Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 4394 27. 11. 2013 1Eingegangen: 27. 11. 2013 / Ausgegeben: 27. 01. 2014 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hoch ist aktuell die Versorgungsdichte im ambulanten Bereich (in Bezug auf Hausärzte, einzelne Facharztgruppen, Zahnärzte) im Neckar-OdenwaldKreis ? 2. Inwiefern sind Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Krankenhäuser und Arztpraxen vor Ort im Neckar-Odenwald-Kreis zu erkennen? 3. Wie schätzt sie die Entwicklung der ärztlichen Versorgung in den nächsten zehn Jahren im Neckar-Odenwald-Kreis ein (differenziert nach Kliniken und Praxen)? 4. Kann in einigen Planungsbereichen von einer Über- oder Unterversorgung im Hausarzt- und Facharztbereich ausgegangen werden (aufgeschlüsselt nach Fach - arztgruppen)? 5. Wie viele Praxen mussten aus wirtschaftlichen Gründen oder aus Mangel eines Nachfolgers in den Jahren 2009 bis 2013 im Neckar-Odenwald-Kreis geschlossen werden? 6. Wie stellt sich aktuell die Situation der Notfallversorgung im Neckar-Odenwald -Kreis dar, bewertet sie diese als ausreichend bzw. wie stellt sich eine etwaige Weiterentwicklung dar? Kleine Anfrage des Abg. Peter Hauk CDU und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Medizinische Versorgung im Neckar-Odenwald-Kreis Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 2 7. Wie lange sind aktuell die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts im Notfall? 8. Wie sind die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts im Neckar-Odenwald-Kreis im Vergleich mit den übrigen Landkreisen in Baden-Württemberg zu bewerten ? 27. 11. 2013 Hauk CDU B e g r ü n d u n g Die medizinische Versorgung ist ein zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge. Insbesondere in den ländlichen Regionen ist schon heute das Problem, dass niedergelassene (Fach-)Ärzte keinen Nachfolger mehr finden, immanent. Gleichzeitig stehen Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft hier immer häufiger vor großen Finanzierungsschwierigkeiten. Bei den in den ländlichen Regionen in den kommenden Jahren zu erwartenden weiter sinkenden Einwohnerzahlen, wird zudem die Aufrechterhaltung einer adäquaten Notfallversorgung zu einer immer größeren Herausforderung. Es gilt darauf zu achten, dass in urbanen wie in länd - lichen Regionen ein gleich hohes Maß an Versorgungssicherheit gewährleistet wird. A n t w o r t * ) Mit Schreiben vom 15. Januar 2014 Nr. 52-0141.5/15/15/4394 beantwortet das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren im Einvernehmen mit dem Innenministerium die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie hoch ist aktuell die Versorgungsdichte im ambulanten Bereich (in Bezug auf Hausärzte, einzelne Facharztgruppen, Zahnärzte) im Neckar-OdenwaldKreis ? Im Neckar-Odenwald-Kreis sind gemäß den Vorschriften für die Bedarfsplanung nach Beschlusslage der Landesausschüsse der Ärzte bzw. der Zahnärzte und Krankenkassen vom 24. Oktober 2013 und 24. Juli 2013 für viele Facharztgruppen Zulassungsbeschränkungen wegen rechnerischer Überversorgung angeordnet, sodass keine zusätzlichen Ärzte zugelassen werden dürfen. Für Hausärzte, Psychotherapeuten , Orthopäden sowie Kinder- und Frauenärzte ist zwar das 100 %- Soll erfüllt; Neuzulassungen sind aber darüber hinaus noch begrenzt möglich. Derzeit könnten 1,5 Augenärzte und zwei HNO-Ärzte zusätzlich zugelassen werden . Im Neckar-Odenwald-Kreis kann von einer ausgewogenen und im Landesdurchschnitt liegenden Versorgungsdichte gesprochen werden. Im Einzelnen stellt sich die Versorgung wie folgt dar: In der hausärztlichen Versorgung ist für die rechnerische Ermittlung des Versorgungsgrads der Mittelbereich nach der Zuordnung des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die maßgebliche Versorgungsebene. Die hausärztliche Versorgungssituation in den Mittelbereichen des Landkreises Neckar-Odenwald stellt sich nach dem neuen Bedarfsplan wie folgt dar: *) Der Überschreitung der Drei-Wochen-Frist wurde zugestimmt. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 In der allgemeinen fachärztlichen Versorgung erfolgt die Berechnung der Versorgungssituation weiterhin auf der Landkreisebene. Die Versorgungssituation je Facharztgruppe in diesen Planungsbereichen stellt sich wie folgt dar: In der spezialisierten fachärztlichen Versorgung sind die Raumordnungsregionen die maßgebliche Bezugsgröße für die Planung. Die Versorgungssituation der einzelnen Arztgruppen in der Region Unterer Neckar, zu dem der Neckar-OdenwaldKreis gehört, stellt sich wie folgt dar: Die Bedarfsplanung für die gesonderte fachärztliche Versorgung wird auf Ebene der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, also landesweit, vollzogen . Die Versorgungssituation stellt sich wie folgt dar: Nach Auskunft der Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg stellt sich für den Neckar-Odenwald-Kreis (NOK) die Zahnärztliche bzw. Kiefer - orthopädische Versorgung wie folgt dar: * In der zahnärztlichen Versorgung wird der Landkreis Main-Tauber in die Planungsbereiche Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim und Wertheim unterteilt. 2. Inwiefern sind Auswirkungen der demografischen Entwicklung auf die Krankenhäuser und Arztpraxen vor Ort im Neckar-Odenwald-Kreis zu erkennen? 3. Wie schätzt sie die Entwicklung der ärztlichen Versorgung in den nächsten zehn Jahren im Neckar-Odenwald-Kreis ein (differenziert nach Kliniken und Praxen)? Die Bevölkerung ist in den Jahren 2008 bis 2012 im Neckar-Odenwald-Kreis von 148.763 Einwohnern auf 141.847 Einwohner gesunken und soll nach den Vor - ausberechnungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg bis zum Jahr 2030 auf 141.650 Einwohner sinken. Gleichzeitig wird die Altersgruppe der über 60-Jährigen ansteigen. Buchen 105,4 % Mosbach 104,4 % Augenärzte: 89,4 % Kinderärzte: 107,6 % Chirurgen: 112,4 % Nervenärzte: 132,7 % Frauenärzte: 109,4 % Orthopäden: 101,5 % HNO-Ärzte: 67,4 % Psychotherapeuten: 102,7 % Hautärzte: 113,7 % Urologen: 135,8 % Fachinternisten: 284,3 % Radiologen: 162,1 % Anästhesisten: 178,4 % Kinder- und Jugendpsychiater : 156,1 % Physikalische-Reha-Mediz. 108,8 % Laborärzte 140,6 % Nuklearmediziner 104,4 % Pathologen 116,0 % Strahlentherapeuten 136,6 % Neurochirurgen 117,7 % Humangenetiker 194,9 % Transfusionsmediz. 168,8 % Zahnärztliche Versorgung * Kieferorthopädische Versorgung Stadt-Buchen 138,9 % Neckar-Odenwald-Kreis 111,10 % Stadt-Mosbach 127,30 % NOK-Land 80,00 % Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 4 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Es ist davon auszugehen, dass eine ältere Bevölkerung mehr ärztliche Leistungen (ambulant und stationär) in Anspruch nehmen wird. Wie viele Ärztinnen und Ärzte in 10 Jahren zur Verfügung stehen, kann heute nicht abgeschätzt werden, da nicht vorausgesagt werden kann, wie viele junge Menschen das Fach Medizin studieren und dann später den Arztberuf ausüben. Dies wird auch entscheidend davon abhängen, inwieweit attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen für Ärztinnen und Ärzte vorzufinden sind. Bevölkerungsvorausrechnung mit Wanderungen bis 2030 nach 5 Altersgruppen*) Jahr Insgesamt Davon im Alter von … bis unter ... Jahren unter 20 20–40 40–60 60–85 85 und mehr 20081) 148.763 31.290 34.298 46.968 32.848 3.359 2009 148.735 30.587 33.939 47.234 33.354 3.621 2010 148.458 29.891 33.796 47.247 33.714 3.810 2011 148.194 29.274 33.632 47.138 34.158 3.992 2012 147.961 28.764 33.545 46.944 34.579 4.129 2013 147.709 28.313 33.549 46.609 34.989 4.249 2014 147.512 27.912 33.531 46.275 35.392 4.402 2015 147.215 27.535 33.495 45.814 35.858 4.513 2016 146.959 27.120 33.505 45.235 36.478 4.621 2017 146.639 26.719 33.503 44.666 37.036 4.715 2018 146.360 26.409 33.441 44.006 37.738 4.766 2019 146.006 26.135 33.282 43.372 38.322 4.895 2020 145.699 25.857 33.102 42.714 38.928 5.098 2021 145.345 25.657 32.837 41.995 39.567 5.289 2022 144.995 25.455 32.582 41.299 40.144 5.515 2023 144.563 25.285 32.296 40.446 40.727 5.809 2024 144.272 25.119 32.044 39.668 41.314 6.127 2025 143.856 24.977 31.745 38.950 41.791 6.393 2026 143.448 24.862 31.395 38.243 42.369 6.579 2027 142.998 24.732 31.072 37.600 43.033 6.561 2028 142.589 24.648 30.686 37.033 43.680 6.542 2029 142.121 24.506 30.341 36.592 44.190 6.492 2030 141.650 24.365 30.005 36.282 44.714 6.284 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 Die Zahl der im Neckar-Odenwald-Kreis tätigen Ärzte hat sich seit 2008 wie folgt entwickelt: Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Die Anzahl der berufsausübenden Ärztinnen und Ärzte ist im Neckar-OdenwaldKreis seit dem Jahr 2008 um rd. 7 Prozentpunkte angestiegen. Die Anzahl der in freier Praxis tätigen Ärztinnen und Ärzte hat abgenommen, jedoch hat die Anzahl der im Krankenhaus tätigen Ärztinnen und Ärzte zugenommen. a) Ambulante vertragsärztliche Versorgung Das Durchschnittsalter sowohl der Hausärzte mit 52 Jahren als auch der Fachärzte mit 51 Jahren liegt unter dem Landesschnitt von 55 und 53 Jahren. Trotzdem werden nach Schätzung der KVBW pro Jahr im Neckar-OdenwaldKreis voraussichtlich fünf bis sechs Praxen neu zu besetzen sein; insbesondere Hausärzte, aber auch Fachärzte und Psychotherapeuten werden benötigt. b) Stationäre Versorgung Die Altersstruktur der stationär tätigen Ärzte und Arztinnen in Nordbaden hat sich wie folgt entwickelt: Quelle: Landesärztekammer Baden-Württemberg Spezifische Zahlen hinsichtlich der Altersstruktur der im Neckar-Odenwald-Kreis tätigen Ärztinnen und Ärzte liegen nicht vor. In den Krankenhäusern im Neckar-Odenwald-Kreis haben die stationären Behandlungen in den letzten Jahren leicht zugenommen. Die Berechnungstage sind dagegen zurückgegangen. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 Berufsausübende Ärzte insgesamt 343 340 350 353 367 Davon in freier Praxis (vertragsärztlich oder privatärztlich) 175 176 174 166 167 Im Krankenhaus 130 127 138 147 159 Behandelnd tätige Zahnärzte insgesamt 97 143 141 151 154 Davon in freier Praxis (vertragsärztlich oder privatärztlich) 83 121 122 125 125 Altersgruppe Jahr Anzahl insg. bis 34 35–39 40–49 50–59 60–65 über 65 2009 5.939 2.144 1.104 1.551 894 228 18 2010 6.238 2.263 1.147 1.606 936 259 27 2011 6.536 2.263 1.147 1.606 936 259 27 Jahr Fallzahl Berechnungstage 2009 19.484 139.134 2010 19.700 139.294 2011 20.455 136.235 2012 20.595 134.596 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 6 4. Kann in einigen Planungsbereichen von einer Über- oder Unterversorgung im Hausarzt- und Facharztbereich ausgegangen werden (aufgeschlüsselt nach Facharztgruppen)? Nach den planungsrechtlichen Kriterien wird von Überversorgung gesprochen, wenn die tatsächliche Anzahl der Ärztinnen und Ärzte in einem Planungsbereich die anhand der Planungsrichtlinie errechnete Soll-Ärztezahl um 10 % überschreitet . Ob Unterversorgung vorliegt ist zu prüfen, wenn die errechnete Soll-Ärztezahl um 50 % (bei Fachärzten einschließlich Zahnärzten) bzw. 25 % (bei Haus - ärzten) unterschritten wird. Dabei fließt die demografische Entwicklung nach den Regeln der Bedarfsplanungs -Richtlinie für die ambulante ärztliche Versorgung bereits in die Berechnungen der Bedarfszahlen bei der Bedarfsplanung ein. Dies gilt für die Einwoh - ner entwicklung insgesamt wie für die Anteile der bis 18-Jährigen, der über 65- Jährigen und der Frauen im Neckar-Odenwald-Kreis. In den Planungsbereichen, die dem Neckar-Odenwald-Kreis zuzuordnen sind, variiert der Versorgungsgrad je nach Facharztgruppe zwischen 67,4 % und 284,3 %. Der Versorgungsgrad der Hausärzte liegt bei rund 105,4 bzw. 104,4 % (siehe Antwort zu Ziffer 1). Daraus ist zu schließen, dass im Neckar-Odenwald-Kreis die vertragsärztliche Versorgung sichergestellt ist. Unterversorgung liegt in keinem Bereich vor. Quelle: KVBW Überversorgt Versorgungsgrad hausärztliche Versorgung Hausärzte (Allgemeinärzte, Internisten) 101,9 % allgemeine fachärztliche Versorgung Augenärzte 89,4 % Chirurgen ja 112,4 % Frauenärzte 109,4 % HNO-Ärzte 67,4 % Hautärzte ja 113,7 % Kinderärzte 107,6 % Nervenärzte ja 132,7 % Orthopäden 101,5 % Psychotherapeuten 102,7 % Urologen ja 135,8 % spezialisierte fachärztliche Versorgung Anästhesisten ja 178,4 % Internisten (fachärztlich) ja 284,3 % Kinder- u. Jugendpsychiater ja 156,1 % Radiologen ja 162,1 % gesonderte fachärztliche Versorgung Humangenetiker ja 194,9 % Laborärzte ja 140,6 % Neurochirurgen ja 117,7 % Nuklearmediziner 104,4 % Pathologen ja 116,0 % Physikal. u. Reha-Med. 108,8 % Strahlentherapeuten ja 139,9 % Transfusionsmediziner ja 168,8 % 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 5. Wie viele Praxen mussten aus wirtschaftlichen Gründen oder mangels eines Nachfolgers in den Jahren 2009 bis 2013 im Neckar-Odenwald-Kreis geschlossen werden? Nach Auskunft der KVBW liegen keine Erkenntnisse darüber vor, dass Praxen aufgrund zu geringer Patientennachfrage oder Honorierung geschlossen werden mussten. Ganz vereinzelt gibt es in Baden-Württemberg Praxen, die aus privaten Gründen überschuldet sind; aus dem Neckar-Odenwald-Kreis ist hierzu jedoch aktuell nichts bekannt. Gleiches gilt für den Nachfolger-Mangel. Die folgende Übersicht gibt Aufschluss über die Entwicklung der Gesamtzahl der niedergelassenen Vertragsärzte im Neckar-Odenwald-Kreis: Quelle: KVBW 6. Wie stellt sich aktuell die Situation der Notfallversorgung im Neckar-Odenwald -Kreis dar, bewertet sie diese als ausreichend bzw. wie stellt sich eine etwaige Weiterentwicklung dar? Zurzeit wird der ambulante ärztliche Notfalldienst in Baden-Württemberg durch die KVBW reformiert. Mit der Zusammenlegung von kleineren Notfalldienst - bezirken plant die KVBW größere Strukturen zu schaffen, um somit die Dienst - belastung im organisierten Notfalldienst zu reduzieren. Bei der Zusammenlegung der Notfalldienstbezirke und der Festlegung der Standorte der Notfallpraxen orientiert sich die KVBW an von ihr im Vorfeld definierten Kriterien: • In jedem Dienstbereich soll mindestens eine zentrale Notfallpraxis an einem Krankenhaus etabliert werden. • Jeder Bürger in Baden-Württemberg soll eine Notfallpraxis innerhalb von 30 Fahrminuten mit dem Pkw erreichen können. • Der Dienstbereich soll mindestens 70 Ärztinnen und Ärzte umfassen. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Gebietseinteilung nur Bedeutung bei der Zuordnung der Ärztinnen und Ärzte bei der Organisation des Notfalldienstes hat, die Patientinnen und Patienten sind an diese Gebietseinteilung nicht gebunden und können auch den Notfalldienst anderer Notfallbezirke in Anspruch nehmen. Die Reform wird von der Landesregierung grundsätzlich für notwendig und richtig gehalten, da durch sie dauerhaft die ärztliche Versorgung in Baden-Württemberg insgesamt stabilisiert wird. Insbesondere in ländlichen Gebieten müssen sich immer weniger Ärztinnen und Ärzte die Notfalldienste teilen. Eine hohe Dienstfrequenz schreckt jedoch nachweislich den ärztlichen Nachwuchs ab, sich als Vertragsärzte niederzulassen. Besonders junge Ärztinnen, die oftmals Beruf und Familie vereinbaren müssen, haben deshalb erhebliche Bedenken, sich freiberuflich zu betätigen. Arztgruppe/Jahr 2009 2013 Allgemeinärzte, hausärztl. Internisten 88 86 alle Psychotherapeuten 13 24 Anästhesisten 3 3 Augenärzte 7 6 Chirurgen 4 4 Frauenärzte 13 13 Hals-Nasen-Ohrenärzte 5 3 Hautärzte 4 4 Internisten (fachärztlich) 8 9 Kinder- und Jugendärzte 8 7 Nervenärzte, Neurologen, Psychiater 5 6 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 8 Zur ambulanten ärztlichen Notfallversorgung der Bevölkerung außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten stehen im Neckar-Odenwaldkreis über den Notfalldienst einzelner Ärzte hinaus zwei Notfallpraxen regional verteilt in Buchen und Mosbach zur Verfügung. 7. Wie lange sind aktuell die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts im Notfall? 8. Wie sind die Anfahrtszeiten des Rettungsdiensts im Neckar-Odenwald-Kreis im Vergleich mit den übrigen Landkreisen in Baden-Württemberg zu bewerten? Nach dem vom örtlich zuständigen Bereichsausschuss beschlossenen Bereichsplan bestehen zur präklinischen Notfallversorgung der Bürgerinnen und Bürger im Rettungsdienstbereich Neckar-Odenwald-Kreis folgende Vorhaltungen: Diese Vorhaltungen gewährleisten eine leistungsfähige Notfallversorgung. In den Jahren 2011 bis 2012 wurden im Rettungsdienstbereich Neckar-Odenwald-Kreis pro Jahr durchschnittlich 3.900 Notarzteinsätze und 10.700 Einsätze mit Rettungswagen , insgesamt somit 14.600 Notfalleinsätze durchgeführt. Die gesetz - liche Hilfsfrist von möglichst zehn, längstens 15 Minuten in 95 % der Fälle im Rettungsdienstbereich im Zeitraum eines Jahres, die die Notfallkette bis zum Eintreffen der Hilfe am Notfallort markiert, wurde bei den Einsätzen mit Rettungswagen mit über 94 % und bei den Notarzteinsätzen mit 91,5 % (2011) bzw. 90,7 % (2012) erfüllt. Die Situation im Rettungsdienstbereich Neckar-OdenwaldKreis ist damit – wie nachfolgende Tabelle zeigt – mit anderen Rettungsdienst - bereichen in ländlichen Regionen vergleichbar: Standort Einsatzfahrzeuge Einsatzzeiten Jährliche (Fahrzeug-) Vorhaltestunden Rettungswache Buchen 1 NEF 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 1 RTW 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 Rettungswache Hardheim 1 NAW 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 1 RTW 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 Rettungswache Mosbach 1 NEF 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 2 RTW 0 bis 24:00 (Mo–So) 17.520 Rettungswache Osterburken 1 RTW 0 bis 24:00 (Mo–So) 8.760 Lfd. Nr. Rettungsdienstbereich Erreichungsgrad von Notärzten (in Prozent der Einsätze) bis Erreichungsgrad von RTW (in Prozent der Einsätze) bis 10 Minuten (2011) 15 Minuten 10 Minuten (2011) 15 Minuten 2011 2012 2011 2012 1 BadenBaden /Rastatt 55,8 % 90,2 % 89,1 % 74,8 % 94,3 % 94,2 % 2 Biberach 67,2 % 94,6 % 94,7 % 79,8 % 96,0 % 95,7 % 3 Böblingen 68,6 % 95,1 % 94,4 % 71,4 % 95,5 % 94,6 % 4 Bodensee 56,8 % 93,8 % 92,8 % 69,1 % 95,6 % 95,2 % 5 Calw 52,4 % 90,3 % 91,4 % 70,0 % 95,8 % 95,8 % 6 Emmendingen 55,1 % 92,3 % 92,7 % 72,5 % 95,8 % 95,6 % 7 Esslingen 58,8 % 91,6 % 92,4 % 72,0 % 95,1 % 95,2 % 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4394 Auch im Rettungsdienstbereich Neckar-Odenwald-Kreis besteht daher noch Nach - besserungsbedarf. Zuständig für Verbesserungen bei der Sicherstellung der notfallmedizinischen Versorgung nach dem Rettungsdienstgesetz ist der örtliche Bereichsausschuss für den Rettungsdienstbereich Neckar-Odenwald-Kreis. Dieser setzt vor allem auf eine Arbeitsgruppe, die zur Untersuchung der Hilfsfristsitua - tion eingerichtet wurde. 2013 wurde außerdem zur Analyse und Verbesserung der notärztlichen Hilfsfrist ein Gutachten in Auftrag gegeben. Das Ergebnis des Gutachtens soll dem Bereichsausschuss im Januar 2014 vorgelegt werden. Altpeter Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren 8 Freiburg/BreisgauHochschwarzwald 63,9 % 93,2 % 91,8 % 71,4 % 93,9 % 92,4 % 9 Freudenstadt 58,0 % 87,0 % 87,7 % 73,1 % 93,9 % 95,2 % 10 Göppingen 67,7 % 94,1 % 93,1 % 75,5 % 94,6 % 96,5 % 11 Heidelberg/ Rhein-Neckar 60,5 % 91,2 % 94,5 % 61,5 % 90,9 % 90,5 % 12 Heidenheim 70,6 % 96,1 % 95,2 % 72,8 % 95,4 % 95,0 % 13 Heilbronn 54,1 % 95,2 % 95,7 % 60,2 % 95,5 % 95,3 % 14 Hohenlohe 60,4 % 87,0 % 85,9 % 71,9 % 93,0 % 92,5 % 15 Karlsruhe 62,2 % 97,5 % 97,4 % 70,6 % 95,5 % 95,3 % 16 Konstanz 65,1 % 95,2 % 95,1 % 74,6 % 95,2 % 95,4 % 17 Lörrach 60,2 % 89,7 % 90,9 % 66,3 % 92,6 % 92,7 % 18 Ludwigsburg 62,5 % 90,6 % 90,5 % 75,5 % 94,6 % 95,9 % 19 Main-Tauber 61,5 % 91,3 % 91,6 % 68,7 % 92,8 % 94,2 % 20 Mannheim 58,6 % 93,8 % 94,4 % 65,1 % 95,4 % 95,5 % 21 Neckar-Odenwald 53,8 % 91,5 % 90,7 % 59,1 % 94,6 % 94,1 % 22 Ortenau 58,2 % 89,5 % 89,5 % 74,5 % 95,5 % 95,2 % 23 Ostalb 67,9 % 94,5 % 93,7 % 79,0 % 96,2 % 95,6 % 24 Pforzheim/Enz 70,4 % 94,7 % 95,4 % 75,5 % 95,1 % 95,0 % 25 Ravensburg 57,8 % 89,4 % 90,6 % 71,9 % 95,2 % 96,2 % 26 Rems-Murr 69,0 % 94,3 % 94,6 % 80,9 % 96,6 % 96,3 % 27 Reutlingen 67,6 % 92,2 % 92,9 % 71,5 % 94,0 % 93,9 % 28 Rottweil 61,6 % 94,2 % 94,1 % 76,4 % 96,9 % 96,2 % 29 Schwäbisch-Hall 57,9 % 87,6 % 86,3 % 64,6 % 90,8 % 90,1 % 30 Schwarzwald-Baar 60,7 % 97,0 % 95,6 % 72,0 % 96,2 % 95,6 % 31 Sigmaringen 41,6 % 84,3 % 88,4 % 64,6 % 92,3 % 94,8 % 32 Stuttgart 70,5 % 96,7 % 96,9 % 81,6 % 97,6 % 97,2 % 33 Tübingen 59,3 % 94,5 % 92,7 % 74,7 % 95,7 % 96,6 % 34 Tuttlingen 58,0 % 90,4 % 90,5 % 77,5 % 96,9 % 95,9 % 35 Ulm/Alb-Donau 69,0 % 94,9 % 95,0 % 77,8 % 95,2 % 96,2 % 36 Waldshut 45,0 % 86,4 % 86,4 % 60,9 % 90,1 % 88,6 % 37 Zollernalb 60,4 % 94,0 % 93,0 % 65,7 % 95,7 % 95,0 % << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (None) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web 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