Landtag von Baden-Württemberg 15. Wahlperiode Drucksache 15 / 8084 18. 02. 2016 1Eingegangen: 18. 02. 2016 / Ausgegeben: 08. 04. 2016 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welche stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie für Menschen mit Behinderungen gibt es im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt? 2. Wie viele ambulant betreute Wohngemeinschaften nach dem Wohn-, Teilhabeund Pflegegesetz (WTPG) gibt es im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt? 3. Wie viele vollstationäre Plätze stehen insgesamt im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt ‒ aufgeteilt nach Einzel- und Doppelzimmer ‒ jeweils zur Verfügung? 4. Wie viele teilstationäre Plätze (Tagespflegeplätze) stehen im Stadtkreis Baden- Baden und im Landkreis Rastatt zur Verfügung? 5. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen? 6. In welchen Kommunen des Stadtkreises Baden-Baden und des Landkreises Rastatt wird ein weiterer Ausbaubedarf in den verschiedenen Pflegebereichen gesehen ? 7. Über welche Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege verfügen der Stadtkreis Baden-Baden und der Landkreis Rastatt? 8. Wie hat sich die Zahl der Auszubildenden in den einzelnen Pflegebereichen seit der ersten Erhebung im Jahr 2013 entwickelt (aufgeschlüsselt nach Beruf und Einrichtung)? Kleine Anfrage des Abg. Tobias Wald CDU und Antwort des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Pflegeeinrichtungen und Ausbildungssituation im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 2 9. Wie beurteilt sie die Auswirkungen auf die Einrichtungen durch die verpflichtende Herstellung des Einzelzimmerstandards gemäß Landesheimbauverordnung (LHeimBauVO)? 18. 02. 2016 Wald CDU B e g r ü n d u n g Mit der Kleinen Anfrage soll der aktuelle Stand der Pflegeeinrichtungen und der Ausbildung in diesem Bereich im Stadtkreis Baden-Baden und im Landkreis Rastatt abgefragt werden. A n t w o r t * ) Mit Schreiben vom 24. März 2016 Nr. 33-0141.5/103 beantwortet das Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche stationären und teilstationären Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie für Menschen mit Behinderungen gibt es im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt? Laut Verwaltung stehen im Stadtkreis Baden-Baden folgende Stationäre Pflegeeinrichtungen zur Verfügung: • Christlicher Hilfsdienst e. V., Merkelrain 8, 76534 Baden-Baden Steinbach, • Ev. Pflegeheim Steinbach, Dr.-Arweiler-Str. 8, 76534 Baden-Baden Steinbach, • Ev. Pflegeheim Weststadt „Haus Elias“, Balger Str. 9, 76532 Baden-Baden Weststadt, • Klinikum Mittelbaden Lichtental, Theresienheim, Geroldsauer Str. 7, 76534 Baden-Baden Lichtental, • Klinikum Mittelbaden Lichtental Schafberg, Schafberg 12, 76534 Baden-Baden Lichtental, • Kurpark Residenz Bellevue, Ludwig-Wilhelm-Str. 26, 76530 Baden-Baden Stadtmitte, • Ludwig-Wilhelm-Stift, Rotenbachtalstr. 27, 76530 Baden-Baden Stadtmitte, • Pflegeheim Christinenstift, Hahnhofstr. 71, 76530 Baden-Baden Stadtmitte, • Pflegeheim Maria Frieden, Ebersteinburgerstr. 8 a, 76530 Baden-Baden Ebersteinburg , • Schwarzwaldwohnstift Lichtental, Heimstr. 2, 76534 Baden-Baden Lichtental, • Seniorenzentrum Symbad, Rotenbachtalstr. 5, 76530 Baden-Baden Stadtmitte, • Vincentiushaus Baden-Baden, Ortenaustr. 32-34, 76532 Baden-Baden Oos. Quelle: Stadtkreis Baden-Baden; Stand September 2015 _____________________________________ *) Der Überschreitung der Drei-Wochen-Frist wurde zugestimmt. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 Stationäre Pflegeeinrichtungen im Landkreis Rastatt: • Seniorenzentrum Haus Edelberg, 76467 Bietigheim, Haus Edelberg Dienstleis - tungsgesellschaft für Senioren mbH, • Wohnstätte Bischweier, 76467 Bischweier, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Altenzentrum Erich-Burger-Heim, 77815 Bühl, Klinikum Mittelbaden gGmbH, • Schwarzwaldwohnstift, 77815 Bühl, SWB Wohnstift Betriebsgesellschaft mbH, • Veronikaheim, 77815 Bühl, SWB Wohnstift Betriebsgesellschaft mbH, • Seniorenzentrum Bühlertal, 77830 Bühlertal, Gemeinde Bühlertal, • Kurzzeitpflege im Krankenhaus Forbach, 76596 Forbach, Klinikum Mittelbaden gGmbH, • Gerhard-Eibler-Haus, 76571 Gaggenau, Verein Gaggenauer Altenhilfe e. V., • Haus Franziskus, 76571 Gaggenau, Kursana Care GmbH, • Helmut-Dahringer-Haus, 76571 Gaggenau, Verein Gaggenauer Altenhilfe e. V., • Oskar-Scherrer-Haus, 76571 Gaggenau, Verein Gaggenauer Altenhilfe e. V., • Ilse-Gundermann-Haus, 76571 Gaggenau, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Die Insel – Kurzeitunterbringung der Lebenshilfe, 76571 Gaggenau, Lebenshilfe Kreisvereinigung Rastatt/Murgtal e. V., • Außenwohngruppe Beethovenstraße, 76571 Gaggenau, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Außenwohngruppe Hauptstraße, 76571 Gaggenau, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Außenwohngruppe Blumenweg, 76593 Gernsbach, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • ASB Pflege-Zentrum „Am Hahnbach“, 76593 Gernsbach, Arbeiter-Samariter- Bund BW e. V., • Murgtalwohnstift, 76593 Gernsbach, DRK-Murgtal-Wohnstift gGmbH, • Pflege- und Seniorenzentrum Kuppenheim, 76456 Kuppenheim, Klinikum Mittelbaden gGmbH, • Außenwohngruppe Fichtental, 76456 Kuppenheim, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Seniorendomizil Haus Sibylla, 76461 Muggensturm, Compassio GmbH Co. KG, • Haus Edelberg Senioren-Zentrum Ötigheim, 76488 Ötigheim, Haus Edelberg Dienstleistungsgesellschaft für Senioren mbH, • Klinikum Mittelbaden Hub, 77833 Ottersweier, Klinikum Mittelbaden gGmbH, • Haus Paulus, 76437 Rastatt, Kursana Care GmbH, • Martha-Jäger-Haus, 76437 Rastatt, Stadt Rastatt, • Römergarten Residenz Haus Barbara, 76437 Rastatt, Römergarten Residenzen GmbH, • Richard-Kunze-Haus, 76437 Rastatt, Murgtalwerkstätten und Wohngemeinschaften gGmbH, • Haus St. Hildegard – Therapeutisches Wohnen für psychisch erkrankte Menschen , 76437 Rastatt, Caritasverband für den Landkreis Rastatt e. V., • Außenwohngruppe Haus St. Hildegard Leopoldsplatz, 76437 Rastatt, Caritasverband für den Landkreis Rastatt e. V., Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 4 • Außenwohngruppe Haus St. Hildegard Kehler Str., 76437 Rastatt, Caritasverband für den Landkreis Rastatt e. V., • Haus am Klostergarten, 77836 Rheinmünster, Christlicher Hilfsdienst e. V., • Außenwohngruppe Leiberstung, 76547 Sinzheim, WDL Nordschwarzwald gGmbH, • Seniorenzentrum Sinzheim, Curatio GmbH – Alten- und Pflegeheime, 76547 Sinzheim, • IM BAU: Seniorenzentrum Iffezheim, 76473 Iffezheim. Quelle: Landkreis Rastatt, März 2016 Tagespflegeeinrichtungen im Stadtkreis Baden-Baden: • AWO Baden-Baden gGmbH, Rheinstraße 170, 76532 Baden-Baden, • Caritasverband e. V., Sommerstrasse 2, 76534 Baden-Baden, • DRK-Kreisverband, Schweigrother Straße 8, 76532 Baden-Baden, • Klinikum Mittelbaden, Schafberg, Schafberg 12, 76534 Baden-Baden. Quelle: Stadtkreis Baden-Baden; Stand September 2015 Tagespflegeeinrichtungen im Landkreis Rastatt: • Seniorenzentrum Haus Edelberg, 76467 Bietigheim, Haus Edelberg Dienstleis - tungsgesellschaft für Senioren mbH, • Seniorenzentrum Bühlertal, 77830 Bühlertal, Gemeinde Bühlertal, • Altentagesstätte Durmersheim, 76448 Durmersheim, Caritasverband für den Landkreis Rastatt e. V., • Helmut-Dahringer-Haus, 76571 Gaggenau, Verein Gaggenauer Altenhilfe e. V., • Tagespflege Schwester Pias Team, 76571 Gaggenau, Pflegedienst Schwester Pias Team, • Haus Edelberg Senioren-Zentrum Ötigheim, 76488 Ötigheim, Haus Edelberg Dienstleistungsgesellschaft für Senioren mbH, • Klinikum Mittelbaden Hub, 77833 Ottersweier, Klinikum Mittelbaden gGmbH, • Seniorenzentrum „An der Murg“, 76437 Rastatt, Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Rastatt e. V., • Tagespflege Zekeli, 76437 Rastatt, Ambulanter Pflegedienst Zekeli, • Seniorentagesstätte Haus Sonnenschein, 76479 Steinmauern, Uwe und Andrea Protze, • Seniorenzentrum Sinzheim, Curatio GmbH – Alten- und Pflegeheime, 76547 Sinzheim. Quelle: Landkreis Rastatt, März 2016 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 2. Wie viele ambulant betreute Wohngemeinschaften nach dem Wohn-, Teilhabeund Pflegegesetz (WTPG) gibt es im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt? Ambulant betreute Wohngemeinschaften im Stadtkreis Baden-Baden: Die Verwaltung des Stadtkreises Baden-Baden nennt folgende Einrichtungen: • Caritas: „Bonjour la vie“, • KWA Parkstift Hahnenhof „Refugium“. Ambulant betreute Wohngemeinschaften im Landkreis Rastatt: Die Verwaltung des Landkreises Rastatt gibt an, dass trotz bestehender Vorplanungen im Landkreis Rastatt bisher noch keine ambulant betreute Wohngemeinschaft nach dem WTPG umgesetzt worden sei. Konkrete Planungen zur Einrichtung ambulant betreuter Wohngemeinschaften bestünden im Rahmen der Eingliederungshilfe im nördlichen wie auch im südlichen Versorgungsbereich des Landkreises . Interessenten an der Einrichtung einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft könnten vom Verein Gaggenauer Wohngemeinschaften e. V. in Gaggenau Planungsberatung erhalten. 3. Wie viele vollstationäre Plätze stehen insgesamt im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt – aufgeteilt nach Einzel- und Doppelzimmer – jeweils zur Verfügung? Laut Verwaltung stehen im Stadtkreis Baden-Baden insgesamt 847 Plätze zur Verfügung, davon 525 in Einzel- und 322 in Doppelzimmern. Nach Auskunft der Verwaltung des Landkreises Rastatt stehen aktuell 2.028 Plätze für die vollstationäre Betreuung von Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf sowie für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung. Darüber hinaus würden 118 Plätze für die Kurzzeitpflege und Kurzzeitbetreuung vorgehalten. Nach der Erhebung zur Fortschreibung der Kreispflegeplanung würden Ende des Jahres 2014 im Landkreis Rastatt insgesamt 596 Plätze in Doppelzimmer ausgewiesen . Allerdings seien in dieser Zahl die Neuplanungen und aktuellen Umbaumaßnahmen , wie z. B. beim Helmut-Dahringer-Haus in Gaggenau, noch nicht berücksichtigt. 4. Wie viele teilstationäre Plätze (Tagespflegeplätze) stehen im Stadtkreis Baden- Baden und Landkreis Rastatt zur Verfügung? Hierzu teilt die Verwaltung des Stadtkreises Baden-Baden mit, dass eine Antwort erst nach Abschluss der laufenden Stadtseniorenplanung möglich sei. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weist zum 15. Dezember 2013 einen Bestand von 55 Tagespflegeplätzen aus. Bei der Pflegestatistik handelt es sich um eine zweijährige Statistik, sodass noch keine aktuelleren Ergebnisse vorliegen. Laut Verwaltung des Landkreises Rastatt bestehen aktuell 132 Tagespflegeplätze für Menschen mit Pflege- und Unterstützungsbedarf und weitere 10 Kurzzeitbetreuungsplätze für Menschen mit Behinderungen. 5. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen? Auch hier erfolgt ein Verweis der Verwaltung des Stadtkreises Baden-Baden auf den sich in Aufstellung befindlichen Stadtseniorenplan. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weist zum 15. Dezember 2013 eine Auslastung der vollstationären Pflege von 90,0 Prozent, der vollstationären Dauerpflege von 87,5 Prozent sowie der Tagespflege von 216,4 Prozent aus. Bei der Pflegestatistik handelt es sich um eine zweijährige Statistik, sodass noch keine aktuelleren Ergebnisse vorliegen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 6 Bei der teilstationären Pflege werden die versorgten Pflegebedürftigen erfasst, mit denen am 15. Dezember eines Jahres ein Vertrag besteht. Wenn die Pflegebedürftigen nur an einigen Tagen der Woche versorgt werden, kann die ausgewiesene Auslastung über 100 Prozent liegen. Nach Angaben der Heimbegehungen im Rahmen der Heimaufsicht im Landkreis Rastatt liege bei den vollstationären Einrichtungen eine durchschnittliche Belegung von über 90 Prozent vor. Besondere Engpässe bzw. Wartelisten der stationären Pflegeeinrichtungen seien im Landkreis Rastatt nicht bekannt. Im Bereich der Tagespflege würde insbesondere von den Solitäreinrichtungen auf eine gute Auslastung der Tagespflegeplätze hingewiesen. In der Kurzzeitpflege träten in den Sommer- und Urlaubsmonaten saisonbedingt kurzfristige Engpässe auf. Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg weist zum 15. Dezember 2013 eine Auslastung der vollstationären Pflege von 96,3 Prozent, der vollstationären Dauerpflege von 92,3 Prozent sowie der Tagespflege von 142,7 Prozent aus. 6. In welchen Kommunen des Stadtkreises Baden-Baden und Landkreises Rastatt wird ein weiterer Ausbaubedarf in den verschiedenen Pflegebereichen gesehen? Nach Auskunft der Verwaltung des Stadtkreises Baden-Baden ist eine Antwort erst nach Abschluss der laufenden Stadtseniorenplanung möglich. Allerdings sei in Baden-Baden der Anteil an Menschen, die zuhause versorgt werden, von 2003 bis 2013 um zwei Prozent leicht gestiegen, die Versorgung durch ambulante Pflegedienste allerdings um 14 Prozent zurückgegangen. Die demographische Entwicklung stelle die gesamte Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen. Beispielsweise für die Zunahme von Einpersonenhaushalten, für veränderte Familienkonstellationen, bei denen vermehrte Berufstätigkeit familiäre Pflege in Frage stelle und für die kultursensible Betreuung älterer Migranten. Um für die nächste Zukunft bis 2025 gut gewappnet zu sein, erstelle die Verwaltung eine umfassend angelegte Altenhilfeplanung zusammen mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales und unter Beteiligung der örtlichen Partner der Altenhilfe. Es würden sowohl quantitative als auch qualitative Aspekte be - rücksichtigt. Zur Situation im Landkreis Rastatt über bestehende Bestandszahlen sowie die Bedarfseckwerte informiere die „Kreispflegeplanung Fortschreibung 2014 – Bedarfswerte für die teilstationäre und stationäre Pflege im Landkreis Rastatt bis zum Jahr 2020“, die Ende 2014 vom Kreistag des Landkreises verabschiedet worden sei. Wie in den vorangegangenen Planungen würde dabei der Bedarf in den vier Versorgungsbereichen Nord, Murgtal, Mitte und Süd und den angehörigen Kommunen differenziert dargestellt. Nach der Fortschreibung der Kreispflegeplanung des Landkreises Rastatt bestehe bis zum Jahr 2020 noch ein zusätzlicher Bedarf an vollstationären Pflegeplätzen im Versorgungsbereich Mitte (Stadt Rastatt und Gemeinde Iffezheim) sowie im Bereich Murgtal (Stadt Gaggenau und Gemeinden Forbach, Loffenau und Weisenbach ). Darüber hinaus könnten sich zusätzliche Bedarfe durch Anpassungsmaßnahmen im Rahmen der Landesheimbauverordnung ergeben. Aufgrund der gesetzlichen Änderungen und der damit erwarteten wachsenden Nachfrage nach Tagespflegeplätzen gebe es im Versorgungsbereich Murgtal Planungen zum Ausbau der Tagespflege. 7. Über welche Ausbildungsmöglichkeiten im Bereich Pflege verfügen der Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt? Konkrete Angaben zu den Einrichtungen der praktischen Ausbildung in der Altenpflege bzw. Altenpflegehilfe kann der Stadtkreis Baden-Baden erst nach Abschluss der laufenden Seniorenplanung machen. Laut Verwaltung des Landkreises Rastatt werden duale Ausbildungen im Altenpflegebereich an der Anne-Frank-Schule in Rastatt und der Fachschule für Altenpflege Sancta Maria in Bühl angeboten. 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 Schulische Qualifikationen (Bildungsgänge in Vollzeit) zur Vorbereitung auf eine Pflegeausbildung bieten im Landkreis Rastatt die Elly-Heuss-Knapp-Schule in Bühl und die Anne-Frank-Schule in Rastatt an. Im Landkreis Rastatt bestehen nachfolgende Ausbildungsmöglichkeiten: • Einjährige Berufsfachschule für Altenpflegehilfe – dual ähnliches Ausbildungssystem : Ausbildungsstätten: Anne-Frank-Schule, Rastatt, und Fachschule für Altenpflege Sancta Maria, Bühl Die Ausbildung ist für Schüler/-innen mit Hauptschulabschluss und ersten Erfahrungen im Bereich Pflege oder Sozialdienst konzipiert und kann mit dem Abschluss „Staatlich anerkannte/-r Altenpflegehelfer/-in“ abgeschlossen werden. Mit diesem Abschluss kann die dreijährige Ausbildung zur Altenpflegerin/zum Altenpfleger begonnen werden. • Dreijährige Berufsfachschule für Altenpflege – dual ähnliches Ausbildungssys - tem: Ausbildungsstätten: Anne-Frank-Schule, Rastatt, und Fachschule für Altenpflege Sancta Maria, Bühl Für den Beginn der Ausbildung ist entweder die einjährige Berufsfachschule für Altenpflegehilfe oder ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich. Es wird der Abschluss „Staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in“ erlangt. Durch das Belegen eines Zusatzprogrammes bei der Anne-Frank-Schule kann gleichzeitig die Fachhochschulreife (Fachabitur) erworben werden. • Zweijährige Berufsfachschule Gesundheit und Pflege – Vollzeitschule: Ausbildungsstätten: Anne-Frank-Schule, Rastatt, und Elly-Heuss-Knapp-Schule , Bühl Zielgruppe sind Schüler mit Hauptschulabschluss, die einen mittleren Bildungsabschluss anstreben und gleichzeitig berufsvorbereitende Bildung für den Einstieg in ein Ausbildungsverhältnis erwerben möchten. • Berufskolleg Gesundheit und Pflege: Ausbildungsstätten: Elly-Heuss-Knapp-Schule, Bühl Das Berufskolleg kann sowohl einjährig als auch zweijährig besucht werden. Die Fachhochschulreife kann i. d. R. nach einem zweijährigen Besuch des Berufkollegs abgelegt werden. Für den Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege besteht die zentrale Ausbildungsstätte für den Landkreis Rastatt und den Stadtkreis Baden-Baden beim Klinikum Mittelbaden gGmbH. Angeboten werden folgende Ausbildungsgänge: • dreijährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflege, • einjährige Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegehilfe, • dreijährige Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und • Ausbildung zur operationstechnischen Assistenz. Die praktische Ausbildung der Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege erfolgt auch in Einrichtungen des Klinikums Mittelbaden im Landkreis Rastatt , u. a. im Krankenhaus Rastatt und im Krankenhaus Forbach. 8. Wie hat sich die Zahl der Auszubildenden in den einzelnen Pflegebereichen seit der ersten Erhebung im Jahr 2013 entwickelt (aufgeschlüsselt nach Beruf und Einrichtung)? Nach Auskunft der Verwaltung des Stadtkreises Baden-Baden ist eine Antwort erst nach Abschluss der laufenden Stadtseniorenplanung möglich. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 8 Vom Statistischen Landesamt Baden-Württemberg liegen Daten zu Auszubildenden nach angestrebtem Berufsabschluss im Stadtkreis Baden-Baden und Landkreis Rastatt 2013 der Schulen vor. Eine alleinige Darstellung der Auszubildenden ist erstmals mit der Erhebung 2013 möglich. Davor konnten die Auszubildenden nicht gesondert und auch nicht nach angestrebten Berufen ausgewiesen werden . Bei der Pflegestatistik handelt es sich um eine zweijährige Statistik, sodass noch keine aktuelleren Ergebnisse vorliegen. Tabelle 1: Auszubildende nach angestrebtem Berufsabschluss im Stadtkreis Baden -Baden 2013 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stichtag: 15. Dezember 2013. Ein „x“ in der Tabelle bedeutet, dass die Zahlenwerte aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden dürfen. Bei der Zahl der Auszubildenden im Stadtkreis Baden-Baden und dem Landkreis Rastatt ist zu berücksichtigen, dass in den Schulen und Ausbildungsstätten im Landkreis auch Schülerinnen und Schüler von angrenzenden Landkreisen und deren Einrichtungen ausgebildet werden (z. B. Ortenau-Klinikum Offenburg, Kliniken Freudenstadt ). Nachdem derzeit keine aktuelle neue Pflegestatistik vorliegt, ist eine differenzierte Darstellung nach einzelnen Pflegeeinrichtungen nicht möglich. Tabelle 2: Auszubildende nach angestrebtem Berufsabschluss im Landkreis Rastatt 2013 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stichtag: 15. Dezember 2013. Ein „x“ in der Tabelle bedeutet, dass die Zahlenwerte aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht veröffentlicht werden dürfen. 9. Wie beurteilt sie die Auswirkungen auf die Einrichtungen durch die verpflichtende Herstellung des Einzelzimmerstandards gemäß Landesheimbauverordnung (LHeimBauVO)? Die Verwaltung des Landkreises Rastatt gibt an, die Umsetzung der Landesheimbauverordnung bedeute einen großen Anpassungsbedarf, der erhebliche finanzielle Mittel erfordere. Zum einen müssten im Landkreis Rastatt aufgrund der Vorgaben zur maximalen Gesamtplatzzahl eines Pflegeheimes (100 Plätze) insgesamt 249 Plätze abgebaut werden. Zum anderen würden 596 Plätze in Doppelzimmern vorgehalten und müssten schrittweise abgebaut werden. Hierbei entstehe für die Heimaufsichtsbehörde des Landkreises und für die Sozialplanung ein verstärkter Beratungs- und Planungsbedarf. Darüber hinaus sei davon anzugehen, dass auf- Angestrebter Berufsabschluss im ambulanten Bereich im stationären Bereich staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in 4 56 staatlich anerkannte/-r Altenpflegehelfer/-in x x Gesundheits- und Krankenpfleger/-in x x Krankenpflegehelfer/-in - x Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in - - Gesamt 8 62 Angestrebter Berufsabschluss im ambulanten Bereich im stationären Bereich staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in 9 106 staatlich anerkannte/-r Altenpflegehelfer/-in - 12 Gesundheits- und Krankenpfleger/-in - - Krankenpflegehelfer/-in - - Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in - - Gesamt 9 118 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 15 / 8084 grund der erforderlichen Neubauten erhöhte Kosten, z. B. durch einen höheren Investitionskostenanteil entstehen, was wiederum zu einer gesteigerten Sozialhilfe - bedürftigkeit der Heimbewohner führe. Allerdings werden mit den Regelungen der Landesheimbauverordnung nicht nur der Anspruch der Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen auf eine geschützte Privatatmosphäre bekräftigt, sondern zugleich auch die Bedürfnisse nach Nähe und Möglichkeiten des Zusammenlebens in einem Privatbereich berücksichtigt. Doppelzimmer sind hierfür nicht erforderlich. Niemand muss gegen seinen Willen in einem Mehrbettzimmer leben und gleichzeitig kann allen, die dies wünschen, jederzeit die Möglichkeit des gemeinsamen Wohnens eingeräumt werden. Mit den sich ändernden Lebensstilen wird die Akzeptanz der Mehrbettzimmer immer weiter abnehmen. Die Landesregierung weist darauf hin, dass sie eine Begleitgruppe des Ständigen Ausschusses (BeStA) eingerichtet hat, die kritische Fälle mit Umsetzungsproblemen aufgrund der Landesheimbauverordnung bewerten soll. Altpeter Ministerin für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren