Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 5457 09. 07. 2014 1Eingegangen: 09. 07. 2014 / Ausgegeben: 11. 08. 2014 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hat sich die Anzahl der Straftaten im Landkreis Esslingen in den letzten zehn Jahren entwickelt (aufgegliedert nach Delikten und nach Polizeirevieren)? 2. Sind nach den vorliegenden Daten neue Kriminalitätsschwerpunkte oder Auffälligkeiten im Landkreis Esslingen festzustellen? 3. Wie hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2013 gegenüber den Jahren 2012 und 2011 im Landkreis Esslingen entwickelt (aufgegliedert nach Polizeirevieren)? 4. Welche Städte und Gemeinden im Landkreis Esslingen sind besonders von Wohnungseinbrüchen betroffen und worauf ist dies zurückzuführen? 5. Wie haben sich die Aufklärungsquoten der Straftaten im Landkreis Esslingen in den letzten zehn Jahren entwickelt (aufgegliedert nach Delikten und nach Polizeirevieren)? 6. Wie hat sich Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen im Jahr 2013 gegenüber den Jahren 2012 und 2011 im Landkreis Esslingen entwickelt (aufgegliedert nach Polizeirevieren)? 7. Welche Maßnahmen ergreift sie, um die Aufklärungsquote zu verbessern (sowohl bei den Straftaten als auch speziell bei den Wohnungseinbrüchen)? Kleine Anfrage des Abg. Thaddäus Kunzmann CDU und Antwort des Innenministeriums Kriminalität und Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 2 8. Sind ihr Straftaten im Landkreis Esslingen bekannt, die mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht werden? 9. Welche Präventionsmaßnahmen ergreift sie, um Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen zu verhindern? 07. 07. 2014 Kunzmann CDU A n t w o r t Mit Schreiben vom 4. August 2014 Nr. 3-1212.1/66/1 beantwortet das Innenminis - terium die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie hat sich die Anzahl der Straftaten im Landkreis Esslingen in den letzten zehn Jahren entwickelt (aufgegliedert nach Delikten und nach Polizeirevieren )? 5. Wie haben sich die Aufklärungsquoten der Straftaten im Landkreis Esslingen in den letzten zehn Jahren entwickelt (aufgegliedert nach Delikten und nach Polizeirevieren )? Zu 1. und 5.: Die Entwicklungen der Fallzahlen und der Aufklärungsquote mit Blick auf die Deliktsobergruppen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) im Zehnjahresvergleich 1 für den gesamten Landkreis Esslingen ergeben sich aus nachfolgender Tabelle : _____________________________________ 1 Mehrjahresvergleiche unter Berücksichtigung der Mittelwertbildung für die Jahre 2003/2004 wegen Systemumstellung. Straftaten im Landkreis Esslingen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 23.792 23.247 24.009 25.364 25.320 23.267 23.172 23.081 23.772 22.658 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 55,9 56,3 58,3 56,7 58,2 57,9 59,5 57,1 58,2 57,5 Straftaten gegen das Leben 23 14 15 16 15 9 18 12 11 16 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 257 271 191 201 214 160 187 200 189 182 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 2.611 2.410 2.470 2.761 2.791 2.738 2.974 2.943 2.967 2.848 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 6.378 5.645 5.559 5.556 5.286 5.031 4.871 4.689 4.783 4.675 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 3.505 3.284 3.125 3.084 2.939 2.700 2.578 2.880 2.868 2.884 Vermögens- und Fälschungsdelikte 6.050 4.428 4.821 5.727 5.970 4.793 4.680 4.078 4.520 4.239 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 5.467 5.101 5.182 5.538 5.858 5.741 5.640 5.946 5.763 5.097 Strafrechtliche Nebengesetze 2.846 2.094 2.646 2.481 2.247 2.095 2.224 2.333 2.671 2.717 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 Im dargestellten Betrachtungszeitraum ist ein Rückgang der Gesamtfallzahlen um 4,76 Prozent zu verzeichnen. Weiterhin ist festzustellen, dass die Aufklärungsquote im Zehnjahresvergleich lediglich geringen Schwankungen unterliegt. Die Entwicklungen der Fallzahlen und der Aufklärungsquote der PKS im angefragten Vergleichszeitraum mit Blick auf die im Landkreis Esslingen aktuell betriebenen Polizeireviere ergeben sich aus nachfolgenden Tabellen. Straftaten im Bereich des Polizeireviers Esslingen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 7.588 7.223 7.061 7.478 7.084 7.698 7.368 6.921 7.389 6.610 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 60,3 59,1 61 61,3 57,2 58,8 61,3 57,2 60,6 58,3 Straftaten gegen das Leben 8 5 5 3 5 5 4 1 5 10 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 82 68 54 64 56 46 63 51 55 52 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 864 736 792 924 946 986 1.060 986 1.022 963 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 2.051 1.813 1.697 1.758 1.633 1.568 1.544 1.459 1.452 1.396 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 854 836 820 849 777 781 758 837 882 755 Vermögens- und Fälschungsdelikte 2.154 1.451 1.605 1.756 1.347 1.696 1.783 1.355 1.858 1.483 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 1.893 1.700 1.586 1.668 1.887 2.246 1.796 1.861 1.691 1.539 Strafrechtliche Nebengesetze 748 614 502 456 433 370 360 371 424 412 Straftaten im Bereich des Polizeireviers Filderstadt 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 5.486 5.650 5.760 7.032 7.522 6.293 6.838 6.687 7.118 6.591 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 56,0 56,3 54,1 57,3 62,1 62,1 63,8 62,7 63,1 61,9 Straftaten gegen das Leben 4 1 2 5 2 1 4 9 4 1 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 46 66 54 58 52 24 53 49 36 49 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 699 671 676 751 735 764 774 881 814 721 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 1.419 1.246 1.313 1.277 1.254 1.158 1.212 1.139 1.164 1.038 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 942 686 709 745 728 647 616 639 718 753 Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.781 1.219 1.195 1.800 2.024 1.442 1.522 1.352 1.198 1.330 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 1.392 1.315 1.403 1.596 1.668 1.286 1.482 1.447 1.634 1.243 Strafrechtliche Nebengesetze 614 446 408 800 1.059 971 1.175 1.171 1.550 1.456 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 4 Trotz der räumlichen Überschneidung erfolgt die Darstellung der Zahlen des Polizeireviers Filderstadt ohne Berücksichtigung des Polizeireviers Flughafen. Straftaten im Bereich des Polizeireviers Flughafen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 509 787 1.653 841 768 682 571 643 576 660 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 55,3 54,0 77,4 53,5 50,4 54,% 53,0 56,9 47,9 56,7 Straftaten gegen das Leben 1 0 1 1 0 0 0 0 0 0 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 2 2 2 1 2 0 1 0 2 1 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 21 19 24 29 37 36 29 35 27 35 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 259 234 278 283 294 229 220 194 236 241 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 75 114 78 60 85 80 45 45 31 47 Vermögens- und Fälschungsdelikte 153 53 164 79 77 81 78 56 75 63 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 94 93 107 93 91 92 92 133 72 85 Strafrechtliche Nebengesetze 617 272 999 295 182 164 106 180 133 188 Straftaten im Bereich des Polizeireviers Kirchheim/Teck 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 3.892 4.160 4.026 4.237 4.602 3.571 3.384 3.655 3.264 3.623 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 51,4 53,6 57,7 58,3 63,1 52,7 55,0 53,3 48,3 52,4 Straftaten gegen das Leben 4 4 5 2 2 0 8 0 0 3 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 57 32 40 34 36 41 30 41 37 29 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 399 366 443 423 460 371 464 385 397 427 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 1.138 1.045 960 840 874 878 746 774 747 870 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 735 790 696 607 628 527 486 597 526 546 Vermögens- und Fälschungsdelikte 928 837 703 942 1.546 658 498 581 473 562 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 785 796 883 870 831 881 913 1.015 882 915 Strafrechtliche Nebengesetze 268 290 296 519 225 215 239 262 202 271 Straftaten im Bereich des Polizeireviers Nürtingen 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Straftaten gesamt 5.120 5.427 5.509 5.776 5.344 5.023 5.011 5.175 5.425 5.174 Aufklärungsquote Straftaten gesamt in % 52,7 54,5 54,0 49,4 51,2 55,5 54,9 52,4 55,7 54,8 Straftaten gegen das Leben 6 4 2 5 6 3 2 2 2 2 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung 70 103 41 44 68 49 40 59 59 51 Rohheitsdelikte/Delikte gegen die persönliche Freiheit 628 618 535 634 613 581 647 656 707 702 Diebstahl ohne erschwerte Umstände 1.511 1.307 1.311 1.398 1.234 1.198 1.150 1.123 1.184 1.130 Besonders schwerer Fall des Diebstahls 899 858 822 823 722 665 673 762 711 783 Vermögens- und Fälschungsdelikte 1.034 868 1.154 1.150 975 916 798 734 916 801 Sonstige Straftatbestände nach dem Strafgesetzbuch 1.303 1.197 1.203 1.311 1.378 1.236 1.357 1.490 1.484 1.315 Strafrechtliche Nebengesetze 599 472 441 411 348 375 344 349 362 390 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 Das Polizeirevier Plochingen wurde zum 15. Dezember 2004 aufgelöst; seitdem besteht dort ein Polizeiposten. Der Zuständigkeitsbereich wurde daraufhin wie folgt aufgeteilt: Das Polizeirevier Esslingen erhielt die Zuständigkeit für die Stadt Plochingen und für die Gemeinden Altbach, Baltmannsweiler, Deizisau, Lichtenwald und Reichenbach. Das Polizeirevier Kirchheim ist seitdem für die Stadt Wernau und die Gemeinde Hochdorf, das Polizeirevier Nürtingen für die Gemeinde Köngen zuständig. Zu den oben angeführten statistischen Auswertungen ist anzumerken, dass es bezüglich der Aufschlüsselung von Straftaten nach Polizeirevieren zu Abweichungen bei der Gesamtfallzahl im Landkreis Esslingen kommen kann. Beispielsweise verfügt das Polizeirevier Flughafen nicht über einen eigenen statistisch auswertbaren Tatortgemeindeschlüssel. Erfahrungsgemäß werden dort eine nicht unerhebliche Anzahl von Straftaten durch Bundespolizei und Zoll bearbeitet, sodass diese nicht beim entsprechenden Polizeirevier der Landespolizei erfasst sind. Darüber hinaus lassen die in den Tabellen enthaltenen Tatortzahlen keine stichhaltigen Rückschlüsse auf die tatsächliche Arbeitsbelastung der Polizeireviere zu, weil Polizeireviere neben der Bearbeitung von Strafanzeigen in zahlreichen weiteren Aufgabenfeldern tätig sind und die Zuständigkeitsabgrenzung von Schutzund Kriminalpolizei umfassend berücksichtigt werden müsste. 2. Sind nach den vorliegenden Daten neue Kriminalitätsschwerpunkte oder Auffälligkeiten im Landkreis Esslingen festzustellen? Zu 2.: Mit Blick auf die in der Antwort zu Frage 1 dargestellten statistischen Daten der PKS ergeben sich bei verschiedenen Deliktsgruppen Auffälligkeiten. Mithin unterliegen diese im Mehrjahresvergleich relativen Schwankungen. Besonderer Kriminalitätsschwerpunkt ist aktuell die intensive (landesweite) Be - kämpfung des Wohnungseinbruchdiebstahls. 3. Wie hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche im Jahr 2013 gegenüber den Jahren 2012 und 2011 im Landkreis Esslingen entwickelt (aufgegliedert nach Polizeirevieren)? 6. Wie hat sich Aufklärungsquote bei den Wohnungseinbrüchen im Jahr 2013 gegenüber den Jahren 2012 und 2011 im Landkreis Esslingen entwickelt (aufgegliedert nach Polizeirevieren)? Zu 3. und 6.: Die Entwicklungen der Fallzahlen sowie der Aufklärungsquote mit Blick auf Wohnungseinbrüche in der PKS im Dreijahresvergleich für die jeweiligen Polizeireviere im Landkreis Esslingen ergeben sich aus nachfolgenden Tabellen: Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 6 Nachdem im Jahr 2012 bei der Anzahl der Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen zunächst ein Zuwachs von 37,1 Prozent bestand, wurde im Jahr 2013 ein Rückgang von 4,3 Prozent verzeichnet. Hierbei sind keine signifikanten Unterschiede in der Entwicklung der Fallzahlen innerhalb der Polizeirevierbereiche erkennbar. Lediglich im Polizeirevierbereich Nürtingen konnte im Jahr 2013 kein Rückgang der Fallzahlen festgestellt werden. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Flughafen erfolgt keine Erfassung von Wohnungseinbrüchen, da sich dort keine Wohnbebauung im eigentlichen Sinne befindet. Die Aufklärungsquote im Landkreis Esslingen im Jahr 2013 entspricht mit 10,9 Prozent dem Niveau der landesweiten Aufklärungsquote. Signifikant ist die Schwankung im Dreijahresvergleich. Erfahrungsgemäß hängt dies mit der Aufklä - rung bestimmter Tatserien bzw. der Ermittlung von Mehrfachtätern zusammen. 4. Welche Städte und Gemeinden im Landkreis Esslingen sind besonders von Wohnungseinbrüchen betroffen und worauf ist dies zurückzuführen? Zu 4.: Die Verteilung der Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen im Jahr 2013 ist nachfolgender Tabelle zu entnehmen: Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen 2011 2012 2013 erfasste Fälle 302 414 396 Anzahl der aufgeklärten Fälle 28 61 43 Aufklärungsquote in % 9,3 14,7 10,9 Anteil der kriminalpolizeilich bearbeiteten Fälle 98 131 328 kriminalpolizeilicher Bearbeitungsanteil in % 32,5 31,6 82,8 Örtlicher Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Esslingen 2011 2012 2013 erfasste Fälle 111 127 112 Anzahl der aufgeklärten Fälle 11 15 12 Aufklärungsquote in % 9,9 11,8 10,7 Anteil der kriminalpolizeilich bearbeiteten Fälle 32 38 96 kriminalpolizeilicher Bearbeitungsanteil in % 28,8 29,9 85,7 Örtlicher Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Filderstadt 2011 2012 2013 erfasste Fälle 70 127 94 Anzahl der aufgeklärten Fälle 1 6 4 Aufklärungsquote in % 1,4 4,7 4,3 Anteil der kriminalpolizeilich bearbeiteten Fälle 20 28 84 kriminalpolizeilicher Bearbeitungsanteil in % 28,6 22,0 89,4 Örtlicher Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Kirchheim 2011 2012 2013 erfasste Fälle 44 69 58 Anzahl der aufgeklärten Fälle 2 6 6 Aufklärungsquote in % 4,5 8,7 10,3 Anteil der kriminalpolizeilich bearbeiteten Fälle 17 24 47 kriminalpolizeilicher Bearbeitungsanteil in % 38,6 34,8 81,0 Örtlicher Zuständigkeitsbereich des Polizeireviers Nürtingen 2011 2012 2013 erfasste Fälle 77 91 132 Anzahl der aufgeklärten Fälle 14 34 21 Aufklärungsquote in % 18,2 37,4 15,9 Anteil der kriminalpolizeilich bearbeiteten Fälle 29 41 101 kriminalpolizeilicher Bearbeitungsanteil in % 37,7 45,1 76,5 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 Filderstadt, Stadt 27 44.375 61 Kirchheim unter Teck, Stadt 35 39.264 89 Leinfelden-Echterdingen, Stadt 38 37.224 102 Nürtingen, Stadt 42 39.480 106 Esslingen am Neckar, Stadt 82 88.295 93 Kommune Fälle Wohnungseinbrüche Einwohner (zum 31.12.2012) Häufigkeitszahl2 Landkreis Esslingen 396 508.577 78 Altdorf 0 1.531 – Bissingen an der Teck 0 3.408 – Lichtenwald 0 2.481 – Neidlingen 0 1.799 – Notzingen 0 3.582 – Oberboihingen 0 5.280 – Ohmden 0 1.703 – Altenriet 1 1.907 52 Beuren 1 3.388 30 Dettingen unter Teck 1 5.806 17 Hochdorf 1 4.620 22 Reichenbach an der Fils 1 8.050 12 Schlaitdorf 1 1.827 55 Baltmannsweiler 2 5.594 36 Erkenbrechtsweiler 2 2.080 96 Kohlberg 2 2.275 88 Wolfschlugen 2 6.170 32 Denkendorf 3 10.342 29 Großbettlingen 3 4.231 71 Owen, Stadt 3 3.406 88 Unterensingen 3 4.591 65 Weilheim an der Teck, Stadt 3 9.609 31 Holzmaden 4 2.105 190 Plochingen, Stadt 4 13.543 30 Wernau (Neckar), Stadt 4 11.877 34 Deizisau 5 6.620 76 Neckartenzlingen 5 6.342 79 Bempflingen 6 3.398 177 Neckartailfingen 6 3.706 162 Lenningen 7 7.955 88 Aichtal, Stadt 8 9.614 83 Aichwald 8 7.392 108 Neuffen, Stadt 8 6.079 132 Neuhausen auf den Fildern 8 11.316 71 Altbach 10 5.911 169 Frickenhausen 12 8.693 138 Köngen 12 9.529 126 Ostfildern, Stadt 18 36.573 49 Wendlingen am Neckar, Stadt 18 15.606 115 _____________________________________ 2 Belastung auf 100.000 Einwohner berechnet. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 8 Die Großen Kreisstädte Esslingen, Filderstadt, Kirchheim, Leinfelden-Echterdingen , Nürtingen und Ostfildern weisen im Vergleich zu den kleineren Kommunen deutlich höhere Fallzahlen auf. Grundsätzlich ist dabei zu berücksichtigen, dass entsprechend höherer Einwohnerzahlen der betreffenden Kommunen oder Städte statistisch auch höhere Fallzahlen zu erwarten sind. Demnach waren die Gemeinden Holzmaden, Bempflingen, Neckartailfingen und Altbach im Jahr 2013 im Verhältnis zur Einwohnerzahl am stärksten belastet. Dennoch muss bei dieser Betrachtung das insgesamt niedere (absolute) Fallzahlenniveau berücksichtigt werden, da dies sich bei geringen Einwohnerzahlen signifikant auswirkt. Die Ursachen für die Entwicklung der Fallzahlen insgesamt sind vielschichtig. Neben täterspezifischen und kriminalgeografischen Aspekten kommt der Sicherung von Gebäuden eine besondere Bedeutung zu. Vorliegende Erkenntnisse sprechen unter anderem dafür, dass der Anstieg bei den Wohnungseinbruchdiebstählen auch auf reisende Tätergruppen zurückzuführen ist. So erfolgt die Einreise in das Bundesgebiet mitunter nur zur Begehung solcher Straftaten, wobei die Logistik vor Ort in Einzelfällen durch ortsansässige Täter zur Verfügung gestellt wird. Oftmals ergeben sich Häufungen entlang von Bundesautobahnen beziehungsweise Bundesfernstraßen. Dies dürfte neben den für die Täter günstigen Tatgelegenheiten insbesondere mit einer möglichen schnellen, unerkannten Anund Abreise (Fluchtweg) zusammenhängen. Weitere Ursache dürfte – wie auch bei anderen Deliktsbereichen – die Beschaffungskriminalität, beispielsweise zur Finanzierung der Drogenabhängigkeit, durch örtliche Täter sein. 7. Welche Maßnahmen ergreift sie, um die Aufklärungsquote zu verbessern (sowohl bei den Straftaten als auch speziell bei den Wohnungseinbrüchen)? Zu 7.: Neben der Reduzierung von Fallzahlen ist das Erreichen einer möglichst hohen Aufklärungsquote ein wesentliches polizeiliches Ziel bei der Ermittlungsführung. Insbesondere auch die strukturellen Veränderungen durch die zum 1. Januar 2014 in Kraft getretene Polizeireform sollen dazu beitragen. Hierunter fällt beispielsweise eine professionellere Spurensicherung durch die Einrichtung zentraler Organisationseinheiten für Kriminaltechnik. Bei den Kriminalpolizeidirektionen wurden spezialisierte Kriminalinspektionen eingerichtet, beispielsweise für die Bearbeitung von Cybercrime. Durch die Einführung des Kriminaldauerdienstes wird zudem eine rasche Einsatzfähigkeit der Kriminalpolizei rund um die Uhr gewährleistet . Im Übrigen werden neu auftretende oder auffällige Kriminalitätsphänomene durch lageangepasste operative beziehungsweise konzeptionelle präventive wie repressive Maßnahmen bekämpft. Beispielsweise wurde zur Bekämpfung von Diebstahlsdelikten in/aus Verkaufsräumen zum Nachteil älterer Menschen im Februar 2013 die Ermittlungsgruppe „Börse“ im Zuständigkeitsbereich der ehemaligen Polizeidirektion Esslingen eingerichtet. Darüber hinaus sollen unter anderem die Aus- und Fortbildung von Polizeibeamten in speziellen Deliktsbereichen sowie die zentrale Auswertung von Straftaten zur Erhöhung der Aufklä - rungsquote beitragen. Weitere Maßnahmen zur Aufklärung von Straftaten stellen die konsequente Durchführung von erkennungsdienstlichen Maßnahmen und eine offensive Pressearbeit dar. Aufgrund der gestiegenen Wohnungseinbruchszahlen richtete die damalige Polizeidirektion Esslingen im Herbst 2012 die ständige gemeinsame Ermittlungsgruppe Wohnungseinbruch mit Beamten der Schutz- und Kriminalpolizei ein. Sie ist zentral für die Bearbeitung von Wohnungseinbrüchen im Landkreis Esslingen zuständig und führt neben der Ermittlungsführung unter anderem anlassbezogene oder unabhängige Fahndungsmaßnahmen durch. Außerdem erfolgt im Rahmen der Ermittlungsgruppe eine qualifizierte Auswertung von Straftaten und Informationen sowie die Intensivierung der offenen und verdeckten Informationsbeschaffung . Am 1. August 2014 wurde die Ermittlungsgruppe in die neue Organisa - tionsstruktur des Polizeipräsidiums Reutlingen integriert. 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 5457 8. Sind ihr Straftaten im Landkreis Esslingen bekannt, die mit organisierter Kriminalität in Verbindung gebracht werden? Zu 8.: In Baden-Württemberg wurden durch die Polizei in den vergangenen zehn Jahren (2004 bis 2013) insgesamt 431 Ermittlungsverfahren wegen Organisierter Kriminalität geführt. In diesem Zeitraum waren vier Verfahren im Bereich der Polizeidirektion Esslingen angesiedelt, was einem Anteil von 0,93 Prozent entspricht. In der Gesamtschau kann folglich festgestellt werden, dass die Organisierte Kriminalität im Landkreis Esslingen keinen Schwerpunkt darstellt. 9. Welche Präventionsmaßnahmen ergreift sie, um Wohnungseinbrüche im Landkreis Esslingen zu verhindern? Zu 9.: Die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs ist ein landesweiter Schwerpunkt polizeilicher Arbeit. Um der negativen Entwicklung entgegenzuwirken, werden sowohl präventive als auch repressive Strategien und Konzepte verfolgt. Die Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der regionalen Polizeipräsidien bieten hinsichtlich der technischen Sicherungsmöglichkeiten an Privat- und Gewerbeobjekten eine kostenlose Beratung an; auch im Rahmen von Vorträgen. Über die Kommunale Kriminalprävention werden städtebauliche Präventionsmöglichkeiten eingebracht . Weiterhin bieten polizeiliche Broschüren und Internetauftritte Möglichkeiten der phänomenbezogenen Information für die Bevölkerung (www.polizeiberatung .de bzw. www.k-einbruch.de). Begleitet werden diese Maßnahmen regelmäßig durch eine kriminalpräventive Öffentlichkeitsarbeit, bei der die Bevölkerung durch Medien oder bei Veranstaltungen gezielt und lageabhängig informiert wird. Aufgrund der in den letzten Jahren gestiegenen Fallzahlen hat Baden-Württemberg die bundesweite Kampagne „K-EINBRUCH“ umgesetzt. So soll auch der bundesweit eingeführte „Tag des Einbruchschutzes“, der jeweils auf den Tag der Winterzeitumstellung fällt, in Baden-Württemberg zu einer festen Größe im jährlichen Veranstaltungskalender werden. Die Kampagne wird von zahlreichen Präventionsaktivitäten der Dienststellen zum Thema Einbruchschutz begleitet. Im Landkreis Esslingen erfolgen lageabhängig Einsätze des Informationsfahrzeuges des Landeskriminalamtes und Präventionseinsätze an Tatbrennpunkten in enger Abstimmung mit der vorgenannten Ermittlungsgruppe „Eigentum“. Hierbei werden beispielsweise Flugblattaktionen hinsichtlich einbruchsbegünstigender Verhaltensweisen wie gekippte Fenster initiiert. Im Rahmen des Opferschutzes werden Geschädigte von Wohnungseinbrüchen zeitnah vor Ort beraten und bei Bedarf gezielt an professionelle Hilfestellen für traumatisierte Opfer vermittelt. 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