Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 3105 01. 12. 2017 1Eingegangen: 01. 12. 2017 / Ausgegeben: 19. 01. 2018 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welchen Umfang betrug die Fördersumme im Rahmen der Digitalisierungsprämie pro jeweiligem Unternehmen? 2. Innerhalb welchen Zeitraums waren die für die Digitalisierungsprämie bereitgestellten 2,2 Millionen Euro aufgebraucht? 3. Wie bewertet die Landesregierung die modellhafte Erprobung der Digitalisierungsprämie ? 4. Wie viele Unternehmen haben die Digitalisierungsprämie beantragt (bitte nach Wirtschaftszweig aufgliedern)? 5. Wie viele Unternehmen haben die Digitalisierungsprämie erhalten (bitte nach Wirtschaftszweig aufgliedern)? 6. Wie viele Unternehmen aus dem Wahlkreis Konstanz haben die Digitalisierungsprämie beantragt? 7. Wie viele Unternehmen aus dem Wahlkreis Konstanz haben die Digitalisierungsprämie erhalten? 8. Beabsichtigt die Landesregierung eine Fortführung der Digitalisierungsprämie? 01. 12. 2017 Erikli GRÜNE Kleine Anfrage der Abg. Nese Erikli GRÜNE und Antwort des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Zukunft der Digitalisierungsprämie Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3105 2 B e g r ü n d u n g Anfang September ergab eine Studie des Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) in Tübingen, dass sich die Unternehmen in Baden-Württemberg weniger mit den Chancen und Risiken der Digitalisierung befassen als Firmen in anderen Bundesländern. Für die Zukunft der baden-württembergischen Wirtschaft ist es jedoch unabdingbar, dass Unternehmen den digitalen Wandel aktiv gestalten und damit konkurrenzfähig bleiben. Da gerade aber in kleinen und mittelständischen Unternehmen oft der finanzielle Spielraum für Investitionen in die Digitalisierung fehlt, ist es Aufgabe der Landesregierung, diese Unternehmen bei diesem Prozess zu begleiten und dabei auch Unternehmen über die jeweiligen Möglichkeiten der Digitalisierung zu informieren. Die Digitalisierungsprämie könnte ein geeignetes Instrument zur Erreichung dieses Ziels darstellen. A n t w o r t Mit Schreiben vom 2. Januar 2018 Nr. 3-4330.35/48 beantwortet das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau im Einvernehmen mit dem Ministerium für Finanzen und dem Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welchen Umfang betrug die Fördersumme im Rahmen der Digitalisierungsprämie pro jeweiligem Unternehmen? Zu 1.: Die durchschnittliche Fördersumme pro Unternehmen betrug im Rahmen der Modellphase der Digitalisierungsprämie 8.844,34 Euro. 2. Innerhalb welchen Zeitraums waren die für die Digitalisierungsprämie bereitgestellten 2,2 Millionen Euro aufgebraucht? Zu 2.: Die Modellphase der Digitalisierungsprämie startete am 10. Juli 2017. Es wurden noch alle bis zum 4. September 2017 bei der L-Bank eingegangenen Anträge bewilligt , welche die Fördervoraussetzungen erfüllt haben. 3. Wie bewertet die Landesregierung die modellhafte Erprobung der Digitalisierungsprämie ? Zu 3.: Die Modellphase der Digitalisierungsprämie wird als erfolgreich bewertet. Die Digitalisierungsprämie ist in der modellhaften Erprobung auf eine starke Nach - frage gestoßen. Dies spricht dafür, dass die Bedarfe der baden-württembergischen kleinen und mittleren Unternehmen nach Unterstützung bei der Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen getroffen worden sind. Von der Modellphase haben eine Vielzahl von Branchen und alle antragsberechtigten Unternehmensgrößen profitiert. Vor allem ist es gelungen, insbesondere die kleinen Unternehmen im Land zu unterstützen. Regional sind die in der Modellphase bewilligten Vorhaben relativ ausgewogen über Baden-Württemberg verteilt. In zahlreichen Rückmeldungen aus der Wirtschaft zu dem Modellversuch wurde auch die unbürokratische Abwicklung der Förderung hervorgehoben. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3105 4. Wie viele Unternehmen haben die Digitalisierungsprämie beantragt (bitte nach Wirtschaftszweig aufgliedern)? Zu 4.: Insgesamt sind 283 Anträge eingegangen. Diese verteilen sich wie folgt auf die jeweiligen Branchen: • Bauwirtschaft: 19 Anträge • Gastgewerbe: 6 Anträge • Handel: 41 Anträge • Handwerk: 47 Anträge • IKT-Wirtschaft: 18 Anträge • Sonstige Dienstleistungen: 42 Anträge • Verarbeitendes Gewerbe: 69 Anträge • Verkehr und Logistik: 1 Antrag • Wissenschaft und technische Dienstleistungen: 13 Anträge • Sonstige: 27 Anträge 5. Wie viele Unternehmen haben die Digitalisierungsprämie erhalten (bitte nach Wirtschaftszweig aufgliedern)? Zu 5.: Insgesamt wurden 254 Anträge bewilligt. Die Bewilligungen verteilen sich auf die jeweiligen Branchen wie folgt: • Bauwirtschaft: 18 • Gastgewerbe: 6 • Handel: 33 • Handwerk: 42 • IKT-Wirtschaft: 17 • Sonstige Dienstleistungen: 35 • Verarbeitendes Gewerbe: 66 • Verkehr und Logistik: 1 • Wissenschaft und technische Dienstleistungen: 13 • Sonstige: 23 6. Wie viele Unternehmen aus dem Wahlkreis Konstanz haben die Digitalisierungsprämie beantragt? Zu 6.: Aus dem Landtagswahlkreis Konstanz haben insgesamt drei Unternehmen die Digitalisierungsprämie beantragt. 7. Wie viele Unternehmen aus dem Wahlkreis Konstanz haben die Digitalisierungsprämie erhalten? Zu 7.: Insgesamt haben zwei Unternehmen aus dem Landtagswahlkreis Konstanz die Digitalisierungsprämie erhalten. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3105 4 8. Beabsichtigt die Landesregierung eine Fortführung der Digitalisierungsprämie? Zu 8.: Die Modellphase wird momentan ausgewertet. Auf Basis der Auswertungsergebnisse wird beabsichtigt, die Digitalisierungsprämie im Jahr 2018 in geeigneter Form als reguläres Förderprogramm aufzusetzen. Im Doppelhaushalt 2018/2019 stehen für die Digitalisierungsprämie pro Jahr Mittel in Höhe von 4 Mio. Euro zur Verfügung. In Vertretung Kleiner Ministerialdirektor