der Gemeinschaftsschulen genutzt und welche Erfahrungen liegen hierzu vor? Die an der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen eingesetzte Kommunikationsplattform (Verweis auf die Beantwortung von Ziffer 4) basiert auf einer bei BelWü (Landeshochschulnetz) gehosteten Moodle-Umgebung . Hierdurch ist insbesondere die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Bestimmungen gewährleistet. Die Landesakademie setzt Moodle seit vielen Jahren als Lern- und Kommunika - tionsplattform ein. Die Erfahrungen damit sind überwiegend positiv, da sie vielseitig für die Schulen nutzbar ist. 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