Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 2696 25. 09. 2017 1Eingegangen: 25. 09. 2017 / Ausgegeben: 14. 11. 2017 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: Welche Digitalisierung- und Mobilitätsprojekte werden im Einzelnen und mit welchen Summen unter Kapitel 1209 Titel 91603 mit 58,3 Millionen Euro finanziert ? 18. 07. 2017 Dürr AfD B e g r ü n d u n g Es interessiert, wie sich die Digitalisierungsausgaben unter diesem Ansatz zusammensetzen . Kleine Anfrage des Abg. Klaus Dürr AfD und Antwort des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Digitalisierungsausgaben im Einzelplan 12 Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 2 A n t w o r t Mit Schreiben vom 23. Oktober 2017 Nr. SD0141.5/1 beantwortet das Ministe - rium für Inneres, Digitalisierung und Migration im Einvernehmen mit dem Staatsministerium und dem Ministerium für Finanzen, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Ministerium der Justiz und für Europa, dem Ministerium für Verkehr, dem Minis - terium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft sowie dem Ministerium für Soziales und Integration die Kleine An - frage wie folgt: Welche Digitalisierung- und Mobilitätsprojekte werden im Einzelnen und mit welchen Summen unter Kapitel 1209 Titel 91603 mit 58,3 Millionen Euro finanziert? Der Ministerrat hat in seiner Sitzung am 7. März 2017 beschlossen, die Mittel in Höhe von 58,3 Mio. Euro im Einzelplan 12 bei Kapitel 1223 Tit. Gr. 94 entsprechend dem Beschluss des Kabinettsausschusses Digitalisierung vom 21. Februar 2017 freizugeben. Mit den vom Kabinettsausschuss Digitalisierung beschlossenen Projekten sollten erste zielgerichtete Maßnahmen zur Digitalisierung im Land umgesetzt werden. Im Folgenden werden die einzelnen Projektvorhaben dargestellt : 1.1. Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Aufbau einer zentralen Digitalen Bildungsplattform für Schulen Mit dem Aufbau einer zentralen Digitalen Bildungsplattform soll den Schulen eine verlässliche, schulübergreifende, datenschutzkonforme und dauerhaft verfügbare technische Grundinfrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Mittelfristig sollen darüber alle erforderlichen Funktionalitäten für die unterschiedlichen Zielgruppen im schulischen Umfeld bereitgestellt und zugänglich gemacht werden. • Gesamtfördervolumen: 5,8 Mio. Euro 1.2. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Regionale Digital Hubs Mit der Förderung von regionalen Digital Hubs in verschiedenen Regionen des Landes soll ein Beitrag geleistet werden, um die Digitalisierung gerade auch in der Fläche des Landes voranzubringen. Im Sinne einer regionalen Drehscheibe für Digitalisierung werden bestehende Unternehmen, insbesondere KMU, Startups und weitere Akteure wie Forschungs- und Transfereinrichtungen, Hochschulen , Vertreter der Kreativwirtschaft, Verbände und Kammern in den Hubs räumlich zusammengebracht. • Finanzierungsumfang: 4 Mio. Euro Digitalisierungsprämie Bei der modellhaften Erprobung der Digitalisierungsprämie wurde die Einfüh - rung digitaler Lösungen mit einem deutlichen Mehrwert für die betrieblichen Abläufe des jeweiligen Unternehmens gefördert. Dazu zählen die Einführung oder Verbesserung von Produkten, Dienstleistungen und Betriebsprozessen einschließlich der Verbesserung der IT-Sicherheit durch digitale Hard- oder Software sowie die Migration und Portierung von digitalen Systemen und Anwendungen. Gefördert wurden auch Schulungen für die Beschäftigten, die mit den Digitalisierungsmaßnahmen im Zusammenhang stehen. Die modellhafte Erprobung der Digitalisierungsprämie wurde inzwischen beendet. • Finanzierungsumfang: 2,2 Mio. Euro 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 Ideenwettbewerb für Transferprojekte im Bereich Digitalisierung der Wirtschaft Gefördert werden innovative Transferprojekte im Themenfeld Digitalisierung der Wirtschaft sowohl für einzelne Branchen als auch im Bereich von Querschnittsthemen wie der IT-Sicherheit und der Digitalisierung der Arbeitswelt. Von den Ergebnissen sollen direkt die für Baden-Württemberg wichtigen mittelständischen Unternehmen insbesondere aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungswirtschaft profitieren. • Finanzierungsumfang: 2 Mio. Euro eVergabe Der Vertrag mit der Staatsanzeiger für Baden-Württemberg GmbH endet Mitte 2019. Daher muss diese Dienstleistung im Jahr 2017 ausgeschrieben werden, damit das Verfahren 2019 eingesetzt werden kann. Angestrebt wird ab 2019 eine einheitliche eVergabe-Lösung für die Landesverwaltung, die sämtliche Landesbehörden und Landeseinrichtungen umfasst. • Finanzierungsumfang: 0,2 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 8,4 Mio. Euro 1.3. Ministerium für Soziales und Integration Gemäß der Teilstrategie Digitalisierung in Medizin und Pflege des Ministeriums für Soziales und Integration sollen in den folgenden zentralen Handlungsbereichen Förderprojekte umgesetzt werden: Ambulante und stationäre Versorgung: Projekte zur Stärkung der telemedizinischen Versorgung, beispielsweise Telesprechstunde, Telekonzil, Televisite sowie zur telemedizinischen Vernetzung. Sektorenübergreifende Versorgung: u. a. Projekte für Kommunikations-/Informationsplattformen einschließlich der Nutzung der elektronischen Gesundheitskarte und Projekte, um in multiprofessionellen Behandlungsteams die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung zu verbessern. Pflegebereich: Projekte zur Qualitätsverbesserung und Weiterentwicklung der Pflege und Entlastung der Pflegekräfte und pflegenden Angehörigen durch telemedizinische Lösungen, z. B. Televisite in Pflegeheimen oder Unterstützung häus - licher Pflege durch niedergelassene Ärzte. Personalisierte Medizin: Aufbau von Zentren für personalisierte Medizin, einer Cloud BW, die behandler- und institutionsübergreifende Forschung ermöglicht und einer App BW, die der Privatisierung von Gesundheitsdaten entgegenwirkt. Koordinierungsstelle: zukünftig ist u. a. der Aufbau eines telemedizinischen Kom - petenzzentrums vorgesehen, das beispielsweise zukunftsfähige E-Health-Projekte im Land fördert und begleitet sowie Leuchtturmprojekte identifiziert und unterstützt . • Gesamtfördervolumen: 4,3 Mio. Euro 1.4. Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Aufbau eines zentralen digitalen Angebots „Natur und Umwelt erleben“ Im Mittelpunkt steht die Sensibilisierung und Steigerung der Akzeptanz für die Nachhaltigkeitsziele. In dem Projekt sollen digitale Möglichkeiten wie u. a. Geocaching , Augmented- und Virtual-Reality-Animationen dazu genutzt werden, intelligente , u. a. auf Lehrkräfte, Studierende, Schülerschaft oder umweltinteressierte Bürgerschaft zugeschnittene digitale Angebote in Zusammenarbeit mit diversen Kooperationspartnern (z. B. Nationalparkverwaltung, staatliche Naturschutzzentren , Umweltakademie) zu entwickeln und bereitzustellen. • Finanzierungsumfang: 0,5 Mio. Euro Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 4 Nachhaltige Digitalisierung in der Umweltverwaltung durch mobiles Arbeiten und Bürokratieabbau Durch die Verwendung von Tablets oder Smartphones und mobilen Anwendungen (Apps) sollen zukünftig Überwachungstätigkeiten und Beratungsgespräche vor Ort effizienter und zielgerichteter durchgeführt werden. Hierdurch profitieren zum einen Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen, die z. B. direkt während eines Außendienstes anhand von mobilen Daten auf einem Tablet (z. B. immis - sionsschutzrechtliche Anlagendaten) kompetent informiert und beraten werden können. • Finanzierungsumfang: 1,25 Mio. Euro Datentransfer aus modellorientierten Planungen in die Nachhaltigkeitsinstrumente der Ökobilanzierung und der Lebenszykluskosten, im Zusammenhang mit der Wei - terentwicklung des NBBW [Nachhaltiges Bauen in Baden-Württemberg] Derzeit müssen im NBBW zur Ermittlung der Ökobilanz und der Lebenszykluskosten von Neubauten und in Zukunft bei Umbaumaßnahmen bauteilspezifische Informationen einzeln von Hand eingetragen werden. Zur Vereinfachung dieser Vorgehensweise soll ein Forschungsprojekt Auskunft darüber geben, wie eine Datenschnittstelle zu CAD-basierten Programm- bzw. BIM-Systemen errichtet werden kann. • Finanzierungsumfang: 0,25 Mio. Euro Ultraeffizienzfabrik Ziel ist es, mit dem Leitbild einer „Ultraeffizienzfabrik“ innovative Ansätze für eine verlust- und emissionsfreie Produktionsweise voranzutreiben, in dem verschiedene Schwerpunkttechnologien unter einem Dach vereint werden und es Unternehmen ermöglicht wird, neueste Effizienztechnologien u. a. in Verbindung mit zunehmender Digitalisierung zu erproben. • Finanzierungsumfang: 2,5 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 4,5 Mio. Euro 1.5. Ministerium für Verkehr Projektlinie MobiArch BW: Mobilitätsdatenarchitektur für innovative Services Um Innovationen für die Mobilität von Morgen zu ermöglichen, braucht Baden- Württemberg eine gut zugängliche Datenarchitektur im Verkehrssystem. Die Projektlinie MobiArch BW ergreift hierfür wesentliche Schritte. So sollen etwa die Akteure des Verkehrssystems dabei unterstützt werden, Datenbestände zu standardisieren , in Datenpools zu verknüpfen, offenzulegen und deren Nutzung durch geeignete Maßnahmen zu befördern. • Finanzierungsumfang: 1,67 Mio. Euro Ideenschmiede für die digitale Mobilität der Zukunft Es soll u. a. eine Denkfabrik („Think Tank“) für die digitale Mobilität von Morgen eingerichtet werden. Dieser Denkfabrik sollen ca. 20 Expertinnen und Experten aus öffentlicher Verkehrssteuerung, Wirtschaft, Forschung und der „Zivilgesellschaft “ angehören. Bis 2018 entwickelt der Think Tank Lösungshorizonte und Anwendungsszenarien in zentralen Technologiefeldern. Die Ideenschmiede ist am 5. Oktober mit einem Auftaktworkshop gestartet. Weitere Bestandteile sind ein Hackathon (Event zur kollaborativen Software-Entwicklung) sowie ein geplantes Mobilitätsstipendium als Instrument der Innovationsförderung in der Mobilität. • Finanzierungsumfang: 0,53 Mio. Euro 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 User Experience in der digitalen Mobilität Mit einem Pilotprojekt soll das hohe Niveau von Mobilitäts-Apps der privaten Hand bei Bedienkomfort und Nutzungserlebnis auf mindestens eines der bestehenden öffentlichen Angebote zur Mobilitätsinformation übertragen werden. Der Anwendungspartner soll in einem Förderwettbewerb bestimmt werden. • Finanzierungsumfang: 0,3 Mio. Euro Ausbau von Erprobungsumgebungen und verkehrsbezogene Wirkungsabschätzungen zum automatisierten und vernetzen Fahren Ziel ist die Förderung einer neuen Erprobungsumgebung für automatisiertes Fahren im ÖPNV in einem großstädtischen und einem ländlichen Gebiet z. B. über ein Reallabor inkl. Beurteilung der Effekte. • Finanzierungsumfang: 2 Mio. Euro Digitale Erfassung von freien/belegten Stellplätzen an Park- und Mitfahrerparkplätzen Das zu fördernde Projekt hat eine digitale Stellplatzerfassung für die P + M im Zuge der A 81 Singen–Stuttgart zum Inhalt. Auf dieser Strecke sollen 10 P + M mit einer Stellplatzerfassung ausgestattet werden. Die generierten Informationen werden den Verkehrsteilnehmern in Echtzeit auf der Internetseite der Straßenverkehrszentrale BW (www.svz-bw.de) zur Verfügung gestellt. • Finanzierungsumfang: 0,7 Mio. Euro Mehr Verkehrssicherheit und weniger Stau durch digitales Verkehrsmanagement in Baustellen Mit diesem Projekt soll die Übertragung der Baustellenverkehrsführung und der Inhalte der Verkehrszeichen der Streckenbeeinflussungsanlagen an die Naviga - tionsdienstleister sowie die Darstellung in den Navigationsgeräten umgesetzt werden. • Finanzierungsumfang: 1,35 Mio. Euro Intelligente Lichtsignalanlagen zur Reduktion von Staus und Emissionen Auf einem ausgewählten Streckenzug werden die Lichtsignalanlagen technisch so ausgestattet, dass sie den Belangen aller Verkehrsteilnehmer/-träger möglichst gerecht werden. • Finanzierungsumfang: 0,4 Mio. Euro Verkehrsinfo- und Staumanagement-App Der Internet-Auftritt der Straßenverkehrszentrale BW wird derzeit um eine App erweitert. Damit werden die Verkehrsinformationen der Straßenverkehrszentrale BW bedienerfreundlich und individuell anpassbar auf mobilen Endgeräten für die Nutzerinnen und Nutzer verfügbar. Die App wird um weitere Funktionen ergänzt, insbesondere um eine Verkehrs- und Stauprognose und eine Straßenzustands- und Wettervorhersage. Damit sind zukünftig noch verlässlichere Reiseplanungen möglich. • Finanzierungsumfang: 0,1 Mio. Euro Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 6 Marktdurchdringung Abbiegeassistenzsysteme Lkw Im Rahmen dieses Projektes soll die Wirkung dieser Systeme für Lkw-Fahrer, Radfahrer und Fußgänger, Speditionen und Fuhrparkbetreiber näher untersucht und die Marktdurchdringung forciert werden. • Finanzierungsumfang: 0,5 Mio. Euro. Data4Bike: Vernetzte Daten für vernetzte Radmobilität 200 Jahre nach seiner Erfindung wird nicht nur das Fahrrad elektrisch und digital – auch in der Planung und Nutzung von Radinfrastruktur spielen digitale Komponenten eine zunehmend wichtige Rolle. Ziel des Vorhabens ist es, die bestehenden innovativen Ansätze in diesem Bereich sowie vorhandene Datenbestände zusammenzuführen , zu ergänzen, zu aktualisieren und zu pflegen. Finanzierungsumfang: 0,8 Mio. Euro. Kommunikation Neue Mobilität Ziel des Vorhabens ist es, Baden-Württemberg zum Leitmarkt für E-Mobilität und Digitalisierung im Mobilitätsbereich zu entwickeln. Um dies zu erreichen, müssen die Aktivitäten des Landes in diesem Bereich kommunikativ begleitet werden. Hierzu soll die bereits 2015 erfolgreich durchgeführte Kampagne „Neue Mobilität“ einen entsprechenden Schwerpunkt erhalten. • Finanzierungsumfang: 0,1 Mio. Euro Digitales Verfahrensmanagement Großraum- und Schwertransport (VEMAGS) VEMAGS ist das bundeseinheitliche E-Government-Projekt zur Online-Abwicklung des Antrags- und Genehmigungsverfahrens für Großraum- und Schwertransporte aller 16 Bundesländer und des Bundes unter der Federführung des Landes Hessen, welches nun weiterentwickelt wird. Die geschätzten Weiterentwicklungskosten betragen für Baden-Württemberg im Jahr 2017 ca. 66.000,– Euro. • Finanzierungsumfang: 0,066 Mio. Euro Ausbau des Verkehrssicherheitsscreenings Das Verkehrssicherheitsscreening ist ein Verfahren zur Ermittlung und Analyse der unfallauffälligen Streckenabschnitte in Baden-Württemberg. Ziel des Verkehrssicherheitsscreenings ist es, Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit im Land zu priorisieren und zielgerichtet einzusetzen sowie die Arbeit der Verkehrsschau- und Unfallkommissionen nachhaltig zu erleichtern. • Finanzierungsumfang: 0,084 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 8,6 Mio. Euro 1.6. Ministerium für Finanzen Digitalisierung der Fallbearbeitung Die Finanzamtsarbeitsplätze sollen mit einem zweiten Bildschirm ausgestattet werden. Die Ausstattung des Veranlagungsbereichs der Finanzämter mit einem zweiten Bildschirm stellt einen unverzichtbaren Schritt in Richtung einer papierlosen , vollelektronischen Bearbeitung und der Einführung einer elektronischen Akte dar. Da hierdurch auch Anfragen von Steuerbürgerinnen und Steuerbürgern schneller beantwortet werden können, trägt diese Maßnahme zudem zu einem positiven Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Verwaltung bei. • Gesamtfördervolumen: 1 Mio. Euro 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 1.7. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Cyber Valley Baden-Württemberg – Künstliche Intelligenz findet ein Zentrum Als Kernelemente des Cyber Valley werden, gemeinsam finanziert durch die Kernpartner, in einem ersten Schritt ab 2017 mehrere Forschungsgruppen sowie zusätzliche Professuren eingerichtet und eine gemeinsame Graduiertenschule etabliert. In einem zweiten Schritt sind weitere Forschungsgruppen sowie die Errichtung eines zentralen Forschungsneubaus vorgesehen. Perspektivisch entsteht mit dem Cyber Valley ein europaweit einmaliges Forschungszentrum für intelligente Systeme, das durch die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft auch Gründungen und hochqualifizierte Fachkräfte im IT Bereich hervorbringen wird. • Finanzierungsumfang: 5,8 Mio. Euro Digitales KollaborationsLaborBW 2025 (KoLab BW) – Hochschulen und Unternehmen in Baden-Württemberg zum KollaborationsLabor der Zukunft vernetzen Standortverteilte, virtuelle Kollaborationslabore und Prüfstände zu erweiterter Rea - lität werden es Baden-Württembergs Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sowie kleinen, mittleren und großen Industrieunternehmen ermöglichen , sich agil zu vernetzen und digitale Entwicklungsmethoden zu testen. • Finanzierungsumfang: 1,2 Mio. Euro E-Science – digitale Daten sind der Rohstoff des 21. Jahrhunderts Einfacher und sicherer Zugang zu Daten ist in der digitalen Welt ein Standortfaktor . In Zeiten von Big Data sind daher der Aufbau und die intelligente Verknüpfung von Repositorien für Forschungsdaten und Forschungsergebnisse (Publikationen ) sowie die Entwicklung und Verbreitung von Instrumenten und Methoden der digitalen Datenverarbeitung, Forschung und Publikation von entscheidender Bedeutung für die Forschung in Baden-Württemberg. • Finanzierungsumfang: 2,7 Mio. Euro. E-Learning – TEACHING4FUTURE Das „Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg“ (HND BW) wird die Digitalisierung von Lehrmaterial und Lehrformaten landesweit durch enge Kooperation voranbringen und Qualifizierungsmodule zur Stärkung der Medienkompetenz der Dozierenden entwickeln. Mit Hilfe eines Innovationsfonds für digitale Lehre können vielversprechende neue Ansätze zur Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre auch in experimentellen Settings erprobt werden. • Finanzierungsumfang: 1,2 Mio. Euro. Campus-Management-Systeme für nicht universitäre Hochschulen Die IT-gestützte Abwicklung hochschulischer Geschäftsprozesse durch Campus- Management-Systeme trägt entscheidend zur Entlastung von Studierenden und Hochschulverwaltungen bei (z. B. Anmeldung zu Veranstaltungen und Prüfungen , Abfrage der Prüfungsergebnisse, etc.). Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung explizit in ihrem Koalitionsvertrag verankert, die Hochschulen durch neueste Campus Management-Systeme in die Lage zu versetzen, diese Chancen für effiziente Hochschulverwaltung und innovative Lehre zu nutzen. • Finanzierungsumfang: 2,8 Mio. Euro Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 8 shareBW reloaded – Ideenwettbewerb für Baden-Württemberg Die Fördermaßnahme shareBW reloaded bietet mit einem Ideenwettbewerb (mit einem Preisgeld) und zwei Kongressen zu den Potenzialen und Risiken der Share Economy 2017 und 2018 eine Plattform für die Entwicklung und Präsentation von innovativen Geschäftsmodellen zur Share Economy und zur Förderung des Diskurses in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu den Chancen und Risiken der Share Economy. • Finanzierungsumfang: 0,3 Mio. Euro Digitalisierung in Film und Medien Baden-Württemberg hat auf den Gebieten Film- und Medienausbildung, digitale Filmproduktion, Virtualisierung, Simulation und Virtueller Realität eine hervorragende Ausgangsposition. Im Rahmen der Landesdigitalisierungsstrategie wird die Vorreiterrolle in diesem Zukunftssektor mit gezielten Maßnahmen in drei Bereichen ausgebaut: „Virtual Reality VR NOW“, „Virtual Reality VR-EVENT“ und „Digital Content Funding (DCF) – VR“. • Finanzierungsumfang: 0,3 Mio. Euro Kunst und Kultur digital erleben Im Fokus der digitalen Strategie für den Museumsbereich stehen die Digitalisierung der Vermittlungsarbeit und die Publikumsorientierung. Das reiche kulturelle Erbe in den Archiven und Bibliotheken des Landes wird noch stärker für die Öffentlichkeit und die Wissenschaft erschlossen und digital zugänglich gemacht. In einem Leuchtturmprojekt wird die international renommierte Popakademie Baden -Württemberg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Forschungszentrum für künstliche Intelligenz Lehrangebote im Masterstudiengang Music and Creative Industries sowie im Bachelorstudiengang Popmusikdesign digitalisieren. • Finanzierungsumfang: 1,6 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 15,9 Mio. Euro 1.8. Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Digitale Zukunftskommune@BW Mit einem Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@BW“ werden Kommunen als Modellvorhaben adressiert, deren politisch Verantwortlichen eine langfristig angelegte, digitale Agenda und damit verbundene soziale, ökonomische und/oder ökologische Ziele verfolgen. Diese digitale Agenda soll sich an den jeweiligen Bedürfnissen und der Erwartungshaltung der Bürgerinnen und Bürger sowie der lokalen Wirtschaft orientieren. • Finanzierungsumfang: 7,1 Mio. Euro Digitale Innovationswerkstatt als Teil von „Digitale Zukunftskommune@BW“ Um die digitalen Vorreiter mit solchen Kommunen im Land zu vernetzen, die sich bei der Digitalisierung auf den Weg machen, werden diverse Netzwerkformate initiiert. Dazu gehört neben einer Informationstour u. a. die Durchführung eines Digitalisierungskongresses für die Kommunen. • Finanzierungsumfang: 0,5 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 7,6 Mio. Euro 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 2696 1.9. Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Landwirtschaft 4.0 Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg wird neu auf dem Markt befindliche Software sowie Sensortechnik für die vergleichsweise kleinräumige Landwirtschaft in Baden-Württemberg prüfen und ggf. Anregungen für die Anpassung geben sowie den Einsatz auf Praxisbetrieben begleiten, wobei die dort bereits vorhandenen Datenflüsse berücksichtigt werden. Dabei sollen u. a. die komplexen Abstandsauflagen bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, insbesondere an Gewässern und Saumbiotopen, flächenbezogen visualisiert werden , damit z. B. gezielt während der Ausbringung Düsen abgeschaltet werden können. • Finanzierungsumfang: 0,4 Mio. Euro Blended Learning Drei landwirtschaftliche Fachschulen mit einjährigen und zweijährigen Fachschulangeboten oder fachschulischen Ergänzungsangeboten im Bereich Landwirtschaft oder Weinbau entwickeln und setzen Lerneinheiten im Blended-Learning- Format im Unterricht um. • Finanzierungsumfang: 0,6 Mio. Euro Kompetenzfeld Satellitendaten Im Rahmen des Projekts sollen Verfahren zur zentralen Aufbereitung hochwer - tiger, aber komplexer Satellitendaten beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGL) konzipiert, als Pilotprojekt in automatisierbaren Abläufen realisiert und in ausgewählten Anwendungen erprobt werden. • Finanzierungsumfang: 0,2 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 1,2 Mio. Euro 1.10. Ministerium der Justiz und für Europa Smarte Justiz – Einführung digitaler Lebenssachverhalte in Gerichtsverhandlungen Mit dem Projekt soll Visualisierungstechnik in den Gerichtssälen eingeführt und damit Impulse für die Nutzung von neuen Zusammenarbeitsformen gesetzt werden . Diese für Gerichtsverfahren neuen Arbeitsmethoden sollen evaluiert und wissenschaftlich ausgewertet werden. • Finanzierungsumfang: 0,53 Mio. Euro Smarter Tourismus „Unter dem Dach der Digitalisierungsstrategie des Landes „digital@bw“ wird die Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) mit der Umsetzung des Projekts „Marketing 4.0: Neuausrichtung der Marketing- und Kommunika - tionsstrategie des Urlaubslandes Baden-Württemberg“ beauftragt. Im Rahmen dieses Projekts wird das Justizministerium einen Ideenwettbewerb zu innovativen und digitalen Projekten im Tourismus ausloben.“ • Finanzierungsumfang: 0,47 Mio. Euro • Gesamtfördervolumen: 1,0 Mio. Euro. Strobl Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration