Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 3134 12. 12. 2017 1Eingegangen: 12. 12. 2017 / Ausgegeben: 24. 01. 2018 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Welche Apps und Online-Angebote sind ihr bekannt, die sich speziell an die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Asylbewerbern richten? 2. Welche dieser Apps oder Online-Angebote unterstützen die Alphabetisierung der Flüchtlinge und helfen dabei, die deutsche Sprache zu erlernen? 3. Sind ihr Apps oder Online-Angebote bekannt, die Flüchtlingen dabei helfen, das deutsche Rechtssystem sowie das politische System und die gesellschaft - liche Struktur zu verstehen? 4. Gibt es Apps oder Online-Angebote, mit denen Flüchtlingen die deutsche Kultur näher gebracht wird, beispielsweise indem Bräuche vorgestellt und erklärt werden? 5. Sind ihr Apps oder Online-Angebote bekannt, die Flüchtlinge (mit einer Arbeitserlaubnis ) und Arbeitgeber vernetzen und so eine Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern und beschleunigen? 6. Wie erfolgreich sind diese Apps und Online-Angebote ihres Erachtens? 7. Welches sind die Betreiber dieser Apps und Online-Angebote? 8. In welcher Stückzahl werden diese Apps und Online-Angebote ihres Wissens jeweils genutzt? 11. 12. 2017 Dr. Schütte CDU Kleine Anfrage des Abg. Dr. Albrecht Schütte CDU und Antwort des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration Apps und Online-Angebote für Flüchtlinge und Asylbewerber Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 2 A n t w o r t Mit Schreiben vom 4. Januar 2018 Nr. 7-0141.5/16/3134 beantwortet das Minis - terium für Inneres, Digitalisierung und Migration im Einvernehmen mit dem Staatsministerium, dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, dem Ministerium für Soziales und Integration, dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz und dem Ministerium der Justiz und für Europa die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Welche Apps und Online-Angebote sind ihr bekannt, die sich speziell an die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Asylbewerbern richten? 2. Welche dieser Apps und Online-Angebote unterstützen die Alphabetisierung der Flüchtlinge und helfen dabei, die deutsche Sprache zu erlernen? 3. Sind ihr Apps oder Online-Angebote bekannt, die Flüchtlingen dabei helfen, das deutsche Rechtssystem sowie das politische System und die gesellschaft - liche Struktur zu verstehen? 4. Gibt es Apps oder Online-Angebote, mit denen Flüchtlingen die deutsche Kultur näher gebracht wird, beispielsweise indem Bräuche vorgestellt und erklärt werden? 5. Sind ihr Apps oder Online-Angebote bekannt, die Flüchtlinge (mit einer Ar - beits erlaubnis) und Arbeitgeber vernetzen und so eine Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern und beschleunigen? 6. Wie erfolgreich sind diese Apps und Online-Angebote ihres Erachtens? 7. Welches sind die Betreiber dieser Apps und Online-Angebote? 8. In welcher Stückzahl werden diese Apps und Online-Angebote ihres Wissens jeweils genutzt? Zu 1. bis 8.: Der Landesregierung sind folgende Apps bzw. Online-Angebote, die Flüchtlinge über allgemeine Themen informieren, bekannt: Zum einen gibt es das Online-Angebot der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung: www.fluechtlingshilfe-bw.de. Das Angebot richtet sich primär an die engagierte Zivilgesellschaft, mittelbar ergibt sich damit auch eine umfassende Hilfe für Geflüchtete. Das Online-Angebot der Staatsrätin ist seit 25. März 2015 bis 21. Dezember 2017 knapp 182.000 mal besucht worden. Dabei sind knapp 430.000 Seiten aufgerufen worden. Zum Stichtag 22. Dezember 2017 hat der Newsletter rund 3.700 Abonnenten . Zum anderen gibt es die App „Ankommen – Ein Wegbegleiter für ihre ersten Wochen in Deutschland“ (http://ankommenapp.de), die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit, dem Goethe-Institut und dem Bayerischen Rundfunk entwickelt wurde. Die App richtet sich speziell an die Bedürfnisse von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Die App stellt in den Rubriken „Leben in Deutschland“, „Asyl, Ausbildung, Arbeit“ sowie „Deutsch lernen“ umfassende Informationen zur Verfügung. In der Rubrik „Leben in Deutschland“ sind unter zu folgenden Themen Informationen eingestellt : • Typisch deutsch? • Einkaufen – Essen – Trinken • Gesundheit • Mobilität 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 • Kinder • Beratung • Deutsch lernen • Wohnen • Zusammenleben • Politische und rechtliche Ordnung • Religion • Freizeit • Umwelt Zudem wird in der Rubrik „Asyl, Ausbildung, Arbeit“ neben dem Asylrecht über Aufnahme und Unterbringung informiert. Über den Erfolg und Nutzungszahlen der App liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Außerdem wird derzeit die App „Integration App-Atlas“ entwickelt, deren Prototyp kostenlos im Google Play Store zum Download https://goo.gl/YZCXIo verfügbar ist. Die App wurde vom Kompetenzzentrum Social Media Management & Intelligence an der Hochschule Heilbronn unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Salmen in Kooperation mit econsor mobile GmbH Heilbronn im Rahmen des Forschungsprojekts „Digitale Integration von Flüchtlingen aus Syrien und Nord - afrika“ entwickelt. Dabei sollen die Anwendungen schnelle Transparenz (Hilfe) schaffen, z. B. bei der Ankunft im gewünschten Land. Die App soll den Flüchtlingen beispielsweise bei der Orientierung, der Sprache, Kultur, Schule, Weiterbildung oder in der Freizeit eine Hilfe sein. Über den Erfolg und Nutzungszahlen des Prototyps der App liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Der Landesregierung sind folgende Apps und Online-Angebote bekannt, die von den Flüchtlingen zum Erlernen der deutschen Sprache (Frage 2) genutzt werden können: Der Sprachteil der App „Ankommen – Ein Wegbegleiter für ihre ersten Wochen in Deutschland“ ermöglicht es Geflüchteten eigenständig Deutsch zu lernen: http://ankommenapp.de/APP/DE/Deutschlernen/deutschlernen-node.html;jsessionid =B9EF2594EF370E80C14CAEF60E2174A8.2_cid368 „Einstieg Deutsch – Die Sprachlern-App“ des Deutschen Volkshochschulverbands: https://portal-deutsch.de/unterrichten/deutsch-unterrichten/einstieg-deutsch-die-app/ Apps des Goethe-Instituts: Deutschtrainer A1: https://www.goethe.de/de/spr/ueb/dt1.html – Vokabeltrainer-App: https://www.goethe.de/de/spr/flu.html?wt_sc=willkommen – Die Stadt der Wörter: https://www.goethe.de/de/spr/ueb/led.html – Sprachführer „Willkommen“: https://www.goethe.de/de/spr/flu/spw.html Webangebote des Goethe-Instituts: Deutsch für Dich: https://www.goethe.de/prj/dfd/de/home.cfm – Mein Weg nach Deutschland: http://www.goethe.de/lrn/prj/wnd/deindex.htm Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 4 – Deutsch am Arbeitsplatz: https://www.goethe.de/de/spr/ueb/daa.html Über den Erfolg und die Nutzungszahlen dieser Apps und Online-Angebote liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Die Internetauftritte der Justizverwaltungen enthalten eine ganze Reihe von Online -Informationsangeboten zum deutschen Rechtssystem (Frage 3). Diese eröffnen mehrsprachig Zugänge zu geschriebenen und gesprochenen Informationstexten sowie zu entsprechenden Filmen; die Seiten sind verschiedentlich mit Online-Informationsangeboten anderer Stellen verlinkt. Die Online-Angebote der Justiz ergänzen auch Unterrichtsprogramme, die in mehreren Bundesländern unter Einsatz von Justizbediensteten durchgeführt werden und das Ziel verfolgen, Flüchtlinge über die Grundstrukturen des deutschen Rechtssystems zu informieren. Das Ministerium der Justiz und für Europa hat bislang davon abgesehen, eigene Online-Informationsangebote für Flüchtlinge auf seine Homepage zu stellen. Statt dessen führt es seit Mai 2017 in enger Zusammenarbeit mit der Innenverwaltung und den Volkshochschulen des Landes das für geflüchtete Menschen kon - zipierte Unterrichtsprogramm „Richtig. Ankommen. Rechtsstaatsunterricht für Flüchtlinge.“ durch. In diesem Programm wirken zahlreiche Richter und Staatsanwälte des Landes Baden-Württemberg als Dozenten mit. Flüchtlinge und Asylbewerber sind durch mangelnde Sprachkenntnisse und fehlendes Wissen über die Rechtsordnung eine besonders schutzbedürftige Verbrauchergruppe . Apps und Online-Angebote können dabei helfen, die Verbraucherkompetenzen der Flüchtlinge zu stärken und sie bei Alltagsentscheidungen zu unterstützen . Insbesondere Verbraucherorganisationen haben sich der Thematik angenommen und bieten Geflüchteten über unterschiedliche Kommunikationskanäle Informationen zu alltagsrelevanten Themen. Der Landesregierung sind folgende Angebote bekannt: Die mehrsprachigen Infoflyer „Versicherung einfach erklärt“ und „Verträge einfach erklärt“ wurden von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg e. V. erstellt und vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz gefördert . Sie stehen jeweils in Arabisch, Persisch, Paschtu, Französisch, Englisch und Deutsch zum Download auf der Homepage der Verbraucherzentrale bereit. Zudem gibt es die Möglichkeit, die Flyer in gedruckter Form kostenlos zu bestellen. Die YouTube-Videos mit den Leitfiguren Firas Alshater und Hadnet Tesfai wurden 2017 vom Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. in Zusammenarbeit mit Experten aus den Verbraucherzentralen der Länder veröffentlicht. Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz ist Förderer aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Die insgesamt zehn Videos sind mit Untertiteln in fünf Sprachen verfügbar. Behandelt werden die Themen Lebensmitteleinkauf , Handyvertrag, Freizeitaktivitäten, privates Bankkonto, Schufa und Inkasso, Urheberrecht, Online-Shopping, Sparen in der Wohnung, Erste eigene Wohnung und Haftpflichtversicherung. WEBiTIPP ist ein interaktives Facebook-Projekt, das von der Verbraucherzentrale Saarland e. V. und fugee films aus Saarbrücken, einem Kollektiv aus De - signern, Redakteuren und Filmern, umgesetzt wird. Die Stiftung für Verbraucherschutz fördert das Projekt. WEBiTIPPs sind interaktive Webinare (Webinar + Tipp = WEBiTIPP), die einmal im Monat ein aktuelles Verbraucherproblem der Zielgruppe auf Arabisch und Deutsch behandeln. Den Machern der Webinare ist wichtig, dass die Information auf unterhaltsame und ungewöhnliche Art vermittelt wird. Bisher wurden sechs WEBiTIPPS zu Themen wie Kreditkarten, Handyverträge oder Streaming-Rechte veröffentlicht. Bei den YouTube-Videos und bei WEBiTIPP wird Wert auf multikulturelle Produktionsteams und Moderatoren gelegt, um einen besseren Zugang zu den Geflüchteten zu erhalten. Checklisten in arabischer, englischer und deutscher Sprache wurden vom Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. erstellt. Die Checklisten bieten Geflüchteten und Asylbewerbern kurze und bündige Informationen zu ausgewählten Alltagsthemen . Auf jeweils zwei Seiten werden wichtige Fragen beantwortet und 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 praktische Tipps gegeben. Förderer ist das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz. Der Landesregierung ist nicht bekannt, wie erfolgreich sich die Infomaterialien verbreiten, die zum Download im Internet zur Verfügung stehen. Bei Videos wird die Anzahl der aktuellen Aufrufe in der Regel direkt unter den Videos veröffentlicht . Der Landesregierung sind folgende Apps und Online-Angebote bekannt, die Flüchtlinge und Arbeitgeber vernetzen und so eine Integration in den Arbeitsmarkt (Frage 5) erleichtern und beschleunigen: Jobkraftwerk (https://jobkraftwerk.com/) ist eine Internetplattform der Lambda - Qoppa Enterprise GmbH, die in Pilot-Kommunen zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten genutzt wird. So unterstützt sie beispielsweise in den Land - kreisen Bodenseekreis und Ravensburg (https://bora.jobkraftwerk.com/) die Vernetzung von Geflüchteten und potenziellen Arbeitgebern. Die nachfolgenden Angaben zu diesem Online-Angebot beruhen auf Angaben des Betreibers Jobkraftwerk und der elobau Stiftung, die das Projekt in den Landkreisen Bodenseekreis und Ravensburg initiiert hat und in enger Zusammenarbeit mit dem Start-up Job- Kraftwerk der LambdaQoppa Enterprise GmbH sukzessive über Bildungspartner, Ehrenamtlichenkreise und die Landratsämter verbreitet. JobKraftwerk ist eine Online-Plattform, auf der geflüchtete Menschen ihre Lebensläufe erfassen und damit potenziellen Arbeitgebern zugänglich machen können . Die Erstellung der Lebensläufe kann über Smartphone oder Computer vorgenommen werden, bisher in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch und Farsi. Die Lebenslauferstellung funktioniert fragenbasiert und es kann jederzeit zwischen den genannten Sprachen gewechselt werden. Deshalb ist es auch möglich, dass ehrenamtliche Helfer bei der Lebenslauferstellung unterstützen. Der Fragebogen , der dem späteren Lebenslauf zugrunde liegt, ist einfach gehalten und deckt alle wesentlichen Merkmale wie persönliche Daten, Herkunft, Aufenthaltsstatus, Schulbildung, evtl. Studium, evtl. Berufserfahrung sowie Berufswunsch in Deutschland ab. Außerdem sind Kompetenzmerkmale hinterlegt, die den jeweiligen Berufen zugrunde liegen. Der Geflüchtete kann nach Eingabe aller Daten seinen Lebenslauf im pdf-Format herunterladen und sich damit proaktiv bewerben. Arbeitgeber haben die Möglichkeit, in den Profilen zu recherchieren, die anonymisiert angezeigt werden. Bei inhaltlicher Übereinstimmung kann der Arbeitgeber direkt beim Kandidaten die Freigabe seiner Daten anfragen, die dieser nach eigenem Ermessen erwidern kann. Damit ist eine Interaktion zwischen Geflüchteten und Arbeitgebern direkt über die Plattform möglich und es kann schnell und unbürokratisch zur Integration geflüchteter Menschen in den Arbeitsmarkt kommen. Über den Vermittlungserfolg durch JobKraftwerk liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Im Hinblick auf das Angebot von JobKraftwerk in den aufgeführten Landkreisen beteiligen sich den Angaben von JobKraftwerk und der elobau Stiftung zufolge zahlreiche Organisationen im Bodenseekreis und im Landkreis Ravensburg aktiv an der Verbreitung der Plattform, indem sie eigenständig „Registration Days“ für Geflüchtete organisieren, Multiplikatoren ausbilden oder Informationsveranstaltungen durchführen. Nach Angaben des Betreibers und des Initiators sind nach etwa sechs Betriebsmonaten über 900 Registrierungen erfolgt und über 600 Profile fertig gestellt worden. Knapp 80 Arbeitgeber hätten sich bislang registriert. Die Zahlen seien in allen Bereichen steigend. Zudem gibt es die Internetplattform Welcome2Work des Enactus KIT e. V. (https://www.welcome2work.de/), die Geflüchtete und Arbeitgeber darin unterstützt , miteinander in Kontakt zu treten sowie ein Patensystem koordiniert. Über den Erfolg und die Nutzungszahlen dieses Online-Angebotes liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Daneben sind der Landesregierung die Online-Angebote der Bundesagentur für Arbeit bekannt, die sich jedoch meistens nicht speziell an Flüchtlinge und Asylbewerber richten, von diesen aber aufgrund der Mehrsprachigkeit genutzt werden können. Nachfolgend werden Links und kurze Beschreibungen der Angebote dargestellt . Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 6 Homepage der BA – inkl. Jobbörse • Für Privatpersonen (hier: Geflüchtete): https://www.arbeitsagentur.de/fuermenschen -aus-dem-ausland (siehe unter „Jobs und Praktika suchen“) • Für Unternehmen: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen (siehe unter „Arbeitskräfte finden“ und „Finanzielle Hilfen und Unterstützung“) • Die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit https://jobboerse.arbeitsagentur.de/, die auch von Geflüchteten genutzt werden kann, umfasst alle der Arbeitsverwaltung gemeldeten offenen Arbeits- und Ausbildungsstellen. Stellensuchende können zudem ein Bewerberprofil anlegen. Über den Erfolg der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Nach Auskunft der Regionaldirektion Baden- Württemberg der Bundesagentur für Arbeit handelt es sich bei der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit um ein erfolgreiches und sowohl bei Arbeitsuchenden und Arbeitgebern bekanntes Online-Angebot. In welchem Umfang die Jobbörse genutzt werde, insbesondere von Geflüchteten und welchen Beitrag sie zur Integration in den Arbeitsmarkt leiste, könne nicht beziffert werden. Die bereits aufgeführte Applikation „Ankommen – Ein Wegbegleiter für ihre ersten Wochen in Deutschland“ bietet auch Informationen für Flüchtlinge zu Asylverfahren , Ausbildung und Arbeit z. B. unter „Wo werden Arbeitskräfte gesucht?“ http://ankommenapp.de/APP/DE/AsylAusbildungArbeit/asylausbildungarbeitnode .html;jsessionid=9439486BA3343146B816D64C301A710C.2_cid294 Bei dem Online-Angebot und der App www.berufe.tv handelt sich um ein Filmportal mit insgesamt 500 Filmen zu den einzelnen Berufsfeldern, Ausbildung, Studium und Weiterbildung, darunter 91 Filme mit englischen Untertiteln. Außerdem gibt es Themenfilme wie z. B. „Arbeiten in Deutschland“ auch in englischer Sprache. BERUFENET www.berufenet.arbeitsagentur.de ist Europas größte Datenbank der Berufe und Berufsbezeichnungen mit derzeit 3.200 Einträgen. Das Online-Angebot www.planet-beruf.de bietet Informationen rund um die Ausbildung und richtet sich dabei auch an Geflüchtete. So sind z. B. unter der Rubrik „Einsteigen“ Informationen teilweise in Englisch, Französisch und Arabisch und unter „Bewerbung kompakt“ Informationen in einfacher Sprache verfügbar. In dem Online-Angebot www.abi.de sind Informationen zu den Themen Studium, Ausbildung, Beruf und Karriere eingestellt. Das Angebot wurde um ein neues Portal ergänzt, dessen Informationen auch in Englisch verfügbar sind: Start in Deutschland – Informationen für Geflüchtete: „Start in Deutschland“. Das Online-Angebot KURSNET https://kursnet-finden.arbeitsagentur.de ist ein Portal für Aus- und Weiterbildung, das eine Suche nach Weiterbildungsangeboten für Menschen mit Migrationshintergrund anbietet. Die als Online-Angebote der Bundesagentur für Arbeit aufgeführten Apps bzw. Online-Angebote werden entweder von der Bundesagentur für Arbeit selbst oder in Kooperation mit weiteren Organisationen betrieben. Über den Erfolg der Applikationen bzw. Online-Angebote der Bundesagentur für Arbeit liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. Der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit zufolge haben die App „Ankommen “ und die anderen Online-Angebote einen hohen Bekanntheitsgrad. Die Zahl der Nutzungen ist der Bundesagentur für Arbeit nicht bekannt. Eine Übersicht über weitere Online-Plattformen für Geflüchtete findet sich auf folgender Seite: https://www.proasyl.de/hintergrund/uebersicht-informationsangebote -fuer-fluechtlinge-im-internet/, z. B. unter der Rubrik „Zugang zu Bildung und Arbeit“: • JOIN ist eine Plattform für Flüchtlinge und Asylbewerber, die einen Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt über Praktikumsvermittlung ermöglicht. Die Seite steht auch auf Englisch und Arabisch zur Verfügung. 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3134 • Die Ausbildungs- und Arbeitsplatzbörse workeer.de der Workeer gUG richtet sich gezielt an Geflüchtete und Arbeitgeber, die Geflüchteten eine Chance geben möchten. Hier können Gesuche und Angebote eingestellt werden. • Unter „careers4refugees“ finden sich Stellen, bezahlte Praktika und Ausbildungsplätze . • Das Portal Chance For Science ist eine Plattform für geflüchtete Wissenschaftler – auch auf Englisch. • Ein eigenes Projekt möchte Geflüchteten den Weg in den Arbeitsmarkt erleichtern , indem ihnen erfahrene Mentoren an die Seite gestellt werden. Infos dazu gibt es bei „hr-integrate“. Über den Erfolg und die Nutzungszahlen dieser Apps und Online-Angebote liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse vor. In Vertretung Jäger Staatssekretär