Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1022 16. Wahlperiode Eingang: 29.11.2016 Kleine Anfrage des Abg. Emil Sänze AfD Elektroautos und Infrastruktur Ich frage die Landesregierung: 1. Hält sie die in Frage 3 zugrunde gelegten Annahmen bezüglich der Fahrleistung, Spannung, Ladung, Ladedauer und Ladekapazität für plausibel? 2. Wenn nein, inwiefern müssen aus ihrer Sicht die zugrunde gelegten Annahmen korrigiert werden? 3. Welche Auswirkungen auf den Gleichzeitigkeitsfaktor von Haushalten schätzt sie bei 200.000, 1.000.000 oder 5.000.000 gleichmäßig auf die Haushalte verteilten Elektroautos in Baden-Württemberg ein, wenn man von einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometer, verteilt auf 200 Arbeitstage im Jahr, einer Spannung von 230 Volt, einer Ladung mit 13 Ampere und 3 Kilowatt bei einer Ladedauer von 6 Stunden und einer Ladekapazität von 20 kWh ausgeht? 4. Wie ändert sich die Antwort auf Frage 3 bei einer Ladeleistung von 20 Kilowatt? 5. Wie viele Einwohner oder Haushalte in Baden-Württemberg verfügen nach ihrer Kenntnis in absoluten Zahlen über keinen für die Ladung von Elektroautos geeigneten Stellplatz? 6. Wie will sie diesen Einwohnern oder Haushalten die Ladung des Elektroautos auch zu Hause ermöglichen? 7. Hat sie Kenntnis, bei wie vielen Ortsnetzverteilern unter den in Frage 3 geschilderten Bedingungen eine Neuberechnung und Anpassung der vorhandenen Sicherungen und Zuleitungen unter den dargestellten Annahmen und einem Gleichzeitigkeitsfaktor von 0,5 oder einem von ihr gemäß Frage 3 als realistisch eingeschätzten Gleichzeitigkeitsfaktors notwendig wäre? 8. Wenn ja, welche Investitionen verursachen welche Kosten? 9. Wenn nein, warum geht sie von einer Infrastruktur in Baden-Württemberg aus, die mit einem Massenmarkt für Elektroautos kompatibel ist? 10. Wie ändert sich die Antwort auf Frage 8 bei einer Ladeleistung von 20 Kilowatt? 16.11.2016 Sänze AfD B e g r ü n d u n g 2020 sollen sich laut Ziel der Bundesregierung eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen befinden. Einige Jahre später sollen dann keine Verbrennungsmotoren mehr gebaut werden. Dies scheint auch daher ein sehr ambitioniertes Ziel, da sich die Frage stellt, ob in den Gemeinden und Kommunen unseres Landes die nötige Infrastruktur vorhanden ist. Diese Kleine Anfrage dient dem Ziel, zu klären, inwieweit aus den vom Bund über die Förderung von öffentlicher Ladeinfrastruktur und aus den in der Landesinitiative zum Markthochlauf der Elektromobilität zugesagten Geldern eine Infrastruktur entsteht, die einen möglichst reibungslosen Betrieb der Elektroautos gewährleistet . Da das Laden der Elektroautos an Ladestationen immer noch sehr zeitaufwändig ist, erscheint es dem Fragesteller dringend notwendig, dass eine Ladung zu Hause oder bei der Arbeit möglich ist.