Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 4690 31. 01. 2014 1Eingegangen: 31. 01. 2014 / Ausgegeben: 04. 03. 2014 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie beurteilt sie die derzeitige hausärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen ? 2. Wie viele Hausärzte mit Unterscheidung nach Vertrags- und Privatärzten gibt es derzeit pro 1.000 Einwohner im Landkreis Esslingen? 3. Wie beurteilt sie die künftige Entwicklung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen? 4. Ist auch für die ländlicheren Gebiete im Landkreis Esslingen für die Zukunft ein Hausärztemangel zu befürchten? 5. Wie beurteilt sie die derzeitige fachärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen ? 6. Gibt es nach ihrer Kenntnis bestimmte medizinische Fachbereiche, in denen die fachärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen mangelhaft ist und gezielt ausgebaut werden muss? 7. Wie beurteilt sie die künftige Entwicklung der fachärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen? 8. Welche Maßnahmen ergreift sie, um der sinkenden Zahl an Hausärzten und Fachärzten entgegenzuwirken und eine flächendeckende Versorgung zu ge - währ leisten? 9. Ist auch im Landkreis Esslingen eine Entwicklung von Einzelpraxen hin zu Versorgungszentren feststellbar? 28. 01. 2014 Deuschle CDU Kleine Anfrage des Abg. Andreas Deuschle CDU und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Die hausärztliche und fachärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4690 2 B e g r ü n d u n g Sowohl mit dem Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung als auch mit dem medizinischen Fortschritt steigt der Bedarf an Gesundheitsleistungen. Die Altersstruktur der Ärzteschaft deutet auf Versorgungslücken in naher Zukunft hin. A n t w o r t Mit Schreiben vom 21. Februar 2014 Nr. 52-0141.5/15/15/4690 beantwortet das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie beurteilt sie die derzeitige hausärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen ? Im Kreis Esslingen ist gemäß den Vorschriften für die Bedarfsplanung nach Beschlusslage des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vom 24. Oktober 2013 die hausärztliche Versorgung sichergestellt. Neuzulassungen von Haus - ärzten sind nur noch begrenzt möglich. Im Einzelnen stellt sich die Versorgung wie folgt dar: In der hausärztlichen Versorgung ist für die rechnerische Ermittlung des Versorgungsgrads der Mittelbereich nach der Zuordnung des Bundesinstitutes für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die maßgebliche Versorgungsebene. Der Landkreis Esslingen umfasst drei Mittelbereiche. Die hausärztliche Versorgungssituation in den Mittelbereichen stellt sich nach dem neuen Bedarfsplan wie folgt dar: 2. Wie viele Hausärzte mit Unterscheidung nach Vertrags- und Privatärzten gibt es derzeit pro 1.000 Einwohner im Landkreis Esslingen? Nach Aussage der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) entfallen im Landkreis Esslingen rechnerisch 1.671 Einwohner auf einen Hausarzt – dies entspricht exakt dem bundesweit geltenden Vergleichswert. Umgerechnet sind das 0,6 Hausärzte pro 1.000 Einwohner. Ob ein rein privatärztlicher Hausarzt im Landkreis Esslingen tätig ist, ist nicht bekannt. 3. Wie beurteilt sie die künftige Entwicklung der hausärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen? Vor zehn Jahren waren nach Auskunft der KVBW bei nahezu gleicher Einwoh - nerzahl 298 Hausärzte im Landkreis Esslingen tätig, heute sind es 305. Die Altersstruktur der Hausärzte im Kreis liege unter dem Durchschnitt in Baden-Württemberg . Dies wertet die KVBW als positives Zeichen, dass es in der nahen Zukunft weiterhin bei der guten Versorgung des Planungsbereichs bleiben wird. 4. Ist auch für die ländlicheren Gebiete im Landkreis Esslingen für die Zukunft ein Hausärztemangel zu befürchten? Betrachtet man die drei Mittelbereiche im Landkreis Esslingen, so zeigt sich die höchste Hausarztdichte östlich von Kirchheim, also im am ehesten als „ländlich“ zu bezeichnenden Gebiet um die Teck. Im Mittelbereich Kirchheim liegt das Durchschnittsalter nach Auskunft der KVBW unterhalb des Durchschnitts von Mittelbereich Esslingen 94,9 % Mittelbereich Kirchheim 108,0 % Mittelbereich Nürtingen 98,8 % 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4690 Baden-Württemberg. Ein Hausärztemangel ist daher nach heutigem Stand nicht zu befürchten. 5. Wie beurteilt sie die derzeitige fachärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen ? 6. Gibt es nach ihrer Kenntnis bestimmte medizinische Fachbereiche, in denen die fachärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen mangelhaft ist und gezielt ausgebaut werden muss? 7. Wie beurteilt sie die künftige Entwicklung der fachärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen? Im Einzelnen stellt sich die fachärztliche Versorgung wie folgt dar: In der allgemeinen fachärztlichen Versorgung erfolgt die Berechnung der Versorgungssituation weiterhin auf der Landkreisebene. Die Versorgungssituation je Facharztgruppe in diesen Planungsbereichen stellt sich im Landkreis Esslingen wie folgt dar: In der spezialisierten fachärztlichen Versorgung sind die Raumordnungsregionen die maßgebliche Bezugsgröße für die Planung. Die Versorgungssituation der einzelnen Arztgruppen in der Region Stuttgart stellt sich wie folgt dar: Die Bedarfsplanung für die gesonderte fachärztliche Versorgung wird auf Ebene der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, also landesweit, vollzogen . Die Versorgungssituation stellt sich wie folgt dar: Das ambulante fachärztliche Versorgungsangebot zeigt sich bestens erreichbar, insbesondere in Esslingen, Kirchheim, Nürtingen sowie in Filderstadt und Ost - fildern, wo sämtliche Arztgruppen mindestens ein Mal vertreten sind. Für fast alle Facharztgruppen wurden vom Landesausschuss der Ärzte und Krankenkassen am 24. Oktober 2013 Zulassungsbeschränkungen wegen rechnerischer Überversorgung angeordnet, sodass keine zusätzlichen Ärzte zugelassen werden dürfen. Für HNO-Ärzte gilt zwar das 100 Prozent-Soll als erfüllt; Neuzulassungen sind aber noch begrenzt möglich. Für die insoweit maßgebliche Planungsregion Stuttgart kann lediglich im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiater von einer Unterversorgung gesprochen werden. In diesem Bereich ist die Kassenärztliche Vereinigung bemüht, freie Sitze zu besetzen. Mit insgesamt 793 Vertragsärzten und Psychotherapeuten (305 Hausärzte, 376 Fachärzte, 112 Psychotherapeuten) kann insgesamt von einer ausgewogenen und im Landesdurchschnitt liegenden Versorgungsdichte gesprochen werden. Das hohe Niveau der fachärztlichen Versorgung im Landkreis Esslingen gilt es auch für die Zukunft aufrecht zu erhalten. Es gibt keine besonderen Hinweise dafür, dass die fachärztliche Versorgung sich absehbar in besonderem Maße verschlechtern könnte. Augenärzte 112,4 % Kinderärzte 135,1 % Chirurgen 154,1 % Nervenärzte 116,8 % Frauenärzte 112,9 % Orthopäden 116,5 % HNO-Ärzte 108,6 % Psychotherapeuten 136,4 % Hautärzte 112,5 % Urologen 107,6 % Fachinternisten 176,6 % Radiologen 137,9 % Anästhesisten 143,0 % Kinder- und Jugendpsychiater 51,1 % Physikalische-Reha-Mediz 108,8 % Laborärzte 140,6 % Nuklearmediziner 104,4 % Pathologen 116,0 % Strahlentherapeuten 136,6 % Neurochirurgen 117,7 % Humangenetiker 194,9 % Transfusionsmediziner 168,8 % Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4690 4 8. Welche Maßnahmen ergreift sie, um der sinkenden Zahl an Hausärzten und Fachärzten entgegenzuwirken und eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten ? Die ambulante vertragsärztliche Versorgung im Landkreis Esslingen ist nach Auskunft der gemäß § 75 SGB V zuständigen KVBW sichergestellt. Sämtliche Facharztgruppen sind vertreten und bis auf Altdorf, Neidlingen und Ohmden gibt es in jeder Gemeinde mindestens eine Arztpraxis. Eine Unterversorgung mit Ärzten im ländlichen Raum kann in Esslingen nicht festgestellt werden, sondern lediglich ein im ganzen Land auftretendes Nachwuchsproblem, das vereinzelt zu Nachbesetzungsschwierigkeiten führen kann. Zur Gegensteuerung setzt das Förderprogramm „Landärzte“ der Landesregierung entsprechende Impulse. Ein Hausarzt kann bis zu 30.000 Euro Landesförderung erhalten, wenn er sich in Baden-Württemberg in einer ländlichen Gemeinde niederlässt , die als Fördergebiet ausgewiesen ist. Im Übrigen müssen alle an der Versorgung der Bevölkerung beteiligten Akteure an einem Strang ziehen, um die gute ambulante ärztliche Versorgung aufrecht zu erhalten. 9. Ist auch im Landkreis Esslingen eine Entwicklung von Einzelpraxen hin zu Versorgungszentren feststellbar? Dieser Trend ist nach Aussage der KVBW für den Landkreis Esslingen nicht erkennbar . Im Jahr 2013 sind 42,2 Prozent der Ärzte im Kreis kooperativ organisiert (überwiegend in Gemeinschaftspraxen) – der exakt gleiche Wert lag bereits vor fünf Jahren vor. 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