Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 1775 14. 03. 2017 1Eingegangen: 14. 03. 2017 / Ausgegeben: 12. 06. 2017 G r o ß e A n f r a g e Wir fragen die Landesregierung: 1. Welche grundlegende forstpolitische Gesamtkonzeption verfolgt sie, um die wirtschaftliche Funktion (u. a. Entwicklung des Clusters Forst und Holz), die ökologische Funktion (Erhaltung der Biodiversität und Rolle des Waldes als Treibhausgassenke ) und die Erholungsfunktion des Waldes unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Wettbewerbsrechts in einen ausgewogenen Einklang zu bringen sowie Zielkonflikte innerhalb dieser Multifunktionalität zu lösen? 2. Wie genau legt sie bezüglich des im grün-schwarzen Koalitionsvertrag auf Seite 102 angekündigten Prozessschutzes die Formulierung „bis zu zehn Prozent der Staatswaldfläche bis 2020“ aus beziehungsweise in welchem Umfang sollen bereits aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommene Flächen darauf angerechnet werden (z. B. Nationalpark Schwarzwald, Biosphärenreservatkernzonen , Bannwälder, Referenzflächen nach der Zertifizierung des Forest Stewardship Council usw.)? 3. Wie haben sich in den vergangenen 30 Jahren die Umsatzerlöse des badenwürttembergischen Staatsforsts beziehungsweise des Landesbetriebs ForstBW aus dem Holzverkauf entwickelt (tabellarische Angabe nach Kalenderjahren)? 4. In welchem Umfang wird sich das unter Frage 2 dargestellte Ziel kalkulatorisch auf die künftigen Umsatzerlöse des baden-württembergischen Staatsforsts beziehungsweise des Landesbetriebs ForstBW aus dem Holzverkauf sowie auf dessen künftige Betriebsergebnisse auswirken? 5. Welche Auswirkungen auf die weitere Unterschutzstellung und Extensivierung von Waldgebieten in Baden-Württemberg erwartet sie, wenn − wie im Referentenentwurf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit für ein Gesetz zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 1. Dezember 2016 vorgesehen − Paragraph 21 Absatz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (Biotopverbund, Biotopvernetzung) um eine verbindliche Frist bis Ende 2025 ergänzt werden sollte? Große Anfrage der Fraktion der FDP/DVP und Antwort der Landesregierung Forst- und Holzwirtschaft in Baden-Württemberg Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 2 6. Wie interpretiert sie das Ziel im grün-schwarzen Koalitionsvertrag, „die Forstverwaltung auf allen Ebenen zu stärken“, auch vor dem Hintergrund des Kartellstreits konkret (unter Angabe der einzelnen organisatorischen Maßnahmen und haushaltswirksamen Auswirkungen)? 7. Wie gedenkt sie, die Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über die Gewährung von Zuwendungen für Nachhaltige Waldwirtschaft in den kommenden Jahren und insbesondere nach einer finalen Entscheidung im Kartellverfahren weiterzuentwickeln (unter Angabe möglicher beziehungsweise geplanter neuer Schwerpunkte und Fördermaßnahmen )? 8. Was ist konkret mit den „neuen Aufgaben“ in folgender Aussage im Koali - tionsvertrag auf Seite 103 gemeint: „Ebenso halten wir es für zielführend, hier (bei den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen) neue Aufgaben zu ermöglichen , die sich am Bedarf der Waldbesitzer orientieren“? 9. Bezieht sich das auf Seite 103 des grün-schwarzen Koalitionsvertrages formulierte Ziel, das (Wald-)Eigentum zu stärken, ausschließlich auf die Unterstützung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen in ihrer Rolle als Beratungs - und Vermarktungsorganisation oder bedeutet es für sie in diesem Zusammenhang auch naturschutzrechtliche Beschränkungen und waldbauliche Bevormundungen für den Privat- und Körperschaftswald auf das mögliche Mindestmaß zu begrenzen? 10. Was tut sie konkret mit Blick auf die weitere Förderung, Erforschung, Entwicklung und Umsetzung bodenschonender Holzernteverfahren? 11. Wie haben sich die Investitionen in den forstwirtschaftlichen Wegebau in Baden -Württemberg in den vergangenen 30 Jahren entwickelt? 12. Was plant sie für die kommenden Jahre zur finanziellen Förderung des Wegebaus in Baden-Württemberg sowie zur Erforschung und Entwicklung neuer Techniken des Wegebaus (gegebenenfalls unter Angabe der jeweiligen Fördervolumina )? 13. Nach wie vielen Vegetationsperioden erwartet sie das Vorliegen ausreichender praktischer Erfahrungen mit den beiden Nachhaltigkeitszertifizierungssys - temen, um die im grün-schwarzen Koalitionsvertrag auf Seite 103 angekündigte Evaluation derselben durchführen zu können? 14. Welche denkbaren Handlungsmöglichkeiten mit Blick auf die Zertifizierungssysteme „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC) und „Forest Stewardship Council“ (FSC) zieht sie als mögliches Ergebnis einer einschlägigen Evaluation in Betracht? 15. Welche Projekte hat das Land im Zusammenhang mit der Clusterinitiative „Forst und Holz Baden-Württemberg“ seit deren Gründung gefördert (tabellarisch jeweils unter Angabe von Projektträger, Förderzweck und Förderhöhe)? 16. Wieviel Prozent des Umsatzes der baden-württembergischen Holz- und Sägeindustrie ist dem Holzbau zuzuschreiben? 17. Wie hoch sind jeweils der Importanteil und der Anteil heimischen Holzes, das in Baden-Württemberg und Deutschland verwendet wird (aufgeschlüsselt nach Bau- und Verpackungsholz)? 18. Was sind in Baden-Württemberg und Deutschland die wichtigsten Verwendungen für Importschnittholz (aufgeschlüsselt nach Nadel- und Laubholz)? 19. Wie hat sich die Importmenge von Nadelschnittholz in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland und Baden-Württemberg entwickelt? 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 20. Wie hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Quote heimischen Holzes am Gesamtholzverbrauch in Deutschland und Baden-Württemberg entwickelt (tabellarisch aufgelistet nach Kalenderjahren sowie nach Nadelschnittholz, Laubschnittholz, Nadelrohholz und Laubrohholz)? 21. Wie haben sich in den vergangen 30 Jahren die Außenhandelssalden Deutschlands und Baden-Württembergs bei Nadelschnittholz, Laubschnittholz, Nadelrohholz und Laubrohholz entwickelt? 22. Welchen jeweiligen Anteil daran haben die unmittelbar an Deutschland be - ziehungsweise Baden-Württemberg grenzenden europäischen Nachbarländer? 23. Welche konkreten Maßnahmen leitet sie aus folgender Aussage auf Seite 102 des Koalitionsvertrages ab beziehungsweise wie gedenkt sie diese in der Praxis konkret umzusetzen: „Wir wollen […] regionale Kreisläufe in der Forstund Holzwirtschaft stärken“? 24. Welche Marktdurchdringung erreichen ihrer Kenntnis nach bisher private Regionalitätsnachweise wie das Label „Holz von hier“ auf dem deutschen und baden-württembergischen Holzmarkt? 25. Wie bewertet sie das PEFC-Regional-Label „Heimisches Holz aus Bayern“ und dessen Marktdurchdringung als mögliches Vorbild für eine baden-württembergische PEFC-Regionalzertifizierung? 14. 03. 2017 Dr. Rülke, Dr. Bullinger und Fraktion B e g r ü n d u n g Die vagen Aussagen des grün-schwarzen Koalitionsvertrages zur Forst- und Holzwirtschaft bedürfen einer umfassenden Konkretisierung. A n t w o r t Schreiben des Staatsministeriums vom 25. April 2017 Nr. III-8654: In der Anlage übersende ich unter Bezugnahme auf § 63 der Geschäftsordnung des Landtags von Baden-Württemberg die von der Landesregierung beschlossene Antwort auf die Große Anfrage. Murawski Staatsminister und Chef der Staatskanzlei Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 4 Anlage: Schreiben des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Mit Schreiben vom 13. April 2017 Nr. Z-(54)-0141.5/127F beantwortet das Mi - nis terium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Einvernehmen mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft im Namen der Landesregierung die Große Anfrage wie folgt: 1. Welche grundlegende forstpolitische Gesamtkonzeption verfolgt sie, um die wirtschaftliche Funktion (u. a. Entwicklung des Clusters Forst und Holz), die ökologische Funktion (Erhaltung der Biodiversität und Rolle des Waldes als Treibhausgassenke) und die Erholungsfunktion des Waldes unter besonderer Berücksichtigung des europäischen Wettbewerbsrechts in einen ausgewogenen Einklang zu bringen sowie Zielkonflikte innerhalb dieser Multifunktionalität zu lösen? Zu 1.: Unsere heutige Gesellschaft stellt hohe Ansprüche an den Wald. Er soll beispielsweise Holz liefern, seltenen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum bieten, für saubere Luft, ausgeglichenes Klima sowie frisches Wasser sorgen, den Boden schützen und der Bevölkerung für Erholungszwecke zur Verfügung stehen. Auch die Waldbesitzenden erwarten von ihrem Wald Leistungen und wollen den nachwachsenden Rohstoff Holz wirtschaftlich nutzen. Um diesem Anforderungspaket an den Wald gerecht zu werden, wurde das Konzept der multifunktionalen naturnahen Waldwirtschaft entwickelt. Sie sichert die optimale Erfüllung der Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen auf der gesamten Waldfläche unter Ausnutzung natürlicher Abläufe und der Beschränkung auf steuernde Eingriffe und trägt dazu bei, Zielkonflikte zu verringern. Eine effiziente und nachhaltige Waldwirtschaft, der sparsame Umgang mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen sowie eine regionale, verarbeitungsnahe Rohstofferzeugung sind eine wichtige Grundlage für eine leistungsfähige und wettbewerbsfähige Holzwirtschaft. Das Nebeneinander verschiedener Nutzungsarten gewährleistet ein hohes Maß an Lebensräumen und biologischer Vielfalt. Zusätzlich werden mit dem Alt- und Tot - holzkonzept des Landesbetriebs ForstBW im baden-württembergischen Staatswald planmäßig Einzelbäume, Baumgruppen und kleine Waldflächen der natür lichen Waldentwicklung überlassen. Dieser ökonomische Nutzungsverzicht generiert in ökologischer Hinsicht einen bedeutsamen Mehrwert für die Biodiversität und den Artenschutz. Der prognostizierte rasch verlaufende Klimawandel stellt die naturnahe Waldwirtschaft vor besondere Herausforderungen: Zeitpunkt, Art und Umfang sowie regionale Auswirkungen der Klimaszenarien sind mit einem hohen Maß an Un - sicherheit behaftet. Die waldbauliche Planung muss aus diesem Grund flexibel sein und kontinuierlich angepasst werden. Einer standortsorientierten Baumarteneignung kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus wird das Risiko beispielsweise durch Mischwälder und die Förderung wärmeangepasster und trockentoleranter Baumarten vermindert. Der größte Teil der Waldfläche ist auf Basis hochwertiger Kriterien einer nachhaltigen Forstwirtschaft zertifiziert. Für Verbraucherinnen und Verbraucher wird damit eine geschlossene Rohstoffkette vom Wald ins Werk dokumentiert. Es wird sichergestellt, dass das Holz tatsächlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Für die Betreuung der Waldbesitzenden werden Angebote erarbeitet, die die Beibehaltung der gewohnten hohen Standards in der Waldbewirtschaftung sichern. Für den kleinen und mittleren Waldbesitz sollen zukünftig stabile und mit dem Wettbewerbsrecht, sowie dem geänderten Bundeswaldgesetz, konforme Lösungen angeboten werden. Die Beratung der Waldbesitzenden wird staatliche Aufgabe bleiben. 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 2. Wie genau legt sie bezüglich des im grün-schwarzen Koalitionsvertrag auf Seite 102 angekündigten Prozessschutzes die Formulierung „bis zu zehn Prozent der Staatswaldfläche bis 2020“ aus beziehungsweise in welchem Umfang sollen bereits aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommene Flächen darauf angerechnet werden (z. B. Nationalpark Schwarzwald, Biosphärenreservatkernzonen , Bannwälder, Referenzflächen nach der Zertifizierung des Forest Stewardship Council usw.)? Zu 2.: Der Koalitionsvertrag gibt als Richtschnur für die Ausweisung von Prozessschutzflächen im Staatswald sowohl die Größenordnung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt von bis zu 10 Prozent als auch die 2014 eingeführte „Gesamtkonzeption Waldnaturschutz ForstBW“ an. Ein Instrument der Umsetzung ist beispielsweise das Alt- und Totholzkonzept Baden-Württemberg. In die Bilanzierung der Prozessschutzflächen gehen alle im Staatswald bestehenden Bannwälder, Kernzonenflächen im Nationalpark und den beiden Biosphärengebieten und die Habitatbaumgruppen und Waldrefugien nach dem Alt- und Tot - holzkonzept ein. Mit den bestehenden Bannwäldern und Waldrefugien größer 10 ha bestehen ausreichend Referenzflächen im Sinne des FSC-Standards. Auch mit dem voraussichtlich Mitte 2017 in Kraft tretenden neuen FSC-Standard ändert sich daran nichts. 3. Wie haben sich in den vergangenen 30 Jahren die Umsatzerlöse des badenwürttembergischen Staatsforsts beziehungsweise des Landesbetriebs ForstBW aus dem Holzverkauf entwickelt (tabellarische Angabe nach Kalenderjahren)? Zu 3.: Für die Jahre 1999 bis 2016 lassen sich die Umsatzerlöse aus dem Holzverkauf des Staatswaldes wie in nachfolgender Tabelle darstellen. Daten, die vor 1999 liegen , sind aus Gründen der Verwaltungsumstrukturierung und aus EDV-technischen Gründen nicht zu erhalten. -DKU 8PVDW]HUO|VH +RO]YHUNDXI 6WDDWVZDOG ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ ¼ Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 6 4. In welchem Umfang wird sich das unter Frage 2 dargestellte Ziel kalkulatorisch auf die künftigen Umsatzerlöse des baden-württembergischen Staatsforsts beziehungsweise des Landesbetriebs ForstBW aus dem Holzverkauf sowie auf dessen künftige Betriebsergebnisse auswirken? Zu 4.: Es wird auf die Drucksache 16/547 Frage 6 verwiesen, die in der Beantwortung inhaltsgleich zur konkreten Anfrage ist. 5. Welche Auswirkungen auf die weitere Unterschutzstellung und Extensivierung von Waldgebieten in Baden-Württemberg erwartet sie, wenn − wie im Refe - rentenentwurf des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor sicherheit für ein Gesetz zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes vom 1. Dezember 2016 vorgesehen − Paragraph 21 Absatz 2 des Bundesnaturschutzgesetzes (Biotopverbund, Biotopvernetzung) um eine verbindliche Frist bis Ende 2025 ergänzt werden sollte? Zu 5.: Sollte die Vorgabe, bis 31. Dezember 2025 den Biotopverbund auf zehn Prozent der Landesfläche umsetzen zu müssen, verbindlich festgeschrieben werden, wird die Landesregierung prüfen, wie sie diese Vorgaben umsetzt. 6. Wie interpretiert sie das Ziel im grün-schwarzen Koalitionsvertrag, „die Forstverwaltung auf allen Ebenen zu stärken“, auch vor dem Hintergrund des Kartellstreits konkret (unter Angabe der einzelnen organisatorischen Maßnahmen und haushaltswirksamen Auswirkungen)? Zu 6.: Die Landesregierung wird im Kartellrechtsverfahren Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des Oberlandesgerichts Düsseldorf in der nächsten Instanz, d. h. zum Bundesgerichtshof einlegen. Parallel dazu erarbeitet eine Arbeitsgruppe Eckpunkte für eine Forststrukturreform unter Einschluss einer Anstalt des öffent - lichen Rechts für den Staatswald. Durch dieses Vorgehen wird die Umsetzung des genannten Ziels im Koalitionsvertrag unter Berücksichtigung der geltenden Rahmenbedingungen gewährleistet. 7. Wie gedenkt sie, die Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über die Gewährung von Zuwendungen für Nachhaltige Waldwirtschaft in den kommenden Jahren und insbesondere nach einer finalen Entscheidung im Kartellverfahren weiterzuentwickeln (unter Angabe möglicher beziehungsweise geplanter neuer Schwerpunkte und Fördermaßnahmen )? Zu 7.: Konkrete Überlegungen zur Weiterentwicklung der Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über die Gewährung von Zuwendungen für Nachhaltige Waldwirtschaft (VwV NWW) bestehen hinsichtlich der im GAK-Rahmenplan (GAK = Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes) vollzogenen Verlängerung des Förderzeitraums für die Zusammenfassung des Holzangebotes durch Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse auf 20 Jahre, sofern die durchschnittliche Größe der Forstbetriebsflächen der einzelnen Mitgliedsbetriebe kleiner als 20 ha ist. Weiterhin ist vorgesehen, kommunale und private Waldbesitzende, deren Waldflächen an die Pufferzone des Nationalparks „Schwarzwald“ angrenzen, finanziell beim Borkenkäfermonitoring zu unterstützen. In einem weiteren Schritt soll der Bereich der Förderung des Waldnaturschutzes um Komponenten zur Förderung freiwillig erbrachter vertraglich vereinbarter Zu- 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 satzleistungen erweitert werden. Hierzu erfolgt aktuell eine Abstimmung auf Bund-Länder-Ebene. Ausgelöst durch das Kartellverfahren und der in diesem Zuge erfolgten Änderung des Bundeswaldgesetzes wird im Bereich der Betreuung des Privat- und Kommunalwaldes eine Umstellung von einer indirekten Förderung hin zu einer direkten Förderung dieser Leistungen erfolgen. Ziel ist, dass die hohen forstlichen Standards , die durch die bisherige Organisation der Betreuung in allen Waldbesitzarten erreicht wurden, flächendeckend erhalten bleiben. Hierfür werden voraussichtlich neue Förderschwerpunkte zur Förderung einer qualitativ hochwertigen forstlichen Betreuung des Privat- und Kommunalwaldes entstehen. Zur konkreten Ausgestaltung dieser Förderschwerpunkte können erst nach der finalen Entscheidung im Kartellverfahren Aussagen getroffen werden. 8. Was ist konkret mit den „neuen Aufgaben“ in folgender Aussage im Koalitionsvertrag auf Seite 103 gemeint: „Ebenso halten wir es für zielführend, hier (bei den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen) neue Aufgaben zu ermöglichen, die sich am Bedarf der Waldbesitzer orientieren“? Zu 8.: Die Aufgaben der Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse sind im Bundeswaldgesetz (BWaldG) geregelt. Während Forstwirtschaftliche Betriebsgemeinschaften (FBG) eine Vielzahl an Leistungen für ihre Mitglieder übernehmen können, sind die Leistungen, die Forstwirtschaftliche Vereinigungen erbringen können, ab - schließend im BWaldG benannt. Grundvoraussetzung für die Übernahme neuer Aufgaben ist die Eigenständigkeit und Professionalität der Zusammenschlüsse. Um diese zu erreichen, wurden die Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüsse bereits in der Vergangenheit entsprechend gefördert. Mit der Novellierung der VwV NWW Ende 2015 erfolgte nochmals eine Stärkung dieses Förderschwerpunktes. So sieht die novellierte VwV NWW als neue Aufgabe beispielsweise die vertragliche Übernahme der Waldpflege von Mitgliedsflächen vor. Es ist zu erwarten, dass ausgelöst durch das Kartellverfahren Um- und Neustrukturierungen der Forstverwaltung erfolgen werden. Hier wird den Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen eine wichtige Rolle zukommen, die Bedarfe ihrer Mitglieder zu befriedigen. Eine besondere Herausforderung wird hierbei die in Baden-Württemberg vielerorts vorherrschende extrem kleinteilige Besitzstruktur im Privatwald darstellen. Die durchschnittliche Größe der privaten Forstbetriebe im Land liegt bei lediglich 1,43 ha. Erschwerend wirkt zusätzlich die starke Parzellierung des Besitzes. Im Durchschnitt bewirtschaftet jeder und jede private Waldbesitzende 2,7 Parzellen mit einer Größe von 0,5 ha. Insgesamt wird sich an dem bisherigen Ziel der Landesregierung, durch die Förderung Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und überall dort die staatlichen Betreuungsleistungen zurückzunehmen, wo sich tragfähige Strukturen in Form von Forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen entwickelt haben, nichts ändern. Mögliche neue mit Fördermitteln hinterlegte Aufgaben werden sich erst nach der finalen Entscheidung im Kartellverfahren ergeben und in hohem Maße von den euro - päischen Beihilferegelungen abhängen. 9. Bezieht sich das auf Seite 103 des grün-schwarzen Koalitionsvertrages formulierte Ziel, das (Wald-)Eigentum zu stärken, ausschließlich auf die Unterstützung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen in ihrer Rolle als Beratungs - und Vermarktungsorganisation oder bedeutet es für sie in diesem Zusammenhang auch naturschutzrechtliche Beschränkungen und waldbauliche Bevormundungen für den Privat- und Körperschaftswald auf das mögliche Mindestmaß zu begrenzen? Zu 9.: Naturschutzrechtliche Beschränkungen betreffen alle Waldbesitzarten. Wie damit praktisch umgegangen werden kann, hat ForstBW für den Artenschutz im Wald Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 8 beispielhaft mit dem Alt- und Totholzkonzept Baden-Württemberg aufgezeigt. Das Konzept ist für den Staatswald verbindlich. Bei seiner Einführung 2010 wurde es dem Nichtstaatswald zur Anwendung empfohlen. Dies gilt auch für andere im Staatswald eingeführten Programme, Konzepte und Richtlinien, wie z. B. die Richtlinie landesweiter Waldentwicklungstypen (WET-RL), die darstellt, wie Erhaltungsziele für FFH-Gebiete in den Waldbau integriert werden können. 10. Was tut sie konkret mit Blick auf die weitere Förderung, Erforschung, Entwicklung und Umsetzung bodenschonender Holzernteverfahren? Zu 10.: Bezüglich der bodenschonenden Holzernteverfahren werden nach der VwV NWW vom 25. November 2015 – Merkblatt zur Förderung bodenschonender Holzernte gefördert: • je Unternehmen die einmalige Beschaffung – eines Raupen-Vorliefersystems (Rückeraupe) und/oder – eines Paares Moor- oder Kombinationsbänder (Anteil Moorbandplatten mind. 50 %) für Forstmaschinen • das bodenschonende Vorrücken von Holz mittels Rückepferden und • die bodenschonende Holzbringung mittels Seilkraneinsatz in Privatwaldbetrieben mit einer Forstbetriebsfläche bis 200 ha. Die Höhe der Zuwendung für Holzrückeunternehmen mit Sitz oder Niederlassung in Baden-Württemberg beträgt für die über Rechnungsbelege nachgewiesenen Ausgaben: • 20 % für die einmalige Beschaffung eines Raupen-Vorliefersystems, • 30 % für die einmalige Beschaffung von einem Paar Moor- oder Kombina - tionsbändern, • 2 Euro pro Erntefestmeter, der mittels Rückepferd aus Wäldern in Baden-Württemberg vorgerückt wurde. Beim Seilkraneinsatz können Privatwaldbetriebe bis 200 ha in Baden-Württemberg mit 10 Euro pro Erntefestmeter, der mittels Seilkran gerückt wurde, gefördert werden. Von den Forstlichen Maschinenbetrieben bei ForstBW wurden bereits umfang - reiche Erprobungen von Forsttechnik durchgeführt und lösungsorientierte Verfahrensentwicklungen angestoßen. Folgende Erprobungen sind abgeschlossen: • Befahrungsversuche mit Breitreifen und Bändern zur Bewertung der Fahrspurentwicklung , • Einsatz von Bändern verschiedenster Dimensionierung und Ausprägung für die Untersuchung der Auswirkungen auf Schlupf und Traktion und damit verbundener Fahrspurentwicklung sowie Belastungen der Fahrwege, • Auswirkung von Lenkbewegungen und Hindernisüberfahrten auf den Zustand der Rückegasse. Folgende Spezialtechnik wird im Rahmen der Eigenmechanisierung bei ForstBW eingesetzt: • 8-Rad-Rückemaschinen mit Breitreifen (94 cm Reifenbreite), • 8-Rad-Harvester für die bodenschonende Holzernte auf befahrungsempfind - lichen Böden, 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 • Traktionshilfswinden für Harvester und Rückemaschinen zur Vermeidung von durch Traktionsverlust entstehende Erosion am Boden, • Ferngesteuerte Vorrückeraupen zur bodenschonenden Bringung des Holzes an die Rückegassen und Seillinien mittels Seilwinde, • Einsatz von Seilkrananlagen in ebenen befahrungsempfindlichen Lagen. Folgende Verfahrenserprobungen sind erfolgt: • Seilkranverfahren mit Endmastbagger und Vorrückeraupen für befahrungsempfindliche Lagen, • Auswirkungen von unterschiedlichen Maschinengewichten und Beladungen auf den Zustand der Rückegasse, • Gebrochener Transport für die Vermeidung von Beschädigungen der Fahrwege durch Überfahren mit Bändern, • GPS-gestützte, mechanisierte Aufarbeitung von Käferholz mit anschließender Forwarder-Rückung zur Vermeidung von Befahrung der Rückegassen ohne Holzanfall. 11. Wie haben sich die Investitionen in den forstwirtschaftlichen Wegebau in Baden -Württemberg in den vergangenen 30 Jahren entwickelt? Zu 11.: Generell sind die Investitionen im forstwirtschaftlichen Wegebau nach den Waldbesitzarten Staatswald sowie Kommunal- und Privatwald zu unterscheiden. Staatswald Den Investitionen im forstlichen Wegebau sind neben den direkten Fahrwegemaßnahmen auch die der Bauwerke (z. B. Brücken oder Stützmauern) und Rückegassenbefestigungen zuzurechnen. Die nachfolgende Beschreibung der Investi - tionsmittel im Staatswald bezieht sich auf den Zeitraum zwischen 1994 und 2016. Weiter zurückliegende Daten wären nur mit einem unverhältnismäßig hohen Aufwand zu erheben gewesen. Im zugrundeliegenden Erfassungszeitraum wurden insgesamt 37,7 Mio € für den forstlichen Wegebau im Staatswald investiert. Das entspricht im Durchschnitt einer jährlichen Investition von 1,64 Mio €. Seit der Gründung des Landesbetriebes ForstBW im Jahr 2009 konnte ein großer Teil des aus den vorhergehenden Jahrzehnten aufgelaufenen Investitionsrückstandes aufgeholt werden. Gleichzeitig mussten kostenintensive Programme, wie die Sanierung und Entsorgung alter Schwarzdecken, gestartet werden, die in den Folgejahren noch fortzuführen sind. Kommunal- und Privatwald Die finanzielle Förderung der forstlichen Infrastruktur im Körperschafts- und Privatwald erfolgt als Anteilsfinanzierung. Je nach Förderperiode kann diese in ihrem Umfang stark variieren. Die Investitionshöhen (Fördermittel) im Kommunal- und Privatwald für die forstwirtschaftliche Infrastruktur lagen in den letzten 30 Jahren durchschnittlich bei rund 500.000 Euro bis 600.000 Euro pro Jahr. Die Schwerpunkte haben sich allerdings im Laufe der Jahre geändert. Um günstige Erschließungsdichten über das Land zu erreichen, lag zu Beginn der 90iger Jahre der Schwerpunkt sowohl im Privat- als auch im Kommunalwald insbesondere im Wegeneubau. Mit dem Sturm Lothar im Jahr 1999 wurden die Förderschwerpunkte bei der Grundinstandsetzung von Wegen nach Schadereignissen gesetzt, was die Fördervolumen enorm ansteigen ließ (das durchschnittliche Fördervolumen in den Jah- Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 10 ren nach 1999 lag bei rund 3 Mio. Euro). Danach verlagerte sich der Schwerpunkt in der Wegebauförderung weg von Wegeneubauten hin zum Wegeausbau. Vor allem in Wege, die nicht dem optimalen Ausbauzustand nach der ländlichen Wegebaurichtlinie entsprechen, sollen die Fördergelder investiert werden. Darüber hinaus erfolgen Wegebauvorhaben im Rahmen von Flurneuordnungsverfahren , deren Umfang in oben genannten Zahlen nicht enthalten ist. 12. Was plant sie für die kommenden Jahre zur finanziellen Förderung des Wegebaus in Baden-Württemberg sowie zur Erforschung und Entwicklung neuer Techniken des Wegebaus (gegebenenfalls unter Angabe der jeweiligen Fördervolumina )? Zu 12.: Aufgrund der im Wald rasch wechselnden standörtlichen Verhältnisse und der schweren Beanspruchungen durch die Holzernte hat sich im Waldwegebau die seit Jahrzehnten praktizierte, ungebundene Bauweise mit kornabgestuften Gesteinsgemischen ohne Bindemittel bewährt. Die ungebundene Bauweise ist insbesondere wegen der einhergehenden Kostenvorteile als Erfolgsmodell einzustufen. Zudem wird durch die „offene“ Bauweise eine Flächenversiegelung im Wald vermieden . Aufwändige starre Deckschichten bzw. gebundene Bauweisen, wie Asphaltdecken oder hydraulisch gebundene Deckschichten, kommen lediglich in Ausnahmefällen aufgrund besonderer Erholungszwecke infrage. Grundsätzlich wird an der bisherigen, bewährten ungebundenen Bauweise festgehalten. Private und Kommunale Waldbesitzer können über die Verwaltungsvorschrift Nachhaltige Waldwirtschaft in folgenden Bereichen des forstlichen Wegebaus finanziell gefördert werden: • Wegeneu-, -aus- und -umbau, • Wegegrundinstandsetzung nach Schadereignissen (z. B. Starkregen) und Wegegrundinstandsetzungen im Erholungswald, • Grundinstandsetzung von Kunstbauten und Wasserableitungssystemen von forstwirtschaftlichen Wegen. Die finanzielle Förderung soll in den kommenden Jahren auf ähnlich hohem Niveau weitergeführt werden, wie in den vergangenen Jahren. Die zukünftig geplanten Fördervolumen orientieren sich an den Antragsvolumen der vergangenen Jahre. 13. Nach wie vielen Vegetationsperioden erwartet sie das Vorliegen ausreichender praktischer Erfahrungen mit den beiden Nachhaltigkeitszertifizierungs - sys temen, um die im grün-schwarzen Koalitionsvertrag auf Seite 103 ange - kündigte Evaluation derselben durchführen zu können? Zu 13.: Belastbare Analysen und Evaluationen über die Auswirkungen der novellierten Standards sind auf Grund der erst jüngst abgeschlossenen Revisionsprozesse des PEFC™ als auch des FSC®-Standards noch nicht valide herleitbar. Es ist daher beabsichtigt, die im Koalitionsvertrag angeführte Evaluation der beiden Zertifizierungssysteme erst dann durchzuführen, wenn eine ausreichende praktische Erfahrung mit den aktuellen Standards vorliegt. 11 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 14. Welche denkbaren Handlungsmöglichkeiten mit Blick auf die Zertifizierungssysteme „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC) und „Forest Stewardship Council“ (FSC) zieht sie als mögliches Ergebnis einer einschlägigen Evaluation in Betracht? Zu 14.: Dies hängt von den Ergebnissen der Evaluation ab (siehe Ziff. 13). 15. Welche Projekte hat das Land im Zusammenhang mit der Clusterinitiative „Forst und Holz Baden-Württemberg“ seit deren Gründung gefördert (tabellarisch jeweils unter Angabe von Projektträger, Förderzweck und Förderhöhe )? Zu 15.: Siehe Anlage. 16. Wieviel Prozent des Umsatzes der baden-württembergischen Holz- und Säge - industrie ist dem Holzbau zuzuschreiben? Zu 16.: Hier wird auf folgende Clusterstudie verwiesen: B. Seintsch; Cluster Forst und Holz nach neuer Wirtschaftszweigklassifikation; Tabellen für das Bundesgebiet und die Länder 2000 bis 2011; Thünen Working Paper 5; Hamburg; Juni 2013; Abrufbar unter URL: http://literatur.ti.bund.de/digbib _extern/bitv/dn052186.pdf Der Studie zufolge betrug der Umsatzanteil des baden-württembergischen Holzbaugewerbes (Zimmerer, Bautischlerei- und Schlosserei, Parkettlegerei [bis 2008] und Holzfertigbau [ab 2009]) am Umsatz des Gesamtclusters in den Jahren 2000 bis 2011 zwischen 7 % und 10 %. Der Umsatzanteil der baden-württembergischen Sägeindustrie am Umsatz des Gesamtclusters betrug zwischen 2000 und 2011 zwischen 5 % und 7 %. Im Folgenden ein Ausschnitt aus der Studie, Baden-Württemberg betreffend. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 14 17. Wie hoch sind jeweils der Importanteil und der Anteil heimischen Holzes, das in Baden-Württemberg und Deutschland verwendet wird (aufgeschlüsselt nach Bau- und Verpackungsholz)? Zu 17.: Es liegen dem statistischen Landesamt keine Daten hierzu vor. 18. Was sind in Baden-Württemberg und Deutschland die wichtigsten Verwendungen für Importschnittholz (aufgeschlüsselt nach Nadel- und Laubholz)? Zu 18.: Eine Unterscheidung in der Verwendung zwischen Importholz und heimischem Holz kann nur anhand der Holzarten getroffen werden. Grundsätzlich gilt: es gibt keinen Verwendungsunterschied bei Holz von Bäumen , die in Baden-Württemberg vorkommen. Das betrifft zum Beispiel Fichte, Tanne, Buche, Eiche. Nadelholz wird in Baden-Württemberg bzw. Deutschland tendenziell eher für konstruktive Zwecke im Baugewerbe verwendet, wohingegen Laubholz eher im dekorativen Bereich und Möbelbau zu finden ist. Holz, das von nicht in Baden-Württemberg wachsenden Bäumen kommt, wird nach ihren Eigenschaften unterschiedlich verwendet. So wird zum Beispiel Ma - hagoni (Sammelname für ca. 1400 Arten) gerne für dekorative Zwecke verwendet . Bankirai wird hingegen für Terassendielen verwendet. In den letzten Jahr(zehnt)en ist die Einfuhr für tropisches Holz jedoch auf Grund von CITES (Artenschutzabkommen) der VO (EG) Nr. 338/97 stark zurückgegangen. 19. Wie hat sich die Importmenge von Nadelschnittholz in den vergangenen 30 Jahren in Deutschland und Baden-Württemberg entwickelt? Zu 19.: Die Gliederung nach Warengruppen und -untergruppen der Ernährungs- und der Gewerblichen Wirtschaft (EGW) ist eine nationale Warenklassifikation. Methodisch vergleichbare Zeitreihen aus der Außenhandelsstatistik sind ab 2002 möglich , da die dieser Erhebung zugrundliegende EGW-Systematik zum Stand 2002 revidiert wurde und mit früheren Jahren nicht verglichen werden kann. Für das Bundesgebiet liegen diese Auswertungen erst ab dem Berichtsjahr 2008 vor. Es findet in der EWG-Klassifikation keine Unterteilung in Nadelschnittholz und Laubschnittholz statt. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass der Anteil des Nadelschnittholzes deutlich über dem des Laubschnittholzes liegt. (LQIXKU %DGHQ :UWWHPEHUJV YRQ 6FKQLWWKRO] (*: 1U XQG -DKU (*: 6FKQLWWKRO] %DGHQ :UWWHPEHUJ 'HXWVFKODQG NJ (XUR NJ (XUR 9RUOlXILJH (UJHEQLVVH 15 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 20. Wie hat sich in den vergangenen 30 Jahren die Quote heimischen Holzes am Gesamtholzverbrauch in Deutschland und Baden-Württemberg entwickelt (tabellarisch aufgelistet nach Kalenderjahren sowie nach Nadelschnittholz, Laubschnittholz, Nadelrohholz und Laubrohholz)? Zu 20.: Es liegen dem Statistischen Landesamt keine Daten hierzu vor. 21. Wie haben sich in den vergangen 30 Jahren die Außenhandelssalden Deutschlands und Baden-Württembergs bei Nadelschnittholz, Laubschnittholz, Nadelrohholz und Laubrohholz entwickelt? Zu 21.: Außenhandelssalden sind über das Statistische Bundesamt bis 2006 frei zugänglich . Die Daten wurden anhand des „Warenverzeichnis für die Außenhandels - statis tik (Ausgabe 2016)“ (die nicht der EWG-Klassifikation entspricht) auf - summiert. Nicht in die Tabelle aufgenommen wurden Baumarten, die nicht in Deutschland vorkommen (Tropenholz). Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 16 & RS\ULJKW 6WDWLVWLVFKHV %XQGHVDPW 'HVWDWLV $XVIXKU %HVRQGHUH 0D‰HLQKHLW $XVIXKU *HZLFKW $XVIXKU :HUW (LQIXKU %HVRQGHUH 0D‰HLQKHLW (LQIXKU *HZLFKW (LQIXKU :HUW $Q]DKO W 7VG (85 $Q]DKO W 7VG (85 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 1DGHOURKKRO] /DXEURKKRO] 1DGHOVFKQLWWKRO] /DXEVFKQLWWKRO] 17 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 Nach Angabe des statistischen Landesamts ergeben sich folgende Tabellen, für die wiederum die Gliederung nach Warengruppen und -untergruppen der Er - nährungs- und der Gewerblichen Wirtschaft (EGW) verwendet wurden. Es erfolgt daher keine Unterteilung in Nadel- und Laubholz. „Ausfuhr Baden-Württembergs von Rund- und Schnittholz (EWG-Nr. 511 und 607) für die Jahre 2002 bis 2016 (vorläufig)“. „Einfuhr Baden-Württembergs von Rund- und Schnittholz (EWG-Nr. 511 und 607) für die Jahre 2002 bis 2016 (vorläufig)“. $XVIXKU %DGHQ :UWWHPEHUJV YRQ 5XQG XQG 6FKQLWWKRO] (*: 1U XQG -DKU (*: 5XQGKRO] (*: 6FKQLWWKRO] %DGHQ :UWWHPEHUJ 'HXWVFKODQG %DGHQ :UWWHPEHUJ 'HXWVFKODQG NJ (XUR NJ (XUR NJ (XUR NJ (XUR 9RUOlXILJH (UJHEQLVVH (LQIXKU %DGHQ :UWWHPEHUJV YRQ 5XQG XQG 6FKQLWWKRO] (*: 1U XQG -DKU (*: 5XQGKRO] (*: 6FKQLWWKRO] %DGHQ :UWWHPEHUJ 'HXWVFKODQG %DGHQ :UWWHPEHUJ 'HXWVFKODQG NJ (XUR NJ (XUR NJ (XUR NJ (XUR 9RUOlXILJH (UJHEQLVVH Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 18 22. Welchen jeweiligen Anteil daran haben die unmittelbar an Deutschland be - ziehungsweise Baden-Württemberg grenzenden europäischen Nachbarländer? Zu 22.: Grundsätzlich sind Auswertungen aus der Außenhandelsstatistik nach einzelnen Staaten möglich. Solche Auswertungen konnten innerhalb der gegebenen Frist mit vertretbarem Aufwand nicht durchgeführt werden. 23. Welche konkreten Maßnahmen leitet sie aus folgender Aussage auf Seite 102 des Koalitionsvertrages ab beziehungsweise wie gedenkt sie diese in der Praxis konkret umzusetzen: „Wir wollen […] regionale Kreisläufe in der Forstund Holzwirtschaft stärken“? Zu 23.: Mit konkreten Maßnahmen wie der Förderung von innovativen Holzbauten werden regionale Kreisläufe und die Wertschöpfung im ländlichen Raum gestärkt. Die Landesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um die Verwendung von klimaschonenden und nachhaltigen Baustoffen zu unterstützen. Im Wesentlichen sind dies Maßnahmen im Rahmen der Förderprogramme „Europä - ischer Fond für regionale Entwicklung (EFRE)“ – Holz Innovativ Programm (VwV HIP) und dem „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR)“. Darüber hinaus führt das Land eine Machbarkeitsstudie zu einem „Technikum Holz“ durch. Dabei wird geprüft, welche Potentiale und Marktchancen im Aufschluss von Rohfasern, vor allem beim derzeit überwiegend thermisch benutzten Laubholz in Baden-Württemberg bestehen. Durch das landesweite Clustermanagement Forst & Holz sowie mit Aktivitäten der proHolzBW GmbH mit den neuen Angeboten einer Holzbau-Fachberatung, Informationen zur Holzverwendung, der Publikation vorbildlicher Holzbauten wird auch die Verwendung regionaler Produkte der Forst- und Holzwirtschaft flankiert und die wertschöpfende Verwendung von Holz vorangetrieben. Zudem besteht eine umfassende Datenbank zu vorbildlichen Holzbauten im Bereich aller wesent - lichen Bauaufgaben. Mit zahlreichen Netzwerk- und Informationsveranstaltungen werden die vielseitigen Möglichkeiten des Holzbaus aufgezeigt und relevante Akteure im Netzwerk in Austausch gebracht. Aktuelle Veranstaltungen waren das Forum Baukultur, die Cluster innovativ-Veranstaltungen „Urbane Nachverdichtung durch Aufstockung“ und „Potentiale im sozialen Wohnungsbau“. Mit der Fachtagung Holzbau werden bedeutende Zielgruppen wie Architekten und Ingenieure erreicht und die Holzbaukultur, die im Wesentlichen auf regionalen Kreisläufen basiert, weiter entwickelt. Mit dem alle drei Jahre ausgelobten Holzbaupreis Baden-Württemberg werden die innovativsten Holzbauten im Land prämiert und im Internet sowie in Informationsbroschüren den Verbrauchern zugänglich gemacht. Zentrales Ziel ist die Erhaltung und Weiterentwicklung der Spitzenposition des Landes als Holzbauland Nummer 1. 24. Welche Marktdurchdringung erreichen ihrer Kenntnis nach bisher private Regionalitätsnachweise wie das Label „Holz von hier“ auf dem deutschen und baden-württembergischen Holzmarkt? Zu 24.: Im Rahmen der Förderung hat Baden-Württemberg die Implementierung des Labels „Holz von Hier“ unterstützt. Die Marktdurchdringung wird derzeit noch als gering eingestuft. 19 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 25. Wie bewertet sie das PEFC-Regional-Label „Heimisches Holz aus Bayern“ und dessen Marktdurchdringung als mögliches Vorbild für eine baden-württembergische PEFC-Regionalzertifizierung? Zu 25.: Die Landesregierung begrüßt generell Initiativen zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung und unterstützt diese im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten. So hat das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz bereits in der Vergangenheit die gemeinnützige Organisation „Holz von hier“ mit einem Projekt zur Implementierung eines Regionallabels im Holzsegment in Baden- Württemberg gefördert (vergleichbar mit PEFC-Regional-Label). Derzeit werden in einem weiteren Regionallabel für Holz keine gesteigerten Marktdurchdringungspotenziale gesehen. In Vertretung Puchan Ministerialdirektorin Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1775 20 5 LF KW OLQ LH & OX VW HU ) RU VW X QG + RO ] XQ G + RO ] ,Q QR YD WLY 3 UR JU DP P 1 XP P HU 1 DP H = XZ HQ GX QJ VH P SI lQ JH U 3U RM HN WE HV FK UH LE XQ J 6X P P H |I IH QW OLF KH 0 LWW HO )R UV WN DP P HU % DG HQ : U WWH P EH UJ H 9 (Q WZ LF NO XQ J YR Q 3U LY DW Z DO GV WUX NW XU HQ 0 LQ LV WH ULX P I U / lQ GO LF KH Q 5 DX P X 9 HU EU DX FK HU VF KX W] % DG HQ : U WWH P EH UJ 5 : % ( )5 ( E LV $ QD O\ VH G HU VS H] LIL VF KH Q : HW WE HZ HU EV VL WX DW LR Q GH V & OX VW HU V ) RU VW X QG + RO ] LQ % DG HQ : U WWH P EH UJ X QG $ EO HL WX QJ Y RQ + DQ GO XQ JV HP SI HK OX QJ HQ 0 LQ LV WH ULX P I U / lQ GO LF KH Q 5 DX P X 9 HU EU DX FK HU VF KX W] % DG HQ : U WWH P EH UJ 5 : % ( )5 ( E LV ( UD UE HL WX QJ H LQ HV DN WX HO OH Q ,Q LWL DW LY HQ 9 HU ]H LF KQ LV VH V E HV WH KH QG HU 1 HW ]Z HU NH LP % HU HL FK & OX VW HU ) RU VW X QG + RO ] % DG HQ : U WWH P EH U J : LUW VF KD IWV I| UG HU * HV P E+ 5 HJ LR Q 2 VW Z U WWH P EH UJ + RO ]N RP SH WH Q] LQ G HQ / DQ GN UH LV HQ + HL GH QK HL P 6F KZ lE LV FK + DO O X QG G HP 2 VW DO EN UH LV ± + RO ] NR P SH WH Q] ñ + RO ]N HW WH 6 FK Z DU ]Z DO G H 9 6F KZ DU ]Z lO GH U + RO ]W DJ H /D QG HV EH LUD W + RO ] H 9 /D QG HV Z HL WH V & OX VW HU P DQ DJ HP HQ W $ OE HU W / XG Z LJ V 8 QL YH UV LWl W ) UH LE XU J 8 P Z HO WIU HX QG OLF KH + RF KO HL VW XQ JV NO HE VW RI IH P LW 1 DQ R] HO OX OR VH 1 HW ]Z HU N + RO ]L QG XV WUL H % DG HQ : U WWH P EH UJ H 9 : HL WH UH QW Z LF NO XQ J GH V 1 HW ]Z HU NV G XU FK H LQ H QH XH ,Q WH UQ HW SU lV HQ ] UH JL RQ DO H $ XV GH KQ XQ J GX UF K 0 LWJ OLH GH UZ HU EX QJ VR Z LH G XU FK UH JL RQ DO HQ X QG E HU UH JL RQ DO HQ : LV VH QV WUD QV IH U + RF KV FK XO H I U ) RU VW Z LUW VF KD IW 5 RW WH QE XU J ,Q QR ' U\ P HF KD QL VF K WK HU P LV FK H 7U RF NQ XQ J YR Q 6l JH QH EH QS UR GX NW HQ 6l JH Z HU N (F KW OH . * ,Q QR ' U\ P HF KD QL VF K WK HU P LV FK H 7U RF NQ XQ J YR Q 6l JH QH EH QS UR GX NW HQ )R UV WZ DU H ,Q IR UP DW LR QV V\ VW HP H * P E+ 2 SW LP LH UX QJ G HU ' LV SR VL WLR Q YR Q 7U DL OH UI OR WWH Q $ OE HU W / XG Z LJ V 8 QL YH UV LWl W ) UH LE XU J 2 SW LP LH UX QJ G HU ' LV SR VL WLR Q YR Q 7U DL OH UI OR WWH Q )R UV WZ LUW VF KD IWO LF KH 9 HU HL QL JX QJ 6 FK Z DU ]Z DO G H* ,Q WH UR UJ DQ LV DW RU LV FK H 3U R] HV VR SW LP LH UX QJ LQ NR RS HU DW LY HQ 0 RG HO OH Q . 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