Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 2092 18. 05. 2017 1Eingegangen: 18. 05. 2017 / Ausgegeben: 21. 07. 2017 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welche stationären bzw. teilstationären Einrichtungen (inklusive Tagespflege) gibt es im Main-Tauber-Kreis? 2. Wie viele Pflegeplätze stehen in den einzelnen Einrichtungen jeweils zur Verfügung ? 3. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen (mit Angabe der jeweils voraussichtlichen Wartezeit)? 4. Wie viele Einzelzimmer und wie viele Zwei- und Mehrbettzimmer stehen in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils zur Verfügung? 5. Wie haben sich die Zahlen der pflegebedürftigen Leistungsempfänger in allen Leistungsbereichen im Main-Tauber-Kreis in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? 6. Wie hat sich nach Einführung des Gesetzes für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG) die Zahl der ambulanten betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Betreuungsbedarf, mit Behinderung und selbstverantwortete Wohngemeinschaften im Main-Tauber-Kreis entwickelt? 7. Wie viele Plätze stehen in den einzelnen Gruppen jeweils zur Verfügung? 8. Wie hat sich die Zahl der Auszubildenden in den einzelnen Pflegebereichen seit zehn Jahren im Main-Tauber-Kreis entwickelt? Kleine Anfrage des Abg. Dr. Wolfgang Reinhart CDU und Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration Pflegesituation und Situation der Pflegeeinrichtungen im Main-Tauber-Kreis Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2092 2 9. Wie viele Pflegeplätze bzw. Pflegeeinrichtungen befinden sich aktuell im Main-Tauber-Kreis in Planung oder im Bau (unter Angabe des jeweils geplanten Fertigstellungsdatums)? 10. Wie beurteilt sie die Versorgung der Bevölkerung im Main-Tauber-Kreis mit Pflegeplätzen und -einrichtungen im Vergleich mit den übrigen Stadt- und Landkreisen im Land Baden-Württemberg ? 15. 05. 2017 Dr. Reinhart CDU A n t w o r t * ) Mit Schreiben vom 4. Juli 2017 Nr. 33-0141.5-016/2092 beantwortet das Ministerium für Soziales und Integration die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Welche stationären bzw. teilstationären Einrichtungen (inklusive Tagespflege) gibt es im Main-Tauber-Kreis? 2. Wie viele Pflegeplätze stehen in den einzelnen Einrichtungen jeweils zur Verfügung ? Im Main-Tauber-Kreis gibt es aktuell 27 Einrichtungen mit 1.621 Dauerpflegeplätzen inkl. eingestreuten Kurzzeitpflegeplätzen. In vier Dauerpflegeeinrichtungen werden außerdem insgesamt sieben solitäre Kurzzeitpflegeplätze angeboten. Zusätzlich stehen aktuell in fünf Einrichtungen sowie in fünf solitär betriebenen Tagespflegeeinrichtungen 122 Tagespflegeplätze zur Verfügung. Für die Pflegeplanung wurde der Main-Tauber-Kreis in fünf Planungsräume eingeteilt . Die nachfolgende Auflistung der einzelnen Einrichtungen bzw. der jeweils dort zur Verfügung stehenden Pflegeplätze erfolgt daher nach diesen Planungsräumen: *) Der Überschreitung der Drei-Wochen-Frist wurde zugestimmt. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2092 Tabelle 1: Dauerpflegeplätze Quelle: Landratsamt Main-Tauber-Kreis * Das Seniorenzentrum Gerlachsheim soll ersetzt werden durch die Häuser St. Barbara, Grünsfeld und St. Hannah, Distelhausen mit je 30 Pflegeplätzen. Nachdem St. Barbara eröffnet worden war, wurde die Platzzahl für die Filiallösung Gerlachsheim auf 20 Plätze reduziert. Sobald St. Hannah fertiggestellt sein wird, wird das Seniorenzentrum Gerlachsheim (Filiale) geschlossen. Tabelle 2: Solitäre Kurzzeitpflegeplätze Quelle: Landratsamt Main-Tauber-Kreis 1DPH GHU (LQULFKWXQJ *HPHLQGH 3OlW]H *HVDPW 3ODQXQJVUDXP , ± &UHJOLQJHQ 1LHGHUVWHWWHQ :HLNHUVKHLP (PPD :HL]VlFNHU +DXV &UHJOLQJHQ 6HQLRUHQKDXV .|KOHU 1LHGHUVWHWWHQ /HQH +RIPDQQ +DXV :HLNHUVKHLP 3ODQXQJVUDXP ,, ± %DG 0HUJHQWKHLP ,JHUVKHLP )UDQ] *HKULJ +DXV %DG 0HUJHQWKHLP +DXV 6RQQHQEOLFN %DG 0HUJHQWKHLP $6% &LW\ 3DUN %DG 0HUJHQWKHLP (GXDUG 0|ULNH +DXV %DG 0HUJHQWKHLP &DUROLQXP %DG 0HUJHQWKHLP +RVSLWDO ]XP +HLOLJHQ *HLVW %DG 0HUJHQWKHLP 3K|QL[ 6FK|QEOLFN ,JHUVKHLP +DXV DP 6RQQHQEHUJ ,JHUVKHLP 3ODQXQJVUDXP ,,, ± /DXGD .|QLJVKRIHQ %R[EHUJ $KRUQ $VVDPVWDGW *UQVIHOG :LWWLJKDXVHQ &DULWDV $OWHQSIOHJHKHLP -RKDQQ %HUQKDUG 0D\HU /DXGD .|QLJVKRIHQ /RWWH *HURN +DXV /DXGD .|QLJVKRIHQ 6HQLRUHQ]HQWUXP *HUODFKVKHLP )LOOLDOH /DXGD .|QLJVKRIHQ +DXV LP 8PSIHUWDO %R[EHUJ +DXV 6W :HQGHOLQ $VVDPVWDGW 6W %DUEDUD *UQVIHOG 3ODQXQJVUDXP ,9 ± 7DXEHUELVFKRIVKHLP .|QLJKHLP .OVKHLP *UR‰ULQGHUIHOG :HUEDFK 'DV 3IOHJHKHLP ± 3IOHJH 0RELO .OVKHLP +DXV DP :HO]EDFK ± 3IOHJH 0RELO :HUEDFK +DXV 6W -RVHI .|QLJKHLP -RKDQQHV 6LFKDUW +DXV 7DXEHUELVFKRIVKHLP 6HQLRUHQ]HQWUXP +DXV +HLPEHUJ 7DXEHUELVFKRIVKHLP $GDP 5DXVFKHU +DXV 7DXEHUELVFKRIVKHLP +DXV DP 5|GHUVWHLQ *UR‰ULQGHUIHOG 3ODQXQJVUDXP 9 ± :HUWKHLP )UHXGHQEHUJ :RKQVWLIW +RIJDUWHQ :HUWKHLP $OWHUD 6HQLRUHQ 'RPL]LO :HUWKHLP &DULWDV $OWHQSIOHJHKHLP 2WWR 5DXFK 6WLIW )UHXGHQEHUJ 3OlW]H JHVDPW 1DPH GHU (LQULFKWXQJ *HPHLQGH 3OlW]H *HVDPW 3ODQXQJVUDXP , ± &UHJOLQJHQ 1LHGHUVWHWWHQ :HLNHUVKHLP /HQH +RIPDQQ +DXV :HLNHUVKHLP 3ODQXQJVUDXP ,,, ± /DXGD .|QLJVKRIHQ %R[EHUJ $KRUQ $VVDPVWDGW *UQVIHOG :LWWLJKDXVHQ &DULWDV $OWHQSIOHJHKHLP -RKDQQ %HUQKDUG 0D\HU /DXGD .|QLJVKRIHQ +DXV LP 8PSIHUWDO %R[EHUJ 3ODQXQJVUDXP 9 ± :HUWKHLP )UHXGHQEHUJ &DULWDV $OWHQSIOHJHKHLP 2WWR 5DXFK 6WLIW )UHXGHQEHUJ 3OlW]H JHVDPW Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2092 4 Tabelle 3: Tagespflegeplätze Quelle: EIS des KVJS Stand Juni 2017/Landratsamt Main-Tauber-Kreis 3. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen (mit Angabe der jeweils voraussichtlichen Wartezeit)? Laut Landratsamt des Main-Tauber-Kreises liegen über Auslastung sowie Wartezeit keine Informationen vor. Daher kann dazu von dort keine Aussage getroffen werden. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg stellt sich die Auslastung der Pflegeeinrichtungen nach der Pflegestatistik 2015 wie folgt dar: Vollstationäre Pflege 89,5 Prozent Vollstationäre Dauerpflege 83,6 Prozent Tagespflege1) 174,6 Prozent 1) Bei der teilstationären Pflege werden die versorgten Pflegebedürftigen erfasst, mit denen am 15. Dezember ein Vertrag besteht. Wenn die Pflegebedürftigen nur an einigen Tagen der Woche versorgt werden, kann die ausgewiesene Auslastung über 100 % liegen. 4. Wie viele Einzelzimmer und wie viele Zwei- und Mehrbettzimmer stehen in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils zur Verfügung? Laut Verwaltung des Main-Tauber-Kreises liegen über die derzeit vorgehaltenen Einzel- und Doppelzimmer aktuelle Informationen nicht vor. Hierzu können keine Aussagen getroffen werden. 1DPH GHU (LQULFKWXQJ *HPHLQGH 3OlW]H *HVDPW 3ODQXQJVUDXP , ± &UHJOLQJHQ 1LHGHUVWHWWHQ :HLNHUVKHLP 6HQLRUHQKDXV .|KOHU 1LHGHUVWHWWHQ /HQH +RIPDQQ +DXV :HLNHUVKHLP 3ODQXQJVUDXP ,, ± %DG 0HUJHQWKHLP ,JHUVKHLP 6HQLRUHQGLHQVHWH 6FK|QEOLFN *PE+ 7DJHVSIOHJH %DG 0HUJHQWKHLP 7DJHVSOHJH %DG 0HUJHQWKHLP %DG 0HUJHQWKHLP 3ODQXQJVUDXP ,,, ± /DXGD .|QLJVKRIHQ %R[EHUJ $KRUQ $VVDPVWDGW *UQVIHOG :LWWLJKDXVHQ &DULWDV $OWHQSIOHJHKHLP -RKDQQ %HUQKDUG 0D\HU /DXGD .|QLJVKRIHQ 3ODQXQJVUDXP ,9 ± 7DXEHUELVFKRIVKHLP .|QLJKHLP .OVKHLP *UR‰ULQGHUIHOG :HUEDFK 'DV 3IOHJHKHLP ± 3IOHJH 0RELO .OVKHLP +DXV DP :HO]EDFK ± 3IOHJH 0RELO :HUEDFK 7DJHVSIOHJH 6RQQHQEOXPH .OVKHLP 6R]LDO]HQWUXP +DXV +HLPEHUJ 7DXEHUELVFKRIVKHLP 7DJHVSIOHJH GHU PRELOHQ 'LHQVWH 0DLQ 7DXEHU 7DXEHUELVFKRIVKHLP 3ODQXQJVUDXP 9 ± :HUWKHLP )UHXGHQEHUJ :RKQVWLIW +RIJDUWHQ :HUWKHLP 3OlW]H JHVDPW 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2092 5. Wie haben sich die Zahlen der pflegebedürftigen Leistungsempfänger in allen Leistungsbereichen im Main-Tauber-Kreis in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? Tabelle 4: Zahl der pflegedürftigen Leistungsempfänger Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg 6. Wie hat sich nach Einführung des Gesetzes für unterstützende Wohnformen, Teilhabe und Pflege (WTPG) die Zahl der ambulanten betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Betreuungsbedarf, mit Behinderung und selbstverantwortete Wohngemeinschaften im Main-Tauber-Kreis entwickelt? Nach Auskunft der Verwaltung des Main-Tauber-Kreises ist seit Einführung des WTPG die Zahl der Wohngemeinschaften konstant geblieben. 7. Wie viele Plätze stehen in den einzelnen Gruppen jeweils zur Verfügung? Im Main-Tauber-Kreis bestehen nach den Unterlagen der Verwaltung im Bereich Senioren und Pflege weiterhin zwei Senioren-WGs mit jeweils 12 Plätzen, eine in Tauberbischofsheim, eine in Lauda-Königshofen, Stadtteil Lauda. 8. Wie hat sich die Zahl der Auszubildenden in den einzelnen Pflegebereichen seit zehn Jahren im Main-Tauber-Kreis entwickelt? Das Statistische Landesamt Baden-Württemberg teilt dazu mit, dass eine alleinige Darstellung der Auszubildenden erstmals mit der Erhebung 2013 möglich war. Davor konnten die Auszubildenden nicht gesondert und auch nicht nach angestrebten Berufen nachgewiesen werden. Weiter ist zu beachten, dass es sich bei der Pflegestatistik um eine zweijährige Erhebung handelt. 3IOHJHEHGUIWLJH LQVJHVDPW 6WDWLRQlU YHUVRUJWH 3IOHJHEHGUIWLJH 3IOHJHVWXIH , 3IOHJHVWXIH ,, 3IOHJHVWXIH ,,, ELVKHU QRFK NHLQHU 3IOHJHVWXIH ]XJHRUGQHW $PEXODQW YHUVRUJWH 3IOHJHEHGUIWLJH 3IOHJHVWXIH , 3IOHJHVWXIH ,, 3IOHJHVWXIH ,,, 3IOHJHJHOGHPSIlQJHU 3IOHJHVWXIH , 3IOHJHVWXIH ,, 3IOHJHVWXIH ,,, Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2092 6 Tabelle 5: Zahl der Auszubildenden Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg X = Zahlenwert ist aus Datenschutzgründen geheim zu halten. Bei Zahlen < 3 wäre ein Rückschluss auf die Personen möglich, weshalb diese nicht angegeben werden dürfen (§ 10 Absatz 10 BstatG). 9. Wie viele Pflegeplätze bzw. Pflegeeinrichtungen befinden sich aktuell im Main- Tauber-Kreis in Planung oder im Bau (unter Angabe des jeweils geplanten Fertigstellungsdatums)? Nach Auskunft der Verwaltung des Main-Tauber-Kreises befinden sich aktuell drei Pflegeeinrichtungen im Bau: Ein Haus in Külsheim (42 Pflegeplätze), eines in Bad Mergentheim (83 Pflegeplätze) sowie der Ersatzneubau für das Seniorenzentrum Gerlachsheim in Distelhausen (30 Pflegeplätze). Über das jeweilige Fertigstellungsdatum können keine konkreten Aussagen gemacht werden. 10. Wie beurteilt sie die Versorgung der Bevölkerung im Main-Tauber-Kreis mit Pflegeplätzen und -einrichtungen im Vergleich mit den übrigen Stadt- und Landkreisen im Land Baden-Württemberg? Die Verwaltung des Main-Tauber-Kreises teilt hierzu mit, dass ein Vergleich bezüglich der Versorgung mit Pflegeplätzen auf der Grundlage der dort vorliegenden Daten leider nicht möglich ist. Aus der amtlichen Pflegestatistik für 2015 ist ersichtlich, dass im Main-Tauber- Kreis der Auslastungsgrad vollstationärer Dauerpflegeplätze bei 83,6 Prozent lag. Der Wert für Baden-Württemberg lag zum gleichen Stichtag bei 90,8 Prozent. Dies lässt den Schluss zu, dass die Versorgung der Bevölkerung zumindest mit voll - stationären Dauerpflegeplätzen besser ist als im Landesdurchschnitt. Die Auslastung der im Main-Tauber-Kreis angebotenen Tagespflegeplätze liegt mit 174,6 Prozent im Jahr 2015 über der durchschnittlichen Auslastung in Baden- Württemberg mit 148,2 Prozent. Demnach werden im Main-Tauber-Kreis je verfügbarem Tagespflegeplatz mehr Verträge geschlossen. Die Spannen liegen hier zwischen 69 und 218 Prozent in anderen Stadt- und Landkreisen. Aus der amtlichen Pflegestatistik für 2015 ergibt sich außerdem, dass sich in Baden -Württemberg auf 87 vollstationäre Dauerpflegeplätze ein solitärer Kurzzeitpflegeplatz errechnet. Im Main-Tauber-Kreis ist das Verhältnis mit 81:1 günstiger. Lucha Minister für Soziales und Integration DPEXODQW VWDWLRQlU DPEXODQW VWDWLRQlU $QJHVWUHEWHU %HUXIVDEVFKOXVV ]XP ]XU VWDDWOLFK DQHUNDQQWHQ $OWHQSIOHJHU LQ ; VWDDWOLFK DQHUNDQQWHQ $OWHQSIOHJHKHOIHU LQ ; *HVXQGKHLWV XQG .UDQNHQSIOHJHU LQ ; .UDQNHQSIOHJHKHOIHU LQ ; *HVXQGKHLWV XQG .LQGHUNUDQNHQSIOHJHU LQ ;