Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 1491 30. 01. 2017 1Eingegangen: 30. 01. 2017 / Ausgegeben: 10. 03. 2017 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hat sich die Geburtenrate innerhalb Baden-Württembergs während der letzten zehn Jahre entwickelt (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren)? 2. Wie verteilen sich diese Geburten in relativen Zahlen auf die verschiedenen Geburtsformen (Hausgeburt, Geburt im Geburtshaus oder Klinikgeburt − aufgeschlüsselt nach Landkreisen mit einer Übersicht über die letzten zehn Jahre)? 3. Wie viele Geburtshilfestationen gibt es in Baden-Württemberg (aufgeschlüsselt nach Landkreisen mit einer Übersicht über die letzten zehn Jahre)? 4. Wie weit liegen die Stationen durchschnittlich auseinander (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren betrachtet über den oben genannten Zeitraum von zehn Jahren)? 5. Was ist momentan die maximale/die minimale Entfernung zwischen zwei Geburtenstationen in den einzelnen Landkreisen? 6. Wie gestaltet sich momentan der Personalschlüssel in den Geburtenstationen in Baden-Württemberg? 7. Wie viele niedergelassene Hebammen und Geburtshäuser wurden in den letzten zehn Jahren registriert (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren)? Kleine Anfrage des Abg. Daniel Rottmann AfD und Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration Situation von in Kliniken und freiberuflich beschäftigten Hebammen in Baden-Württemberg Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1491 2 8. Wie viele der niedergelassenen Hebammen bieten in ihrem Katalog Hausgeburten an? 26. 01. 2017 Rottmann AfD B e g r ü n d u n g Im November vorletzten Jahres veröffentlichte der Deutsche Hebammenverband die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage unter Hebammen, die darlegt, dass sich die Arbeitsbedingungen von Hebammen in Kliniken in den letzten drei Jahren weiter verschärft haben, insbesondere wird die hohe Arbeitsbelastung genannt , die wohl in diesem Berufszweig besonders ausgeprägt ist. Das wird durch vergleichbare Studien des Picker Instituts bestätigt. In der Schwäbischen Zeitung vom 2. November 2016 wird durch einen alarmierenden Artikel darauf hingewiesen , dass die Versorgung von Schwangeren in Gefahr sei, da immer mehr Kreissäle geschlossen würden bzw. der Personalschlüssel bedenklich sei. Teilweise würden drei Mütter gleichzeitig während der Geburt von einer Hebamme betreut. Diese Kleine Anfrage soll als erste Bestandsaufnahme dazu dienen, die Situation möglichst sachlich zu bewerten. A n t w o r t Mit Schreiben vom 21. Februar 2017 Nr. 5-0141.5/143 beantwortet das Ministe - rium für Soziales und Integration die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie hat sich die Geburtenrate innerhalb Baden-Württembergs während der letzten zehn Jahre entwickelt (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren)? Die Geburtenrate hat sich in den Jahren 2008 bis 2015 wie folgt entwickelt: 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1491 Quelle: Statistisches Landesamt Badem-Württemberg 6WDGW /DQGNUHLV 6WXWWJDUW %|EOLQJHQ (VVOLQJHQ *|SSLQJHQ /XGZLJVEXUJ 5HPV 0XUU .UHLV +HLOEURQQ +HLOEURQQ +RKHQORKHNUHLV 6FKZlELVFK +DOO 0DLQ 7DXEHU .UHLV +HLGHQKHLP 2VWDOENUHLV %DGHQ %DGHQ .DUOVUXKH .DUOVUXKH 5DVWDWW +HLGHOEHUJ 0DQQKHLP 1HFNDU 2GHQZDOG .UHLV 5KHLQ 1HFNDU .UHLV 3IRU]KHLP &DOZ (Q]NUHLV )UHXGHQVWDGW )UHLEXUJ LP %UHLVJDX %UHLVJDX +RFKVFKZDU]ZDOG (PPHQGLQJHQ 2UWHQDXNUHLV 5RWWZHLO 6FKZDU]ZDOG %DDU .UHLV 7XWWOLQJHQ .RQVWDQ] /|UUDFK :DOGVKXW 5HXWOLQJHQ 7ELQJHQ =ROOHUQDOENUHLV 8OP $OE 'RQDX .UHLV %LEHUDFK %RGHQVHHNUHLV 5DYHQVEXUJ 6LJPDULQJHQ %DGHQ :UWWHPEHUJ Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1491 4 Die Anzahl der Lebendgeburten hat sich in den letzten 10 Jahren wie folgt entwickelt : 6WDGW /DQGNUHLV -DKU 6WXWWJDUW %|EOLQJHQ (VVOLQJHQ *|SSLQJHQ /XGZLJVEXUJ 5HPV 0XUU .UHLV +HLOEURQQ 6 +HLOEURQQ / +RKHQORKHNUHLV 6FKZlELVFK +DOO 0DLQ 7DXEHU .UHLV +HLGHQKHLP 2VWDOENUHLV %DGHQ %DGHQ .DUOVUXKH 6 .DUOVUXKH / 5DVWDWW +HLGHOEHUJ 0DQQKHLP 1HFNDU 2GHQZDOG .UHLV 5KHLQ 1HFNDU .UHLV 3IRU]KHLP &DOZ (Q]NUHLV )UHXGHQVWDGW )UHLEXUJ LP %UHLVJDX %UHLVJDX +RFKVFKZDU] ZDOG (PPHQGLQJHQ 2UWHQDXNUHLV 5RWWZHLO 6FKZDU]ZDOG %DDU .UHLV 7XWWOLQJHQ .RQVWDQ] /|UUDFK :DOGVKXW 5HXWOLQJHQ 7ELQJHQ =ROOHUQDOENUHLV 8OP $OE 'RQDX .UHLV %LEHUDFK 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1491 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 2. Wie verteilen sich diese Geburten in relativen Zahlen auf die verschiedenen Geburtsformen (Hausgeburt, Geburt im Geburtshaus oder Klinikgeburt − aufgeschlüsselt nach Landkreisen mit einer Übersicht über die letzten zehn Jahre)? Dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg liegen keine Zahlen zur Anzahl von Hausgeburten oder Geburten in einem Geburtshaus vor. 3. Wie viele Geburtshilfestationen gibt es in Baden-Württemberg (aufgeschlüsselt nach Landkreisen mit einer Übersicht über die letzten zehn Jahre)? Die Anzahl der Krankenhäuser, die geburtshilfliche Leistungen anbieten, sind in nachstehender Tabelle dargestellt. 6WDGW /DQGNUHLV -DKU %RGHQVHHNUHLV 5DYHQVEXUJ 6LJPDULQJHQ %DGHQ :UWWHPEHUJ 6WDQGRUWH -DKU 6WDGW ± /DQGNUHLV 6WXWWJDUW %|EOLQJHQ *|SSLQJHQ /XGZLJVEXUJ (VVOLQJHQ 5HPV 0XUU +HLOEURQQ 6 +HLOEURQQ / 0DLQ 7DXEHU +HLGHQKHLP +RKHQORKH 6FKZlELVFK +DOO 2VWDOE %DGHQ %DGHQ .DUOVUXKH 6 .DUOVUXKH /. 5DVWDWW +HLGHOEHUJ 0DQQKHLP 1HFNDU 2GHQZDOG 5KHLQ 1HFNDU 3IRU]KHLP &DOZ (Q] )UHXGHQVWDGW )UHLEXUJ %UHLVJDX +RFKVFKZDU]ZDOG (PPHQGLQJHQ 2UWHQDX 5RWWZHLO Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1491 6 Eine flächendeckende Versorgung mit Geburtsstationen ist in Baden-Württemberg gegeben. In jedem Stadt- oder Landkreis steht mindestens eine geburtshilf - liche Abteilung zur Verfügung. Geburten fanden 2015 in 81 Krankenhäusern mit 84 Standorten statt. 4. Wie weit liegen die Stationen durchschnittlich auseinander (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren betrachtet über den oben genannten Zeitraum von zehn Jahren)? 5. Was ist momentan die maximale/die minimale Entfernung zwischen zwei Geburtenstationen in den einzelnen Landkreisen? Es wird darauf hingewiesen, dass die Entfernung zu einer geburtshilflichen Abteilung nicht alleiniges Entscheidungsmerkmal zum Betrieb einer solchen Abteilung ist. Für den Betrieb einer geburtshilflichen Abteilung ist ausschlaggebend, dass die Voraussetzungen einer qualitativ guten Behandlung sichergestellt werden. Die Ermittlung der Entfernungen zwischen den einzelnen Geburtshilfeeinrichtungen stellt im Übrigen einen unverhältnismäßigen Verwaltungsaufwand dar. 6. Wie gestaltet sich momentan der Personalschlüssel in den Geburtenstationen in Baden-Württemberg? 7. Wie viele niedergelassene Hebammen und Geburtshäuser wurden in den letzten zehn Jahren registriert (aufgeschlüsselt nach Landkreisen und Jahren)? 8. Wie viele der niedergelassenen Hebammen bieten in ihrem Katalog Hausgeburten an? Mit diesen und weiteren Fragen im Zusammenhang mit der aktuellen Situation der Geburtshilfe und der Versorgung mit Hebammenleistungen in Baden-Württemberg wird sich eine Arbeitsgruppe befassen, die von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des Runden Tisch Geburtshilfe am 24. Januar 2017 eingerichtet wurde. Darauf wird hier verwiesen. Lucha Minister für Soziales und Integration 6WDQGRUWH -DKU 6WDGW ± /DQGNUHLV 6FKZDU]ZDOG %DDU 7XWWOLQJHQ .RQVWDQ] /|UUDFK :DOGVKXW 5HXWOLQJHQ 7ELQJHQ =ROOHUQDOENUHLV 8OP $OE 'RQDX %LEHUDFK %RGHQVHH 5DYHQVEXUJ 6LJPDULQJHQ ,QVJHVDPW