Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 4846 24. 02. 2014 1Eingegangen: 24. 02. 2014 / Ausgegeben: 25. 03. 2014 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welche neuen Windkraftanlagen sind derzeit auf der Hornisgrinde geplant? 2. Welche Ausmaße sollen diese Windkraftanlagen laut Planung aufweisen? 3. Wie bewertet sie die Bedeutung der Rundfunksendeanlage Hornisgrinde für die Verbreitung privater wie öffentlich-rechtlicher Hörfunkprogramme durch Ultrakurzwellen (UKW) und Digital Audio Broadcasting (DAB)+? 4. In welchen Abständen zur Rundfunksendeanlage sind die neuen Windkraft - anlagen geplant? 5. Welche Störeffekte können unmittelbar in der Nachbarschaft von Sendeanlagen befindliche Windenergieanlagen auf den Hörfunk haben? 6. Wie bewertet sie die konkreten Auswirkungen der auf der Hornisgrinde geplanten Windkraftanlagen auf den Betrieb der Rundfunksendeanlage? 7. Welche wirtschaftlichen Schäden würden den betroffenen privaten und öffentlich -rechtlichen Rundfunkanstalten bei einem Wegfall der Rundfunksendeanlage Hornisgrinde drohen? 8. Zu welchem Zeitpunkt bzw. bei welchem Planungsstand wurden die betroffenen privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten über die neuen Windkraftpläne auf der Hornisgrinde informiert? Kleine Anfrage des Abg. Andreas Glück FDP/DVP und Antwort des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Drohende Beeinträchtigung der Rundfunksendeanlage Hornisgrinde durch Windkraftanlagen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4846 2 9. Was tut sie mit Blick auf die geplante Windenergieanlage, um sicherzustellen, dass die Rundfunksendeanlage auf der Hornisgrinde ihren Sendebetrieb stö - rungsfrei fortsetzen kann? 24. 02. 2014 Glück FDP/DVP A n t w o r t Mit Schreiben vom 18. März 2014 Nr. 4-4583/13 beantwortet das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Einvernehmen mit dem Staatsministe - rium die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche neuen Windkraftanlagen sind derzeit auf der Hornisgrinde geplant? Der Genehmigungsbehörde Landratsamt Ortenaukreis liegt aktuell ein Antrag für eine Windenergieanlage vor. Weitere Voranfragen gibt es derzeit nicht. 2. Welche Ausmaße sollen diese Windkraftanlagen laut Planung aufweisen? Bei der beantragten Anlage handelt es sich um eine Windenergieanlage des Typs Enercon E-70 E4 mit einer Nabenhöhe von 84,4 m und einem Rotordurchmesser von 71 m. Dies entspricht einer Gesamthöhe von 119,9 m. 3. Wie bewertet sie die Bedeutung der Rundfunksendeanlage Hornisgrinde für die Verbreitung privater wie öffentlich-rechtlicher Hörfunkprogramme durch Ultrakurzwellen (UKW) und Digital Audio Broadcasting (DAB)+? Die Rundfunksendeanlage Hornisgrinde ist für die Verbreitung privater und öffentlich -rechtlicher Hörfunkprogramme in Baden-Württemberg einer der wichtigs - ten Senderstandorte und damit unverzichtbarer Bestandteil der terrestrischen Hörfunkversorgung . Die UKW-Verbreitung erfolgt über sechs, überwiegend leistungsstark national und international koordinierte Frequenzen: Die DAB-Verbreitung umfasst derzeit die Nutzung zweier Frequenzblöcke am Standort Hornisgrinde als Teil großräumiger Gleichwellennetze. Frequenz [MHz] Programm Leistung [kW ERP] Veranstalter 93,5 SWR1 Baden-Württemberg 80 SWR 96,2 SWR2 80 SWR 98,4 SWR3 80 SWR 94,0 SWR4 Radio Südbaden 0,63 SWR 100,4 Radio Regenbogen 80 Radio Regenbogen 106,3 Deutschlandfunk 80 Deutschlandradio 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4846 Zukünftig werden im baden-württembergischen Gleichwellennetz des Blocks 11B nahezu ausschließlich Programme privater Veranstalter verbreitet werden. 4. In welchen Abständen zur Rundfunksendeanlage sind die neuen Windkraftanlagen geplant? Die geplante Windenergieanlage soll nach den derzeitigen Antragsunterlagen in einem Abstand von 370 m zur Rundfunksendeanlage errichtet werden. Ob dies der endgültige Standort sein wird, ist aber noch offen. 5. Welche Störeffekte können unmittelbar in der Nachbarschaft von Sendeanlagen befindliche Windkraftanlagen auf den Hörfunk haben? Prinzipiell können folgende Effekte durch unmittelbar in der Nachbarschaft von Sendeanlagen befindliche Windkraftanlagen auftreten: a) Im Nahfeld einer Sendeantenne könnten Objekte durch induktive Effekte zu „sekundären Antennen“ werden, welche die Richtcharakteristik der Abstrahlung verzerren (Änderung des Antennendiagramms). Im Extremfall könnten metallische Objekte im Nahfeld sogar eine Rückwirkung auf die Sendeanlage haben. b) Eine Windenergieanlage im Hauptstrahl des Senders könnte das Signal durch die drehenden Rotorblätter stören, sofern die Windenergieanlage auf der direkten Verbindungslinie zum Empfänger liegt (Beugungseffekte). Block Programm Leistung [kW ERP] Betreiber 8D SWR1 Baden-Württemberg SWR2 SWR3 SWR4 Baden-Württemberg SWRinfo DASDING programmbegleitende Zusatzinformationen 10,0 SWR 11B SWR1 Baden-Württemberg SWR2 SWR3 SWR4 Baden-Württemberg SWRinfo DASDING bigFM Worldbeats Schwarzwaldradio LiveRadio egoFM programmbegleitende Zusatzinformationen 0,25 Digitalradio Südwest Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4846 4 c) Reflexion und Streuung der Funkwellen an der Windenergieanlage könnten dazu führen, dass der Rundfunkempfänger neben dem Direktsignal ein zweites unerwünschtes Signal empfängt. Dieses Signal wäre phasenverschoben und könnte sich durch die Rotordrehung periodisch verändern. 6. Wie bewertet sie die konkreten Auswirkungen der auf der Hornisgrinde geplanten Windkraftanlagen auf den Betrieb der Rundfunksendeanlage? Die Auswirkungen der geplanten Windenergieanlage auf die Sendeeinrichtung werden aktuell noch untersucht. Sowohl vom SWR als auch vom Antragsteller wurden Gutachten in Auftrag gegeben und der Genehmigungsbehörde vorgelegt. Die Inhalte der beiden Gutachten sowie die noch offenen Fragen werden von der Genehmigungsbehörde unter Beteiligung der beiden Gutachter, Vertretern des SWR als Betreiber der Sendeanlage, der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) und der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) derzeit erörtert. Eine Bewertung der konkreten Auswirkungen ist erst nach Abschluss dieser Untersuchungen mittels hinreichend quantifizierbarer Aussagen und unter Berücksichtigung aller möglichen technischen Effekte möglich. 7. Welche wirtschaftlichen Schäden würden den betroffenen privaten und öffentlich -rechtlichen Rundfunkanstalten bei einem Wegfall der Rundfunksendeanlage Hornisgrinde drohen? Der Wegfall der Rundfunksendeanlage auf der Hornisgrinde ist zu keiner Zeit thematisiert worden. 8. Zu welchem Zeitpunkt bzw. bei welchem Planungsstand wurden die betroffenen privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten über die neuen Windkraftpläne auf der Hornisgrinde informiert? Unmittelbar nachdem der Antragsteller mit seinem Vorhaben an das Landratsamt Ortenaukreis als Genehmigungsbehörde herangetreten war, wurden die potenziell Betroffenen sowie die Träger öffentlicher Belange zur Vorantragskonferenz eingeladen . Der Einladung war eine erste Darstellung des Projektes durch den Antragsteller beigefügt. Die Vorantragskonferenz fand am 13. Juni 2012 im Land - ratsamt Ortenaukreis statt. Der SWR als Betreiber der Sendeanlage wie auch die Bundesnetzagentur nahmen an diesem Termin teil. Am 30. Januar 2013 wurde ein noch unvollständiger Antrag auf immissionsschutz -rechtliche Genehmigung der Windenergieanlage gestellt. Am 20. Februar 2013 wurde der SWR unter Vorlage der Antragsunterlagen angehört. Im Rahmen dieser Anhörung informierte der SWR die Genehmigungsbehörde am 26. Juni 2013, dass die Media Broadcast GmbH als Vertragspartner vieler privater Rundfunkanstalten mit seinem Kunden Radio Regenbogen am SWR-Turm vertreten sei und deshalb auch gehört werden solle. Deren Anhörung erfolgte am 1. Juli 2013. Der Antrag auf immissionsschutzrechtliche Genehmigung ist bislang noch nicht vervollständigt worden, weshalb die gesetzlich festgelegten Genehmigungsfristen noch nicht begonnen haben. Gleichwohl wurden die Träger öffentlicher Belange bereits in diesem frühen Verfahrensstand beteiligt. 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 4846 9. Was tut sie mit Blick auf die geplante Windenergieanlage, um sicherzustellen, dass die Rundfunksendeanlage auf der Hornisgrinde ihren Sendebetrieb stö - rungsfrei fortsetzen kann? Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens werden die Bedenken des Betreibers der Rundfunksendeanlage auf der Basis von Gutachten vom Landratsamt Orte - naukreis intensiv geprüft. Voraussetzung für die immissionsschutzrechtliche Genehmigungsfähigkeit einer Windenergieanlage ist unter anderem, dass sonstige öffentlich-rechtliche Vorschriften der Genehmigung nicht entgegenstehen. Liegen diese Voraussetzungen vor, hat der Antragsteller einen Anspruch auf Erteilung der Genehmigung. Bei der Frage nach der rechtlichen Zumutbarkeit etwaiger Störungen kommt es insbesondere auf Umfang, Intensität und technische Überwindbarkeit der tatsächlich auftretenden Störungen im Einzelfall an. Untersteller Minister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (None) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Warning /CompatibilityLevel 1.6 /CompressObjects /Off /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages false /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Default /DetectBlends true /DetectCurves 0.1000 /ColorConversionStrategy /LeaveColorUnchanged /DoThumbnails false /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 524288 /LockDistillerParams true /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments false /ParseDSCCommentsForDocInfo true /PreserveCopyPage true /PreserveDICMYKValues true /PreserveEPSInfo true /PreserveFlatness true /PreserveHalftoneInfo false /PreserveOPIComments true /PreserveOverprintSettings true /StartPage 1 /SubsetFonts true /TransferFunctionInfo /Preserve /UCRandBGInfo /Preserve /UsePrologue false /ColorSettingsFile () /AlwaysEmbed [ true ] /NeverEmbed [ true ] /AntiAliasColorImages false /CropColorImages true /ColorImageMinResolution 150 /ColorImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleColorImages true /ColorImageDownsampleType /Bicubic /ColorImageResolution 300 /ColorImageDepth 8 /ColorImageMinDownsampleDepth 1 /ColorImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeColorImages true /ColorImageFilter /FlateEncode /AutoFilterColorImages false /ColorImageAutoFilterStrategy /JPEG /ColorACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /ColorImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000ColorACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000ColorImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 150 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 600 /GrayImageDepth 8 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /FlateEncode /AutoFilterGrayImages false /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /GrayImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000GrayACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000GrayImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict << /K -1 >> /AllowPSXObjects true /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName (http://www.color.org) /PDFXTrapped /False /CreateJDFFile false /SyntheticBoldness 1.000000 /Description << /DEU () >> >> setdistillerparams << /HWResolution [1200 1200] /PageSize [595.276 841.890] >> setpagedevice