Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2041 16. Wahlperiode Eingang: 09.05.2017 Kleine Anfrage des Abg. Stefan Herre AfD Jakobskreuzkraut und Untersuchungen auf Pyrrolizidin-Alkaloide (PA) in den letzten drei Jahren Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Ausbreitungsgeschwindigkeiten beim Jakobskreuzkraut sind ihr seit November 2014 bekannt und welche Gegenmaßnahmen unternimmt sie seither für die Imker in Baden-Württemberg? 2. Wie bewertet sie die Gefahr der Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts sowie des Wasserkreuzkrauts bezüglich der Lebenszeit der Bienenbestände, deren Giftstoffe im Honig sowie weiteren Gefahren für den Menschen und Nutztiere in den kommenden Jahren? 3. Wie viele Honigproben in Baden-Württemberg wurden seit 2014 positiv auf Pyrrolizidin -Alkaloiderückstände nachweisbar untersucht? 4. Wie viele Untersuchungen wurden wie oft seit 2014 auf freiwilliger Basis, wie viele auf Anordnung durchgeführt? 5. Welche Ergebnisse wurden bei den untersuchten Proben zwischen 2014 und 2016 erzielt (tabellarisch nach Jahr und Landkreisen aufschlüsseln)? 6. Wie bewertet sie die Art der Probeentnahme bzw. sind diese noch zeitgemäß? 7. Wie hoch ist der zwischenzeitliche Schaden für die Imker seit 2014 an der Honigmenge die aufgrund der zu hohen PA-Werte die für den Verkauf gesperrt wurde? 8. Sind nach ihrer Kenntnis zur Vorsorge zwischenzeitlich Untersuchungen an Nutztieren wie Kühen, Pferden oder Schafen und weiteren Nutztieren an deren inneren Organen durchgeführt worden, um Konzentrationen von PA nachzuweisen (nachgewiesene Fälle ab 2014 tabellarisch nach Landkreisen aufschlüsseln)? 9. Wie bewertet sie die Gefahren, dass Nutztiere Giftstoffe über das Futtermittel zugeführt bekommen? 09.05.2017 Herre AfD B e g r ü n d u n g Eine für den Menschen gefährliche Giftpflanze verbreitet sich in Deutschland rasch: Das Jakobskreuzkraut. Das gelb blühende Gewächs produziert sogenannte Pyrrolizidin- -Alkaloide, die in geringen Mengen langfristigem Leberkrebs und in großen Mengen direkt einen Leberschaden verursachen können. Nutztiere kommen in der Landwirtschaft zunehmend zu Schaden. In Milch, Honig, Eiern und in Getreidesorten ist PA bisweilen nachgewiesen worden. Umso stärker die Ausbreitung, umso häufiger und in höheren Dosen können die Nachweisbarkeiten zunehmen. Ackerflächen sind zunehmend verseucht und für die Beweidung nicht zu gebrauchen. Mit dieser Kleinen Anfrage sollen aber hauptsächlich die Gefahren der Bienenvölker sowie die Rückstände in der Nahrungsmittelkette vorwiegend beim Honig beleuchtet werden. Viele Tier- und Pflanzenarten sind für Mensch oder Tiere gefährlich. Dazu gehört das Jakobskraut, das für Weidetiere wie Rinder, Schafe und Pferde stark giftig ist. Ob aus Sicht der Landesregierung Bedenken beim Fortbestand der Bienen bestehen sowie durch hohe Rückstände beim Honig zukünftig ein geringerer Ernteertrag für unsere Imker entsteht, soll geklärt werden. Einige Bundesländer wie Niedersachsen, Nordrhein-Westphalen und Schleswig-Holstein beklagen seit einigen Jahren eine massive Ausbreitung. Jakobskreuzkraut wird häufig mit Rucola, Johanneskraut oder dem Wisenpippau verwechselt. Deshalb wird die Landesregierung mit dieser Kleinen Anfrage um Stellungnahme gebeten .