Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 1923 13. 04. 2017 1Eingegangen: 13. 04. 2017 / Ausgegeben: 09. 06. 2017 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie die Betreuungsquote der Kindertagesstätten im Landkreis Ludwigsburg im landesweiten Vergleich? 2. Wie hat sich die Betreuungsquote im Landkreis Ludwigsburg in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? 3. Wie werden sich die Betreuungsquote und der Betreuungsbedarf im Landkreis Ludwigsburg in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich weiterentwickeln? 4. Wie viele Erzieher waren im Verlauf der vergangenen fünf Jahre im Landkreis Ludwigsburg an den kommunalen, kirchlichen, betrieblichen und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen beschäftigt? 5. Welchen Stellenwert nehmen Tagespflegeeltern bei der Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigsburg ein? 6. Wie viele Kinder werden im Landkreis Ludwigsburg von Tagespflegeeltern in den einzelnen Stellen betreut? 7. Wird von Kommunen im Landkreis Ludwigsburg bei der Kinderbetreuung Platz-Sharing angeboten? 8. Lassen sich Trends über die Bedarfe der Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigsburg erkennen? Kleine Anfrage des Abg. Fabian Gramling CDU und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigsburg Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1923 2 9. Wie hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze im Landkreis Ludwigsburg in den letzten fünf Jahren entwickelt? 10. Kann die Nachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern im Landkreis Ludwigsburg im Bereich der Kindertagesstätten abgedeckt werden? 12. 04. 2017 Gramling CDU A n t w o r t Mit Schreiben vom 4. Mai 2017 Nr. 31-6930.15/112 beantwortet das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie die Betreuungsquote der Kindertagesstätten im Landkreis Ludwigsburg im landesweiten Vergleich? In der folgenden Übersicht sind die Besuchsquoten der Kinder in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigsburg und im gesamten Land Baden-Württemberg zum Stichtag der Kinder- und Jugendhilfestatistik 1. März 2016 zu entnehmen . Dargestellt sind die Besuchsquoten in der Altersgruppe der unter Dreijährigen und der Drei- bis unter Sechsjährigen. Die Besuchsquote bezeichnet die Anzahl der Kinder in Kindertageseinrichtungen je 100 Kinder der gleichen Altersgruppe . Kinder, die in der öffentlich geförderten Kindertagespflege betreut werden , sind hier nicht berücksichtigt. Kinder in Kindertageseinrichtungen im Kreis Ludwigsburg bzw. in Baden-Württemberg am 1. März 2016 nach Altersgruppen, Besuchsquote*) *) Anzahl der Kinder in Kindertageseinrichtungen je 100 Kinder der gleichen Altersgruppe. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Die Besuchsquote in Kindertageseinrichtungen der Kinder unter drei Jahren im Landkreis Ludwigsburg entspricht genau der landesdurchschnittlichen Besuchsquote . In der Altersgruppe der Kinder ab drei bis unter sechs Jahren liegt die Besuchsquote in Kindertageseinrichtungen über der landesdurchschnittlichen Besuchsquote . 2. Wie hat sich die Betreuungsquote im Landkreis Ludwigsburg in den vergangenen fünf Jahren entwickelt? Die Entwicklung der Betreuungsquote der Kinder in Kindertageseinrichtungen und in der öffentlich geförderten Kindertagespflege im Kreis Ludwigsburg kann der folgenden Übersicht für die Jahre 2012 bis 2016 entnommen werden. Die dort genannten Betreuungsquoten sind bereinigt um Doppelzählungen von Kindern, die nebeneinander verschiedene Betreuungsangebote wahrnehmen. %HVXFKVTXRWH GHU .LQGHU LP $OWHU YRQ « ELV XQWHU « -DKUHQ ELV ELV /.5 /XGZLJVEXUJ %DGHQ :UWWHPEHUJ 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1923 Kinder in Kindertagespflege sowie Kinder in Kindertageseinrichtungen im Kreis Ludwigsburg Betreuungsquote*) (ohne Doppelzählungen) in den Jahren 2012 bis 2016 *) Kinder in Kindertagespflege, die nicht zusätzlich eine Kindertageseinrichtung oder eine Ganztagsschule besuchen sowie Kinder in Kindertageseinrichtungen je 100 Kinder der gleichen Altersgruppe. Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 3. Wie werden sich die Betreuungsquote und der Betreuungsbedarf im Landkreis Ludwigsburg in den kommenden fünf Jahren voraussichtlich weiterentwickeln? Das Landratsamt Ludwigsburg hat zu der Frage wie folgt Stellung genommen: „Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes ist für den Landkreis Ludwigsburg mit einem steigenden Zuzug und einem Zuwachs der Geburtenzahlen zu rechnen. Daraus lässt sich schließen, dass der Betreuungsbedarf ansteigen wird. Aus Elternanfragen und Rückmeldungen unserer Kommunen lässt sich darüber hinaus folgern, dass sich der zeitliche Rahmen des Betreuungsbedarfs zunehmend in Richtung Ganztagesbetreuung entwickelt. Einige Kommunen haben diesen steigenden Bedarf im Rahmen ihrer Bedarfsplanung erkannt und planen, ihr Betreuungsangebot auszuweiten. Andere Kommunen arbeiten daran, ihr bestehendes Angebot bzw. Öffnungszeiten halten zu können, da zum Teil ein Personalmangel vorhanden ist. Aktuell fragt das Jugendamt des Landkreises Ludwigsburg bei der jährlichen Erhebung nur nach der Ausbauplanung im Erhebungsjahr, ohne die Folgejahre. Die nächste Erhebung läuft gerade, und die Ergebnisse werden in den Jugendhilfeausschuss am 4. Oktober 2017 eingebracht. Diese Vorgehens - weise ist so mit den Städten und Gemeinden im Landkreis Ludwigsburg abgestimmt . Eine weitergehende Bedarfsplanung findet in den Städten und Gemeinden statt, diese liegen uns aber nur im oben beschriebenen Rahmen vor.“ 4. Wie viele Erzieher waren im Verlauf der vergangenen fünf Jahre im Landkreis Ludwigsburg an den kommunalen, kirchlichen, betrieblichen und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen beschäftigt? Die Erhebungen zur Kinder- und Jugendhilfestatistik sehen eine Differenzierung der Kindertageseinrichtungen im Sinne der Fragestellung nicht vor. Der folgenden Übersicht kann – getrennt nach Einrichtungen in öffentlicher bzw. freier Trägerschaft – die Gesamtzahl der Personen des pädagogischen, Leitungs- und Verwaltungspersonals und darunter die Zahl der Personen mit dem Berufsausbildungsabschluss der Erzieherin bzw. des Erziehers entnommen werden. Als weitere Position ist die Zahl der Erzieher männlichen Geschlechts unter den ausgebildeten Erzieherinnen und Erzieher angegeben. %HWUHXXQJVTXRWH EHL GHQ .LQGHUQ LP $OWHU XQWHU -DKUHQ /.5 /XGZLJVEXUJ %HWUHXXQJVTXRWH EHL GHQ .LQGHUQ LP $OWHU YRQ ELV XQWHU -DKUHQ /.5 /XGZLJVEXUJ Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1923 4 Personal in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Ludwigsburg 2012 bis 2016 © Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2017 5. Welchen Stellenwert nehmen Tagespflegeeltern bei der Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigsburg ein? Das Landratsamt Ludwigsburg hat zu der Frage Folgendes ausgeführt: „Seit 2013 ist, mit minimalen Schwankungen, ein kontinuierlicher Zuwachs an betreuten Kindern in der Kindertagespflege zu verzeichnen. Insbesondere die Zahl der betreuten Kinder unter 3 Jahren stieg an. Die Zahl der Tagespflegepersonen dagegen verringerte sich. Dadurch werden 2017 von weniger Tagespflege - personen mehr Kinder betreut und es gibt weniger nicht belegte Plätze bei den Tagespflegepersonen. Bei den Kindern von 0 bis 3 Jahren werden ca. 4,5 Prozent aller betreuten Kinder in Kindertagespflege betreut. Bei den 3- bis 6,5-jährigen Kindern sind es ca. 1,2 Prozent der betreuten Kinder, die in der Kindertagespflege betreut wurden. Von allen betreuten 6,5- bis 14-Jährigen im Landkreis wurden ca. 0,7 Prozent in Kindertagespflege betreut.“ 6. Wie viele Kinder werden im Landkreis Ludwigsburg von Tagespflegeeltern in den einzelnen Stellen betreut? Zum Stichtag der Kinder- und Jugendhilfestatistik 1. März 2016 wurden im Landkreis Ludwigsburg in der öffentlich geförderten Kindertagespflege insgesamt 965 Kinder von 315 Tagespflegepersonen betreut. Informationen zur Zahl der betreuten Kinder je Tagespflegestelle liegen nicht vor. 7. Wird von Kommunen im Landkreis Ludwigsburg bei der Kinderbetreuung Platz-Sharing angeboten? Das Landratsamt Ludwigsburg hat mitgeteilt, dass Platz-Sharing in den Kinder - tageseinrichtungen im Landkreis angeboten wird. 8. Lassen sich Trends über die Bedarfe der Öffnungszeiten bei der Kinderbetreuung im Landkreis Ludwigsburg erkennen? Das Landratsamt Ludwigsburg hat hierzu ausgeführt, dass sich aufgrund der Rückmeldungen von Eltern und Kommunen eine Zunahme des Bedarfs an Ganztagesbetreuungsplätzen insgesamt feststellen lasse. -DKUH 3lGDJRJLVFKHV /HLWXQJV XQG 9HUZDOWXQJVSHUVRQDO LQ .LQGHUWDJHVHLQULFKWXQJHQ 3lGDJRJLVFKHV /HLWXQJV XQG 9HUZDOWXQJVSHUVRQDO LQ .LQGHUWDJHVHLQULFKWXQJHQ LQ IUHLHU 7UlJHUVFKDIW 3lGDJRJLVFKHV /HLWXQJV XQG 9HUZDOWXQJVSHUVRQDO LQ .LQGHUWDJHVHLQULFKWXQJHQ LQ |IIHQWOLFKHU 7UlJHUVFKDIW LQVJHVDPW GDUXQWHU LQVJHVDPW GDUXQWHU LQVJHVDPW GDUXQWHU (U]LHKHULQQHQ XQG (U]LHKHU GDUXQWHU (U]LHKHULQQHQ XQG (U]LHKHU GDUXQWHU (U]LHKHULQQHQ XQG (U]LHKHU GDUXQWHU (U]LHKHU (U]LHKHU (U]LHKHU 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 1923 9. Wie hat sich die Zahl der Ausbildungsplätze im Landkreis Ludwigsburg in den letzten fünf Jahren entwickelt? Die Entwicklung der Schülerzahlen im jeweils ersten Ausbildungsjahr der letzten fünf Jahre der Fachschule für Sozialpädagogik und der Berufsfachschule für Kinderpflege im Landkreis Ludwigsburg kann den folgenden Übersichten entnommen werden. Die Schülerzahlen der Ausbildung zur Erzieherin/zum Erzieher beinhalten sowohl die Zahlen der vollzeitschulischen Ausbildung als auch die Schü - lerzahlen der praxisintegrierten Ausbildung. 10. Kann die Nachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern im Landkreis Ludwigsburg im Bereich der Kindertagesstätten abgedeckt werden? Nach den Angaben des Landratsamts Ludwigsburg kann die Nachfrage nach Erzieherinnen und Erziehern nicht in allen Kommunen abgedeckt werden. Im Einzelfall hätten Öffnungszeiten von Einrichtungen reduziert werden müssen, da nicht genügend Personal zur Verfügung gestanden habe. Dr. Eisenmann Ministerin für Kultus, Jugend und Sport 6FKOHULQQHQ XQG 6FKOHU LP HUVWHQ $XVELOGXQJVMDKU DQ |IIHQWOLFKHQ XQG SULYDWHQ )DFKVFKXOHQ IU 6R]LDOSlGDJRJLN %HUXIVNROOHJ 9ROO]HLW XQG 7HLO]HLW LP /DQGNUHLV /XGZLJVEXUJ VHLW GHP 6FKXOMDKU 6FKXOMDKU 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK ± 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH | IIHQWOLFK 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH SULYDW 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH *HVDPW 6FKOHULQQHQ XQG 6FKOHU LP HUVWHQ $XVELOGXQJVMDKU DQ %HUXIVIDFKVFKXOHQ IU .LQGHUSIOHJH LP /DQGNUHLV /XGZLJVEXUJ VHLW GHP 6FKXOMDKU 6FKXOMDKU 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK 6FK LQVJ ZHLEOLFK PlQQOLFK ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH |IIHQWOLFK 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH SULYDW 6FKOHU LQ GHU .ODVVHQVWXIH *HVDPW