Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 5057 09. 04. 2014 1Eingegangen: 09. 04. 2014 / Ausgegeben: 16. 05. 2014 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Entwicklungen der Kriminalitätsbelastung des Karlsruher Stadtgebiets ergeben sich aus der polizeilichen Kriminalstatistik? 2. Wie ist die Entwicklung der Eigentumskriminalität im Karlsruher Stadtgebiet in den vergangenen fünf Jahren? 3. Wie ist die Entwicklung der Straßenkriminalität im Karlsruher Stadtgebiet in den vergangenen fünf Jahren? 4. Wie ist die Entwicklung der Delikte im Zusammenhang mit der unberechtigten Verfügung über unbare Zahlungsmittel in den vergangenen fünf Jahren? 5. Welche Unterschiede zu den Stadtgebieten Stuttgart und Mannheim sind zu erkennen ? 6. Wo sieht sie die Schwerpunkte der Kriminalitätsbekämpfung im Stadtgebiet Karlsruhe für die kommenden Jahre? 07. 04. 2014 Schütz CDU Kleine Anfrage der Abg. Katrin Schütz CDU und Antwort des Innenministeriums Kriminalstatistik in Karlsruhe Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5057 2 B e g r ü n d u n g Eigentumskriminalität, Straßenkriminalität und die Kriminalität im Zusammenhang mit unbaren Zahlungsmitteln werden von der Bevölkerung stark wahrgenommen . Sie sind ein Phänomen, das verstärkt in grenznahen Gebieten wie Karlsruhe auftritt und das zudem in Zusammenhang gebracht wird mit der Ausweitung der Freizügigkeit innerhalb der Europäischen Union. Hier sind landesweit steigende Zahlen zu verzeichnen, sodass es das Ziel dieser Kleinen Anfrage ist, die Entwicklung der letzten fünf Jahre in Karlsruhe aufzuzeigen und gleichzeitig den Vergleich mit zwei anderen Großstädten Baden-Württembergs zu ermöglichen. A n t w o r t Mit Schreiben vom 2. Mai 2014 Nr. 3-9525/217/1 beantwortet das Innenministe - rium die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Entwicklungen der Kriminalitätsbelastung des Karlsruher Stadtgebiets ergeben sich aus der polizeilichen Kriminalstatistik? Zu 1.: Die Kriminalitätsbelastung wird innerhalb der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) durch die Häufigkeitszahl1 abgebildet. Der Zehnjahresvergleich2 für die Stadt Karlsruhe ergibt nachfolgend dargestellte Entwicklung: Aufgrund des Zensus 2011 wurden die Bevölkerungsdaten bereinigt. Neben dem Anstieg der absoluten Fallzahlen der für die Stadt Karlsruhe in der PKS erfassten Straftaten um 9,7 Prozent ist die Entwicklung der Häufigkeitszahl für das Jahr 2013 u. a. durch die nunmehr geringere Bevölkerungszahl zu begründen. Die Häufigkeitszahl für das Jahr 2013 ist somit nicht unmittelbar mit den Vorjahren vergleichbar. 2. Wie ist die Entwicklung der Eigentumskriminalität im Karlsruher Stadtgebiet in den vergangenen fünf Jahren? 3. Wie ist die Entwicklung der Straßenkriminalität im Karlsruher Stadtgebiet in den vergangenen fünf Jahren? 4. Wie ist die Entwicklung der Delikte im Zusammenhang mit der unberechtigten Verfügung über unbare Zahlungsmittel in den vergangenen fünf Jahren? Zu 2. bis 4.: Für die genannten Deliktsbereiche sind in der PKS im Fünfjahresvergleich für das Stadtgebiet Karlsruhe nachfolgende Fallzahlen registriert: _____________________________________ 1 Anzahl der Straftaten errechnet auf 100.000 Einwohner. 2 Mehrjahresvergleiche unter Berücksichtigung der Mittelwertbildung für die Jahre 2003/2004 wegen Systemumstellung. Häufigkeitszahl 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 10.087 10.718 9.689 9.449 9.360 8.845 9.014 9.291 9.567 10.543 Deliktsbereiche 2009 2010 2011 2012 2013 Eigentumskriminalität 10.273 10.919 10.829 11.517 13.751 Straßenkriminalität 5.382 6.110 6.216 6.263 6.777 Rechtswidrig erlangte unbare Zahlungsmittel 468 292 222 331 371 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5057 Bei der Eigentumskriminalität wurde im Zehnjahresvergleich ein Höchststand erreicht . Mit Blick auf die Straßenkriminalität ist zu konstatieren, dass – entgegen dem Landestrend (Rückgang um 5,2 Prozent) – im Fünfjahresvergleich die höchs - ten Fallzahlen im Jahr 2013 zu verzeichnen sind; im Zehnjahresvergleich waren im Jahr 2004 mit 6.925 Straftaten noch mehr Fälle registriert. Die Delikte im Zusammenhang mit der unberechtigten Verfügung über unbare Zahlungsmittel blieben für das Stadtgebiet Karlsruhe im Jahr 2013 mit 371 Fällen in der statistischen Schwankungsbreite der vergangenen fünf Jahre und deutlich unter den hohen Fallzahlen im Jahr 2009. 5. Welche Unterschiede zu den Stadtgebieten Stuttgart und Mannheim sind zu erkennen ? Zu 5.: In folgenden Tabellen werden die Gesamtstraftaten in den Stadtgebieten Karls - ruhe, Stuttgart und Mannheim der vergangenen fünf Jahre gegenübergestellt. In den Stadtgebieten von Karlsruhe und Mannheim ist ein Anstieg der Fallzahlen im Jahr 2013 um 9,7 bzw. 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr festzustellen. Dem - entgegen sind die Fallzahlen im Stadtgebiet Stuttgart um 1,6 Prozent gesunken: Wie bereits in der Antwort zu Frage 1 beschrieben, wurden aufgrund des Zensus 2011 die Bevölkerungsdaten bereinigt. Die Entwicklung der Häufigkeitszahlen für das Jahr 2013 ist insofern jeweils im Lichte der nunmehr geringeren Bevölkerungszahl in den Städten Karlsruhe, Stuttgart und Mannheim zu betrachten. Der nachfolgenden Tabelle können die Einwohnerzahlen der Städte Karlsruhe, Stuttgart und Mannheim entnommen werden, die für das entsprechende PKS-Jahr vom 31. Dezember des jeweiligen Vorjahres herangezogen wurden: Ein Vergleich der Kriminalitätsbelastung in den Stadtgebieten von Karlsruhe, Stuttgart und Mannheim ist über die in der PKS registrierte Häufigkeitszahl möglich . Demnach ist zu konstatieren, dass die Stadt Karlsruhe mit 10.543 Straftaten errechnet auf 100.000 Einwohner zwischen der Stadt Stuttgart mit 9.754 Fällen und der Stadt Mannheim mit 10.853 Fällen liegt: Straftaten gesamt 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 25.716 26.317 27.386 28.462 31.210 Stadt Stuttgart 60.080 58.352 58.231 59.284 58.325 Stadt Mannheim 29.902 29.192 30.298 29.313 31.975 Einwohner 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 290.736 291.959 294.761 297.488 296.033 Stadt Stuttgart 600.068 601.646 606.588 613.392 597.939 Stadt Mannheim 311.342 311.969 313.174 314.931 294.627 Häufigkeitszahl gesamt 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 8.845 9.014 9.291 9.567 10.543 Stadt Stuttgart 10.012 9.699 9.600 9.655 9.754 Stadt Mannheim 9.604 9.357 9.674 9.308 10.853 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5057 4 Für den Bereich der Eigentumskriminalität lässt sich eine steigende Tendenz in allen drei Stadtgebieten innerhalb der vergangenen fünf Jahre erkennen. Die Stadtgebiete von Karlsruhe und Mannheim sind dabei bezogen auf die Einwoh - nerzahl stärker betroffen als das Stadtgebiet Stuttgart. Jedoch weisen alle drei Städte eine deutlich höhere Steigerung der Fallzahlen auf, als der landesweite Durchschnitt von 1,1 Prozent: Ebenfalls lässt sich eine leicht steigende Tendenz bei der Straßenkriminalität feststellen . Danach ist die Stadt Stuttgart bezogen auf die Einwohnerzahl in geringerem Umfang von der Straßenkriminalität betroffen, während die Stadt Mannheim im Vergleich der vergangenen fünf Jahre jeweils die höchsten Häufigkeitszahlen aufweist. In Betrachtung des Jahres 2013 lässt sich konstatieren, dass lediglich in Stuttgart dem landesweiten Trend entsprechend rückläufige Fallzahlen registriert wurden: Im Phänomenbereich des Betrugs mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel lässt sich ebenfalls feststellen, dass das Stadtgebiet Stuttgart aktuell bezogen auf die Einwohnerzahl vergleichsweise in geringerem Umfang betroffen ist, während im Stadtgebiet Mannheim im Vergleich zu Karlsruhe und Stuttgart die im Durchschnitt höchste Häufigkeitszahl registriert wurde. Aufgrund der geringen Fallzahlen in diesem Deliktsfeld kann nur eine bedingt belastbare Aussage hierzu getroffen werden. Dies wird durch die relativ hohe Schwankungsbreite bestätigt : Eigentumskriminalität 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 10.273 10.919 10.829 11.517 13.751 – Häufigkeitszahl 3.533 3.740 3.674 3.871 4.645 Stadt Stuttgart 16.667 16.493 17.049 17.466 18.516 – Häufigkeitszahl 2.778 2.741 2.811 2.847 3.097 Stadt Mannheim 11.369 11.918 12.150 12.251 12.934 – Häufigkeitszahl 3.652 3.820 3.880 3.890 4.390 Straßenkriminalität 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 5.382 6.110 6.216 6.263 6.777 – Häufigkeitszahl 1.851 2.093 2.109 2.105 2.289 Stadt Stuttgart 7.695 7.655 8.980 8.615 8.394 – Häufigkeitszahl 1.282 1.272 1.480 1.404 1.404 Stadt Mannheim 7.032 6.841 7.065 7.171 7.430 – Häufigkeitszahl 2.259 2.193 2.256 2.277 2.522 Betrug mittels rechtswidrig erlangter unbarer Zahlungsmittel 2009 2010 2011 2012 2013 Stadt Karlsruhe 468 292 222 331 371 – Häufigkeitszahl 161 100 75 111 125 Stadt Stuttgart 752 873 627 541 533 – Häufigkeitszahl 125 145 103 88 89 Stadt Mannheim 448 560 646 485 409 – Häufigkeitszahl 144 180 206 154 139 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5057 6. Wo sieht sie die Schwerpunkte der Kriminalitätsbekämpfung im Stadtgebiet Karlsruhe für die kommenden Jahre? Zu 6.: Ausweislich der PKS für das Jahr 2013 wiesen im Stadtgebiet Karlsruhe insbesondere die Diebstahlsdelikte, die mit 44,1 Prozent ohnehin den Hauptanteil an allen Straftaten stellen, erhebliche Steigerungsraten auf. Deshalb wird im Stadt - gebiet Karlsruhe die Diebstahlskriminalität, insbesondere die Delikte des Ladendiebstahls und des Taschendiebstahls, auch in den kommenden Jahren einen Schwerpunkt der Kriminalitätsbekämpfung darstellen. Ein aktuell bestehender Problembereich stellt im Stadtgebiet Karlsruhe wie im gesamten Land Baden-Württemberg die ungünstige Entwicklung beim Wohnungseinbruchdiebstahl dar. Neben der Einrichtung spezialisierter Ermittlungsgruppen, wie beispielsweise den Ermittlungsgruppen Einbruch Nord und Süd sowie ständiger Verbesserung der Tatortarbeit und Spurensicherung, umfasst das spezifische regionale Bekämpfungskonzept des Polizeipräsidiums Karlsruhe auch verstärkte Fahndungs- und Kontrollmaßnahmen. Wie bereits in der Vergangenheit wird auch zukünftig die Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit ein Schwerpunkt bleiben. Hierzu gehört insbesondere die kos - tenlose Beratung durch die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen, die auch Beratungen zur Sicherung des Wohneigentums umfasst. Über die Kommunale Kriminalprävention werden städtebauliche Präventionsmöglichkeiten eingebracht. Auch bieten polizeiliche Broschüren und Internetauftritte Möglichkeiten der phänomenbezogenen Information für die Bevölkerung (www.polizei-beratung.de bzw. www.k-einbruch.de). Begleitet werden diese Maßnahmen oftmals durch eine kriminalpräventive Öffentlichkeitsarbeit bei der die Bevölkerung durch Medien oder bei Veranstaltungen gezielt und lageabhängig informiert wird. Gall Innenminister << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (None) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Warning /CompatibilityLevel 1.6 /CompressObjects /Off /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages false /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Default /DetectBlends true /DetectCurves 0.1000 /ColorConversionStrategy /LeaveColorUnchanged /DoThumbnails false /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 524288 /LockDistillerParams true /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments false /ParseDSCCommentsForDocInfo true /PreserveCopyPage true /PreserveDICMYKValues true /PreserveEPSInfo true /PreserveFlatness true /PreserveHalftoneInfo false /PreserveOPIComments true /PreserveOverprintSettings true /StartPage 1 /SubsetFonts true /TransferFunctionInfo /Preserve /UCRandBGInfo /Preserve /UsePrologue false /ColorSettingsFile () /AlwaysEmbed [ true ] /NeverEmbed [ true ] /AntiAliasColorImages false /CropColorImages true /ColorImageMinResolution 150 /ColorImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleColorImages true /ColorImageDownsampleType /Bicubic /ColorImageResolution 300 /ColorImageDepth 8 /ColorImageMinDownsampleDepth 1 /ColorImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeColorImages true /ColorImageFilter /FlateEncode /AutoFilterColorImages false /ColorImageAutoFilterStrategy /JPEG /ColorACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /ColorImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000ColorACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000ColorImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 150 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 600 /GrayImageDepth 8 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /FlateEncode /AutoFilterGrayImages false /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /GrayImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000GrayACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000GrayImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict << /K -1 >> /AllowPSXObjects true /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName (http://www.color.org) /PDFXTrapped /False /CreateJDFFile false /SyntheticBoldness 1.000000 /Description << /DEU () >> >> setdistillerparams << /HWResolution [1200 1200] /PageSize [595.276 841.890] >> setpagedevice