Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 6612 12. 03. 2015 1Eingegangen: 12. 03. 2015 / Ausgegeben: 15. 04. 2015 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie stellt sich die ärztliche Versorgung im Landkreis Sigmaringen dar (aufgegliedert nach Hausärzten und Facharztgruppen)? 2. Wie bewertet sie die haus- und fachärztliche Versorgung im Landkreis Sigmaringen ? 3. Wie hat sich die Zahl der niedergelassenen Haus- und Fachärzte im Landkreis Sigmaringen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? 4. Wie beurteilt sie die zukünftige Entwicklung der ärztlichen Versorgung im Landkreis Sigmaringen, insbesondere auch im Hinblick auf den Einfluss des demografischen Wandels auf die Ärzteschaft? 5. Welche Kommunen des Landkreises Sigmaringen erfüllen derzeit und perspektivisch die Voraussetzungen, um als Fördergebiet im Rahmen des Förderprogramms „Landärzte“ ausgewiesen zu werden? 6. Wie ist der Landkreis im Ausbau der Palliativ-Medizin aufgestellt und gibt es hierzu Unterstützung vom Land? 09. 03. 2015 Burger CDU Kleine Anfrage des Abg. Klaus Burger CDU und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Ärztliche Versorgung im Landkreis Sigmaringen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 6612 2 A n t w o r t Mit Schreiben vom 1. April 2015 Nr. 0141.5/15/6612 beantwortet das Ministe - rium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie stellt sich die ärztliche Versorgung im Landkreis Sigmaringen dar (aufgegliedert nach Hausärzten und Facharztgruppen)? 2. Wie bewertet sie die haus- und fachärztliche Versorgung im Landkreis Sigmaringen ? Die ambulante vertragsärztliche Versorgung ist im Landkreis Sigmaringen sichergestellt . Gemäß den Regelungsvorschriften für die Bedarfsplanung sind nach Beschlusslage des Landesausschusses der Ärzte und Krankenkassen vom 26. Februar 2015 für fast alle Arztgruppen Zulassungsbeschränkungen wegen rechnerischer Überversorgung angeordnet, sodass keine zusätzlichen Ärztinnen und Ärzte zugelassen werden dürfen. Für Hausärztinnen und -ärzte ist das 100 %-Soll derzeit ebenfalls überschritten; im Mittelbereich Bad Saulgau sind nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) noch 3,5 Neuzulassungen möglich. Mit insgesamt 204 Vertragsärztinnen und Vertragsärzten und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten (92 Hausärztinnen und -ärzte, 82 Fachärztinnen und -ärzte, 30 Psychotherapeutinnen und -therapeuten) kann sta - tistisch insgesamt noch von einer im Landesdurchschnitt liegenden Versorgungsdichte gesprochen werden. Orte Hausärzte PsychotherapAnästhesistenAugenärzte Chirurgen Frauenärzte Hals-Nasen-Hautärzte Bad Saulgau 13 9 2 1 2 1 1 Bingen 5 Gammertingen 4 5 1 Herbertingen 3 Herdwangen-Schönach 1 1 Hohentengen 2 Illmensee 1 1 Inzigkofen 1 1 Krauchenwies 3 Leibertingen 1 1 Mengen 9 1 Meßkirch 9 1 Ostrach 4 Pfullendorf 8 5 1 1 3 1 Sauldorf 1 Schwenningen 1 Sigmaringen 12 6 4 2 5 2 3 Sigmaringendorf 4 Stetten am kalten Mark 6 Veringenstadt 1 1 Wald 3 Gesamtergebnis 92 30 2 5 4 13 4 4 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 6612 * Summe = Anzahl aller Ärzte je Ort 3. Wie hat sich die Zahl der niedergelassenen Haus- und Fachärzte im Landkreis Sigmaringen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? In den letzten zehn Jahren sind nach Angaben der KVBW die Arztzahlen insgesamt im Landkreis um 7,8 % angestiegen. Die demografische Entwicklung ist nach den Regeln der Bedarfsplanungs-Richtlinie für die ambulante ärztliche Versorgung bereits in die Berechnungen eingeflossen. Einen Zuwachs bei den Niederlassungen von Ärztinnen und Ärzten gab es insbesondere bei den Psychotherapeutinnen und -therapeuten (plus 56 %), den fachärztlich tätigen Internistinnen und Internisten, Radiologinnen und Radiologen und den Urologinnen und Urologen . Die Zahl der Hausärztinnen und Hausärzte ging leicht zurück. Die Arztgruppenentwicklung in der Übersicht: Orte Internisten (Jugendpsyc Kinderärzte Nervenärzte OrthopädenRadiologen Urologen weitere (MKG) Summe Bad Saulgau 5 3 1 1 1 40 Bingen 5 Gammertingen 1 2 1 1 15 Herbertingen 3 Herdwangen-Schönach 2 Hohentengen 2 Illmensee 2 Inzigkofen 2 Krauchenwies 3 Leibertingen 2 Mengen 1 1 12 Meßkirch 10 Ostrach 4 Pfullendorf 2 2 1 2 1 27 Sauldorf 1 Schwenningen 1 Sigmaringen 7 2 4 2 4 2 3 60 Sigmaringendorf 4 Stetten am kalten Markt 6 Veringenstadt 2 Wald 3 Gesamtergebnis 14 1 9 6 7 4 4 5 204 Arztgruppe Jahr 2008 Jahr 2015 Entwicklung Hausärzte 96 92 –4 Psychotherap. 13 30 +17 Anästhesisten 2 2 +/–0 Augenärzte 7 5 –2 Chirurgen 3 4 –1 Frauenärzte 16 13 –3 HNO-Ärzte 4 4 +/–0 Hautärzte 4 4 +/–0 Intern. FÄ 11 14 +3 Kinderärzte 9 9 +/–0 Nervenärzte 4 6 –2 Orthopäden 11 7 –4 Radiologen 3 4 +1 Urologen 3 4 +1 Weitere FÄ 2 6 +4 Summe 188 204 +16 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 6612 4 4. Wie beurteilt sie die zukünftige Entwicklung der ärztlichen Versorgung im Landkreis Sigmaringen, insbesondere auch im Hinblick auf den Einfluss des demografischen Wandels auf die Ärzteschaft? Die Altersstruktur der Fachärztinnen und -ärzte und Psychotherapeutinnen und -therapeuten entspricht dem Landesdurchschnitt. Allerdings zeigt sich, dass Nach - besetzungen sowohl im fachärztlichen, aber vor allem im hausärztlichen Bereich immer schwieriger werden. 5. Welche Kommunen des Landkreises Sigmaringen erfüllen derzeit und perspektivisch die Voraussetzungen, um als Fördergebiet im Rahmen des Förderprogramms „Landärzte“ ausgewiesen zu werden? Die Fördergebiete werden anhand von drei Kriterien definiert, die aufeinander aufbauen und kumulativ erfüllt sein müssen: 1. Kennzahlen des Landesausschusses: Es können – auch aus zulassungsrechtlichen Gründen – ausschließlich offene bzw. partiell geöffnete Planungsbereiche berücksichtigt werden. 2. Landesentwicklungsplan: Berücksichtigt werden, entsprechend dem Landesentwicklungsplan , Gemeinden im Verdichtungsbereich des ländlichen Raums bzw. Gemeinden, die dem ländlichen Raum im engeren Sinne zugeordnet sind. 3. Versorgungsgrad je Gemeinde (anhand der geltenden Verhältniszahl): a) Als „akutes Fördergebiet“ wird eine Gemeinde ausgewiesen, wenn der Versorgungsgrad (Einwohner-/Arztrelation) unter Berücksichtigung aller Haus - ärztinnen und -ärzte < 75 % beträgt. b) Als „perspektivisches Fördergebiet“ wird eine Gemeinde ausgewiesen, wenn der Versorgungsgrad in der Gemeinde, unter Berücksichtigung aller Hausärztinnen und -ärzte, die jünger als Jahrgang 1951 sind, < 75 % beträgt. Der Landkreis Sigmaringen gliedert sich bei der Bedarfsplanung der Hausärztinnen und Hausärzte in die Planungsbereiche Sigmaringen, Pfullendorf und Bad Saulgau. Nach Beschlusslage des Landesausschusses der Ärzte und Kranken - kassen vom 26. Februar 2015 ist lediglich der Mittelbereich Bad Saulgau geöffnet . Somit können im Rahmen des Förderprogramms „Landärzte“ nur Gemeinden aus diesem Planungsbereich gefördert werden. Aktuell sind im Mittelbereich Bad Saulgau die Gemeinden Bad Saulgau, Herbertingen und Ostrach als perspektivische Fördergebiete ausgewiesen. Ein akutes Fördergebiet gibt es aktuell nicht. Ende letzten Jahres konnte im Mittelbereich Bad Saulgau eine Niederlassung mit 20.000 Euro gefördert werden. Die Ausweisung der Fördergebiete ist eine Momentaufnahme und wird regelmäßig aktualisiert . Des Weiteren wird auch bei aktuellen Veränderungen aufgrund etwaiger Anfragen geprüft, ob eine Gemeinde, die bisher nicht als Fördergebiet ausgewiesen ist, aktuell doch diese Voraussetzungen erfüllt. 6. Wie ist der Landkreis im Ausbau der Palliativ-Medizin aufgestellt und gibt es hierzu Unterstützung vom Land? Im Landkreis Sigmaringen sind derzeit 15 an der vertragsärztlichen Versorgung teilnehmende Leistungserbringerinnen und -erbringer mit der Zusatzqualifikation Palliativmedizin tätig. Darüber hinaus gibt es eine Palliativstation im Kreiskrankenhaus mit 8 Betten, ein SAPV-Team (Spezialisierte Ambulante Palliative Versorgung) für den Landkreis und einen ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst. Hinzu kommen in 9 umliegenden Gemeinden ambulante Hospizdienste für den Landkreis. 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 6612 Eine direkte Förderung von Hospizeinrichtungen durch das Land ist in BadenWürttemberg nicht vorgesehen. Im Landeshaushalt sind insgesamt 96.000 € für Zuschüsse zur Förderung der überregionalen Hospizarbeit veranschlagt. Die Zuschüsse dienen insbesondere zur Unterstützung des Hospiz- und Palliativverbands Baden-Württemberg (46.000 €) und zur Förderung überregionaler Arbeitstreffen mit den Schwerpunkten Zusammenarbeit, Informationsaustausch und Weiterbildung (jeweils 6.500 € an die vier kirchlichen Wohlfahrtsverbände sowie jeweils 8.000 € an landesweit drei Service Points Hospiz). Diese Service Points sind Informationsstellen , die ambulante Hospizdienste insbesondere im Antragsverfahren gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen beraten und unterstützen. In Vertretung Lämmle Ministerialdirektor << /ASCII85EncodePages false /AllowTransparency false /AutoPositionEPSFiles true /AutoRotatePages /None /Binding /Left /CalGrayProfile (None) /CalRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CalCMYKProfile (U.S. Web Coated \050SWOP\051 v2) /sRGBProfile (sRGB IEC61966-2.1) /CannotEmbedFontPolicy /Warning /CompatibilityLevel 1.6 /CompressObjects /Off /CompressPages true /ConvertImagesToIndexed true /PassThroughJPEGImages false /CreateJobTicket false /DefaultRenderingIntent /Default /DetectBlends true /DetectCurves 0.1000 /ColorConversionStrategy /LeaveColorUnchanged /DoThumbnails false /EmbedAllFonts true /EmbedOpenType false /ParseICCProfilesInComments true /EmbedJobOptions true /DSCReportingLevel 0 /EmitDSCWarnings false /EndPage -1 /ImageMemory 524288 /LockDistillerParams true /MaxSubsetPct 100 /Optimize true /OPM 1 /ParseDSCComments false /ParseDSCCommentsForDocInfo true /PreserveCopyPage true /PreserveDICMYKValues true /PreserveEPSInfo true /PreserveFlatness true /PreserveHalftoneInfo false /PreserveOPIComments true /PreserveOverprintSettings true /StartPage 1 /SubsetFonts true /TransferFunctionInfo /Preserve /UCRandBGInfo /Preserve /UsePrologue false /ColorSettingsFile () /AlwaysEmbed [ true ] /NeverEmbed [ true ] /AntiAliasColorImages false /CropColorImages true /ColorImageMinResolution 150 /ColorImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleColorImages true /ColorImageDownsampleType /Bicubic /ColorImageResolution 300 /ColorImageDepth 8 /ColorImageMinDownsampleDepth 1 /ColorImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeColorImages true /ColorImageFilter /FlateEncode /AutoFilterColorImages false /ColorImageAutoFilterStrategy /JPEG /ColorACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /ColorImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000ColorACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000ColorImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasGrayImages false /CropGrayImages true /GrayImageMinResolution 150 /GrayImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleGrayImages true /GrayImageDownsampleType /Bicubic /GrayImageResolution 600 /GrayImageDepth 8 /GrayImageMinDownsampleDepth 2 /GrayImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeGrayImages true /GrayImageFilter /FlateEncode /AutoFilterGrayImages false /GrayImageAutoFilterStrategy /JPEG /GrayACSImageDict << /QFactor 0.40 /HSamples [1 1 1 1] /VSamples [1 1 1 1] >> /GrayImageDict << /QFactor 0.76 /HSamples [2 1 1 2] /VSamples [2 1 1 2] >> /JPEG2000GrayACSImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /JPEG2000GrayImageDict << /TileWidth 256 /TileHeight 256 /Quality 15 >> /AntiAliasMonoImages false /CropMonoImages true /MonoImageMinResolution 1200 /MonoImageMinResolutionPolicy /OK /DownsampleMonoImages true /MonoImageDownsampleType /Bicubic /MonoImageResolution 600 /MonoImageDepth -1 /MonoImageDownsampleThreshold 1.50000 /EncodeMonoImages true /MonoImageFilter /CCITTFaxEncode /MonoImageDict << /K -1 >> /AllowPSXObjects true /CheckCompliance [ /None ] /PDFX1aCheck false /PDFX3Check false /PDFXCompliantPDFOnly false /PDFXNoTrimBoxError true /PDFXTrimBoxToMediaBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXSetBleedBoxToMediaBox true /PDFXBleedBoxToTrimBoxOffset [ 0.00000 0.00000 0.00000 0.00000 ] /PDFXOutputIntentProfile (None) /PDFXOutputConditionIdentifier () /PDFXOutputCondition () /PDFXRegistryName (http://www.color.org) /PDFXTrapped /False /CreateJDFFile false /SyntheticBoldness 1.000000 /Description << /DEU () >> >> setdistillerparams << /HWResolution [1200 1200] /PageSize [595.276 841.890] >> setpagedevice