Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 3402 26. 01. 2018 1Eingegangen: 26. 01. 2018 / Ausgegeben: 22. 02. 2018 K l e i n e A n f r a g e Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie den Umstand, dass das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS, das auch einen Standort in Mannheim unterhält, zum Ende des Jahres 2017 das sozialwissenschaftliche Informationsportal Sowiport eingestellt hat? 2. War das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als einer der Zuwendungsgeber von GESIS über seine Vertreterin im Kuratorium, welches auch die langfristige Entwicklungsplanung der Einrichtung genehmigt, an der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zur Zukunft von Sowiport beteiligt und wenn ja, mit welcher Position hat es an dieser mitgewirkt bzw. Einfluss genommen? 3. Wie bewertet sie insgesamt die strategische Neuausrichtung von GESIS, mit der das Institut seine Dienstleistungen im Lichte von Zielgruppenbefragungen und Trendanalysen auf steigende Bedarfe für „Open Science“ konzentrieren möchte? 4. Hält sie es für ein angemessenes und ausreichend forschungstaugliches Ersatzangebot von GESIS, demzufolge die Informationen und Daten aus Sowiport, insbesondere auch die beiden Datenbanken SOLIS und SOFIS, der sozialwissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft künftig über diverse andere Online- Portale weiterhin zur freien Verfügung stehen sollen? 26. 01. 2018 Born, Dr. Weirauch, Dr. Fulst-Blei, Selcuk SPD Kleine Anfrage der Abg. Daniel Born, Dr. Boris Weirauch, Dr. Stefan Fulst-Blei und Ramazan Selcuk SPD und Antwort des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Schließung des sozialwissenschaftlichen Informationsportals Sowiport durch das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 2 B e g r ü n d u n g Die Einstellung des sozialwissenschaftlichen Informationsportals Sowiport durch das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS hat in der Forschungsgemeinschaft offenbar Befürchtungen geweckt, dass danach rund 400.000 Publi kationen nicht mehr frei zugänglich recherchiert werden können. Mit dieser Kleinen An - frage soll eine über die offizielle Erklärung von GESIS vom 22. Dezember 2017 hinausgehende Transparenz in diesen forschungsrelevanten Vorgang gebracht werden . A n t w o r t Mit Schreiben vom 16. Februar 2018 Nr. 31-7542.2-7-60/27/1 beantwortet das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst die Kleine Anfrage wie folgt: Wir fragen die Landesregierung: 1. Wie bewertet sie den Umstand, dass das Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften GESIS, das auch einen Standort in Mannheim unterhält, zum Ende des Jahres 2017 das sozialwissenschaftliche Informationsportal Sowiport eingestellt hat? Satzungsgemäß dient „GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e. V.“ der sozialwissenschaftlichen Forschung. Das Institut „erbringt grundlegende, überregional und international bedeutsame forschungsbasierte Dienstleistungen für die Sozialwissenschaften“, zu denen u. a. die „Aufbereitung von Literatur- und Forschungsinformationen“ gehört (§ 2 der GESIS-Satzung). Im Rahmen dieser Aufgabe hat GESIS seit den 1970er-Jahren für das sozialwissenschaftliche Informationsportal Sowiport eine Datenbank mit Literaturnachweisen (SOLIS) und eine Datenbank mit Nachweisen über Forschungsprojekte (SOFIS) betrieben. In den Anfangsjahren boten SOLIS und SOFIS eine hervorragende Möglichkeit, sozialwissenschaftliche Literatur und Projekte aus Deutschland zu recherchieren. Allerdings hatten beide Informationsangebote wichtige Einschränkungen: SOLIS wies nur Literatur nach, die in deutschsprachigen Ländern erschienen war. SOFIS hatte seinen Fokus auf deutschen Projekten und war in den letzten Jahren auf die Selbstmeldung von Forscherinnen und Forschern angewiesen. Wie andere Forschungsbereiche auch, hat sich die sozialwissenschaftliche Forschung in den letzten Jahrzehnten jedoch sehr stark international orientiert und vermehrt an interdisziplinären Themen interessiert. Durch das Aufkommen neuer Rechercheangebote wie z. B. Google Scholar und die weite Verbreitung des Web of Science, die bibliographische Angaben ohne disziplinäre oder nationale Grenzen nachweisen, hat SOLIS für die sozialwissenschaftliche Forschung deutlich an Bedeutung verloren. Aufgrund der zunehmenden Zahl von Veröffentlichungen konnte SOLIS schon seit längerem nicht den eigenen Qualitäts- und Abdeckungsansprüchen entsprechen. Zunehmende Mengen an Literatur und die begrenzten Ressourcen bei GESIS führten dazu, dass schon lange keine systematische Erfassung aller deutschsprachigen oder der in Deutschland produzierten sozialwissenschaftlichen Literatur mehr erfolgen konnte. Die Auswahl war damit selektiv und nicht immer gut begründet. Dies war bereits beim Forschungsrating des Wissenschaftsrates 2008 deutlich geworden. Bereits damals erfasste die Datenbank SOLIS lediglich die Hälfte der relevanten Publikationen und war somit nicht geeignet, die Publikationen der akademischen Soziologie in Deutschland nachzuweisen. Die Abdeckung anderer Sozialwissenschaften dürfte mutmaßlich noch viel geringer ausgefallen sein. Vor allem das weitgehende Fehlen internationaler Literatur ist angesichts der immer stärker werdenden internationalen Ausrichtung der Sozialwissenschaften seitdem zu einem großen Abdeckungsproblem geworden. Google Scholar und andere Angebote weisen diese Lücke nicht auf. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 In einer 2016 durchgeführten Zielgruppenbefragung unter allen Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftlern in Deutschland (Ergebnisse veröffentlicht : https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/52491; in der Anlage beigefügt ) hat sich gezeigt: „Unter den [GESIS] Online-Informationsangeboten ist Sowiport das bekannteste Angebot [...]. Die Bedeutung für die eigene Arbeit [der Befragten] und die Weiterempfehlungsbereitschaft sind jedoch vergleichsweise gering.“ Weitere Analysen belegen, dass Sozialwissenschaftlerinnen und Sozialwissenschaftler stattdessen Literatur über Google Scholar (kostenlos) oder das Web of Science (von nahezu allen Hochschulbibliotheken lizenziert) recherchieren . Bei SOFIS, einem Nachweissystem für Forschungsprojekte in den Sozialwissenschaften , verhält es sich ähnlich. Diese Datenbank wurde in den letzten Jahren aufgrund der beschränkten Ressourcen durch ein Selbstmeldesystem befüllt (SOFISwiki). Dadurch enthielt die Datenbank zwar viele Hinweise auf Abschlussarbeiten und Projekte aus „Eigenmitteln“, der Bestand war jedoch entsprechend selektiv und lückenhaft, zumal wichtige von der DFG oder der EU geförderte Projekte nicht systematisch nachgewiesen wurden. SOFIS konnte daher nicht die Qualität der Datenbanken der großen Forschungsförderer zu den von ihnen geförderten Projekten anbieten. Auch in Bezug auf SOFIS machte die bereits erwähnte Zielgruppenbefragung deutlich, dass dieser Dienst verzichtbar ist. Um für SOLIS und SOFIS eine adäquate Qualitätssicherung durchzuführen und eine angemessene internationale Abdeckung zu erreichen, hätte GESIS ein Konkurrenzangebot zu Google Scholar, Microsoft Academic und Web of Science aufbauen müssen. Angesichts der Existenz dieser Alternativen wäre jedoch kein wissenschaftlicher Vorteil entstanden und GESIS hätte die erheblichen dafür notwendigen Mittel nicht für andere Angebote zur satzungsgemäßen Förderung der Sozialwissenschaften einsetzen können. Aus diesen aus Sicht des Wissenschaftsministeriums gut nachvollziehbaren Gründen hat GESIS keine Rechtfertigung mehr gesehen, Sowiport und die beiden Datenbanken SOLIS und SOFIS als Rechercheinstrumente für die Sozialwissenschaften aufrechtzuerhalten. Weder war der Ausbau (aus wirtschaftlichen Gründen ) noch der Weiterbetrieb (aus wissenschaftlichen Gründen) sinnvoll. 2. War das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als einer der Zuwendungsgeber von GESIS über seine Vertreterin im Kuratorium, welches auch die langfristige Entwicklungsplanung der Einrichtung genehmigt, an der Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zur Zukunft von Sowiport beteiligt und wenn ja, mit welcher Position hat es an dieser mitgewirkt bzw. Einfluss genommen ? Das Wissenschaftsministerium ist im Kuratorium von GESIS vertreten. Über die seit Oktober 2015 im Wissenschaftlichen Beirat mehrfach geführten Diskussionen über SOLIS und SOFIS, die beiden GESIS-getriebenen Bestandteile von Sowiport , hat der Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats jeweils in den Kuratoriumssitzungen berichtet. Am 24. Juni 2016 berichtete der Präsident von GESIS im Kuratorium über die Zielgruppenbefragung und darüber, dass Folgerungen mit den Beiräten, insbesondere dem Nutzerbeirat, diskutiert würden. In der Sitzung am 24. November 2017 informierte der Präsident das Kuratorium über Pläne zur Schließung von Sowiport. Die Fokussierung auf den Nachweis wissenschaftlicher Literatur zu Forschungsdaten wurde – ausweislich des Sitzungsprotokolls – vom gesamten Kuratorium „nachdrücklich begrüßt“. Die Schließung von Sowiport ist dementsprechend auch in dem mit der Zustimmung der Zuwendungsgeber beschlossenen Entwurf des Programmbudgets 2019 enthalten, welcher den Gremien der Gemeinsamen Wissenschaftskommission (GWK) zur Beschlussfassung vorgelegt wird. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 4 3. Wie bewertet sie insgesamt die strategische Neuausrichtung von GESIS, mit der das Institut seine Dienstleistungen im Lichte von Zielgruppenbefragungen und Trendanalysen auf steigende Bedarfe für „Open Science“ konzentrieren möchte? GESIS hat sich in seiner Open Science Strategie dazu bekannt, die Sozialwissenschaften darin zu unterstützen, den Forschungsprozess und seine Ergebnisse transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Dazu gehört – im Einklang mit den wissenschaftspolitischen Zielen auch der EU – ein offener und freier Zugang zu Forschungsdaten und -publikationen. Offenheit ist eine notwendige Voraussetzung für Qualitätssicherung in der Wissenschaft und wird daher vom Wissenschaftsministerium nachdrücklich unterstützt. Zu berücksichtigen ist dabei auch, dass die in Sowiport nachgewiesenen Publikationen zum überwiegenden Teil nicht als Volltexte verfügbar waren. Durch den Ausbau seines Social Science Open Access Repository (SSOAR) als weltweit sichtbare Open-Access-Plattform für die Sozialwissenschaften wird GESIS dieses Defizit beheben und die Verfügbarkeit sozialwissenschaftlicher Volltexte weiter verbessern. Der hier vorgehaltene Datenbestand wird zudem beständig und unter Mitarbeit von Verlagen, Hochschulen und einzelnen Instituten ergänzt, sodass beständig mehr im Volltext verfügbare Literatur, darunter spezifisch deutsche Beiträge in den Sozialwissenschaften, nachgewiesen wird. Über Open-Access- Pub likationen hinaus erfasst GESIS auch künftig mit Forschungsdaten und Erhebungsinstrumenten verknüpfte Literatur (Forschungsdatenbibliographien). Dies stellt einen genuinen Mehrwert dar, da Forschende so nachvollziehen können, welche Erkenntnisse auf Basis welcher Datensätze gewonnen wurden. 4. Hält sie es für ein angemessenes und ausreichend forschungstaugliches Ersatzangebot von GESIS, demzufolge die Informationen und Daten aus Sowiport, insbesondere auch die beiden Datenbanken SOLIS und SOFIS, der sozialwissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft künftig über diverse andere Online- Portale weiterhin zur freien Verfügung stehen sollen? Nach Einschätzung von GESIS und seinen Beiräten war Sowiport, insbeson dere SOLIS und SOFIS, wegen der genannten Defizite bereits zum Zeitpunkt der Abschaltung keine forschungstaugliche Plattform mehr. GESIS ist gleichwohl bereit, die Daten aus SOLIS und SOFIS allen Interessierten zur weiteren Verwendung zur Verfügung zu stellen. Ein entsprechendes Angebot wurde dem Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare bereits vorgelegt. In Vertretung Steinbach Ministerialdirektor 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 ! " " # " " !" $%&'& ( ) ' * & ) # ! # $ " $%&'& ( ) ' * & ) # +%!,-. , /012 +$%&'& " /012 11-, 345. ". ,! . .! .0167 8/9:1 8 % & " ! 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Anlage der Erhebung .................................................................................................................................................. 9 1.1. Angebotsauswahl .............................................................................................................................................. 9 1.2. Zeitlicher Ablauf ................................................................................................................................................ 9 1.3. Aufbau des Fragebogens ................................................................................................................................ 9 1.4. Grundgesamtheit ............................................................................................................................................ 10 1.5. Nettostichprobe ............................................................................................................................................... 10 1.6. Abweichungen zur Grundgesamtheit ....................................................................................................... 12 1.7. Stichprobenbeschreibung ............................................................................................................................. 13 2. Wie bekannt ist GESIS? ............................................................................................................................................ 14 3. Bekanntheit und Nutzung der GESIS-Angebote ............................................................................................. 15 3.1. Bekanntheit der GESIS-Angebote .............................................................................................................. 15 3.2. Nutzung der GESIS-Angebote .................................................................................................................... 16 4. Online-Informationsangebote ............................................................................................................................... 19 4.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 19 4.2. Bedeutung und Weiterempfehlung .......................................................................................................... 22 5. Nationale und internationale Umfrageprogramme ........................................................................................ 26 5.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 26 5.2. Bedeutung und Weiterempfehlung .......................................................................................................... 29 6. Datenrecherchetools ................................................................................................................................................. 34 6.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 34 6.2. Bedeutung und Weiterempfehlung .......................................................................................................... 37 7. Datenerhebung ........................................................................................................................................................... 41 7.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 41 7.2. Bedeutung und Weiterempfehlung .......................................................................................................... 44 8. Archivierungsangebote ............................................................................................................................................ 49 8.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 49 8.2. Bedeutung und Weiterempfehlung .......................................................................................................... 51 9. GESIS-Trainings und Beratung .............................................................................................................................. 53 9.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 53 9.2. Weiterempfehlung .......................................................................................................................................... 57 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 10 4 GESIS Papers 2017|11 10. Zeitschriften ................................................................................................................................................................ 59 10.1. Bekanntheit und Nutzung ............................................................................................................................ 59 10.2. Qualität ............................................................................................................................................................... 62 11. Die Ergebnisse im Vergleich zur Vorgängerbefragung 2009 ....................................................................... 64 12. Weiterführende Analysen ........................................................................................................................................ 65 12.1. Vielnutzer(innen) vs. Wenignutzer(innen) ............................................................................................... 65 12.2. Nicht-Nutzer(innen) ....................................................................................................................................... 65 12.3. Nennung der GESIS-Angebote im Vergleich zu anderen Angeboten ............................................ 68 12.4. Net Promoter Score ........................................................................................................................................ 68 13. Limitationen und Schlussfolgerungen ................................................................................................................ 71 13.1. Limitationen und Verbesserungsvorschläge ........................................................................................... 71 13.2. Erste Schlussfolgerungen ............................................................................................................................. 71 Anhang 1: Fragebogen ........................................................................................................................................................ 73 Anhang 2: Persönliches Anschreiben ............................................................................................................................. 74 Anhang 3: Zusätzliche Abbildungen ............................................................................................................................... 75 Glossar ...................................................................................................................................................................................... 79 Danksagung An der Fragebogenerstellung waren Michael Bosnjak, Kerstin Hollerbach, Dagmar Kern, Oliver Watteler und Katrin Weller beteiligt. Getestet wurde der Fragebogen im Prestest-Labor der GESIS. An dieser Stelle bedanken wir uns ganz herzlich bei den Beteiligten für diese wertvolle Vorarbeit. Für die Durchführung der Zielgruppenbefragung möchten wir uns bei Heike Antoni, Leonie Brinkmann, Kerstin Hollerbach, Ann-Christin Schoel, Lars Sellin und Heike Vester bedanken. Weiterhin danken wir Robert Bauer, Michael Bosnjak, Alexander Jedinger, Livia Leonhard und Boris Rössinger für ihre konstruktiven Anregungen und ihre tatkräftige Unterstützung bei der Erstellung dieses Berichts. 11 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 5 Tabellen- und Abbildungsverzeichnis Tabelle 1: Anzahl recherchierter Adressen und Grundgesamtheit .......................................................... 10 Tabelle 2: Anzahl in der Grundgesamtheit und Rücklauf während der Online-Phase ..................... 11 Tabelle 3: Anzahl in der verbleibenden Grundgesamtheit und Rücklauf während der CATI-Phase ............................................................................................................................................ 11 Tabelle 4: Anzahl in der Nettostichprobe und Ausschluss von der Analyse ......................................... 12 Tabelle 5: Anteile in der Adressdatenbank und in der Nettostichprobe, in % .................................... 12 Tabelle 6: Anzahl und Anteile (in %) nach Geschlecht und nach Position, Institution, Fachrichtung und Orientierung ...................................................................................................... 13 Tabelle 7: Bekanntheit von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen ............ 20 Tabelle 8: Nutzung von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen ................... 21 Tabelle 9: Bedeutung von Online-Informationsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen ................................................................................................................................ 24 Tabelle 10: Weiterempfehlung von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen ........................................................................................................................................... 25 Tabelle 11: Bekanntheit von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ................................................................................................................................ 28 Tabelle 12: Nutzung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ................................................................................................................................ 29 Tabelle 13: Bedeutung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen ...................................................................................... 32 Tabelle 14: Weiterempfehlung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ................................................................................................................... 33 Tabelle 15: Bekanntheit von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen ................................ 35 Tabelle 16: Nutzung von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen ....................................... 36 Tabelle 17: Webseitenbesucher und Downloads für die Datenrecherchetools von GESIS laut Nutzerstatistiken ................................................................................................................................. 37 Tabelle 18: Bedeutung von Datenrecherchetools von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen ........................................................................................................................................... 39 Tabelle 19: Weiterempfehlung von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen ................... 40 Tabelle 20: Bekanntheit von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen .................... 42 Tabelle 21: Nutzung bei Bekanntheit von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen ........................................................................................................................................... 44 Tabelle 22: Bedeutung von Datenerhebungsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen ........................................................................................................................................... 46 Tabelle 23: Weiterempfehlung von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen ....... 48 Tabelle 24: Bekanntheit von Archivierungsangeboten von GESIS nach Subgruppen ......................... 50 Tabelle 25: Nutzung der Langzeitarchivierung bei GESIS nach Subgruppen ......................................... 51 Tabelle 26: Bedeutung der Langzeitarchivierung bei GESIS und deren Weiterempfehlung nach Subgruppen ................................................................................................................................ 52 Tabelle 27: Bekanntheit von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen .. 54 Tabelle 28: Nutzung bei Bekanntheit von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen ................................................................................................................................ 56 Tabelle 29: Weiterempfehlung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen ........................................................................................................................................... 58 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 12 6 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 30: Bekanntheit von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen ........................................................ 60 Tabelle 31: Nutzung bei Bekanntheit von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen .............................. 61 Tabelle 32: Qualität von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen ................................................................ 63 Tabelle 33: Nicht-Nutzer(innen) je Angebotssparte und Subgruppen ..................................................... 66 Tabelle 33: Nicht-Nutzer(innen) je Angebotssparte und Subgruppen (Forts.) ...................................... 67 Tabelle 34: Net Promoter Score für die einzelnen GESIS-Angebote ......................................................... 70 Abbildung 1: Die 10 bekanntesten Angebote von GESIS.................................................................................. 15 Abbildung 2: Die 10 am wenigsten bekannten Angebote von GESIS ........................................................... 16 Abbildung 3: Die 10 am häufigsten genutzten Angebote von GESIS ........................................................... 17 Abbildung 4: Die 10 am wenigsten genutzten Angebote von GESIS ........................................................... 18 Abbildung 5: Bekanntheit und Nutzung von Online-Informationsangeboten von GESIS ..................... 19 Abbildung 6: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Online- Informationsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit ...................................................... 22 Abbildung 7: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Online- Informationsangeboten von GESIS ................................................................................................ 23 Abbildung 8: Bekanntheit und Nutzung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS.................................................................................................... 27 Abbildung 9: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS für die eigene Arbeit ........................... 30 Abbildung 10: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS ........................................................... 30 Abbildung 11: Bekanntheit und Nutzung von Datenrecherchetools von GESIS ......................................... 34 Abbildung 12: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Datenrecherchetools von GESIS für die eigene Arbeit ..................................................................................................... 37 Abbildung 13: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Datenrecherchetools von GESIS ..................................................................................................... 38 Abbildung 14: Bekanntheit und Nutzung von Datenerhebungsangeboten von GESIS............................. 41 Abbildung 15: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Datenerhebungsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit ............................................... 45 Abbildung 16: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Datenerhebungsangeboten von GESIS ......................................................................................... 47 Abbildung 17: Bekanntheit und Nutzung von Archivierungsangeboten von GESIS .................................. 49 Abbildung 18: Bekanntheit und Nutzung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS ........... 53 Abbildung 19: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS ..................................................................................................... 57 Abbildung 20: Bekanntheit und Nutzung von GESIS Zeitschriften ................................................................. 59 Abbildung 21: Mittelwert und Standardabweichung der Qualität von GESIS Zeitschriften ................... 62 Abbildung 22: Net Promoter Score nach Angebotskategorien ......................................................................... 69 Abbildung A3.1: Bedeutung GLES ................................................................................................................................... 75 Abbildung A3.2: Bedeutung CSES ................................................................................................................................... 75 Abbildung A3.3: Bedeutung ISSP .................................................................................................................................... 76 Abbildung A3.4: Weiterempfehlung GLES .................................................................................................................... 76 Abbildung A3.5: Weiterempfehlung ALLBUS ............................................................................................................... 77 Abbildung A3.6: Bedeutung ZACAT ................................................................................................................................ 77 Abbildung A3.7: Bedeutung von Langzeitarchievierung ......................................................................................... 78 13 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 7 Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick Die Zielgruppenbefragung wurde im Rahmen der Portfolioanalyse durchgeführt. Sie richtet sich an Professor(innen) und wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) aus der Soziologie, Politikwissenschaften und anderen Sozialwissenschaften und bezieht sich auf insgesamt 30 GESIS-Angebote. Diese werden in sieben verschiedene Sparten gruppiert: Online-Informationsangebote, Umfrageprogramme, Datenrecherche , Datenerhebung, Archivierung von Daten, Beratungs- und Trainingsangebot und Zeitschriften . Insgesamt wurden 1691 Forschende befragt, wovon 317 Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) und 1374 wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) im weiteren Sinne waren. Des Weiteren wurde noch in Forschende in der Soziologie, in den Politikwissenschaften und in anderen Sozialwissenschaften, Forschende an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie zwischen Forschenden , die vorwiegend quantitativ, qualitativ und mit beiden Arten von Daten arbeiten, unterschieden. GESIS ist in der Zielgruppe sehr stark bekannt. 95,3 % der Befragten gaben an, das Institut zu kennen. Online-Informationsangebote. Unter den Online-Informationsangeboten ist sowiport das bekannteste Angebot und auch unter den 10 bekanntesten GESIS-Angeboten vertreten. Insgesamt sind diese Angebote gut bekannt und werden auch stark genutzt. Die Bedeutung für die eigene Arbeit und die Weiterempfehlungsbereitschaft sind jedoch vergleichsweise gering. Dies hängt wahrscheinlich damit zusammen , dass diese Angebote in starker Konkurrenz zu anderen etablierten Online-Rechercheangeboten, wie Google Scholar und Web of Science stehen. Nationale und internationale Umfrageprogramme. Die Bekanntheit dieser Angebote variiert stark, einige zählen dabei zu den bekanntesten von GESIS. Insbesondere sind das die Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS), das Eurobarometer und das Politbarometer. Auch die Nutzung dieser Angebote ist meist hoch, wobei zu vermuten ist, dass viele Professor(inn)en die Umfrageprogramme wohl auch in der Lehre verwenden. Auffallend ist, dass vergleichsweise unbekanntere Wahlerhebungen, wie die German Longitudinal Election Study (GLES) und die Comparative Study of Electoral Systems (CSES) durch ihren hohen Informationsgehalt für Forschende, höhere Nutzungsgrade aufweisen als das stark bekannte Politbarometer. Die GLES erzielt bei den Nutzern ebenfalls als die höchste Wertung hinsichtlich der Bedeutung für die eigene Arbeit. Gefolgt wird die GLES von CSES und dem International Social Survey Programme (ISSP). Die Weiterempfehlungsbereitschaft ist für alle Umfrageprogramme hoch, insbesondere aber für GLES und ALLBUS. Datenrecherche. Auffallend hinsichtlich der Datenrecherchetools ist, dass diese vielen Befragten nicht bekannt sind, jedoch sehr häufig genutzt werden. Auch die Nutzerstatistiken belegen dies. Es ist zu vermuten, dass vielen Nutzern das Angebot an sich nicht bewusst ist. Hier sollte über eine Bündelung der Tools, z.B. über eine GESIS-weite Suche nachgedacht werden, anstatt einer Vermarktung der einzelnen Angebote nach außen. Datenerhebung. Über alle GESIS-Angebote hinweg sind die vier Angebote zu etwa einem Viertel aller Befragten bekannt, wobei das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben und ZIS am bekanntesten unter den abgefragten Angeboten in dieser Kategorie sind. Wenn die Angebote bekannt sind, werden vor allem ZIS und die GESIS Survey Guidelines stark genutzt. Generell nutzen qualitativ Forschende diese Angebote eher selten. Wenn die Angebote genutzt werden, werden diese sehr hoch bewertet. Archivierung von Daten. Zu den Archivierungsangeboten von GESIS wurden nur die Personen befragt, die selbst schon Daten erhoben haben. Hier unterscheidet sich das schon sehr lange bestehende Angebot der Langzeitarchivierung mit einer recht hohen Bekanntheit von dem noch recht neuen Angebot der Selbstarchivierung in datorium. Beide Angebote werden jedoch vergleichsweise wenig genutzt, was damit zusammenhängt, dass die Archivierung nur nach dem Abschluss einer (zeitaufwendigen) Daten- Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 14 8 GESIS Papers 2017|11 erhebung stattfindet. Die Langzeitarchivierung wird auch in hohem Maße weiterempfohlen. Über datorium können aufgrund der geringen Fallzahl nur bedingt weitere Aussage zu Subgruppen getroffen werden. Trainings und Beratungsangebot. Die Angebote in dieser Kategorie sind relativ vielen Befragten bekannt : Etwa ein Drittel bzw. die Hälfte der Befragten in den Subgruppen kennen alle Angebote. Am bekanntesten sind die GESIS Summer School in Survey Methodology und die GESIS Workshops. Bei Bekanntheit werden die Angebote vor allem von wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen), Befragten aus der Soziologie und Wissenschaftler(inne)n, die quantitativ sowie mit beiden Arten von Daten arbeiten, genutzt. Dass die Teilnahmerate im Verhältnis zur Bekanntheit relativ niedrig ist, liegt wohl daran, dass ein hoher Zeitaufwand mit einer Teilnahme verbunden ist. Wenn Trainingsangebote wahrgenommen werden, erhalten diese eine hohe Weiterempfehlung. Zeitschriften. Etwa einem Viertel aller Befragten sind die Zeitschriften (ISI, mda, HSR) bekannt. Wenn die Zeitschriften bekannt sind, wird sie auch häufig gelesen und die Qualität wird hoch bewertet. Vor allem die Zeitschriften ISI und mda werden häufig gelesen. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Angebote von GESIS prinzipiell einen sehr guten Ruf bei den Befragten haben. Die Angebote, die genutzt werden, werden fast durchgängig stark weiterempfohlen . Bei Betrachtung der Ergebnisse in diesem Bericht sollte festgehalten werden, dass die verschiedenen Angebote von GESIS nur bedingt vergleichbar sind. So ist der Nutzungsgrad von verschiedenen Faktoren abhängig, z.B. welche Motivation der Nutzung bestehen (eigene Forschung, Lehre, Weiterbildung, etc.) und wie häufig Angebote in Anspruch genommen werden können (z.B. täglichen Recherche vs. der Datenarchivierung nach Abschluss der Datenerhebung). 15 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 9 1 Anlage der Erhebung 1.1 Angebotsauswahl Die Zielgruppenbefragung wurde im Rahmen der Portfolioanalyse von GESIS durchgeführt, die alle GESIS-Angebote umfasst. Aus dieser Gesamtschau wurden die Angebote ausgewählt, die häufig genutzt werden und auf eine breite Nutzer(innen)gruppe zugeschnitten sind. Das Glossar am Ende des Berichts enthält Kurzbeschreibungen der in diesem Bericht betrachteten Angebote. 1.2 Zeitlicher Ablauf Das Umfrageinstitut Link1 wurde mit der GESIS-Zielgruppenbefragung beauftragt und führte diese von Februar bis Juni 2016 durch. Dabei unterteilte sich die Feldphase in eine Online-Phase (22. Februar bis 08. April 2016) und eine CATI-Phase (Computer Assisted Telephone Interview; 13. April bis 01. Juni 2016). Während der Online-Befragung wurden bis zu drei Erinnerungsschreiben (am 14., 21. und 31. März) an die Personen, die bisher nicht an der Befragung teilgenommen verschickt bzw. diese abgebrochen hatten. Die Online-Erhebung blieb auch noch nach dem Abschluss erreichbar, sodass Nachzügler (innen) noch die Möglichkeit zur Teilnahme hatten. Die CATI-Befragung wurde bei den Personen durchgeführt, die während der Online-Phase nicht an der Befragung teilgenommen hatten. Dafür wurden Interviewer(innen) von GESIS geschult und kontaktierten die ausgewählten Forschenden per Telefon, um Befragungstermine zu vereinbaren. Die Befragung dauerte online im Mittel zwölf Minuten und 13,8 Minuten in der CATI-Befragung. 1.3 Aufbau des Fragebogens Zu Beginn des Fragebogens (s. Anhang) wurden zwei Fragen gestellt, um zu prüfen, ob die befragte Person der Zielpopulation angehört (nach dem höchsten Hochschulabschluss und der Tätigkeit). Darauf folgten fünf weitere Fragen zu Fachrichtung, Nutzung empirischer Daten und Datenerhebung sowie zur Bekanntheit von GESIS. Im Kernteil der Befragung folgten zunächst fünf Frageblöcke zu Online-Informationsangeboten und Onlinerecherche von Forschungsdaten, zu Daten aus nationalen und internationalen Umfrageprogrammen , zu Unterstützungen und Beratungen durch GESIS, sowie zu Dienstleistungen zur Datenerhebung , die GESIS anbietet. Die Reihenfolge dieser fünf Blöcke war zufällig und die Reihenfolge der Angebote pro Block war ebenfalls zufällig. Personen, die mit empirischen Daten arbeiten, erhielten danach Fragen zum Datenarchivierungsangebot bei GESIS. In zwei weiteren Frageblöcken für alle Befragten ging es um die Weiterbildungs- und Trainingsangebote sowie Fachzeitschriften von GESIS. Zuletzt wurde die Wiederbefragungsbereitschaft der Teilnehmer erhoben. Der Fragebogen konnte unabhängig vom Endgerät, also sowohl auf dem PC, Tablet oder Smartphone genutzt werden und war auf den verschiedenen Geräten optimal lesbar und handhabbar. Dazu wurde er in einem Responsive Design programmiert. 1 Link wurde während der Feldphase von Forsa übernommen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 16 10 GESIS Papers 2017|11 1.4 Grundgesamtheit Grundlage für die Definition der Grundgesamtheit war eine Liste aller Universitäten mit einem Studienangebot in Politikwissenschaft, Soziologie oder Sozialwissenschaften.2 Darüber hinaus wurden außeruniversitäre , akademische Forschungseinrichtungen mit soziologischer und politologischer Forschung recherchiert. Dabei wurden systematisch für beide Fachrichtungen die einschlägigen Leibniz- Institute, alle entsprechenden Institute der Resort-Forschung sowie alle entsprechenden Max-Planck- Institute in die Recherche aufgenommen. Anschließend wurden die Mitarbeitenden der betreffenden Lehrstühle und Institute und ihre postalischen Adressen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern recherchiert und in einer Datenbank zusammengestellt. Diese Rohdatensammlung wurde von Dubletten gereinigt. Diese entstanden vor allem dadurch, dass Forschende aus den außeruniversitären Forschungsinstituten oft auch eine Lehrfunktion in sozialwissenschaftlichen Fakultäten ausüben und dort ebenfalls gelistet sind. Bei der Bereinigung wurde die universitäre Affiliation beibehalten und die institutionelle gelöscht. Fehlende Angaben wie Telefonnummern oder E-Mail-Adressen wurden nachrecherchiert. Bei fehlenden Telefonnummern handelte es sich um fehlende direkte Durchwahlnummern. Es lagen zentrale Telefonnummern vor, die zumeist zu Sekretariaten oder Assistenzen führten. Die Telefonnummern waren für die telefonische Follow-up- Befragung (CATI-Phase) wichtig. Es wurde vereinbart, dass die Telefon-Interviewer in diesen Fällen die direkte Durchwahl beim ersten Kontakt eruieren oder einen Termin mit den Befragten vereinbaren sollten. Es wurden insgesamt 5550 Adressen recherchiert. Diese wurden mittels persönlichem Anschreiben (s. Anhang) des GESIS-Präsidenten Prof. Dr. Christof Wolf kontaktiert und auf die bevorstehende Befragung hingewiesen. Dies diente zum einen dazu, Non-Response zu mindern und zum anderen, die Adressen basierend auf Rückläufen aufgrund fehlerhafter Adressen zu bereinigen. Zudem wurde in diesem Anschreiben über eine E-Mail-Adresse die Möglichkeit gegeben, aus dem Verteiler gelöscht zu werden. Die nach Bereinigung und Absage verbleibenden 5364 Adressen wurden an das Umfrageinstitut Link übergeben, um diese zu kontaktieren. 1.5 Nettostichprobe Nach Bereinigung der 5550 Adressen um falsche Adressen und Personen, die nicht der Zielgruppe angehören, verblieb eine Grundgesamtheit von 5399 Personen (s. Tabelle 1). Tabelle 1: Anzahl recherchierter Adressen und Grundgesamtheit Recherchierte Adressen 5550 Falsche Adresse 98 Nicht in Zielgruppe 53 Verbleibende Adressen 5399 Von den 5399 Personen kam in 192 Fällen eine automatische Rückmeldung, dass die Personen im Befragungszeitraum nicht erreichbar sind und somit die Aufforderung zur Teilnahme an der Onlinebefragung nicht zugestellt werden konnte. 55 Personen teilten mit, dass sie die Teilnahme verweigern und ihre Kontaktdaten gelöscht werden sollen. Von den verbleibenden 5152 Personen griffen 1600 Personen auf den Fragebogen zu. Davon waren 53 Personen nicht Teil der Stichprobe und 531 Personen 2 vgl. http://www.studieren-studium.com/ 17 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 11 brachen die Befragung ab. 1016 Personen nahmen vollständig an der Online-Erhebung teil (s. Tabelle 2). Tabelle 2: Anzahl in der Grundgesamtheit und Rücklauf während der Online-Phase Grundgesamtheit 5399 Absagen 55 Versand Online-Fragebogen 5344 Rücklauf E-Mail 192 kein Fragebogenzugriff 3552 Fragebogenzugriff 1600 nicht Teil der Stichprobe 53 Abbrecher 531 Teilnehmer 1016 Die 3552 Personen, die während der Online-Feldphase nicht auf den Fragebogen zugegriffen hatten, qualifizierten sich für die CATI-Befragung. Davon verweigerten weitere 13 Personen die Teilnahme. Von den verbleibenden Personen waren für 3314 Telefonnummern verfügbar. Von diesen Personen schlossen 831 Befragte die Befragung vollständig ab (s. Tabelle 3).3 Tabelle 3: Anzahl in der verbleibenden Grundgesamtheit und Rücklauf während der CATI-Phase kein Fragebogenzugriff 3552 Verweigerung 13 verbleiben für CATI 3539 Telefonnummern verfügbar 3314 Ausfälle 2483 Teilnehmer 831 Damit ergibt sich eine Responserate von 34,2 %. Die Stichprobe wurde für die Auswertung weiter reduziert. Dies geschah anhand der Angabe der Befragten zur Arbeit mit empirischen Daten, anhand ihrer Position4 und wenn eine nichtsozialwissenschaftliche Fachrichtung angegeben wurde oder die Angabe zur Fachrichtung fehlte (s. Tabelle 4). 3 Die Rücklaufzahlen weichen vom Forsa-Abschlussbericht ab. 4 Ausgeschlossen wurden Referenten und Mitarbeiter im Wissenschaftsmanagement und PR, Arbeitslose und Selbständige Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 18 12 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 4: Anzahl in der Nettostichprobe und Ausschluss von der Analyse Teilnehmer 1847 Arbeitet nicht mit empirischen Daten 120 Position nicht als Zielgruppe definiert 14 Fachrichtung nicht als Zielgruppe definiert 22 Finale Stichprobe 1691 Von den 1691 in diesem Bericht betrachteten Befragten haben 915 online geantwortet, 44 haben online geantwortet, nachdem sie durch die CATI-Befragung an die Erhebung erinnert wurden und 732 haben in der CATI-Befragung geantwortet. 1.6 Abweichungen zur Grundgesamtheit Um mögliche Verzerrungen in der Befragung durch das Antwortverhalten aufzudecken, werden, für die Merkmale, für die es möglich ist, die Randverteilungen in der Nettostichprobe und der Ausgangsadressdatenbank betrachtet (s. Tabelle 5). Dabei kann allerdings nicht berücksichtigt werden, ob die Aufforderung zur Teilnahme nicht zustellbar war, ob die Nichtteilnehmer(innen) nicht Teil der Stichprobe waren oder ob sie tatsächlich die Teilnahme verweigert haben. Tabelle 5: Anteile in der Adressdatenbank und in der Nettostichprobe, in % Merkmal Prozent in Adressdatenbank Prozent in Nettostichprobe Geschlecht männlich 53,5 55,1 weiblich 46,5 44,9 Fachrichtung Soziologie o.ä. 36,7 41,5 Politikwissenschaft 33,5 30,0 anderes 1,3 - Nicht angegeben 29,7 28,5 Institution Universität 70,1 71,6 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 29,9 28,4 Es lassen sich keine großen Verzerrungen zwischen der Adressdatenbank und der Nettostichprobe erkennen. Die größte Abweichung von 4,8 Prozentpunkten besteht bei der Fachrichtung. Es haben im Vergleich zur recherchierten Adressdatenbank überproportional viele Forschende der Soziologie an der Umfrage teilgenommen, dafür weniger Politikwissenschaftler(inne)n und Forschende in anderen Fachrichtungen . Die Nettostichprobe kann damit als repräsentativ für die recherchierte Adressdatenbank gelten. 19 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 13 1.7 Stichprobenbeschreibung Unter den 1691 Befragten besteht die Mehrheit aus wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (81,3 %). Zu den wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n zählen alle im Mittelbau tätigen Wissenschaftler(innen) (z.B. Doktorand(inn)en, Postdoktorand(inn)en, Habilitand(inn)en, Stipendiat(inn)en, geprüfte wissenschaftliche Hilfskräfte). Weiterhin kommt die Mehrheit der Befragten aus dem Fachbereich Soziologie (48,2 %). Zu den anderen Sozialwissenschaften (16,9 %) wurden z.B. Psychologie, Pädagogik, Erziehungswissenschaften , Statistik, Umfragemethoden, Wirtschaftswissenschaften zugeordnet. Die Mehrheit der Befragten ist an Universitäten beschäftigt (71,6 %). 43,0 % der Befragten arbeiten mit quantitativen Daten. Alter und Beschäftigungsdauer wurden nicht erhoben. In Tabelle 6 sind die Fallzahlen und Anteile nach Geschlecht sowie nach Position, Institution, Fachrichtung und Orientierung aufgelistet . Tabelle 6: Anzahl und Anteile (in %) nach Geschlecht und nach Position, Institution, Fachrichtung und Orientierung Weiblich Männlich Gesamt (N=1691) nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 93 224 317 29,4 % 70,7 % Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 666 708 1374 48,5 % 51,5 % nach Fachrichtung Soziologie 382 433 815 46,9 % 53,1 % Politikwissenschaft 218 373 591 36,9 % 63,1 % Andere Sozialwissenschaften 159 126 285 55,8 % 44,2 % nach Institution Universität 482 728 1210 39,8 % 60,2 % Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 277 204 481 57,6 % 42,4 % nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 315 418 733 43,0 % 57,0 % Vorwiegend qualitativ 287 273 560 51,3 % 48,8 % Sowohl als auch 157 240 397 39,5 % 60,5 % Insgesamt gibt es mehr männliche Professor(inn)en als weibliche. Unter den wissenschaftlichen Mitarbeitern ist das Geschlechterverhältnis etwas ausgeglichener. In den Politikwissenschaften ist der Anteil von Frauen am geringsten. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 20 14 GESIS Papers 2017|11 2 Wie bekannt ist GESIS? GESIS ist innerhalb der Zielgruppe sehr stark bekannt. Lediglich 4,7 % (79 von 1691 Personen) gaben an, GESIS nicht zu kennen. Unter den befragten Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) ist GESIS zu 97,8 % bekannt und unter den befragten wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n zu 94,8 %. In der Soziologie liegt der Bekanntheitsgrad mit 98,0 % geringfügig höher als in der Politikwissenschaft (95,1 %). In den anderen Sozialwissenschaften ist der Bekanntheitsgrad mit 88,1 % am geringsten. Auch in außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist GESIS mit einem Anteil von 91,1 % der Befragten etwas weniger bekannt als an Universitäten (97,0 %). Die Bekanntheit von GESIS ist über die unterschiedlichen Forschungsorientierungen durchgehend hoch. 97,3 % der vorwiegend quantitativ Forschenden kennen GESIS, 93,6 % der vorwiegend qualitativ Forschenden und 94,2 % der sowohl qualitativ als auch quantitativ Forschenden kennen GESIS. Interessanterweise gibt es einige Angebote von GESIS, die bei Personen bekannt sind, die das Institut GESIS nicht kennen. Das sind beispielsweise die Online-Informationsangebote und einige Datensätze. Angebote, die eng mit dem Institut GESIS in Verbindung stehen, wie z.B. die GESIS-Trainings und die Archivierung von Daten, sind bei Befragten, die GESIS nicht kennen, ebenfalls größtenteils unbekannt. In 2009 wurde nicht nach der Bekanntheit von GESIS gefragt, sodass an dieser Stelle kein Vergleich zu früheren Daten gezogen werden kann. 21 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 15 3 Bekanntheit und Nutzung der GESIS-Angebote Information zur Bekanntheit sowie Nutzung der GESIS-Angebote sind von zentralem Interesse, wenn es um die Frage geht, ob und inwieweit die angebotenen Dienstleistungen für die Arbeit innerhalb der sozialwissenschaftlichen Profession relevant sind. Im Folgenden werden die Top und Bottom 10 für diese Indikatoren für alle GESIS-Angebote betrachtet. 3.1 Bekanntheit der GESIS-Angebote Die zehn bekanntesten GESIS-Angebote sind in Abbildung 1 dargestellt. Dazu gehören in erster Linie die Umfrageprogramme Allgemeine Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) mit einem Anteil von 82,7 %, Eurobarometer (81,7 %), Politbarometer (80,4 %), European Value Studies (EVS, 55,6 %) und das International Social Survey Programme (ISSP, 50,3 %). Für diese Datenangebote ist GESIS der einzige Anbieter und die Umfrageprogramme laufen bereits sehr lange. Dadurch ist zum einen durch die lange Tradition eine hohe Bekanntheit gegeben, zum anderen bietet die breite Datenbasis über mehrere Jahre hinweg sehr vielfältige Analysemöglichkeiten. Ebenfalls stark vertreten unter den Top 10 sind die GESIS-Training-Programme. Auch diese blicken teilweise auf eine lange Tradition zurück und haben einen guten Ruf, sodass sie von Nutzern häufig weiterempfohlen und damit bekannt gemacht werden. Sowiport, in der Bekanntheit an vierter Stelle (61,8 %), existiert seit 10 Jahren und ist damit in dieser Auszählung ein vergleichsweise junges Angebot. Nach der Einführung gab es eine starke Werbung für sowiport und regelmäßige Schulungen, in den letzten Jahren jedoch nicht mehr. Dennoch ist die Nutzung weiterhin konstant hoch. Viele Forschende kennen sowiport wahrscheinlich durch die Literatursuche , indem sie von einer Websuche auf sowiport geleitet werden. Viele nutzen dann sowiport eventuell für ihre Literatursuche weiter. Anmerkung: Angebote nach Bekanntheit absteigend sortiert. Abbildung 1: Die 10 bekanntesten Angebote von GESIS 83 82 80 62 56 54 50 50 43 42 0 20 40 60 80 100 % Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 22 16 GESIS Papers 2017|11 Unter den 10 GESIS-Angeboten, die am wenigsten bekannt sind, sind mit datorium, GESIS Survey Guidelines , PIAAC und GESIS Panel einerseits sehr junge Angebote vertreten (s. Abbildung 2). Weiterhin sind die Datenrecherchetools HISTAT, MISSY, ZACAT und der Datenbestandskatalog (DBK) eher unbekannt . MISSY, ZACAT und DBK werden allerdings häufig genutzt, wahrscheinlich ohne dass dies den Nutzern bewusst ist (s. Abschnitt 6). Ebenfalls eher unbekannt sind die Comparative Studies of Electoral Systems (CSES) und das Angebot von kognitiven Pretests, da dies sehr spezielle Angebote für eine vergleichsweise kleine Gruppe sind. Die geringe Bekanntheit des Datenbereitstellungstools datorium könnte darin begründet sein, dass das Angebot noch recht neu und die Replikationskultur und die damit verbundene Bereitschaft zur Bereitstellung von Daten noch nicht stark ausgeprägt sind. Anmerkung: Angebote nach Bekanntheit aufsteigend sortiert. Abbildung 2: Die 10 am wenigsten bekannten Angebote von GESIS 3.2 Nutzung der GESIS-Angebote Die Liste der 10 am häufigsten genutzten GESIS-Angebote unterscheidet sich größtenteils von den Top-10 der bekanntesten Angebote. Diese Unterschiede ergeben sich jedoch in erster Linie aus der unterschiedlichen Intensität in der Nutzung und somit einer eingeschränkten Vergleichbarkeit der Angebote. So werden Rechercheangebote und Zeitschriften häufiger in der täglichen Arbeit genutzt, als beispielsweise Datensätze, die eher unregelmäßig zu Analysezwecken verwendet werden, sowie Weiterbildungen die nur vereinzelt bei Bedarf wahrgenommen werden, nichtsdestotrotz einen ebenso wichtigen Zweck erfüllen. Methods, data, analysis (mda) wird mit einem Anteil von 78,8 % der Befragten, die die Zeitschrift kennen , am häufigsten genutzt. Zudem sind mit dem Informationsdienst Soziale Indikatoren (ISI) und Historical Social Research (HSR) weitere Zeitschriften unter den Top 10. Bemerkenswert ist, dass sowiport sowohl zu den 10 bekanntesten (61,8 % der Befragten kennen es) als auch zu den 10 am häufigsten genutzten Angeboten zählt (64,5 % der Befragten, die sowiport kennen, nutzen es). Weiterhin unter den Top 10 vertreten sind die weiteren Online-Informationsangebote SSOAR und SOFISwiki, 24 22 21 19 19 18 18 16 15 13 0 20 40 60 80 100 % 23 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 17 sowie die Datenrecherchetools ZACAT, DBK und MISSY. Diese Tools sind hinsichtlich ihrer Bekanntheit in den Bottom 10 zu finden. Die Forschenden, die diese Tools jedoch kennen, nutzen diese sehr häufig. Weiterhin gehört mit ZIS, eine Datenbank zu Items und Skalen, zu den Top 10 der meist genutzten Angebote (s. Abbildung 3). Diese Top 10 bestätigt die Vermutung, dass Angebote, die der Informationsfindung dienen, wie Zeitschriften und Rechercheangebote am häufigsten genutzt werden. Anmerkung: Angebote nach Nutzungsgrad absteigend sortiert. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Abbildung 3: Die 10 am häufigsten genutzten Angebote von GESIS Die GESIS-Trainings, die zu den bekanntesten Angeboten von GESIS zählen, sind gleichzeitig unter den 10 am wenigsten genutzten Angeboten. Dies liegt daran, dass Workshops und Summer Schools vergleichsweise sehr viel weniger häufig besucht werden, da dies zeitaufwendig ist, als beispielsweise Rechercheangebote genutzt werden. Zudem haben die GESIS-Trainings bereits eine sehr lange Tradition , sodass diese auch vielen älteren Forschenden bekannt sind und diese nun jüngeren Forschenden weiterempfehlen. PIAAC, GESIS-Panel, kognitive Pretests und datorium sind wenig bekannte Angebote, die gleichzeitig wenig genutzt werden. Hier könnte eine verstärkte Werbung für diese Angebote, dazu beitragen, dass sich diese Situation verbessert. Das Politbarometer ist wiederum eines der bekanntesten GESIS-Angebote, scheint jedoch für die befragten Forschenden wenig attraktiv zu sein, da es sich eher am aktuellen Tagesgeschehen orientiert und daher eher wenig genutzt wird (s. Abbildung 4). 79 76 67 65 63 63 60 49 49 43 0 20 40 60 80 100 % Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 24 18 GESIS Papers 2017|11 Anmerkung: Angebote nach Nutzungsgrad aufsteigend sortiert. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Abbildung 4: Die 10 am wenigsten genutzten Angebote von GESIS 21 21 20 17 14 12 11 10 9 8 0 20 40 60 80 100 % 25 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 19 4 Online-Informationsangebote 4.1 Bekanntheit und Nutzung Unter den Online-Informationsangeboten von GESIS ist sowiport mit einem Anteil von 61,8 % der Befragten, die angeben, dieses Angebot zu kennen, das bekannteste Angebot dieser Gruppe. Mit diesem Wert landet sowiport auch unter den Top 10 der bekanntesten GESIS-Angebote (s. Abschnitt 3.1). SSOAR und SOFISwiki folgen mit Anteilen von 38,7 % bzw. 34,7 % und liegen damit im Mittelfeld aller GESIS-Angebote. Von allen Befragten nutzten 40,1 % sowiport in den letzten fünf Jahren. Das entspricht 64,9 % und damit mehr als die Hälfte der Befragten, die das Angebot kennen. Bei einem Bekanntheitsgrad von 38,7 % für SSOAR nutzten es 26,3 % aller Befragten in den letzten fünf Jahren und damit 67,9 % der Befragten, denen das Angebot bekannt ist. SOFISwiki wird von rund der Hälfte (50,0 %) der Befragten genutzt, die dieses Angebot kennen. Bei einem Bekanntheitsgrad von 34,7 % entspricht dies einer Nutzeranteil von 17,3 % aller Befragten in den letzten fünf Jahren. In Abbildung 5 sind Nutzung und Bekanntheit dieser drei Online-Informationsangebote dargestellt. Anmerkung: Dargestellt sind Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote in der Gesamtstichprobe. Abbildung 5: Bekanntheit und Nutzung von Online-Informationsangeboten von GESIS Die Portale sowiport und SSOAR sind unter Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) ähnlich bekannt wie unter wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (Tabelle 7). Die Bekanntheit des Forschungsinformationssystems SOFISwiki unterscheidet sich hingegen stark nach Position der Befragten. 47,0 % der Professor (inn)en und Institutsleiter(innen) kennen SOFISwiki, jedoch nur 31,8 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n. Dies ist nicht überraschend, da insbesondere Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) sowie fortgeschrittene wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n, die eigene Forschungsprojekte leiten, hier ihre Forschungsprojekte veröffentlichen. Hinsichtlich der Fachrichtung fällt auf, dass SSOAR bei Forschenden der Politikwissenschaften mit einem Anteil von 28,8 % vergleichsweise unbe- 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 sowiport SSOAR SOFISwiki % ja, genutzt ja, kenne ich Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 26 20 GESIS Papers 2017|11 kannt ist. Das könnte daran liegen, dass sich diese Forschenden weniger gut repräsentiert sehen, zumal es auch einen breiten Forschungsbereich in den Politikwissenschaften gibt, in dem nicht empirisch geforscht wird. In der Tat weist SSOAR auch weniger politikwissenschaftliche Artikel als soziologische Artikel auf.5 In Universtäten sind die Online-Informationsangebote bekannter als in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Über die Forschungsorientierung, also ob vorwiegend quantitativ, vorwiegend qualitativ oder sowohl als auch geforscht wird, zeigen sich keine großen Unterschiede hinsichtlich der Bekanntheit der Online-Informationsangebote von GESIS. Tabelle 7: Bekanntheit von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen sowiport SSOAR SOFISwiki nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 64,4 % 39,8 % 47,0 % 204 126 149 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 61,2 % 38,5 % 31,8 % 841 529 437 nach Fachrichtung Soziologie 72,4 % 52,4 % 38,8 % 590 427 316 Politikwissenschaft 60,1 % 28,8 % 35,5 % 355 170 210 Andere Sozialwissenschaften 35,1 % 20,4 % 21,1 % 100 58 60 nach Institution Universität 66,7 % 42,8 % 39,1 % 807 518 473 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 49,5 % 28,5 % 23,5 % 238 137 113 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 61,1 % 38,3 % 33,8 % 448 281 248 Vorwiegend qualitativ 62,1 % 40,9 % 33,9 % 348 229 190 Sowohl als auch 62,7 % 36,3 % 37,0 % 249 144 147 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 204 Professor (inn)en sowiport, das entsprechen 64,4 % aller befragten Professor(inn)en. Interessanterweise überwiegen die wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n bei der Nutzung aller drei Online-Informationsangebote bei GESIS. Das gilt auch für SOFISwiki, das von 53,6 % der wissenschaft- 5 Eine einfache Fachbereichssuche in SSOAR ergibt 12629 Treffer für Soziologie und 9686 Treffer für Politikwissenschaft (Stand 14.02.2017). 27 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 21 lichen Mitarbeiter(inne)n, die es kennen, genutzt wird, im Gegensatz zu 39,6 % der Professor(inn)en und Institutsleiter(innen), die SOFISwiki kennen (Tabelle 8). Jedoch ist SOFISwiki unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n weniger bekannt (Tabelle 7). Eine mögliche Erklärung hierfür könnte sein, dass das Portal in dieser Befragtengruppe zur Informationsbeschaffung und zum -austausch genutzt wird und diese Nutzung häufiger auftritt als der Eintrag eines Projekts in die Datenbank durch Forschende mit eigenen Projekten. Die Nutzung von SSOAR und sowiport ist in Universitäten höher als in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. In der Gruppe der vorwiegend qualitativ Forschenden sind die Anteile der Personen, die das jeweilige Portal nutzen jeweils höher als unter vorwiegend quantitativ Forschenden und Befragten, die sowohl quantitativ als auch qualitativ forschen. Eine Ausnahme bildet hier sowiport, das von allen drei Gruppen gleichermaßen viel genutzt wird. Dabei wird deutlich, dass GESIS insbesondere mit seinen Online-Informationsangeboten auch qualitativ Forschende anspricht . Tabelle 8: Nutzung von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen sowiport SSOAR SOFISwiki nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 57,8 % 53,2 % 39,6 % 118 67 59 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 66,6 % 71,5 % 53,6 % 560 378 234 nach Fachrichtung Soziologie 70,7 % 73,8 % 56,3 % 417 315 178 Politikwissenschaft 58,6 % 57,1 % 44,8 % 208 97 94 Andere Sozialwissenschaften 53,0 % 56,9 % 35,0 % 53 33 21 nach Institution Universität 66,9 % 71,2 % 50,7 % 540 369 240 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 58,0 % 55,5 % 46,9 % 138 76 53 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 64,5 % 63,7 % 43,2 % 289 179 107 Vorwiegend qualitativ 68,4 % 77,3 % 60,0 % 238 177 114 Sowohl als auch 60,6 % 61,8 % 49,0 % 151 89 72 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel nutzen 118 Professor (inn)en sowiport, das entsprechen 57,8 % aller befragten Professor(inn)en. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 28 22 GESIS Papers 2017|11 Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Z.B nutzen 118 Professor(inn)en sowiport, das entsprechen 57,8 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. 4.2 Bedeutung und Weiterempfehlung Die Bedeutung der Online-Recherche-Angebote bei GESIS für die eigene Arbeit bewerten die Nutzer der Angebote mit einem mittleren Wert von 2,9 für sowiport, 3,0 für SSOAR und 2,7 für SOFISwiki. Damit liegen die Bewertungen für diese Angebote nahe der Mittelkategorie 3 und weisen eine recht hohe Streuung von circa 1 auf. SOFISwiki liegt dabei etwas unter der Mittelkategorie mit einer etwas geringeren Streuung (s. Abbildung 6). Abbildung 6: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Online-Informationsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit Die Weiterempfehlungsbereitschaft für diese Angebote liegen nah beieinander, zwischen 3,7 (SOFISwiki ) und 3,9 (SSOAR). Diese Bewertungen haben ebenfalls hohe Streuungen (s. Abbildung 7). 1 2 3 4 5 sowiport SSOAR SOFISwiki 29 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 23 Abbildung 7: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Online-Informationsangeboten von GESIS Wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n schätzen die Bedeutung von SSOAR mit einem mittleren Wert von 3,1 höher ein als Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) (2,6; d = 0,5). Hierbei überwiegen die wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n ebenfalls in der Nutzung dieser Angebote (s. Abschnitt 4.1). Es kann vermutet werden, dass in der Regel jüngere wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) eher an Open- Access-Publikationen interessiert sind.6 Soziolog(inn)en beurteilen die Bedeutung von sowiport leicht höher als Politikwissenschaftler(innen) und Forschende anderer Sozialwissenschaften. Für vorwiegend quantitativ Forschende ist die Bedeutung leicht höher (3,1) als für vorwiegend qualitativ Forschende (2,9; s. Tabelle 9). 6 Auch die SSOAR Webumfrage 2013 ergab, dass die Nutzer(innen) von SSOAR eher jünger sind (zwischen 20 und 29 Jahre). 1 2 3 4 5 sowiport SSOAR SOFISwiki Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 30 24 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 9: Bedeutung von Online-Informationsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen sowiport SSOAR SOFISwiki nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 2,8 2,6 2,6 (1,1) (1,1) (1,1) Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 3,0 3,1 2,8 (1,1) (1,1) (0,9) nach Fachrichtung Soziologie 3,1 3,1 2,8 (1,1) (1,1) (1,0) Politikwissenschaft 2,7 2,8 2,6 (1,1) (1,0) (0,9) Andere Sozialwissenschaften 2,9 3,0 2,9 (1,2) (1,0) (0,9) nach Institution Universität 3,0 3,0 2,7 (1,1) (1,1) (0,9) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 3,0 3,2 2,9 (1,1) (0,9) (1,0) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 3,1 3,1 2,9 (1,1) (1,1) (0,9) Vorwiegend qualitativ 2,9 2,9 2,6 (1,1) (1,1) (0,9) Sowohl als auch 3,0 3,0 2,8 (1,1) (1,1) (1,0) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Hinsichtlich der Weiterempfehlungsbereitschaft gibt es für die Online-Informationsangebote kaum Unterschiede über die Befragten hinweg. Lediglich SSOAR wird von wissenschaftlichen Mitarbeiter (inne)n etwas eher weiterempfohlen (3,9) als von Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) (3,6; d = 0,3) und sowiport wird von Soziolog(inn)en etwas häufiger weiterempfohlen als von Politikwissenschaftler (inne)n (s. Tabelle 10). 31 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 25 Tabelle 10: Weiterempfehlung von Online-Informationsangeboten von GESIS nach Subgruppen sowiport SSOAR SOFISwiki nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 3,7 3,6 3,6 (1,1) (1,1) (1,1) Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 3,8 3,9 3,7 (1,0) (1,0) (0,9) nach Fachrichtung Soziologie 3,9 3,9 3,8 (1,0) (1,0) (1,0) Politikwissenschaft 3,6 3,7 3,7 (1,0) (1,1) (1,0) Andere Sozialwissenschaften 3,8 4,0 3,8 (1,1) (0,9) (0,8) nach Institution Universität 3,8 3,8 3,7 (1,0) (1,1) (1,0) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 3,8 4,1 3,8 (1,0) (0,9) (0,8) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 3,9 3,9 3,8 (1,0) (1,0) (0,9) Vorwiegend qualitativ 3,7 3,8 3,6 (1,1) (1,1) (1,0) Sowohl als auch 3,8 4,0 3,8 (1,1) (1,0) (1,1) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 32 26 GESIS Papers 2017|11 5 Nationale und internationale Umfrageprogramme 5.1 Bekanntheit und Nutzung Einige der nationalen und internationalen Umfrageprogramme gehören zu den bekanntesten GESIS- Angeboten (s. Abschnitt 3.1). Am bekanntesten und gleichzeitig das bekannteste Angebot bei GESIS ist dabei der ALLBUS mit einem Anteil von 82,7 % der Befragten, die angeben, dass sie das Angebot kennen . Gefolgt wird der ALLBUS vom Eurobarometer (81,7 %) und dem Politbarometer (80,4 %). Diese bilden mit dem ALLBUS die Top 3 der GESIS-Angebote mit einem Bekanntheitsgrad von über 80 %. Darauf folgen mit einem Anteil von 55,6 % die European Value Study (EVS) und mit 50,3 % das International Social Survey Programme (ISSP). Diese Anteile sind zwar um rund 30 Prozentpunkte niedriger als die Top-3-Angebote, landen aber ebenfalls unter den Top 10 der bekanntesten Angebote. Vergleichsweise abgeschlagen sind die German Longitudinal Election Study (GLES) mit 29,0 %, das Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC, 20,9 %) und die Comparative Study of Electoral Systems (CSES, 17,7 %), bei denen es sich um eher spezifische Studien handelt. Zwei dieser Studien (PIAAC und CSES) gehören zu den eher unbekannten GESIS-Angeboten in den Bottom 10 (s. Abschnitt 3.1). Der ALLBUS weist auf der Spitzenposition der Bekanntheit einen Nutzungsgrad von 42,9 % unter denen , denen der ALLBUS bekannt ist, bzw. von 35,5 % unter allen Befragten auf. Ähnlich hoch sind diese Zahlen für das Eurobarometer mit einem Anteil von 38,7 % unter denen, denen er bekannt ist, und 31,6 % unter allen Befragten. Das Politbarometer wird zu 21,5 % der Befragten, die es kennen genutzt und zu 17,3 % aller Befragten. EVS und ISSSP werden zu 31,9 % bzw. 35,6 % der Befragten, die das Angebot kennen genutzt. Unter allen Befragten entspricht dies Anteilen von 17,7 % bzw. zu 17,9 %. Die aufgrund ihrer spezifischen Ausrichtung weniger bekannten Angebote GLES, PIAAC und CSES werden zu 32,6 %, 11,6 % bzw. 31,4 % der Befragten, die die jeweiligen Datenprogramme kennen , genutzt. Bezogen auf alle Befragten beträgt der Nutzungsgrad 9,5 %, 2,4 % bzw. 5,6 % (s. Abbildung 8). Ein interessanter Befund ist, dass das Politbarometer, sicherlich aus den Medien, sehr bekannt ist. Andere Wahlstudien hingegen, wie GLES und CSES, werden von denen, die die Studien kennen, stärker genutzt. Dies kann mit dem höheren Informationsgehalt dieser Studien für wissenschaftliche Fragestellungen begründet werden, der die letzteren beiden Studien für Forschende interessant macht, während das Politbarometer für das aktuelle Tagesgeschehen relevant ist. Eine Schlussfolgerung könnte daher sein, dass durch eine Steigerung der Bekanntheit von GLES und CSES sich auch die Nutzerzahlen erhöhen ließen. 33 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 27 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote in der Gesamtstichprobe. Abbildung 8: Bekanntheit und Nutzung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS Die Datensätze der nationalen und internationalen Umfrageprogramme sind bei Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) in der Regel häufiger bekannt (Tabelle 11). Die Bekanntheit nach Fachrichtung richtet sich stark nach der Ausrichtung der Studie. Umfrageprogramme mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt sind unter den Soziologen bekannter, Wahlstudien hingegen in der Politikwissenschaft. PIAAC ist das einzige Umfrageprogramm, das, durch einen gleichermaßen starken wirtschaftswissenschaftlichen Fokus, bei Soziolog(inn)en und bei Forschenden anderer Sozialwissenschaften ähnlich bekannt ist. Alle Umfrageprogramme sind unter Forschenden in Universitäten bekannter als in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Unter vorwiegend qualitativ Forschenden sind fast alle Umfrageprogramme erwartungsgemäß weniger bekannt als unter vorwiegend quantitativ Forschenden. Eine Ausnahme bildet hier das Politbarometer, das 81,6 % der vorwiegend qualitativ Forschenden kennen, im Gegensatz zu 76,8 % der vorwiegend quantitativ Forschenden. Der Bekanntheitsgrad unter den Forschende, die sowohl qualitativ als auch quantitativ forschen, liegt in den meisten Fällen zwischen dem der qualitativ und der quantitativ Forschenden. Auch hier bildet das Politbarometer wieder eine Ausnahme, dass in dieser Gruppe mit 85,1 % bekannter ist als in den beiden übrigen Gruppen. Die starke Bekanntheit des Politbarometers auch unter qualitativ Forschenden könnte in der starken Verbreitung über das Fernsehen sowie durch Berichte, die zum Politbarometer veröffentlicht werden. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % ja, genutzt ja, kenne ich Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 34 28 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 11: Bekanntheit von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ALLBUS Euro-barom. Politbarom . EVS ISSP GLES PIAAC CSES nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 86,8 % 90,2 % 83,9 % 7,0 % 61,2 % 38,2 % 24,9 % 25,6 % 275 286 266 225 194 121 79 81 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 81,7 % 79,7 % 79,6 % 52,1 % 47,8 % 26,9 % 20,0 % 15,9 % 1123 1095 1093 716 657 370 275 218 nach Fachrichtung Soziologie 92,4 % 81,6 % 76,3 % 60,4 % 61,5 % 23,8 % 28,7 % 8,7 % 753 665 622 492 501 194 234 71 Politikwissenschaft 79,4 % 95,4 % 94,1 % 60,1 % 46,4 % 45,2 % 7,3 % 36, 9 % 469 564 556 355 274 267 43 218 Andere Sozialwissenschaften 61,8 % 53,3 % 63,5 % 33,0 % 26,7 % 10,5 % 27,0 % 3,5 % 176 152 181 94 76 30 77 10 nach Institution Universität 87,6 % 87,3 % 85,5 % 61,7 % 55,9 % 34,8 % 16,0 % 21,4 % 1060 1056 1035 747 676 421 193 259 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 70,3 % 67,6 % 67,4 % 40,3 % 36,4 % 14,6 % 33,5 % 8,3 % 338 325 324 194 175 70 161 40 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 91,1 % 83,6 % 76,8 % 68,4 % 68,4 % 42,0 % 36,6 % 22, 8 % 668 613 563 501 501 308 268 167 Vorwiegend qualitativ 71,4 % 77,3 % 81,6 % 38,6 % 30,5 % 13,0 % 6,4 % 7,9 % 400 433 457 216 171 73 36 44 Sowohl als auch 82,9 % 84,1 % 85,1 % 56,2 % 44,8 % 27,5 % 12,6 % 22,2 % 329 334 338 223 178 109 50 88 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 275 Professor (inn)en ALLBUS, das entsprechen 86,8 % aller befragten Professor(inn)en. ALLBUS, Eurobarometer, EVS, ISSP und das Politbarometer sind bei Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) nicht nur bekannter als bei wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n, sie werden von ihnen auch häufiger genutzt (Tabelle 12). Dies könnte darauf hinweisen, dass diese Angebote insbesondere von Professor(inn)en auch in der Lehre häufig verwendet werden. Dadurch werden diese Daten auch unter Student(inn)en bekannt gemacht, was ebenfalls die hohe Bekanntheit der seit vielen Jahren durchgeführten Studien erklärt. Wie bei der Bekanntheit richtet sich auch die Nutzung nach Fachrichtung stark nach der Ausrichtung der Studie. Umfrageprogramme mit sozialwissenschaftlichem Schwerpunkt werden von Soziolog(inn)en häufiger genutzt, Wahlstudien hingegen von den Politikwissenschaftler (inne)n. PIAAC wird ebenfalls von Soziolog(inn)en und Forschenden anderer Sozialwissenschaften in ähnlichem Umfang genutzt. Forschende an Universitäten nutzen die Umfrageprogramme häufiger, mit Ausnahme von PIAAC, das in beiden Institutionstypen gleichermaßen genutzt wird. Vorwiegend quantitativ Forschende nutzen erwartungsgemäß die Umfrageprogramme häufiger. Hier ist der Eurobarometer eine Ausnahme, den Forschende, die sowohl quantitativ als auch quantitativ arbei- 35 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 29 ten am häufigsten (46,4 %) nutzen. Vorwiegend quantitativ und vorwiegend qualitativ Forschende haben hier einen ähnlichen Nutzungsgrad von 36,5 % bzw. 35,8 %. Tabelle 12: Nutzung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ALLBUS Euro-barom. Politbarom . EVS ISSP GLES PIAAC CSES nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) 45,5 % 48,6 % 25,2 % 28,4 % 40,7 % 30,6 % 13,9 % 29,6 % 125 139 67 64 79 37 11 24 Wissenschaftliche Mitarbeiter (innen) 42,3 % 36,1 % 20,6 % 33,0 % 34,1 % 33,2 % 10,9 % 32,1 % 475 395 225 236 224 123 30 70 nach Fachrichtung Soziologie 49,7 % 28,9 % 13,0 % 29,7 % 40,3 % 14,4 % 11,1 % 11,3 % 374 192 81 146 202 28 26 8 Politikwissenschaft 38,0 % 55,1 % 34,4 % 36,1 % 30,7 % 47,6 % 9,3 % 39, 5 % 178 311 191 128 84 127 4 86 Andere Sozialwissenschaften 27,3 % 20,4 % 11,1 % 27,7 % 22,4 % 16,7 % 14,3 % 0 % 48 31 20 26 17 5 11 0 nach Institution Universität 48,0 % 44,2 % 25,9 % 33,9 % 38,6 % 34,7 % 10,4 % 30,9 % 509 467 268 253 261 146 20 80 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 26,9 % 20,6 % 7,4 % 24,23 % 24,0 % 20,0 % 13,0 % 35,0 % 91 67 24 47 42 14 21 14 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 54,5 % 36,5 % 23,1 % 36,5 % 43,5 % 36,7 % 10,8 % 37,7 % 364 224 130 183 218 113 29 63 Vorwiegend qualitativ 25,0 % 35,8 % 16,6 % 21,8 % 14,6 % 15,1 % 8,3 % 9,1 % 100 155 76 47 25 11 3 4 Sowohl als auch 41,3 % 46,4 % 25,4 % 31,4 % 33,7 % 33,0 % 18,0 % 30,7 % 136 155 86 70 60 36 9 27 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Zum Beispiel nutzen 125 Professor(inn)en ALLBUS, das entsprechen 45,5 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. 5.2 Bedeutung und Weiterempfehlung Von den Umfrageprogrammen wird die GLES von den Nutzern als am bedeutendsten für die eigene Arbeit eingeschätzt (s. Abbildung 9). Mit einem Mittelwert von 3,9 liegt sie vor CSES (3,7) und ISSP (3,5). Insbesondere bei diesen drei Studien sagten über die Hälfte der Befragten, dass diese Umfrageprogramme eher wichtig oder sehr wichtig für ihre Arbeit sind. Bei GLES sagten dies 65,5 % (Abbildung A3.1), bei CSES 62,7 % (Abbildung A3.2) und bei ISSP 52,5 % (Abbildung A3.3). ALLBUS, EVS und PIAAC liegen in ihrer Bedeutung mit einer mittleren Bewertung von 3,3 gleich auf. Die Umfragepro- Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 36 30 GESIS Papers 2017|11 gramme mit der geringsten Bedeutung für die Arbeit der Befragten sind das Eurobarometer (3,1) und das Politbarometer (3,0). Abbildung 9: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS für die eigene Arbeit Die Bereitschaft zur Weiterempfehlung sind für die GLES (4,6), den ALLBUS (4,4) CSES und ISSP (jeweils 4,3) sehr hoch. Danach folgen die EVS mit einem Mittelwert von 4,1 sowie das Eurobarometer, das Politbarometer und PIAAC (jeweils 4,0, s. Abbildung 10). Abbildung 10: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS 1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 37 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 31 Hierbei fällt insbesondere auf, dass die Kategorie „Weiterempfehlung auf jeden Fall“ mit 71 % der Befragten bei GLES und 59 % der Befragten beim ALLBUS sehr häufig angekreuzt wurden (Abbildungen A3.4 und A3.5). Insbesondere von Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) wird die GLES mit im Mittel 4,2 als sehr bedeutend eingeschätzt im Gegensatz zu einem Mittelwert von 3,8 bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter (inne)n (d = 0,4). Auch beim ALLBUS (3,7 vs. 3,2) und ISSP (3,8 vs. 3,4) gibt es mittelgroße Unterschiede zwischen diesen beiden Gruppen (d = 0,4 bzw. d = 0,4). Die Bedeutung der GLES ist für Politikwissenschaftler am größten. Diese machen auch die größte Nutzergruppe aus, wobei die Fallzahlen für Forschende der Soziologie und anderer Sozialwissenschaftler hier sehr gering sind (s. Tabelle 12). Beim ALLBUS und ISSP fällt auf, dass Forschende an Universitäten die Bedeutung höher einschätzen als Forschende an außeruniversitären Forschungseinrichtungen (ALLBUS: 3,4 vs. 2,7; d = 0,5; ISSP: 3,6 vs. 3,1, d = 0,4). Dies könnte mit der höheren Bewertung durch Professor(inn)en in Verbindung stehen und darauf hinweisen, dass beide Datensätze häufig auch in der Lehre verwendet werden. Alle Umfrageprogramme haben erwartungsgemäß gemeinsam, dass ihre Bedeutung für die eigene Arbeit von vorwiegend quantitativ Forschenden höher beurteilt wird, als von vorwiegend qualitativ Forschenden (s. Tabelle 13). Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 38 32 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 13: Bedeutung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen ALLBUS Eurobarom . Politbarom . EVS ISSP GLES PIAAC CSES nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) 3,7 3,3 3,0 3,5 3,8 4,2 3,4 4,0 (1,2) (1,1) (1,2) (1,2) (1,1) (0,8) (1,4) (1,1) Wissenschaftliche Mitarbeiter (innen) 3,2 3,0 2,9 3,2 3,4 3,8 3,3 3,6 (1,3) (1,2) (1,2) (1,2) (1,2) (1,3) (1,4) (1,4) nach Fachrichtung Soziologie 3,3 3,1 2,8 3,5 3,6 3,2 3,5 2,5 (1,3) (1,2) (1,2) (1,2) (1,2) (1,3) (1,4) (1,4) Politikwissenschaft 3,4 3,1 3,1 3,1 3,5 4,1 2,5 3,8 (1,3) (1,2) (1,2) (1,2) (1,1) (1,1) (0,6) (1,2) Andere Sozialwissenschaften 2,4 2,8 2,4 3,0 2,6 2,6 3,3 0,0 (1,4) (1,1) (1,0) (1,1) (0,9) (1,5) (1,3) 0,0 nach Institution Universität 3,4 3,1 3,0 3,3 3,6 3,9 3,2 3,6 (1,3) (1,2) (1,2) (1,2) (1,2) (1,2) (1,4) (1,3) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 2,7 2,8 3,0 3,3 3,1 4,0 3,4 4,1 (1,3) (1,1) (1,2) (1,2) (1,3) (1,3) (1,4) (1,2) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 3,4 3,3 3,1 3,4 3,6 4,1 3,4 3,8 (1,3) (1,2) (1,2) (1,2) (1,2) (1,1) (1,5) (1,4) Vorwiegend qualitativ 2,8 2,7 2,5 2,7 3,3 3,0 2,7 2,3 (1,2) (1,2) (1,1) (1,3) (1,2) (1,1) (0,6) (1,0) Sowohl als auch 3,3 3,2 3,2 3,4 3,5 3,7 3,3 3,8 (1,2) (1,1) (1,2) (1,1) (1,2) (1,2) (1,1) (1,1) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Hinsichtlich der Weiterempfehlung sind die Subgruppen recht homogen. Es zeigen sich beim ALLBUS und bei ISSP, ähnlich der Bedeutung dieser beiden Angebote, eine höhere Bewertung durch Professor (inn)en und Institutsleiter(inne)n (ALLBUS: 4,6 vs. 4,3; d = 0,4; ISSP: 4,5 vs. 4,2; d = 0,3; s. Tabelle 14). Der ALLBUS wird zudem etwas häufiger von vorwiegend quantitativ Forschenden weiterempfohlen (4,5) als von vorwiegend qualitativ Forschenden (4,1). 39 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 33 Tabelle 14: Weiterempfehlung von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen von GESIS nach Subgruppen ALLBUS Euro-barom. Politbarom . EVS ISSP GLES PIAAC CSES nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) 4,6 4,1 4,2 4,3 4,5 4,7 3,9 4,6 (0,7) (1,0) (1,0) (1,0) (0,8) (0,6) (1,1) (0,7) Wissenschaftliche Mitarbeiter (innen) 4,3 4,0 3,9 4,1 4,2 4,5 4,1 4,2 (0,9) (1,0) (1,0) (0,9) (0,9) (0,8) (1,1) (1,0) nach Fachrichtung Soziologie 4,4 4 3,9 4,2 4,3 4,4 4 3,9 (0,8) (1,0) (1,0) (0,9) (0,8) (1,0) (1,2) (1,5) Politikwissenschaft 4,5 4,0 4,0 4,1 4,2 4,6 3 4,3 (0,8) (1,0) (1,0) (1,1) (0,9) (0,7) (1,4) (0,9) Andere Sozialwissenschaften 4,1 4,0 3,8 4,2 3,8 4,0 4,4 0,0 (0,9) (0,9) (1,0) (0,9) (1,1) (1,0) (0,7) 0,0 nach Institution Universität 4,4 4,0 4,0 4,2 4,3 4,6 4,0 4,3 (0,9) (1,0) (1,0) (1,0) (0,9) (0,8) (1,2) (1) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 4,3 4,1 3,7 4,0 4,0 4,6 4,0 4,4 (0,7) (0,8) (0,9) (0,8) (0,9) (0,8) (1,1) (0,6) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,5 3,9 4,0 4,2 4,3 4,7 4,1 4,4 (0,8) (1,1) (1,0) (0,9) (0,9) (0,6) (1,2) (0,9) Vorwiegend qualitativ 4,1 3,9 3,8 3,9 4,0 4,3 3,3 3,3 (1,0) (1,0) (1,0) (1,0) (0,7) (0,9) (0,6) (1,7) Sowohl als auch 4,4 4,1 4,2 4,3 4,2 4,3 3,9 4,3 (0,9) (0,9) (0,9) (1,0) (1,0) (1,0) (1,2) (1,0) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 40 34 GESIS Papers 2017|11 6 Datenrecherchetools 6.1 Bekanntheit und Nutzung Bezüglich der Datenrecherche wurden die Wissenschaftler(innen) gefragt, ob sie die GESIS-Angebote HISTAT, ZACAT, DBK und MISSY kennen. Generell gehören diese GESIS-weit zu den eher unbekannten Angeboten und landen damit in den Bottom 10 (s. Abschnitt 3.1). Unter den vier Angeboten ist der Datenbestandskatalog (DBK) mit einem Anteil von 24,1 % der Befragten, die angeben, dass sie das Angebot kennen, das bekannteste Angebot. Gefolgt wird der DBK von ZACAT (18,5 %), HISTAT7 (15,6 %) und MISSY (14,8 %). Diese Angebote werden jedoch von den Befragten, denen das Angebot bekannt ist, recht häufig genutzt. Der DBK wurde von 64,2 % der Befragten, die den DBK kennen, in den letzten fünf Jahren genutzt. Damit nutzen ihn 15,5 % aller Befragten. ZACAT weist mit 78,3 % einen sehr hohen Nutzeranteil unter denen auf, denen ZACAT bekannt ist. Von allen Befragten nutzen es 14,5 %. HISTAT wird von 39,2 % und MISSY von 44,6 % der Befragten genutzt, die das jeweilige Angebot kennen und zu 6,1 % bzw. 6,6 % unter allen Befragten (s. Abbildung 11). Anmerkung: Dargestellt sind Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote in der Gesamtstichprobe. Abbildung 11: Bekanntheit und Nutzung von Datenrecherchetools von GESIS Die Datenrecherchetools sind bei Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n besser bekannt, als unter wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (s. Tabelle 15). Unter den Befragten, die diese Angebote kennen, nutzen jedoch beide Befragtengruppen diese Tools ähnlich häufig (s. Tabelle 16). MISSY ist bei Forschenden der Soziologie bekannter als bei Politikwissenschaftler(inne)n (22,2 % vs. 7,6 %), was sich auch in der Nutzung wiederspiegelt. Es wird von 45,9 % der Soziolog(inn)en genutzt und zu 28,9 % der Politikwissenschaftler(inne)n, unter denen es bekannt ist. Die anderen Tools sind bei den Befragten beider Fachgruppen etwa gleich häufig bekannt und werden ungefähr gleich häufig genutzt. Eher 7 Historiker, eine wichtige Zielgruppe für HISTAT, wurden nicht explizit befragt. 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 DBK ZACAT HISTAT MISSY % ja, genutzt ja, kenne ich 41 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 35 wenig sind die Datenrecherchetools unter Forschenden in anderen Sozialwissenschaften bekannt, sodass hier die Nutzerzahlen nicht mehr aussagekräftig interpretiert werden können. In den Universitäten sind die Tools häufiger bekannt als in außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Eine Ausnahme bildet hier MISSY, das in beiden Institutionstypen gleichermaßen bekannt ist. MISSY wird in außeruniversitären Forschungseinrichtungen häufiger genutzt als in Universitäten (59,5 % vs. 38,4 %). Bei vorwiegend quantitativ Forschenden sind die Datenrecherchetools erwartungsgemäß häufiger bekannt als bei vorwiegend qualitativ Forschenden und werden von den vorwiegend quantitativ Forschenden auch häufiger genutzt. Lediglich HISTAT wird von vorwiegend quantitativ und vorwiegend qualitativ Forschenden gleichermaßen häufig genutzt (36,9 % vs. 36,0 %). Tabelle 15: Bekanntheit von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen DBK ZACAT HISTAT MISSY nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 31,2 % 24,3 % 21,8 % 18,3 % 99 77 69 58 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 22,5 % 17,2 % 14,1 % 14,1 % 309 236 194 193 nach Fachrichtung Soziologie 29,1 % 20,7 % 16,8 % 22,2 % 237 169 137 181 Politikwissenschaft 24,5 % 22,5 % 16,8 % 7,6 % 145 133 99 45 Andere Sozialwissenschaften 9,1 % 3,9 % 9,5 % 8,8 % 26 11 27 25 nach Institution Universität 28,6 % 22,6 % 17,7 % 14,6 % 346 274 214 177 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 12,9 % 8,1 % 10,2 % 15,4 % 62 39 49 74 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 36,3 % 32,7 % 16,6 % 23,9 % 266 240 122 175 Vorwiegend qualitativ 10,5 % 4,3 % 13,4 % 6,3 % 59 24 75 35 Sowohl als auch 20,9 % 12,3 % 16,4 % 10,3 % 83 49 65 41 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 99 Professor (inn)en den DBK, das entsprechen 31,2 % aller befragten Professor(inn)en. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 42 36 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 16: Nutzung von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen DBK ZACAT HISTAT MISSY nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 57,6 % 76,6 % 40,6 % 41,4 % 57 59 28 24 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 66,3 % 78,8 % 38,7 % 45,6 % 205 186 75 88 nach Fachrichtung Soziologie 63,7 % 76,9 % 36,5 % 45,9 % 151 130 50 83 Politikwissenschaft 66,9 % 81,2 % 42,4 % 28,9 % 97 108 42 13 Andere Sozialwissenschaften 53,9 % 63,6 % 40,7 % 64,0 % 14 7 11 16 nach Institution Universität 66,5 % 79,2 % 38,8 % 38,4 % 230 217 83 68 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 51,6 % 71,8 % 40,8 % 59,5 % 32 28 20 44 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 70,7 % 84,6 % 36,9 % 50,3 % 188 203 45 88 Vorwiegend qualitativ 52,5 % 33,3 % 36,0 % 20,0 % 31 8 27 7 Sowohl als auch 51,8 % 69,4 % 47,7 % 41,5 % 43 34 31 17 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Zum Beispiel nutzen 57 Professor(inn)en DBK, das entsprechen 57,6 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. Insgesamt wäre bei einer hohen Bekanntheit und Nutzung der Umfrageprogramme eine dementsprechend höhere Bekanntheit und Nutzung der Datenrecherchetools zu erwarten, da die stark bekannten Datensätze der Umfrageprogramme (Abschnitt 5) über diese Tools beziehbar sind. Zudem sind noch viele weitere Datensätze über diese Tools zugänglich. Dies lässt darauf schließen, dass die Tools tatsächlich häufiger genutzt werden, dies den Nutzern der Datensätze jedoch nicht bewusst ist. Dafür sprechen auch die hohe Anzahl von Besuchern auf den Webseiten und der Downloads, die für diese Tools in den Nutzerstatistiken dokumentiert sind (Tabelle 17). Zudem kann es sein, dass sich Forschende die Daten suchen lassen und aus diesem Grund die Tools selbst nicht kennen und nicht benutzen, sondern ihre studentischen Hilfskräfte dies für sie erledigen. Weiterhin werden ZACAT und DBK sehr viel von Nutzern aus dem Ausland genutzt, die hier nicht befragt wurden. 43 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 37 Tabelle 17: Webseitenbesucher und Downloads für die Datenrecherchetools von GESIS laut Nutzerstatistiken DBK ZACAT HISTAT MISSY Webseitenbesucher 127.530 67.369 22.841 18.6891 Downloads 53.056 - 7.255 16.163 Anmerkungen: ZACAT bietet keine Downloads an. 1 Langjähriger Durchschnitt. Durch eine Neustrukturierung in 2016 konnten die Besucher nicht einheitlich gezählt werden. Die Tools werden also scheinbar vielmehr als Infrastruktur wahrgenommen, über die GESIS Daten bereitstellt und nicht als Angebot für den Nutzer. Hierbei ist es also gar nicht wichtig, die einzelnen Tools als eigenes Angebot zu vermarkten, sondern sie könnten zu einer generellen Datensuche kombiniert werden, über die Nutzer die gewünschten Daten finden können. Diese Überlegung gibt es bereits und ist mit der Entwicklung der GESIS-weiten Suche bereits sehr weit fortgeschritten. 6.2 Bedeutung und Weiterempfehlung Die Bedeutung der Angebote der Forschungsdatenrecherche wurden im Mittel mit 3,5 (DBK), 3,8 (ZACAT), 2,9 (HISTAT) und 3,4 (MISSY) bewertet (s. Abbildung 12). Besonders ZACAT fällt hierbei mit einer hohen Bewertung auf. Hierzu gaben 66 % der Befragten an, dass dieses Tool eher wichtig oder sogar sehr wichtig für die eigene Arbeit ist (Abbildung A3.6). Abbildung 12: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Datenrecherchetools von GESIS für die eigene Arbeit Die Nutzer der Angebote zur Datenrecherche ZACAT, DBK und MISSY würden mit einem mittleren Wert von 4,4 (ZACAT) bzw. 4,2 (DBK und MISSY) diese drei Angebote eindeutig weiterempfehlen. Aber auch HISTAT erreicht hier mit 3,8 einen hohen Mittelwert (s. Abbildung 13). 1 2 3 4 5 DBK ZACAT HISTAT MISSY Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 44 38 GESIS Papers 2017|11 Abbildung 13: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Datenrecherchetools von GESIS Die hohe Bedeutung von ZACAT zeigt sich bereits in den hohen Nutzerzahlen (78,3 %) unter den Befragten , denen das Angebot bekannt ist. Gepaart mit einer hohen Weiterempfehlungsbereitschaft spricht dies dafür, dieses Angebot bekannter zu machen, auch indem es auf weitere Studien ausgeweitet wird. Ähnlich positiv schneiden auch die anderen Tools ab, sofern sie bekannt sind. Die Bedeutung Datenrecherchetools ist über die Subgruppen hinweg recht homogen. Lediglich HISTAT hat für Forschende in außeruniversitären Forschungseinrichtungen eine höhere Bedeutung (3,5 vs. 2,8; d = 0,6; s. Tabelle 18). 1 2 3 4 5 6 DBK ZACAT HISTAT MISSY 45 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 39 Tabelle 18: Bedeutung von Datenrecherchetools von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen DBK ZACAT HISTAT MISSY nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 3,6 3,9 3,0 3,7 (1,1) (1,1) (1,3) (1,2) Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 3,5 3,8 2,9 3,3 (1,2) (1,0) (1,2) (1,1) nach Fachrichtung Soziologie 3,5 3,7 3,0 3,4 (1,2) (1,0) (1,4) (1,2) Politikwissenschaft 3,6 4,0 2,8 3,4 (1,2) (1,0) (1,1) (0,9) Andere Sozialwissenschaften 3,1 3,0 3,1 3,4 (1,1) (1,3) (1,2) (0,9) nach Institution Universität 3,7 3,9 2,8 3,3 (1,2) (1,1) (1,2) (1,1) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 3,3 3,6 3,5 3,5 (1,1) (1,0) (1,2) (1,1) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 3,7 3,9 3,2 3,5 (1,1) (1,0) (1,3) (1,1) Vorwiegend qualitativ 2,9 3,6 2,4 2,9 (1,1) (1,1) (1,2) (0,4) Sowohl als auch 3,2 3,5 2,9 3,0 (1,1) (1,1) (1,1) (1,3) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) und wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n würden die Tools gleichermaßen weiterempfehlen. HISTAT wird von Forschenden in außeruniversitären Forschungseinrichtungen (die HISTAT ebenfalls eine höhere Bedeutung zumessen) eher weiterempfohlen (4,2 vs. 3,7; d = 0,6). Der DBK wird hingegen eher von Forschenden in Universitäten weiterempfohlen (4,3 vs. 3,9, d = 0,5). DBK und HISTAT werden zudem von vorwiegend quantitativ Forschenden häufiger weiterempfohlen (DBK: 4,3; HISTAT: 4,0) als von vorwiegend qualitativ Forschenden (DBK: 4,0; HISTAT: 3,5; s. Tabelle 19). Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 46 40 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 19: Weiterempfehlung von Datenrecherchetools von GESIS nach Subgruppen DBK ZACAT HISTAT MISSY nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 4,3 4,5 3,9 4,3 (0,9) (0,8) (1,2) (1,0) Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 4,2 4,3 3,8 4,2 (0,8) (0,8) (1,0) (0,9) nach Fachrichtung Soziologie 4,2 4,3 3,8 4,2 (0,9) (0,9) (1,1) (0,9) Politikwissenschaft 4,3 4,5 3,8 4,3 (0,8) (0,7) (1,0) (0,9) Andere Sozialwissenschaften 4,2 3,8 3,9 4,0 (0,6) (0,8) (0,9) (0,8) nach Institution Universität 4,3 4,4 3,7 4,2 (0,8) (0,8) (1,1) (1,0) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 3,9 4,1 4,2 4,3 (0,7) (0,8) (0,7) (0,8) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,3 4,4 4,0 4,3 (0,8) (0,8) (0,9) (0,8) Vorwiegend qualitativ 4,0 4,5 3,5 3,9 (0,9) (0,8) (0,9) (0,7) Sowohl als auch 4,1 4,3 3,8 3,7 (0,8) (0,9) (1,2) (1,3) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. 47 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 41 7 Datenerhebung 7.1 Bekanntheit und Nutzung GESIS bietet verschiedene Dienstleistungen zur Datenerhebung an. Unter allen Befragten ist das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben (26,3 %) am bekanntesten, gefolgt von der Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS, 26,1 %). Danach folgt das Angebot des GESIS Panels mit 22,4 % und die kognitiven Pretests (18,9 %). Eher unbekannt sind die GESIS Survey Guidelines mit 17,5 %, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass es dieses Angebot erst seit Anfang 2015 gibt. Im Vergleich zu den anderen Angeboten zur Datenerhebung ist das ein eher kurzer Zeitraum. Das Angebot könnte daher von verstärkten Marketingmaßnahmen profitieren. Bis auf ZIS fällt die Nutzung allgemein eher gering aus. In Abbildung 14 sind die Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote in Bezug auf die Gesamtstichprobe dargestellt. Beschränkt man die Stichprobe auf die Personen, die bereits Daten erhoben haben, erhöhen sich die Anteile der Bekanntheit geringfügig (Telefonstichproben : 32,6 %, ZIS: 36,8 %, GESIS Panel: 29,9 %, kognitive Pretests: 26,3 %, Survey Guidelines : 22,8 %). Anmerkung: Dargestellt sind Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote in der Gesamtstichprobe. Abbildung 14: Bekanntheit und Nutzung von Datenerhebungsangeboten von GESIS 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % ja, genutzt ja, kenne ich Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 48 42 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 20: Bekanntheit von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Telefonstichproben ZIS GESIS Panel Kognitive Pretests GESIS Survey Guidelines nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 33,4 % 34,4 % 29,7 % 23,0 % 24,0 % 106 109 94 73 76 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 24,6 % 24,2 % 20,7 % 18,0 % 16,0 % 338 332 284 247 220 nach Fachrichtung Soziologie 31,5 % 34,1 % 28,7 % 24,3 % 20,4 % 257 278 234 198 166 Politikwissenschaften 22,2 % 18,1 % 17,9 % 12,5 % 15,2 % 131 107 106 74 90 Andere Sozialwissenschaften 19,7 % 19,7 % 13,3 % 16,8 % 14,0 % 56 56 38 48 40 nach Institution Universität 28,5 % 28,3 % 24,5 % 18,7 % 18,8 % 345 342 296 226 228 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 20,6 % 20,6 % 17,1 % 19,5 % 14,1 % 99 99 82 94 68 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 35,2 % 38,5 % 36,0 % 29,9 % 21,6 % 258 282 264 219 158 Vorwiegend qualitativ 16,8 % 10,0 % 9,5 % 8,2 % 11,1 % 94 56 53 46 62 Sowohl als auch 23,2 % 25,9 % 15,4 % 13,9 % 19,1 % 92 103 61 55 76 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 109 Professor (inn)en ZIS, das entsprechen 34,4 % aller befragten Professor(inn)en. Drei Angebote zur Datenerhebung sind bei den befragten Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n recht gleich gut bekannt: ZIS mit 34,4 %, Telefonstichproben mit 33,4 %, GESIS Panel mit 29,7 %; s. Tabelle 20) und am stärksten wird in dieser Personengruppe ZIS benutzt (41,3 %, s. Tabelle 21). Das Angebot der GESIS Survey Guidelines (24,0 %) und kognitiven Pretests (23,0 %) sind unter Professor (inn)en und Institutsleiter(inne)n mäßig bekannt. Unter den befragten wissenschaftlichen Mitarbeiter (inne)n ist das Angebot zur Ziehung der Telefonstichproben (24,6 %) und ZIS (24,3 %) am bekanntesten . Die übrigen Angebote sind in dieser Subgruppe bei bzw. unter 20,0 % der Befragten bekannt. Das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben und ZIS sind in beiden Subgruppen am bekanntesten , jedoch sind die Angebote generell unter den Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) bekannter als bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n. Bei der Nutzung ist es umgekehrt: wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) nutzen die Angebote mehr als Professor(innen) und Institutsleiter(innen). Eine Ausnahme ist hier die Ziehung von Telefonstichproben, welches ähnlich viel genutzt wird. 49 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 43 Wenn nach den verschiedenen Fachrichtungen unterschieden wird, ist ZIS (34,1 %) unter den befragten Soziolog(inn)en am bekanntesten und wird auch stark genutzt (57,6 %). Eher unbekannt sind die GESIS Survey Guidelines (20,4 %) unter den Soziolog(inne)n, aber diese werden am zweitstärksten in dieser Subgruppe genutzt (41,6 %). Unter den befragten Politikwissenschaftler(inne)n ist das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben am bekanntesten (22,2 %) bei einer Nutzung von 14,5 %. Eher unbekannt sind die kognitiven Prestets (12,5 %) und werden, wenn sie bekannt sind, von 13,5 % der Befragten dieser Gruppe genutzt. Befragten aus anderen Sozialwissenschaften ist das Angebot Ziehung von Telefonstichproben und ZIS (je 19,7 %) am bekanntesten bei Nutzungsraten von 12,5 % bzw. 39,3 %. Eher unbekannt ist das Angebot des GESIS Panel (13,3 %) und wird auch wenig genutzt (10,5 %). Insgesamt ist auch ersichtlich, dass bei Soziolog(inn)en die Angebote aus der Datenerhebung generell bekannter sind. Unter den Befragten aus Universitäten sind das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben (28,5 %) und ZIS (28,3 %) am bekanntesten. Diese werden unterschiedlich stark genutzt (Telefonstichproben: 19,1 % versus ZIS 51,2 %). Mäßig bekannt in dieser Subgruppe sind die GESIS Survey Guidelines und die kognitiven Pretests (unter 20,0 %) und werden auch unterschiedlich stark genutzt (39,0 % versus 19,5 %). Im Vergleich zu Befragten von außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind alle Angebote bei etwa und unter 20,0 % der Befragten bekannt, wobei ZIS (49,5 %) und das GESIS Panel (27,7 %) relativ stark genutzt werden. Zusammengefasst sind alle Angebote unter den Befragten aus Universitäten bekannter als unter den Befragten aus außeruniversitären Einrichtungen. Wenn nach Orientierung unterschieden wird, sind alle Angebote zur Datenerhebung am bekanntesten unter den quantitativ Forschenden (ZIS: 38,5 %, Ziehung von Telefonstichproben: 35,2 %, GESIS Panel: 36 %, kognitive Pretests: 29,9 %, GESIS Survey Guidelines: 21,6 %). Alle Angebote sind weniger bekannt unter den qualitativ Forschenden (ZIS: 10 %, Ziehung von Telefonstichproben: 16,8 %, GESIS Panel: 9,5 %, kognitive Pretests: 8,2 %, GESIS Survey Guidelines: 11,1 %). Die Forschenden, die mit beiden Arten von Daten arbeiten, liegen mit dem Bekanntheitsgrad zwischen den beiden anderen Subgruppen (ZIS: 25,9 %, Ziehung von Telefonstichproben: 23,2 %, GESIS Panel: 15,4 %, kognitive Pretests: 13,9 %, GESIS Survey Guidelines: 19,1 %). Die Nutzung, wenn diese Angebote bekannt sind, ist am stärksten für ZIS sowie die GESIS Survey Guidelines. ZIS und das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben sind über alle Subgruppen hinweg am bekanntesten , werden aber unterschiedlich stark genutzt. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ZIS ein Recherchetool ist und deswegen häufiger genutzt wird. Die Ziehung von Telefonstichproben oder die Nutzung des GESIS Panels fallen im Vergleich zu einem Recherchetool im Forschungsprozess weniger häufig an. Unter den quantitativ Forschenden sind alle Angebote zur Datenerhebung recht bekannt, weniger hingegen unter den qualitativ Forschenden. Die qualitativ Forschenden nutzen Angebote dieser Gruppe weniger. Das ist nicht überraschend, da Angebote zur Datenerhebung höchstwahrscheinlich weniger relevant für die qualitative Forschung sind. Eine Ausnahme ist die Nutzung von ZIS (23,2 %). Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 50 44 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 21: Nutzung bei Bekanntheit von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Telefonstichproben ZIS GESIS Panel Kognitive Pretests GESIS Survey Guidelines nach Position Professor(inn)en und 17,9 % 41,3 % 18,1 % 17,8 % 30,3 % Institutsleiter(innen) 19 45 17 13 23 Wissenschaftliche 17,5 % 53,9 % 10,9 % 23,1 % 37,3 % Mitarbeiter(innen) 59 179 31 57 82 nach Fachrichtung Soziologie 20,2 % 57,6 % 12,0 % 24,2 % 41,6 % 52 160 28 48 69 Politikwissenschaft 14,5 % 39,3 % 15,1 % 13,5 % 30,0 % 19 42 16 10 27 Andere 12,5 % 39,3 % 10,5 % 25,0 % 22,5 % Sozialwissenschaften 7 22 4 12 9 nach Institution Universität 19,1 % 51,2 % 15,2 % 19,5 % 39,0 % 66 175 45 44 89 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 12,1 % 49,5 % 3,7 % 27,7 % 23,5 % 12 49 3 26 16 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 23,3 % 59,6 % 12,9 % 24,2 % 39,9 % 60 168 34 53 63 Vorwiegend qualitativ 7,5 % 23,2 % 9,4 % 6,5 % 14,5 % 7 13 5 3 9 Sowohl als auch 12,0 % 41,8 % 14,8 % 25,5 % 43,4 % 11 43 9 14 33 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Personengruppe, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Zum Beispiel nutzen 45 Professor(inn)en ZIS, das entsprechen 41,3 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. 7.2 Bedeutung und Weiterempfehlung Über alle Befragten hinweg wurde das Angebot zur Ziehung von Telefonstichproben als am bedeutsamsten für die eigene Arbeit bewertet. Dieses Angebot erzielt einen Mittelwert von 4,0, gefolgt von kognitiven Pretests (3,7), GESIS Survey Guidelines (3,6), GESIS Panel (3,5) und ZIS (3,4; Abbildung 15). Die Ziehung der Telefonstichproben wird signifikant wichtiger für die eigene Arbeit bewertet als ZIS (d = 0,5). Die restlichen Bedeutungsratings unterscheiden sich nicht bedeutsam voneinander. 51 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 45 Abbildung 15: Mittelwert und Standardabweichung der Bedeutung von Datenerhebungsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit Über die verschiedenen Subgruppen hinweg unterscheiden sich die Bedeutungsbewertungen der einzelnen GESIS-Angebote in der Datenerhebung kaum voneinander (s. Tabelle 22). Es gibt lediglich wenige bedeutsamen Unterschiede: Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) messen den kognitiven Pretests eine höhere Bedeutung bei, als die wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) (d = 0,9). 1 2 3 4 5 6 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 52 46 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 22: Bedeutung von Datenerhebungsangeboten von GESIS für die eigene Arbeit nach Subgruppen Telefonstichproben ZIS GESIS Panel Kognitive Pretests GESIS Survey Guidelines nach Position Professor(inn)en und 3,9 3,6 3,5 4,3 3,4 Institutsleiter(innen) (1,1) (1,1) (1,0) (0,8) (1,3) Wissenschaftliche 4,1 3,4 3,5 3,6 3,6 Mitarbeiter(innen) (1,2) (1,1) (1,3) (1,2) (0,9) nach Fachrichtung Soziologie 4,2 3,5 3,5 3,6 3,5 (1,1) (1,0) (1,2) (1,2) (1,0) Politikwissenschaft 3,8 3,4 3,4 3,4 3,8 (1,3) (1,1) (1,3) (1,3) (1,0) Andere 3,4 3,0 3,8 4,3 3,7 Sozialwissenschaften (1,5) (1,3) (1,0) (0,8) (1,0) nach Institution Universität 4,1 3,5 3,4 3,7 3,6 (1,1) (1,1) (1,2) (1,1) (1,0) Außeruniversitäre 3,4 3,4 4,0 3,7 3,6 Forschungseinrichtung (1,6) (1,1) (1,0) (1,3) (0,6) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,1 3,4 3,5 3,8 3,6 (1,2) (1,1) (1,2) (1,2) (1,1) Vorwiegend qualitativ 3,9 3,2 2,6 4,0 3,7 (1,2) (0,7) (0,9) (1,0) (0,5) Sowohl als auch 3,8 3,6 3,8 3,3 3,6 (1,1) (1,1) (1,2) (1,3) (0,9) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Alle Angebote in der Sparte Datenerhebung bekamen über alle Befragten hinweg hohe Weiterempfehlungsmittelwerte von über 4,0 (Abbildung 16), wobei es bedeutsame Unterschiede zwischen der Weiterempfehlung der Ziehung von Telefonstichproben und ZIS gibt (d = 0,4) und zwischen den GESIS Survey Guidelines und dem ZIS (d = 0,3). Die niedrigere Weiterempfehlungsbereitschaft für ZIS könnte daran liegen, dass es erst seit 2015 für jeden zugänglich ist. 53 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 47 Abbildung 16: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Datenerhebungsangeboten von GESIS Wenn die Subgruppen genauer betrachtet werden, so gibt es auch hier nur wenige bedeutsame Unterschiede zwischen den Gruppen. Alle Angebote werden von allen Gruppen in hohem Maße weiterempfohlen . Überwiegend werden Werte von über 4,0 erzielt (s. Tabelle 23). Es gibt einen bedeutsamen Unterschied in der Weiterempfehlung für die Ziehung von Telefonstichproben zwischen Befragten aus Universitäten (4,6) und außeruniversitären Forschungseinrichtungen (4,0; d = 0,7). Die Weiterempfehlung der Ziehung von Telefonstichproben unterscheidet sich zudem bedeutsam von Befragten, die vorwiegend quantitativ arbeiten (4,7) und von denen, die vorwiegend qualitativ arbeiten (3,6). Die Weiterempfehlung des ZIS unterscheidet sich bedeutsam zwischen den Fachrichtungen. Befragte aus der Soziologie und aus den Politikwissenschaften würden ZIS eher weiterempfehlen (jeweils 4,3) als Befragte aus anderen Sozialwissenschaften (3,7). 1 2 3 4 5 6 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 54 48 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 23: Weiterempfehlung von Datenerhebungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Telefonstichproben ZIS GESIS Panel Kognitive Pretests GESIS Survey Guidelines nach Position Professor(inn)en und 4,4 4,4 4,2 4,6 4,2 Institutsleiter(innen) (1,0) (0,9) (1,1) (0,7) (1,3) Wissenschaftliche 4,5 4,2 4,3 4,2 4,5 Mitarbeiter(innen) (0,8) (0,9) (0,9) (1,0) (0,7) nach Fachrichtung Soziologie 4,5 4,3 4,1 4,3 4,4 (0,7) (0,9) (1,1) (0,9) (0,9) Politikwissenschaft 4,5 4,3 4,4 4,0 4,5 (0,9) (0,8) (0,8) (1,2) (0,8) Andere 4,0 3,7 4,8 4,3 4,5 Sozialwissenschaften (1,2) (1,1) (0,5) (1,0) (0,5) nach Institution Universität 4,6 4,3 4,2 4,25 4,7 (0,7) (0,9) (1,0) (1,0) (0,9) Außeruniversitäre 4,0 4,1 4,7 4,2 4,2 Forschungseinrichtung (1,0) (0,9) (0,6) (0,9) (0,7) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,7 4,3 4,2 4,3 4,4 (0,7) (0,9) (1,1) (0,8) (0,9) Vorwiegend qualitativ 3,6 3,6 4,0 4,3 4,3 (1,1) (0,9) (1,0) (1,2) (1,1) Sowohl als auch 4,1 4,2 4,6 3,9 4,6 (0,9) (0,9) (0,5) (1,4) (0,6) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. 55 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 49 8 Archivierungsangebote Wissenschaftler, die zu Beginn der Befragung angaben, bereits selbst Daten erhoben zu haben, wurden ebenfalls zu den Archivierungsangeboten von GESIS befragt. Insgesamt sind dies 1009 Befragte. Durch diese Auswahl an Befragten und einer vergleichsweise geringen Nutzung, typischerweise nur nach Abschluss einer Datenerhebung, sind die Fallzahlen in dieser Sparte häufig recht klein und einige tiefere Analysen können nicht durchgeführt werden. 8.1 Bekanntheit und Nutzung Von den 41,0 % der Befragten, die die Langzeitarchivierung kennen, haben 24,4 % dieses Angebot während der letzten fünf Jahre genutzt. Dies entsprechen 10,0 % der Befragten mit dieser Frage. Von den 12,6 % der Befragten, die datorium kennen, gaben 15,0 % an, es in den letzten fünf Jahren genutzt zu haben. Dies sind 1,9 % aller Befragten mit dieser Frage. Anmerkung: Dargestellt sind Anteile der Bekanntheit und Nutzung der jeweiligen Angebote unter Befragten, die selbst bereits Daten erhoben haben. Abbildung 17: Bekanntheit und Nutzung von Archivierungsangeboten von GESIS Beide Angebote sind unter Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) besser bekannt, als unter wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n. 62,5 % bzw. 22,5 % der Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) kennen das Angebot der Langzeitarchivierung bzw. datorium bei GESIS, während 35,7 % bzw. 10,1 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n diese beiden Angebote kennen. Die Langzeitarchivierung ist unter Soziolog(inn)en und Politikwissenschaftler(inne)n mit einem Anteil von 45,9 % bzw. 41,2 % bei jeweils knapp der Hälfte der Befragten bekannt. Unter den Forschenden in anderen Sozialwissenschaften kennen diesen Service nur 26,2 %. Der Bekanntheitsgrad von datorium fällt mit unter 20 % über alle Fachrichtungen gering aus. Die Bekanntheit der Langzeitarchivierung ist unter Forschenden, die vorwiegend quantitativ arbeiten mit 50,2 % am höchsten. Jedoch ist dieser Dienst mit 22,9 % auch unter vorwiegend qualitativ Forschenden bekannt. Von Forschenden, die angaben, sowohl quantitativ 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Langzeitarchivierung durch GESIS datorium % ja, genutzt ja, kenne ich Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 56 50 GESIS Papers 2017|11 als auch qualitativ zu forschen, kannten 37,6 % das Angebot der Langzeitarchivierung. Auch hier ist datorium über diese drei Gruppen hinweg recht wenig bekannt (s. Tabelle 24). Tabelle 24: Bekanntheit von Archivierungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Langzeitarchivierung datorium nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 62,5 % 22,5 % 125 45 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 35,7 % 10,1 % 289 82 nach Fachrichtung Soziologie 45,9 % 12,5 % 257 70 Politikwissenschaft 41,2 % 17,2 % 108 45 Andere Sozialwissenschaften 26,2 % 6,4 % 49 12 nach Institution Universität 25,9 % 8,5 % 313 103 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 21,0 % 5,0 % 101 24 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 50,2 % 13,9 % 267 74 Vorwiegend qualitativ 22,9 % 9,6 % 50 21 Sowohl als auch 37,6 % 12,0 % 97 31 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, die selbst bereits Daten erhoben haben. Zum Beispiel kennen 125 Professor(inn)en die Langzeitarchivierung , das entsprechen 62,5 % unter den befragten Professor(inn)en, die selbst bereits Daten erhoben haben. Die Nutzung der Langzeitarchivierung ist über die Subgruppen recht homogen bzw. teilweise aufgrund geringer Fallzahlen nicht statistisch signifikant. Bei Analyse der Zahlen nach der Forschungsorientierung zeigt sich der erwartungsgemäß höchste Nutzeranteil der Langzeitarchivierung mit 28,8 % unter den vorwiegend quantitativ Forschenden. Die Fallzahlen in den weiteren Kategorien sind recht klein, machen aber deutlich, dass die Langzeitarchivierung auch von qualitativ Forschenden vereinzelt genutzt wird (s. Tabelle 25). Datorium wurde insgesamt von nur 19 Befragten in den letzten fünf Jahren genutzt, aufgrund dessen für dieses Angebot keine tieferen Analysen vorgenommen werden. Die geringe Bekanntheit und Nut- 57 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 51 zung ist damit zu begründen, dass dieses Angebot vergleichsweise neu ist und auch die Kultur der Zurverfügungstellung von Daten für die Nachnutzung für kleinere Erhebungen (für die Datorium ausgelegt ist) noch nicht etabliert ist. Tabelle 25: Nutzung der Langzeitarchivierung bei GESIS nach Subgruppen Langzeitarchivierung nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 32,8 % 41 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 20,8 % 60 nach Fachrichtung Soziologie 24,1 % 62 Politikwissenschaft 25,9 % 28 Andere Sozialwissenschaften 22,5 % 11 nach Institution Universität 25,2 % 79 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 21,8 % 22 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 28,8 % 77 Vorwiegend qualitativ 14,0 % 7 Sowohl als auch 17,5 % 17 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf Befragte, die selbst bereits Daten erhoben haben und die Langzeitarchivierung kennen. Zum Beispiel nutzen 41 Professor(inn)en die Langzeitarchivierung, das entsprechen 32,8 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. 8.2 Bedeutung und Weiterempfehlung Das Angebot der Langzeitarchivierung bei GESIS ist für deren Nutzer ein sehr wichtiges Angebot und erzielt hierbei einen mittleren Wert von 4,2 auf der 5er-Skala. Dabei sagen 80 % der befragten Nutzer, dass dieses Angebot eher wichtig bzw. sehr wichtig für ihre Arbeit ist (Abbildung A3.7). Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 58 52 GESIS Papers 2017|11 Die Weiterempfehlungsbereitschaft liegt mit im Mittel 4,5 ebenfalls sehr hoch. Dabei sagen 93 % der Befragten, dass sie dieses Angebot weiterempfehlen würden. Hinsichtlich der Einschätzung der Bedeutung für die eigene Arbeit und der Bereitschaft zur Weiterempfehlung weisen die Subgruppen kaum Unterschiede auf (s. Tabelle 26). Für die Bedeutung und Weiterempfehlung von datorium kann keine Aussage getroffen werden, da dieses Angebot von nur 19 Befragten genutzt wird. Diese Fallzahl ist zu gering für eine aussagekräftige Analyse. Tabelle 26: Bedeutung der Langzeitarchivierung bei GESIS und deren Weiterempfehlung nach Subgruppen Bedeutung Weiterempfehlung nach Position Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 4,3 4,6 (1,1) (0,7) Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 4,2 4,5 (1,0) (0,7) nach Fachrichtung Soziologie 4,2 4,5 (0,9) (0,7) Politikwissenschaft 4,3 4,7 (1,0) (0,5) Andere Sozialwissenschaften 3,8 4,1 (1,5) (1,1) nach Institution Universität 4,3 4,6 (0,9) (0,6) Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 4,0 4,4 (1,3) (0,9) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,3 4,6 (0,9) (0,6) Vorwiegend qualitativ 3,4 4,3 (1,5) (1,0) Sowohl als auch 4,2 4,5 (1,3) (0,8) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die selbst bereits Daten erhoben haben und die die Langzeitarchivierung nutzen. 59 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 53 9 GESIS-Trainings und Beratung 9.1 Bekanntheit und Nutzung In einer weiteren Sektion wurden die Wissenschaftler(innen) über die Bekanntheit des GESIS Trainingsund Beratungsangebote befragt. Am bekanntesten aus dem Trainingsangebot ist die GESIS Summer School in Survey Methodology (53,6 %), gefolgt von den GESIS Workshops (50,3 %), GESIS Methodenseminar (42,5 %) und letztendlich GESIS Spring Seminar (42,0 %). Anzumerken ist hier, dass über alle Befragten hinweg die Nutzungsraten bei Bekanntheit sehr niedrig ausfallen: GESIS Summer School, GESIS Methodenseminar und GESIS Spring Seminar hatten eine Nutzungsrate von unter 10,0 % (Abbildung 18). Das GESIS-Beratungsangebot ist 35,5 % aller Befragten bekannt, wovon 12,5 % dieses Angebot mindestens einmalig wahrgenommen haben. Abbildung 18: Bekanntheit und Nutzung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 60 54 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 27: Bekanntheit von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Summer School in Survey Methodology Workshops Methoden-seminar Spring Seminar Beratung nach Position Professor(inn)en und 56,8 % 56,8 % 48,0 % 52,4 % 49,8 % Institutsleiter(innen) 180 180 152 166 158 Wissenschaftliche 52,9 % 48,8 % 41,3 % 39,6 % 32,2 % Mitarbeiter(innen) 727 670 567 544 442 nach Fachrichtung Soziologie 64,5 % 60,0 % 50,2 % 51,7 % 41,7 % 526 489 409 421 340 Politikwissenschaft 44,5 % 42,6 % 37,9 % 35,0 % 29,3 % 263 252 224 207 173 Andere 41,4 % 38,3 % 30,2 % 28,8 % 30,5 % Sozialwissenschaften 118 109 86 82 87 nach Institution Universität 54,3 % 51,7 % 44,4 % 43,6 % 36,5 % 657 625 537 528 441 Außeruniversitäre 52,0 % 46,8 % 37,8 % 37,8 % 33,1 % Forschungseinrichtung 250 225 182 182 159 nach Orientierung Vorwiegend 74,6 % 69,9 % 58,1 % 63,9 % 48,0 % quantitativ 547 512 426 468 352 Vorwiegend qualitativ 29,1 % 27,0 % 22,7 % 17,9 % 19,5 % 163 151 127 100 109 Sowohl als auch 49,4 % 46,9 % 41,6 % 35,8 % 34,8 % 196 186 165 142 138 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 158 Professor (inn)en das Beratungsangebot, das entsprechen 49,8 % aller befragten Professor(inn)en. Unter den Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n sind die Trainingsangebote von GESIS ähnlich gut bekannt: GESIS Summer School in Survey Methodology (56,8 %), GESIS Workshops (56,8 %), GESIS Spring Seminar (52,4 %) und GESIS Methodenseminar (48,0 %, s. Tabelle 27). Unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen)n ist die GESIS Summer School in Survey Methodology am bekanntesten (52,9 %), gefolgt von GESIS Workshops (48,8 %), GESIS Methodenseminar (41,3 %) und GESIS Spring Seminar (39,6 %). Damit ist die GESIS Summer School bei beiden Subgruppen am bekanntesten, jedoch wird dieses Angebot unterschiedlich stark genutzt. Erwartungsgemäß nehmen lediglich 2,8 % von den Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n an der GESIS Summer School in Survey Methodology teil, hingegen 11,6 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) (s. Tabelle 28). Ebenso unterscheiden sich die beiden Gruppen in der Teilnahme an den GESIS Workshops (11,1% der Professor(inn)en versus 23,0 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen)). Die GESIS Spring Seminare wurden hingegen besser von Professor(inn)en (15,7 %) besucht als von wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (7,5 %). Die übrigen Angebote liegen bei der Teilnahme unter 9,0 %. Die niedrige Teilnahme bei manchen Angeboten in der Subgruppe der Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) ist nicht verwunderlich, da diese nicht unbedingt zur Zielgruppe gehören. Im Vergleich zu wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (32,2 %) kennen Professor(inn)en und Institutsleiter (innen) eher das Beratungsangebot von GESIS (49,8 %). Ferner wurde das Beratungsangebot, 61 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 55 wenn bekannt, auch von mehr Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n (43,0 %) wahrgenommen als von wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (32,6 %). Das ist nicht überraschend, da keine Qualifizierungsarbeiten (z.B. Doktorarbeiten) von GESIS beraten werden und demnach mehrheitlich etablierte Wissenschaftler(innen) eine Beratung für eigene Forschungsprojekte suchen. Unter den Soziolog(inn)en sind alle Trainingsangebote bei über der Hälfte bekannt. Am bekanntesten ist die GESIS Summer School in Survey Methodology (64,5 %), hat jedoch vergleichsweise niedrige Teilnahmeraten (11,4 %). Bei den Politolog(inn)en (44,5 %) sowie bei Forschenden aus anderen Sozialwissenschaften (41,4 %) ist auch die GESIS Summer School in Survey Methodology am bekanntesten bei jeweils einer Teilnahmerate von 7,6 %. Eher unbekannt sind bei den Politolog(inn)en sowie Forschenden aus anderen Sozialwissenschaften die GESIS Spring Seminare (35,0 % bzw. 28,8 %) bei einer Teilnahme von 7,7 % bzw. 1,2 %. Somit nehmen am wenigsten Forschende aus anderen Sozialwissenschaften an den von GESIS angebotenen Trainings teil. Wie auch bei der Unterscheidung zwischen der Position der Befragten fällt auch hier auf, dass die Angebote generell sehr bekannt sind, aber diese werden relativ wenig genutzt. Bei Befragten an Universitäten sind die GESIS Summer School (54,3 %) und GESIS Workshops (51,7 %) am bekanntesten bei einer Teilnahme von 9,7 % bzw. 20,2 %. Ein ähnliches Bild ergibt die Bekanntheit unter den Befragten aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen (Summer School: 52 %; Workshops : 46,8 %) mit Teilnahmeraten von 10,0 % bzw. 21,3 %. Die Methodenseminare sowie Spring Seminare sind bei Befragten aus Universitäten etwas bekannter (44,4 % bzw. 43,6 %) als bei Befragten aus außeruniversitären Forschungseinrichtungen (jeweils 37,8 %). Die Teilnahme an Spring Seminaren fällt besonders bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen niedrig aus (5,0 %). Bei den Beratungsangeboten von GESIS gibt es keine großen Unterschiede hinsichtlich der Institution im Bekanntheitsgrad (Universitäten: 36,5 %, außeruniversitäre Forschungseinrichtung: 33,1 %) oder der Nutzung (Universitäten: 37 %, außeruniversitäre Forschungseinrichtung: 30,8 %). Bei quantitativ Forschenden haben alle Angebote einen hohen Bekanntheitsgrad, wobei die GESIS Summer School in Survey Methodology (74,6 %) am bekanntesten ist. Jedoch ist auch hier die Teilnahmerate trotz hohem Bekanntheitsgrad vergleichsweise gering (13,2 %). Die Bekanntheit der GESIS Summer School ist im Vergleich zu Forschenden, die mit beiden Arten von Daten arbeiten (49,4 %) sowie qualitativ Forschenden (29,1 %) geringer. Hier fallen die Teilnahmeraten ebenfalls viel geringer aus (7,7 % bzw. 1,2 %). Im Großen und Ganzen sind mehrheitlich den quantitativ Forschenden diese Angebote bekannt, danach folgen die Forschenden, die mit beiden Arten von Daten arbeiten. Bei den qualitativ Forschenden sind die Trainings-Angebote eher unbekannt. Auffällig sind auch hier die eher niedrigen Teilnahmeraten. Auch das Beratungsangebot war bei Wissenschaftler(innen), die vorwiegend quantitativ forschen, am bekanntesten war (48,0 %), gefolgt von den Befragten, die mit beiden Arten von Daten arbeiten (34,8 %). Von den vorwiegend qualitativ Forschenden kennen 19,5 % das Beratungsangebot . Die Nutzungsrate ist bei Forschenden, die mit beiden Arten von Daten arbeiten, etwas höher (42,0 %) als bei den vorwiegend quantitativ Forschenden (37,8 %) und sehr viel höher als bei den vorwiegend qualitativ Forschenden (19,3 %). Ein möglicher Grund für die niedrigen Teilnahmeraten an GESIS Trainings scheint der Zeitaufwand für Teilnehmende zu sein. Dieser ist nicht vergleichbar mit der Daten- oder Informationsrecherche bei anderen Produkten, die bis zu täglich vorgenommen werden können. Die Auslastungsrate macht dies deutlich: Die Weiterbildungs- und Trainingsangebote waren im Mittel der letzten drei Jahre zu 79,0 % bis 89,0 % ausgebucht, wobei mitunter auch weniger nachgefragte Kurse angeboten werden, um auch Nischenthemen zu besetzen. Es wird ganz deutlich, dass das Beratungs- und Unterstützungsangebot überwiegend von Professor(inn)en sowie wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) genutzt wird, gefolgt von Befragten aus der Soziologie und Wissenschaftler(innen), die quantitativ sowie mit beiden Arten von Daten arbeiten. Das liegt vermutlich daran, dass ein Großteil der GESIS-Expertise mit quantitativer Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 62 56 GESIS Papers 2017|11 Forschung zu tun hat. Viele Trainingsangebote werden mehr von wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) wahrgenommen. Tabelle 28: Nutzung bei Bekanntheit von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Summer School in Survey Methodology Workshops Methoden-seminar Spring Seminar Beratung nach Position Professor(inn)en und 2,8 % 11,1 % 6,6 % 15,7 % 43,0 % Institutsleiter(innen) 5 20 10 26 68 Wissenschaftliche 11,6 % 23,0 % 8,1 % 7,5 % 32,6 % Mitarbeiter(innen) 84 154 46 41 144 nach Fachrichtung Soziologie 11,4 % 23,0 % 8,3 % 11,9 % 37,1 % 60 112 34 50 126 Politikwissenschaft 7,6 % 17,9 % 8,0 % 7,7 % 35,3 % 20 45 18 16 61 Andere 7,6 % 15,6 % 4,7 % 1,2 % 28,7 % Sozialwissenschaften 9 17 4 1 25 nach Institution Universität 9,7 % 20,2 % 7,6 % 11,0 % 37,0 % 64 126 41 58 163 Außeruniversitäre 10,0 % 21,3 % 8,2 % 5,0 % 30,8 % Forschungseinrichtung 25 48 15 9 49 nach Orientierung Vorwiegend 13,2 % 25,4 % 7,5 % 11,8 % 37,8 % quantitativ 72 130 32 55 133 Vorwiegend qualitativ 1,2 % 10,6 % 2,4 % 2,0 % 19,3 % 2 16 3 2 21 Sowohl als auch 7,7 % 15,1 % 12,7 % 7,0 % 42,0 % 15 28 21 10 58 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Personengruppe, denen das jeweilige Angebot bekannt ist. Zum Beispiel nutzen 68 Professor(inn)en das Beratungsangebot, das entsprechen 43,0 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. 63 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 57 9.2 Weiterempfehlung Im Allgemeinen werden sowohl das Beratungsangebot als auch die Trainings im hohen Maße weiterempfohlen mit Mittelwerten über 4 (s. Abbildung 19). Abbildung 19: Mittelwert und Standardabweichung der Weiterempfehlung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS Die Subgruppen unterscheiden sich hinsichtlich der Weiterempfehlung nicht bedeutsam voneinander (s. Tabelle 29). Alle Angebote in diesem Bereich habe einen hohe Weiterempfehlungsbereitschaft erhalten . 1 2 3 4 5 6 GESIS Summer School in Survey Methodology GESIS Workshops GESIS Methodenseminar GESIS Spring Seminar Beratung Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 64 58 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 29: Weiterempfehlung von Trainings- und Beratungsangeboten von GESIS nach Subgruppen Summer School in Survey Methodology Workshops Methoden-seminar Spring Seminar Beratung nach Position Professor(inn)en und 4,4 4,3 3,9 4,7 4,5 Institutsleiter(innen) (0,9) (0,8) (1,2) (0,7) (0,8) Wissenschaftliche 4,5 4,4 4,2 4,4 4,5 Mitarbeiter(innen) (0,9) (0,8) (1,1) (1,0) (0,8) nach Fachrichtung Soziologie 4,6 4,3 4,2 4,5 4,5 (0,8) (0,8) (0,9) (0,9) (0,8) Politikwissenschaft 4,1 4,5 4,1 4,3 4,6 (1,3) (0,7) (1,4) (1,0) (0,8) Andere Sozialwissenschaften 4,6 4,4 4,0 5,0 4,4 (0,7) (0,9) (2,0) (0,0) (0,8) nach Institution Universität 4,4 4,4 4,1 4,6 4,5 (1,0) (0,8) (1,1) (0,9) (0,8) Außeruniversitäre 4,5 4,3 4,4 4,0 4,6 Forschungseinrichtung (0,8) (0,8) (1,1) (0,7) (0,7) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 4,5 4,4 4,3 4,6 4,6 (0,9) (0,8) (0,9) (0,8) (0,7) Vorwiegend qualitativ 3,0 4,1 3,0 4,0 4,5 (0,0) (0,8) (1,0) (1,4) (0,7) Sowohl als auch 4,4 4,6 4,0 4,2 4,4 (1,0) (0,7) (1,4) (1,3) (1,0) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. 65 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 59 10 Zeitschriften 10.1 Bekanntheit und Nutzung Im Folgenden werden die Bekanntheitsgrade von den von GESIS verlegten Zeitschriften beschrieben. Allen Befragten ist am bekanntesten die Zeitschrift Informationsdienst Soziale Indikatoren (ISI, 31,0 %), gefolgt von methods, data, analyses (mda, 26,9 %) und Historical Social Research (HSR, 24,4 %). Folglich sind etwas über einem Viertel aller Befragten die von GESIS verlegten Zeitschriften bekannt. Am häufigsten wird die Zeitschrift mda gelesen (81,0 %), gefolgt von ISI (65,0 %) und HSR (61,8 %) gelesen. Abbildung 20: Bekanntheit und Nutzung von GESIS Zeitschriften 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ISI - Informationsdienst Soziale Indikatoren mda - methods, data, analyses HSR - Historical Social Research % ja, genutzt ja, kenne ich Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 66 60 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 30: Bekanntheit von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen ISI mda HSR nach Position Professor(inn)en und 53,0 % 35,0 % 38,2 % Institutsleiter(innen) 168 111 121 Wissenschaftliche 26,0 % 25,4 % 21,3 % Mitarbeiter(innen) 357 344 292 nach Fachrichtung Soziologie 44,2 % 38,2 % 29,3 % 360 311 239 Politikwissenschaft 20,0 % 17,3 % 23,7 % 118 102 140 Andere 16,5 % 14,6 % 11,9 % Sozialwissenschaften 47 42 34 nach Institution Universität 33,6 % 29,3 % 28,5 % 407 335 345 Außeruniversitäre 24,6 % 20,8 % 14,1 % Forschungseinrichtung 118 100 68 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 41,1 % 46,4 % 20,7 % 301 340 152 Vorwiegend qualitativ 18,0 % 8,9 % 27,0 % 101 50 151 Sowohl als auch 31,0 % 16,4 % 27,5 % 123 65 109 Anmerkung: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Zum Beispiel kennen 168 Professor (inn)en den DBK, das entsprechen 53 % aller befragten Professor(inn)en. In Tabelle 30 sind die Bekanntheitsgrade pro Subgruppe aufgelistet. Unter den Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) ist ISI am bekanntesten (53,0 %), gefolgt von HSR (38,2 %) und dann mda (35,0 %) und werden bei Bekanntheit viel gelesen (ISI: 64,9 %, mda: 82,0 %, HSR: 57,9 %). Unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) ist auch ISI am bekanntesten (26,0 %), gefolgt von mda (25,4 %) und dann HSR (21,3 %). Diese werden in dieser Subgruppe in ähnlichem hohen Maße gelesen, wie in der Gruppe der Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) (ISI: 64,7 %, mda: 80,2 %, HSR: 63,4 %; s. Tabelle 31). Unter den Soziolog(inn)en ist ISI am bekanntesten (44,2 %), gefolgt von mda (38,2 %) und schließlich HSR mit 29,3 %. Unter den Politolog(inn)en ist HSR am bekanntesten (23,7 %), gefolgt von ISI (20,0 %) und mda (17,3 %). Unter den anderen Sozialwissenschaftler(innen) ist ISI am bekanntesten (16,5 %), dann mda (14,76%) und HSR (11,9 %). Die Zeitschriften sind relativ unbekannt in den anderen Sozialwissenschaften. Die Zeitschrift mda wird in allen Fachrichtungen am häufigsten gelesen (Soziologie: 85,2 %, Politikwissenschaften: 70,6 %, andere Sozialwissenschaften: 71,4 %). Die Zeitschrift ISI und HSR werden verhältnismäßig zu ähnlichen Anteilen gelesen, wenn die Zeitschrift bekannt ist (ISI: Soziologie: 66,4 %, Politikwissenschaften: 59,3 %, andere Sozialwissenschaften: 66,0 %; HSR: Soziologie: 63,2 %, Politikwissenschaften: 61,4 %, andere Sozialwissenschaften: 52,9 %). Generell sind alle Zeitschriften bekannter bei Wissenschaftler(inne)n, die an einer Universität arbeiten (ISI: 33,6 %, mda: 29,3 %, HSR: 28,5 %) als bei Wissenschaftler(inne)n, die an einer außeruniversitären Institution (ISI: 24,6 %, mda: 20,8 %, HSR: 14,1 %) arbeiten. Die Zeitschrift mda wird sowohl von Befragten in Universitäten (81,0 %) als auch an außeruniversitären Institutionen (81,8 %) am meisten 67 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 61 und ähnlich viel gelesen, danach folgt ISI (Universität: 65,6 %, außeruniversitäre Institution: 63,6 %) und HSR (Universität: 64,2 %, außeruniversitäre Institution: 50,0 %). Die Zeitschrift mda (46,4 %) und ISI (41,1 %) sind am bekanntesten unter den vorwiegend quantitativ Arbeitenden. Sie werden auch überwiegend von Wissenschaftler(innen) gelesen, die quantitativ arbeiten (ISI: 71,1 %, mda: 86,2 %). Diese Zeitschriften haben einen mehrheitlich quantitativen Fokus und sind deshalb für diese Subgruppe interessant. Für die vorwiegend qualitativ Arbeitenden ist HSR am bekanntesten (27,0 %) und wird von ihnen häufig gelesen (66,2 %). Für die, die mit beiden Arten von Daten arbeiten ist die Zeitschrift ISI am bekanntesten (31,0 %). Die Zeitschrift ISI ist in allen Subgruppen bis auf Befragte in den Politikwissenschaften und den vorwiegend qualitativ Forschenden am bekanntesten. Die Zeitschrift mda wird über alle Subgruppen hinweg – bis auf die vorwiegend qualitativ Forschenden - am meisten gelesen. Tabelle 31: Nutzung bei Bekanntheit von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen ISI mda HSR nach Position Professor(inn)en und 64,9 % 82,0 % 57,9 % Institutsleiter(innen) 109 91 70 Wissenschaftliche 64,7 % 80,2 % 63,4 % Mitarbeiter(innen) 231 276 185 nach Fachrichtung Soziologie 66,4 % 85,2 % 63,2 % 239 265 151 Politikwissenschaft 59,3 % 70,6 % 61,4 % 70 72 86 Andere 66,0 % 71,4 % 52,9 % Sozialwissenschaften 31 30 18 nach Institution Universität 65,6 % 81 % 64,2 % 265 286 221 Außeruniversitäre 63,6 % 81,8 % 50 % Forschungseinrichtung 75 81 34 nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 71,1 % 86,2 % 53,3 % 214 293 81 Vorwiegend qualitativ 47,5 % 50,0 % 66,2 % 48 25 100 Sowohl als auch 63,4 % 75,4 % 67,0 % 78 49 73 Anmerkungen: Dargestellt sind Anteile und Fallzahlen in den jeweiligen Gruppen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Personengruppe, denen die jeweilige Zeitschrift bekannt ist. Zum Beispiel lesen 109 Professor(inn)en die Zeitschrift ISI, das entsprechen 64,9 % denen dieses Angebot in dieser Subgruppe bekannt ist. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 68 62 GESIS Papers 2017|11 10.2 Qualität Bei den Zeitschriften wurde die Einschätzung der Qualität der Beiträge mittels einer Ratingskala von 1 („sehr geringe Qualität“) bis 5 („sehr hohe Qualität“) erfasst. Die eingeschätzte Qualität über alle Befragten hinweg unterscheidet sich nicht bedeutsam voneinander (s. Abbildung 21). ISI hat eine Qualitätsbewertung von 3,7 (0,8), mda von 3,9 (0,8) und HSR von 3,8 (0,8). Abbildung 21: Mittelwert und Standardabweichung der Qualität von GESIS Zeitschriften Auch unterscheiden sich die Subgruppen nicht bedeutsam voneinander (s. Tabelle 32). Was man allerdings festhalten kann, ist, dass die Qualität relativ hoch eingeschätzt wird – die meisten Mittelwerte nähern sich der 4 an und liegen damit weit über dem Mittelwert der Skala von 2,5. 1 2 3 4 5 ISI mda HSR 69 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 63 Tabelle 32: Qualität von GESIS Zeitschriften nach Subgruppen ISI mda HSR nach Position Professor(inn)en und 3,6 3,7 3,8 Institutsleiter(innen) (0,9) (0,9) (0,9) Wissenschaftliche 3,8 3,9 3,8 Mitarbeiter(innen) (0,8) (0,8) (0,7) nach Fachrichtung Soziologie 3,8 3,9 3,7 (0,8) (0,8) (0,8) Politikwissenschaft 3,7 3,9 3,8 (0,9) (0,9) (0,7) Andere 3,8 3,6 3,8 Sozialwissenschaften (0,8) (0,9) (0,6) nach Institution Universität 3,7 3,9 3,8 (0,9) (0,8) (0,8) Außeruniversitäre 3,8 3,9 3,8 Forschungseinrichtung (0,8) (0,7) (0,8) nach Orientierung Vorwiegend quantitativ 3,7 3,9 3,5 (0,9) (0,8) (0,9) Vorwiegend qualitativ 3,6 3,6 3,8 (0,8) (0,8) (0,6) Sowohl als auch 3,8 4,0 3,9 (0,8) (0,8) (0,8) Anmerkungen: Dargestellt sind Mittelwerte und Standardabweichungen auf einer Skala von 1 bis 5 in den jeweiligen Gruppen. Die Werte beziehen sich auf Befragte, die das jeweilige Angebot nutzen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 70 64 GESIS Papers 2017|11 11 Die Ergebnisse im Vergleich zur Vorgängerbefragung 2009 Im Vergleich zur letzten Befragung von 20098 sind die Nutzungen der Angebotskategorien, die vergleichbar sind, generell gestiegen. Anzumerken ist allerdings, dass die Stichprobe in 2009 deutlich kleiner war. Die Nutzung von Literatur- und Forschungsdatenbanken (in 2016 sowiport) aus dem Jahr 2009 ist von 55,0 % (Professor(inn)en) bzw. 69,0 % (wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)) in der Soziologie auf 64,9 % bzw. 72,1 % gestiegen. In den Politikwissenschaften ist die Nutzung von 37,0 % (Professor (inn)en) bzw. 52,0 % (wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)) auf 49,4 % bzw. 61,5 % gestiegen. Die Nutzung für Beratungen von 2009, die zwischen 17,0 % (wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)) und 23,0 % (Professor(inn)en) in der Soziologie lag, ist auf 33,5 % bzw. 47,7 % in 2016 gestiegen. In den Politikwissenschaften, wo die Nutzung des Beratungsangebotes zwischen 15,0 % (wissenschaftliche Mitarbeiter(innen)) und 11,0 % (Professor(inn)en) lag, ist auf 31,6 % bzw. 42,9 % in 2016 gestiegen. Die Kategorie Fortbildungsangebote von 2009 ist schwierig zu vergleichen, da in 2016 diese Sparte in vier Angebote unterteilt wurde und die Nutzungs- bzw. Teilnahmerate in den verschiedenen Trainingsangeboten schwankt zwischen den verschiedenen Subgruppen und Angeboten. Da jedoch mit dem Fortbildungsangebot in 2009 mehrheitlich Workshops gemeint waren, ist ersichtlich, dass die Nutzung von Workshops in der Soziologie für Professor(inn)en etwa gleichgeblieben ist und für wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) gestiegen ist (2009: Professor(inn)en= 15,0 % bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter (innen) = 19,0 % versus 2016 = 14,2 % bzw. 25,3 %). In den Politikwissenschaften verhält sich das ähnlich: für Professor(inn)en ist es leicht erhöht und für die wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) ist es gestiegen (2009: Professor(inn)en= 8,0 % bzw. wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) = 16,0 % versus 2016 = 8,5% bzw. 20,7 %). In 2009 hatten die GESIS Publikationen, die allerdings andere Zeitschriften abdeckten (ZUMA und ZA), sowohl bei den Professor(inn)en in der Soziologie (68,0 %) und in den Politikwissenschaften (41,0 %) als auch bei den wissenschaftlichen Mitarbeiter(inne)n (67,0 % bzw. 49,0 %) eine hohe Nutzungsrate. In 2016 schwankte die Nutzung in Abhängigkeit von der jeweiligen Zeitschrift und der Subgruppe zwischen 59,4 % bzw. 65,1 % (HSR), 67,0 % bzw. 66,9 % (ISI) und 87,7 % bzw. 85,5 % (mda) in der Soziologie sowie zwischen 52,3 % bzw. 65,6 % (HSR), 58,2 % bzw.60,3 % (ISI) und 68,8 % bzw. 71,4 % (mda) in den Politikwissenschaften. 8 Vgl. GESIS-Arbeitsbericht Nr. 8 71 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 65 12 Weiterführende Analysen 12.1 Vielnutzer(innen) vs. Wenignutzer(innen) Unter den GESIS-Nutzer(inne)n kann nach der Anzahl der genutzten Angebote unterschieden werden, also ob GESIS-Angebote vereinzelt genutzt werden (Wenignutzer(innen)) oder ob mehrere Angebote genutzt werden (Vielnutzer(innen)). 34,8 % der Nutzer(innen) nutzten nur ein bis zwei Angebote von GESIS, 11,5 % der Nutzer(innen) hingegen mehr als zehn Angebote während der letzten fünf Jahre. Diese beiden Nutzer(innen)gruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Position. Unter den Professor (inn)en und Institutsleiter(innen) sind 17,1 % Vielnutzer(innen) und unter den wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) nur 10,1 %. Hingegen nutzen 36,2 % der wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) GESIS-Angebote nur vereinzelt. Hier ist der Anteil unter den Professor(inn)en und Institutsleiter(inne)n mit 39,1 % nur geringfügig höher. Die Wenignutzer(innen) sind überwiegend Forschende anderer Sozialwissenschaften. Von ihnen nutzen 61,0 % nur ein bis zwei GESIS-Angebote. Unter den Soziolog (inn)en nutzen 13,6 % mehr als zehn Angebote und unter den Politikwissenschaftler(inne)n 11,2 %. Viele Wenignutzer(innen) gibt es hingegen unter den außeruniversitär Forschenden (49,9 %) und erwartungsgemäß unter den vorwiegend qualitativ Forschenden (53,5 %). Von den vorwiegend quantitativ Forschenden nutzen 20,1 % der Befragten mehr als zehn Angebote. Es wird deutlich, dass ein wichtiger Teil der Zielgruppe (quantitativ forschende Sozialwissenschaftler (innen) und Politikwissenschaftler(innen)) bereits sehr gut unter den Vielnutzer(inne)n vertreten ist. Forschende an außeruniversitären Forschungseinrichtungen können vermehrt angesprochen werden, um sie auf weitere Angebote hinzuweisen. 12.2 Nicht-Nutzer(innen) Für diesen Analysezweck wurde die Gruppe der Nicht-Nutzer(innen) bestimmt. Nicht-Nutzer(innen) sind diejenigen, die gar keine Angebote in der jeweiligen Angebotssparte benutzen. Es soll damit näher beschrieben werden, welche der vier Subgruppen sich in der Nicht-Nutzer(innen)-Gruppe in den einzelnen Angebotsparten befinden. Daraus können Schlüsse gezogen werden, in welchen Subgruppen ein stärkeres Marketing notwendig ist, um die Nutzung der Angebote zu verstärken. Am stärksten sind über alle GESIS-Angebote hinweg unter den Nicht-Nutzer(inne)n Professor(inn)en, Forschende aus den Politikwissenschaften und anderen Sozialwissenschaften, Befragte an außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie qualitativ ausgerichtete Forscher(innen) vertreten. Einen detaillierten Überblick über alle Subgruppen und Angebotsparten sind aus der Tabelle 33 zu entnehmen. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 72 66 GESIS Papers 2017|11 Tabelle 33: Nicht-Nutzer(innen) je Angebotssparte und Subgruppen Angebotssparte Subgruppen Online Informationsangebote Datenrecherche Umfrageprogramme Anzahl insgesamt Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 94 29,7 % 55 17,4 % 99 31,2 % 317 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 282 20,5 % 168 12,2 % 587 42,7 % 1374 Soziologie 151 18,5 % 134 16,4 % 326 40,0 % 815 Politikwissenschaften 164 27,7 % 63 10,7 % 190 32,1 % 591 Andere Sozialwissenschaften 61 21,4 % 26 9,1 % 170 59,6 % 285 Universität 266 22,0 % 170 14,0 % 407 33,6 % 1210 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 110 22,9 % 53 11,0 % 279 58,0 % 481 Quantitativ 164 22,4 % 86 11,7 % 241 32,9 % 733 Qualitativ 108 19,3 % 78 13,9 % 308 55,0 % 560 Sowohl als auch 103 25,9 % 58 14,6 % 136 34,3 % 397 Anmerkung. Die jeweiligen Prozentangaben ergeben sich in Bezug auf die jeweilige Gesamtstichprobe in den Subgruppen (vgl. Tabelle 6). Zum Beispiel nutzen 94 Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) bzw. 29,7 % von den 317 insgesamt befragten Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) keine Online Informationsangebote. 73 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 67 Tabelle 33: Nicht-Nutzer(innen) je Angebotssparte und Subgruppen (Forts.) Angebotssparte Subgruppen Datenerhebung Archivierung von Daten Training & Beratung Zeitschriften Anzahl insgesamt Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) 102 32,2 % 84 26,5 % 149 47,0 % 50 15,8 % 317 Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) 382 27,8 % 242 17,6 % 568 41,3 % 145 10,6 % 1374 Soziologie 243 29,8 % 200 24,5 % 372 45,6 % 106 13,0 % 815 Politikwissenschaften 167 28,3 % 88 14,9 % 240 40,6 % 66 11,2 % 591 Andere Sozialwissenschaften 74 26,0 % 38 13,3 % 105 36,8 % 23 8,1 % 285 Universität 357 29,5 % 245 20,2 % 522 43,1 % 144 11,9 % 1210 Außeruniversitäre Forschungseinrichtung 127 26,4 % 81 16,8 % 195 40,5 % 51 10,6 % 481 Quantitativ 235 32,1 % 194 26,5 % 345 47,1 % 66 9,0 % 733 Qualitativ 141 25,2 % 47 8,4 % 207 37,0 % 81 14,5 % 560 Sowohl als auch 108 27,2 % 84 21,2 % 164 41,3 % 48 12,1 % 397 Anmerkung. Die jeweiligen Prozentangaben ergeben sich in Bezug auf die jeweilige Gesamtstichprobe in den Subgruppen (vgl. Tabelle 6). Zum Beispiel nutzen 94 Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) bzw. 29,7 % von den 317 insgesamt befragten Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) keine Online Informationsangebote. Allgemein sind die meisten Subgruppen innerhalb der Nicht-Nutzer(innen)-Gruppen relativ komplementär zu den Gruppen, die auch GESIS Angebote nutzen. In den Angebotssparten Umfrageprogramme , Datenerhebung und Trainings- und Beratungsangebote sind die Gruppe der Nicht-Nutzer(innen) über alle Subgruppen hinweg generell relativ hoch (mind. ¼ sind unter den Nicht-Nutzer(inne)n). Da relativ viele Nicht-Nutzer(innen) u.a. unter den Forschenden aus anderen Sozialwissenschaften sind, bestünde die Möglichkeit, die anderen Sozialwissenschaften, die aus diversen anderen Disziplinen bestehen (z.B. Psychologie, Wirtschaftswissenschaften) anzusprechen und damit weitere Nutzer(innen)- Gruppen zu erschließen. Dass in einigen Angebotsparten der Anteil an Nicht-Nutzer(inne)n in der Subgruppe Professor(inn)en und Institutsleiter(innen) relativ hoch ist (etwa 1/3) könnte auch damit begründet sein, dass vermutlich hier eine indirekte Nutzung vorliegt. Eventuell finden die unterstellten wissenschaftlichen Mitarbeiter(innen) eher den Weg zur Nutzung der GESIS-Angebote und - Dienstleistungen. Forschende aus der Soziologie und den Politikwissenschaften werden von den diversen Angeboten der GESIS stark angesprochen. In dem vorherigen Bericht von 2009 gab es den Kritikpunkt , dass die Forscher(innen), die vorwiegend qualitativ arbeiten, sich nicht in den GESIS Angeboten und Dienstleistungen wiederfinden. Das hat sich noch nicht verbessert. Somit ist ein Großteil der Angebote und Dienstleistungen von GESIS auf quantitative Forscher(innen) zugeschnitten. Hier wäre zu überlegen, inwieweit die Angebote gegenüber qualitativ Forschenden noch mehr geöffnet werden könnten. Die GESIS Trainings sowie die Beratung decken allerdings bereits einige qualitative Angebote ab. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 74 68 GESIS Papers 2017|11 12.3 Nennung der GESIS-Angebote im Vergleich zu anderen Angeboten Neben der Bewertung nach Bekanntheit, Nutzung, Bedeutung und Weiterempfehlung wurden zu Beginn jedes Fragenblocks zunächst in offener Abfrage erhoben, welches die wichtigsten Angebote sind, die in Hinblick auf die betreffende Angebotskategorie verwendet werden. Diese Fragen geben Aufschluss , wie GESIS in Konkurrenz zu anderen Angeboten steht. So können Konkurrenzangebote entweder häufiger oder weniger häufig als die GESIS-Angebote genannt werden und damit den Befragten entweder Konkurrenzangebote stärker im Gedächtnis sein oder GESIS-Angebote stärker im Gedächtnis sein. Diese Auswertung kann in weiteren Analysen ebenfalls Informationen liefern, welchen Bedarf die Nutzer haben, indem die genannten Konkurrenzangebote genauer analysiert werden. Einschränkend muss jedoch gesagt werden, dass die Befragten durchaus wussten, dass sie an einer Befragung von GESIS teilnahmen, da zuvor ein persönliches Anschreiben des GESIS-Präsidenten verschickt wurde, das GESIS-Logo im Online-Fragebogen zu sehen war, der Auftraggeber genannt wurde und zudem vorherige Fragen (wie die Bekanntheit von GESIS) auf das Ziel der Befragung hindeuteten. Die Befragten können somit bereits stärker an GESIS-Angebote denken und sich eventuell auch verpflichtet fühlen, diese zu nennen, als sie dies normalerweise machen würden. Daher ist die folgende Analyse unter dieser Einschränkung zu interpretieren. Die Online-Informationsangebote haben starke Konkurrenz von großen Rechercheportalen. So wurden in der offenen Abfrage häufig Google Scholar, die Bibliothek und Web of Science als häufig genutzte Dienste genannt. Die Angebote von GESIS wurden vereinzelt aber nicht am häufigsten genannt. In der offenen Abfrage zu Datenrecherchetools und die Umfrageprogramme wurden die GESIS- Angebote sehr häufig genannt. In den Nennungen gibt es jedoch eine große Vermischung beider Bereiche . Dies ist ein weiterer Hinweis, dass Nutzer keine klare Trennung zwischen Recherchetool (der Infrastruktur) und Umfrageprogrammen bzw. zu recherchierenden Daten (dem Suchergebnis) vornehmen . Als weitere Datenrecherche-Angebote wurden das Statistische Bundesamt, Eurostat und die Weltbank häufig genannt. Neben den GESIS-Umfrageprogrammen waren ebenfalls der European Social Survey (ESS) und das Sozioökonomische Panel (SOEP) unter den Nennungen. Beim Bereich Datenerhebung werden die GESIS-Angebote in der offenen Frage nur vereinzelt genannt, die wichtigsten Informationsquellen sind hier die Beratung durch Kollegen, Erfahrungen aus eigenen Studien und Softwareangebote wie Unipark. In Bezug auf die Datenarchivierung wird sehr häufig GESIS als Anbieter genannt. Ebenso häufig geben die Befragten an, dass es in ihrem Institut eine interne Lösung gibt. Auch das eigene Forschungsdatenzentrum (FDZ) für die Archivierung und Nachnutzung der Daten wird häufig genannt. Für den Bereich der Trainings und Beratung wird bei der Analyse der offenen Abfrage die Konkurrenz zu Angeboten an Universitäten, internen Fortbildungen und der Essex Summer School deutlich. 12.4 Net Promoter Score Basierend auf der Einschätzung zur Weiterempfehlung eines Angebots lässt sich der Net Promoter Score (NPS) ermitteln. Dazu wird der Anteil der Personen, die ein Angebot nicht empfehlen (Detraktoren ) von dem Anteil der Personen, die ein Angebot empfehlen (Promotoren), abgezogen. Der Score schwankt zwischen -100 % und +100 % und gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Angebot empfohlen wird. Fasst man den NPS nach Angebotsparten zusammen, ergibt sich, mit Ausnahme der Online- Informationsangebote, ein fast einheitliches Bild positiver NPS über alle Bereiche (s. Abbildung 22). Eine Ausnahme bilden hier die Online-Informationsangebote. Bringt man diese Werte mit den häufig 75 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 69 genannten Angeboten der offenen Abfrage (s. Abschnitt 12.3) in Verbindung, wird deutlich, dass die Online-Informationsangebote, mit negativem NPSs, starke Konkurrenz von großen Rechercheportalen, wie Google Scholar und Web of Science haben. Aber auch der Bereich der Trainings und Beratung, der mit 61,2 % den höchsten und damit exzellenten NPS9 erzielt, sieht sich bei der offenen Abfrage in Konkurrenz zu Angeboten an Universitäten, internen Fortbildungen und der Essex Summer School. Beim Bereich Datenerhebung mit dem zweithöchsten NPS von 53,4 % werden die GESIS-Angebote in der offenen Frage nur vereinzelt genannt. Die hohe Weiterempfehlungsrate spiegelt daher hier umso mehr eine hohe Qualität wider. Die Archivierungsangebote bei GESIS werden zu 44,4 % weiterempfohlen . Hier wurde GESIS zwar häufig als Anbieter genannt, viele Befragten konnten jedoch auch auf eigene FDZs oder andere interne Lösungen im eigenen Haus verweisen. Datenrecherchetools und die Umfrageprogramme werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 34,0 % und 41,6 % von den Nutzern weiterempfohlen. Bei beiden Angeboten wurden auch die GESIS-Angebote sehr häufig genannt, neben weiteren Datenrecherche-Angeboten wie das Statistische Bundesamt, Eurostat und die Weltbank und neben weiteren Umfragen, wie der European Social Survey (ESS) und das Sozioökonomische Panel (SOEP). Anmerkung: Angebote nach NPS aufsteigend sortiert. Abbildung 22: Net Promoter Score nach Angebotskategorien Die NPS fallen innerhalb der sechs Bereiche teils unterschiedlich aus. Während SOFISwiki und sowiport negative NPS erzielen, liegt SSOAR mit -0,3 % nahezu bei 0 %. Unter den Datenrecherchetools schneidet HISTAT mit -8,8 % eher schlecht ab, während die weiteren Angebote hohe Werte erzielen. ZACAT erreicht mit 62,3 % einen exzellenten Weiterempfehlungswert. Unter den Umfrageprogrammen erzielen ALLBUS, CSES und GLES ebenfalls sehr hohe NPS. Das Angebot der Langzeitarchivierung erreicht mit 79,7 % GESIS-weit den höchsten NPS. Dagegen ist dieser Wert für datorium zwar positiv und damit als gut zu bewerten, aber mit 9,1 % vergleichsweise niedrig. Unter den Angeboten zur Datenerhebung erzielen die Ziehung von Telefonstichproben und die GESIS Survey Guidelines exzellente Werte. 9 Als exzellent gelten NPS von über 50 % -20 -10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 % Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 76 70 GESIS Papers 2017|11 Die weiteren Angebote dieses Bereichs liegen mit jeweils über 40,0 % Weiterempfehlung nur knapp darunter. Im Bereich Trainings und Beratung liegen die Werte fast durchweg im exzellenten Bereich. Eine Ausnahme bilden mit einem immer noch hohen Wert von 45,0 % die GESIS-Methodenseminare (s. Tabelle 34). Tabelle 34: Net Promoter Score für die einzelnen GESIS-Angebote Angebotsbereich Angebot NPS Online-Informationsangebote SOFISwiki -25,3 % sowiport -11,8 % SSOAR -0,3 % Datenrecherchetools HISTAT -8,8 % ZACAT 62,3 % DBK 43,8 % MISSY 38,9% Nationale und internationale Umfrageprogramme ALLBUS 59,6 % CSES 54,6 % Eurobarometer 16,6 % EVS 32,0 % GLES 76,7 % ISSP 49,3 % Politbarometer 10,5 % PIAAC 33,3 % Datenerhebung Ziehung von Telefonstichproben 61,9 % GESIS Panel 48,6 % GESIS Survey Guidelines 69,0 % ZIS 41,5 % Kognitive Pretests 45,8 % Archivierungsangebote Langzeitarchivierung 79,7 % datorium 9,1 % Training und Beratung GESIS Methodenseminar 45,0 % GESIS Spring Seminar 69,2 % GESIS Summer School 60,0 % GESIS Workshops 61,4 % Beratung 70,7 % 77 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 71 13 Limitationen und Schlussfolgerungen 13.1 Limitationen und Verbesserungsvorschläge Wie jede Erhebung hat auch die GESIS-Zielgruppenbefragung Limitationen, die bei der Interpretation der Ergebnisse zu beachten sind. Zunächst wurden Alter und Beschäftigungsdauer der Befragten nicht erhoben. Diese Variablen sind jedoch äußerst wichtig in der Beurteilung der eigenen Zielgruppe, insbesondere um zu entscheiden, ob ältere Befragte die Angebote nutzen, weil sie diese schon immer nutzen, oder ob die Angebote innovativ genug sind, auch junge Forschende, die ihre Karriere gerade beginnen, anzusprechen. In zukünftigen Befragungen sollten diese Informationen daher unbedingt erhoben werden. Eine Bewertung zur Zufriedenheit mit den Angeboten könnte weiteren Aufschluss zur Nutzer (innen)bindung geben. Zwar ist der Indikator der Weiterempfehlung eine Annäherung daran, jedoch ist dieser dann nicht aussagekräftig, wenn man selbst der alleinige Anbieter eines Angebotes oder Dienstes ist. Hier können unzufriedene Nutzer(innen) sehr schnell verloren gehen, sobald ein Konkurrenzangebot auf dem Markt erscheint. Außerdem ist fraglich, ob die Grundgesamtheit präzise abgedeckt ist. Zum einen fehlte ein englischer Fragebogen obwohl die GESIS-Angebote auch für ausländische Forschende in Deutschland relevant sind. Dadurch wurde diese Gruppe jedoch von der Befragung ausgeschlossen. Weiterhin strebt GESIS schon seit mehreren Jahren eine Internationalisierung der Angebote an. Forschende aus dem Ausland wurden jedoch ebenfalls nicht als Grundgesamtheit berücksichtigt. Zudem gab es Vorläuferstudien zur GESIS-Zielgruppe. Die jetzige Erhebung ist jedoch nur bedingt mit den Vorgängererhebungen vergleichbar (s. Abschnitt 11). Damit sind Trendermittlungen nur sehr eingeschränkt möglich. Auch wenn durch mittlerweile veränderte Angebote eine Vergleichbarkeit schwierig herzustellen ist, sollte zukünftig auf die Fortführung bestimmter Einschätzungen zu GESIS und dessen Angebote bzw. Angebotskategorien geachtet werden, um sowohl Positiv- als auch Negativtrends erkennen zu können. Eine Analyse zu Konkurrenzangeboten und Bewertung dieser Angebote durch die Befragten wäre weiterhin hilfreich, um mögliche Defizite bei eigenen und fremden Angeboten zu erkennen und diese Lücken zu besetzen. Auch ist die offene Abfrage zur möglichen Nutzung von Konkurrenzangeboten und die damit vorgesehene Analyse von Konkurrenzangeboten (s. Abschnitt 12.3) nur sinnvoll, wenn den Befragten nicht bewusst ist, dass diese Befragung im Auftrag von GESIS durchgeführt wird. Bei einer wiederholten Befragung sollte also jeder Hinweis auf GESIS (z.B. durch das persönliche Anschreiben , das GESIS-Logo bzw. Nennung des Auftraggebers sowie der Frage nach der Bekanntheit von GE- SIS zu Beginn) vermieden werden. 13.2 Erste Schlussfolgerungen GESIS ist unter den befragten Wissenschaftler(inne)n sehr stark bekannt und die Angebote genießen einen guten Ruf. Dies lässt sich anhand der recht hohen Weiterempfehlungsbereitschaft fast aller Angebote ableiten. Insbesondere werden die Angebote nationale und internationale Umfrageprogramme, Trainings, methodische Beratung und Angebote zur Datenerhebung sowie Langzeitarchivierung in hohem Maße weiterempfohlen. Dies sind Leistungen, die von anderen Anbietern nur schwierig bereitzustellen sind Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 78 72 GESIS Papers 2017|11 und wo wenig Konkurrenz herrscht. Aus diesem Grund kann GESIS in Erwägung ziehen, diese Angebote weiter auszubauen. Die einzelnen Angebote von GESIS sind unterschiedlich stark bekannt. Diese richtet sich nach der angesprochenen Zielgruppe und der Art des Angebotes. Bei den gering bekannten Angeboten handelt es sich entweder um recht junge Angebote (z.B. datorium, GESIS Panel, PIAAC) oder um sehr spezifische Umfrageprogramme, wie z.B. GLES und CSES. Gerade bei Angeboten, die noch wenig bekannt sind, deren Bedeutung und Weiterempfehlungsbereitschaft aber als hoch bewertet werden, bietet es sich an, deren Bekanntheit noch zu steigern. Die Nutzung der GESIS-Angebote sind nur eingeschränkt vergleichbar, da die Angebote sehr unterschiedlich genutzt werden. Zum Beispiel können Daten und Informationen täglich recherchiert werden, aber Workshop-Teilnahmen nur begrenzt stattfinden. Die Datenrecherchetools werden häufig nicht als Angebot von GESIS wahrgenommen, obwohl diese häufig genutzt werden. Hier ist zu empfehlen, diese als Infrastruktur zu bündeln, anstatt sie einzeln zu vermarkten. Pläne dafür sind mit der GESIS-weiten Suche schon sehr weit fortgeschritten. Die Angebote der Datenerhebung sind selbst unter den Forschenden, die selbst schon Daten erhoben haben, nur zu höchstens einem Drittel bekannt. Die Nutzer(innen) gaben eine durchweg hohe Weiterempfehlungsbereitschaft an. Hier könnten verstärkte Marketingmaßnahmen zu höherer Bekanntheit führen. Ebenso könnte man auf diese Weise die mit hoher Qualität bewerteten Zeitschriften bekannter machen. Weiterhin wurden Analysen des Net Promoter Scores (NPS) der einzelnen Angebote mit der Nennung der von den Befragten genutzten Angebote in Verbindung gebracht. Diese Analyse legt offen, dass insbesondere da, wo Konkurrenzangebote eine Rolle spielen, die Bereitschaft zur Weiterempfehlung niedrig ist. Dies ist insbesondere bei den Online-Informationsangeboten der Fall. In einigen Subgruppen sind der Bekanntheitsgrad und die Nutzung der Angebote eher niedrig. Es gibt demnach Möglichkeiten, neue Nutzer(innen)gruppen zu erschließen. Insbesondere sollte hier an Forschende in außeruniversitären Forschungseinrichtungen gedacht werden, die gezielt angesprochen werden können. Aber auch andere Gruppen, wie Forschende in anderen Sozialwissenschaften oder Forschende, die vorwiegend qualitativ arbeiten, sind als potentielle Nutzer(innen)gruppen denkbar. Nicht verändert hat sich im Vergleich zur vorherigen Befragung von 2009, dass sich nach wie vor die qualitativ ausgerichteten Forschenden eher nicht von dem vielfältigen Angebot von GESIS angesprochen fühlen. Die starke quantitative Ausrichtung von GESIS, die auch in dem Bericht von 2009 festgestellt wurde, ist vermutlich der Hauptgrund. 79 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 73 Anhang 1: Fragebogen Fragebogen siehe Online-Anhang: http://www.gesis.org/fileadmin/upload/forschung/publikationen/gesis_reihen/gesis_papers/GESIS- Paper_2017_11_Anhang_Fragebogen_Forsa_Screenshots.pdf Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 80 74 GESIS Papers 2017|11 Anhang 2: Persönliches Anschreiben 81 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 75 Anhang 3: Zusätzliche Abbildungen Abbildung A3.1: Bedeutung GLES Abbildung A3.2: Bedeutung CSES Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 82 76 GESIS Papers 2017|11 Abbildung A3.3: Bedeutung ISSP Abbildung A3.4: Weiterempfehlung GLES 83 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 77 Abbildung A3.5: Weiterempfehlung ALLBUS Abbildung A3.6: Bedeutung ZACAT Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 84 78 GESIS Papers 2017|11 Abbildung A3.7: Bedeutung von Langzeitarchievierung 85 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 79 Glossar Online-Informationsangebote SOFISwiki Das Wiki des Sozialwissenschaftliche Forschungsinformationssystem ist ein Selbstmeldesystem für sozialwissenschaftliche Forschungsprojekte. Dort können eigene Projekte veröffentlicht werden, oder nach Projekten oder Institutionen recherchiert werden. sowiport Das sozialwissenschaftliche Fachportal SOWIPORT bündelt und vernetzt qualitätsgeprüfte Informationen nationaler und internationaler Anbieter und macht sie an einer Stelle verfügbar. sowiport enthält 19 Datenbanken. Darunter auch das Sozialwissenschaftliches Literaturinformationssystem SOLIS. Es informiert über deutschsprachige fachwissenschaftliche Literatur. SSOAR Das Social Science Open Access Repository ist das größte Open-Access-Fachrepositorium für die Sozialwissenschaften in Deutschland in dem AutorInnen, Forschungseinrichtungen und Verlage ihre Publikationen im OA verfügbar machen und Volltexte suchen und herunterladen können. Datenrecherche HISTAT Die Online-Plattform Zeitreihen zur Historischen Statistik von Deutschland hat die Funktion, Zeitreihen aus der historischen, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Forschung zugänglich zu machen. Sie dokumentiert für die Wissenschaft die angebotenen Zeitreihen in ihrem Entstehungskontext. Die Zeitreihen umfassen den Zeitraum vom Beginn der Amtlichen Statistik bis zur Gegenwart. ZACAT Das Datenportal ZACAT bietet einen direkten Zugang zu einer Vielzahl bei GESIS archivierter sozialwissenschaftlicher Umfragedaten (u.a. ISSP, Eurobarometer, European Values Study, Politbarometer, Wahlstudien). Das System ermöglicht studienübergreifende Suchen, (einfache) Online-Analysen und das Erstellen von Grafiken und verlinkt zum Download von Datensätzen in den Datenbestandskatalog DBK. DBK Der Datenbestandskatalog DBK enthält Studienbeschreibungen zu allen im Datenarchiv langfristig gesicherten Studien. Im DBK können Nutzende Informationen zu Inhalt, Methode, verfügbaren Daten und Dokumenten sowie zu Publikationen zu allen Studien recherchieren, sie downloaden oder bestellen . MISSY Das Mikrodaten-Informationssystem MISSY ist ein Serviceangebot des Forschungsdatenzentrums German Microdata Lab (GML) und richtet sich an empirisch arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler , die mit Mikrodaten der amtlichen Statistik forschen. MISSY stellt detaillierte Metadaten und Tools zu Individualdatensätzen aus der deutschen (Mikrozensus) und europäischen (z.B. EU-SILC, EU- Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 86 80 GESIS Papers 2017|11 LFS) amtlichen Statistik zur Verfügung und hat zum Ziel, die Nutzung der Daten durch eine nutzerfreundliche und schnell zugängliche Datendokumentation zu erleichtern. Daten von nationalen und internationalen Umfrageprogrammen ALLBUS Mit der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften (ALLBUS) werden aktuelle Daten über Einstellungen, Verhaltensweisen und Sozialstruktur der Bevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland erhoben. Seit 1980 wird alle zwei Jahre ein repräsentativer Querschnitt der Bevölkerung mit einem teils konstanten, teils variablen Fragenprogramm befragt. Die Daten stehen unmittelbar nach ihrer benutzergerechten Aufbereitung und Dokumentation allen Interessenten für Forschung und Lehre zur Verfügung. CSES Die Comparative Study of Electoral Systems (CSES) integriert Daten aus Nachwahlbefragungen von rund 40 Ländern. Sie wird seit 1996 im Fünf-Jahres-Turnus durchgeführt. Seit der dritten Erhebungswelle ist GESIS als neuer Kooperationspartner an der Datenaufbereitung und Bereitstellung beteiligt. Eurobarometer Dauerbeobachtung der öffentlichen Meinung in der Europäischen Union ist die Aufgabe des Eurobarometer Programms, zu dem vier Umfrage-Serien (Instrumente) zählen: die Standard & Spezial Eurobarometer , die Flash Eurobarometer sowie die Osteuropa- und Kandidatenländer- Eurobarometer. Auftraggeber und Primärforscher ist die Europäische Kommission über ihre zuständige(n) Generaldirektion (en) und Abteilungen. Die Daten werden bei GESIS für die wissenschaftliche Nachnutzung aufbereitet , dokumentiert und langfristig kuratiert, archiviert und bereitgestellt. Die kontinuierlich wachsende Datenkollektion umfasst aktuell 643 Studien. EVS Die European Values Study (EVS) ist eine transnationale empirische Langzeitstudie, die seit 1981 in einem Turnus von neun Jahren durchgeführt wird. Das Fragenprogramm bildet die zentralen Lebensbereiche wie Partnerschaft/Familie, Arbeit, Politik und Religion/Moral ab und liefert eine umfassende Datengrundlage, die einzigartige Analysen des Wertewandels in Europa erlaubt. Die Daten werden bei GESIS für die Nachnutzung aufbereitet, archiviert und bereitgestellt. Darüber hinaus wird die Vorbereitung und Leitung der aktuellen EVS-Welle unterstützt. GLES Die German Longitudinal Election Study (GLES) ist ein von der DFG gefördertes Projekt, welches mit der Bundestagswahl 2009 startete. Als bislang größte deutsche nationale Wahlstudie soll sie die Wählerschaft bei vorerst drei aufeinanderfolgenden Wahlen beobachten und analysieren. Dabei wird angestrebt , auch nach der Wahl 2017 das Projekt als institutionalisierte Wahlstudie innerhalb von GESIS weiterzuführen. ISSP Das International Social Survey Programme (ISSP) ist ein internationales Kooperationsprogramm, das seit 1984 jährlich eine gemeinsame Umfrage zu sozialwissenschaftlich relevanten Themen durchführt. GESIS erhebt den deutschen Teil des Programms, archiviert und bereitet die ISSP-Daten auf und stellt sie zur Verfügung. Darüber hinaus ist GESIS maßgeblich an den verschiedenen Methodengruppen beteiligt. 87 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 81 Politbarometer Die Politbarometer werden seit 1977 etwa monatlich von der Forschungsgruppe Wahlen für das Zweite Deutsche Fernsehen durchgeführt. Seit 1990 steht diese Datenbasis auch für die neuen Bundesländer zur Verfügung. Die Einzelumfragen eines Jahres werden in einen kumulierten Datensatz integriert, nach internationalem Standard dokumentiert und bei GESIS archiviert. PIAAC Das Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) ist eine von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geförderte, international vergleichende Studie zur Messung von Kompetenzen. Die in PIAAC erhobenen Kompetenzen – Lesekompetenz , alltagsmathematische Kompetenz und technologiebasiertes Problemlösen – gelten als Basiskompetenzen, um den alltäglichen und beruflichen Anforderungen erfolgreich begegnen zu können . An Runde I des ersten Zyklus nahm Deutschland in 2012 als eines von 24 Ländern teil. GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der Durchführung der PIAAC-Studie in Deutschland beauftragt. Es ist geplant, PIAAC regelmäßig , in einem 10-Jahres-Turnus, durchzuführen. Dienstleistungen zur Datenerhebung Ziehung von Telefonstichproben GESIS zieht aus einem nach dem Gabler-Häder-Design generierten Frame Telefon-Stichproben für bundesweite, gegebenenfalls auch für regionale Umfragen für über Festnetz und für bundesweite auch über Mobilfunk und Dual-Frame Stichproben. GESIS Panel Das GESIS Panel bietet Sozialwissenschaftlern die Gelegenheit, im Rahmen eines probabilistischen Omnibus Access Panels kostenfrei Daten zu erheben. Diese Daten sind repräsentativ für die deutschsprachige Bevölkerung im Alter von 18 bis 70 Jahren (zum Zeitpunkt der Rekrutierung) mit Wohnsitz in Deutschland. GESIS Survey Guidelines Die GESIS Survey Guidelines bündeln standardisierte Beratungsangebote zu Survey Methodology. Nutzerinnen und Nutzer erhalten evidenzbasierte und an den praktischen Fragen der Planung und Durchführung von Surveys orientierte Darstellungen zur Stichprobenziehung, zum Vorgehen im Bereich der Survey Operations und bei der Entwicklung der Erhebungsinstrumente. Das Angebot ist seit 1.1.2015 online. ZIS Die Zusammenstellung sozialwissenschaftlicher Items und Skalen (ZIS) und dokumentiert die Instrumente sie, deren Entwicklung, deren Gütekriterien und Informationen zum theoretischen Hintergrund. Alle dokumentieren Instrumente sind frei zugänglich und können für Forschungszwecke eingesetzt werden. In ZIS kann nach passenden Instrumenten recherchiert werden, zum Teil die entsprechenden verknüpfte Datensätze aufgerufen werden und alle dokumentierten Skalen sind mit einer eigenen DOI bei da|ra registriert. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 88 82 GESIS Papers 2017|11 Kognitive Pretests Im kognitiven Pretest-Labor wird die Verständlichkeit von Fragen überprüft, Probleme des Befragten bei der Beantwortung identifiziert, die Ursachen dieser Probleme aufgedeckt und Verbesserungsvorschläge zur Behebung der Probleme generiert. Sie sind generell für alle Befragungsmodi (persönlichmündlich , telefonisch, schriftlich, online) geeignet. Archivierung von Daten Langzeitarchivierung von Forschungsdaten durch GESIS Archivierung von Datensätzen und Studiendokumentationen aus allen Bereichen der Sozialwissenschaften sowie langfristige Sicherung von deren Verfügbarkeit und Nutzbarkeit Datorium –Datenrepositorium zum eigenständigen Archivieren von Daten datorium ist ein Service für Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zur eigenständigen Dokumentation, Sicherung und Veröffentlichung ihrer Forschungsdaten. Das können u. a. Umfragedaten, prozessproduzierte Daten, Tabellen und Ausgaben statistischer Analysen sein. Auswertungsdateien (Syntaxen) können ebenfalls in datorium eingestellt werden. datorium unterstützt Fachzeitschriften bei ihren Bestrebungen, die Replizierbarkeit empirischer Forschung zu erhöhen. Forschungsdaten , die einer Veröffentlichung zugrunde liegen, können über datorium zugänglich gemacht und mit dem jeweiligen Zeitschriftenbeitrag verbunden werden. Unterstützungen und Beratungen Das Angebot umfasst methodische Beratung von Forschungsprojekten in allen Phasen des Projektdurchlaufs . Das Ziel ist es, ein optimales Forschungsdesign unter der Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen und der gegebenen Fragestellung zu entwickeln und zu implementieren. Weiterbildung und Trainings GESIS Methodenseminar Das GESIS Methodenseminar (früher: ZHSF-Herbstseminar) vermittelt - forschungsbasiert und praxisnah Grundlagenwissen und -fertigkeiten im Umgang mit quantitativen Forschungsdaten. Es ist modular strukturiert und interdisziplinär ausgerichtet. GESIS Spring Seminar Das GESIS Spring Seminar (früher: ZA-Frühjahrsseminar) bietet drei einwöchige Kurse in fortgeschrittenen Verfahren der quantitativen Datenanalyse für Sozialwissenschaftler. Zur Vorbereitung gibt es auch einen Mathematik-Kurs für Sozialwissenschaftler. Beide Kurse werden auf Englisch angeboten. GESIS Summer School in Survey Methodology Seit August 2012 führt GESIS eine Summer School in Survey Methodology in Köln durch. Dieses jährliche und englischsprachige Angebot ergänzt die bestehenden Summer Schools in Europa, indem es Methoden der Datenerhebung in den Mittelpunkt stellt. Es richtet sich an Nachwuchswissenschaftler Innen aller Fachrichtungen, die mit Methoden der Umfrageforschung arbeiten. GESIS Workshops Die GESIS Workshops sind ein- bis dreitägige Kurse in einer Vielzahl sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden vom qualitativen Interview über Fragebogenkonstruktion für Umfragen, Stichpro- 89 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 3402 Ergebnisse der Zielgruppenbefragung 2016 83 benziehung und Einführungen in spezifische Umfrageprogramme bis hin zu Analyseverfahren. Die meisten Workshops werden auf Deutsch, manche aber auf Englisch angeboten. Zeitschriften HSR Historical Social Research(HSR) ist eine internationale referierte Zeitschrift für die Anwendung formaler Methoden in der Geschichte. Die Bandbreite der fast ausschließlich englischsprachigen Beiträge reicht von historischsozialwissenschaftlicher Forschung über empirisch quantitative und qualitative Sozialforschung bis hin zur Kliometrie und Digital Humanities. Die HSR ist im Social Science Citation Index sowie in Scopus und SocINDEX with Full Text vertreten und wird u.a. in JSTOR archiviert. ISI Der Informationsdienst Soziale Indikatoren (ISI) ist die GESIS-Zeitschrift für die Sozialberichterstattung . Zweimal jährlich informiert er die interessierte Öffentlichkeit und die Fachwelt über ausgewählte Trends des sozialen Wandels. Mda Die Zeitschrift methods, data, analyses (mda) beinhaltet Artikel und Beiträge rund um die quantitativen Methoden der Umfrageforschung. Schwerpunkte sind hierbei neue methodische und statistische Forschungsergebnisse sowie aktuelle Anwendungen der empirischen Methoden in der Praxis.