Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 653 27. 09. 2016 1Eingegangen: 27. 09. 2016 / Ausgegeben: 04. 11. 2016 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie ist die Unterrichtsversorgung zum ersten Schultag im Vergleich zum Schuljahr 2015/2016 im Landkreis Emmendingen? 2. Wie hat sich im Vergleich zum Schulvorjahr die Krankheitsreserve im Regierungsbezirk Freiburg verändert? 3. Wo konnte zu Schuljahresbeginn 2016/2017 kein regelmäßiger Unterricht gewährleistet werden, aufgeschlüsselt nach Schulart, Schulträger und Schulfach? 4. In welchen Fächern gestaltet sich die Lehrerversorgung im Landkreis Emmendingen besonders schwierig? 5. In welchen Schularten gestaltet sich die Lehrerversorgung im Landkreis Emmen - dingen besonders schwierig? 6. Wird sie für den Regierungsbezirk Freiburg bei der Einstellung von Lehrkräften nachjustieren, wenn ja, in welcher Form? 7. Wird sie zum kommenden Schuljahr Änderungen bei der Planung zur Unterrichtsversorgung vornehmen, wenn ja in welcher Form? 26. 09. 2016 Wölfle SPD Kleine Anfrage der Abg. Sabine Wölfle SPD und Antwort des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport Unterrichtsversorgung im Landkreis Emmendingen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 653 2 B e g r ü n d u n g Im Koalitionsvertrag schreibt die Landesregierung „Gemeinsam stehen wir dafür, den Kindern in Baden-Württemberg die besten Bildungswege anzubieten. Gute Bildung ist das Wichtigste, was wir unseren Kindern mit auf den Weg geben können . Deswegen steht das Wohl jedes einzelnen Kindes im Mittelpunkt unserer Bildungspolitik“. Um dies zu gewährleisten, müssen allerdings die Rahmenbedingungen bei der Unterrichtsversorgung stimmen. Mit der Kleinen Anfrage sollen die Rahmenbedingungen abgefragt werden. A n t w o r t Mit Schreiben vom 14. Oktober 2016 Nr. 21-6501.6/177/1 beantwortet das Minis - terium für Kultus, Jugend und Sport die Kleine Anfrage wie folgt: Ich frage die Landesregierung: 1. Wie ist die Unterrichtsversorgung zum ersten Schultag im Vergleich zum Schul - jahr 2015/2016 im Landkreis Emmendingen? Quantitative Aussagen sind noch nicht möglich, weil die für das Schuljahr 2016/ 2017 von den Schulen vorgelegten, vorläufigen Daten zurzeit von der Schulverwaltung geprüft werden. Qualitativ stellt sich die Unterrichtsversorgung im Landkreis Emmendingen im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: Die Grund-, Haupt- und Werkrealschulen sowie die Gemeinschaftsschulen wären auf der Basis der zugewiesenen Ressourcen tendenziell eher besser als im Vorjahr versorgt, wenn die Bewerberlage günstiger wäre. Der Versorgungsgrad der Realschulen wird geringer sein als im Vorjahr. Der Pflichtunterricht ist jedoch gesichert. An den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren ist die Versorgung etwa wie im Vorjahr. Der Bedarf für Inklusion konnte aber vielfach nicht vollständig gedeckt werden. Die allgemein bildenden Gymnasien und die beruflichen Schulen sind besser als im Vorjahr versorgt. 2. Wie hat sich im Vergleich zum Schulvorjahr die Krankheitsreserve im Regierungsbezirk Freiburg verändert? Die feste Krankheitsreserve hat sich im Umfang im Vergleich zum Schuljahr 2015/2016 nicht verändert: Sie ist wie in den Vorjahren bereits vollständig im Einsatz. Für neue Vertretungslehraufträge stehen deutlich weniger Bewerberinnen und Bewerber als im Vorjahr zur Verfügung. 3. Wo konnte zu Schuljahresbeginn 2016/2017 kein regelmäßiger Unterricht gewährleistet werden, aufgeschlüsselt nach Schulart, Schulträger und Schulfach? Am ersten Schultag konnte nach den vorliegenden Informationen an einer Reihe von vorwiegend Grundschulen nur mit einem „Notfallstundenplan“ begonnen werden. Grund war die nicht ausreichende Zahl von Bewerberinnen und Bewerbern . Im Einzelnen waren betroffen die Grundschulen in Biederbach, Denzlingen, Endingen , Herbolzheim-Broggingen, Kenzingen, Kenzingen-Hecklingen, Kollmarsreute , Prechtal, Waldkirch (Schwarzenbergschule), Waldkirch (Primarstufe der 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 653 Kastelbergschule), Waldkirch-Kollnau, Wyhl, die Grund- und Werkrealschule Teningen-Köndringen sowie im Schulzentrum Elzach die Grund-, Haupt- und Werkrealschule. Inzwischen konnten mit großer Kraftanstrengung viele Schulen noch versorgt werden, sodass es nur noch wenige Defizite gibt. Um diese restlichen Lücken zu schließen, werden derzeit vom Staatlichen Schulamt Freiburg Abordnungen von Lehrkräften vorbereitet. Es wird erwartet, dass dieser Prozess spätestens Mitte Oktober abgeschlossen sein wird. In allen anderen Schularten gab es keine Problemmeldungen. 4. In welchen Fächern gestaltet sich die Lehrerversorgung im Landkreis Emmendingen besonders schwierig? 5. In welchen Schularten gestaltet sich die Lehrerversorgung im Landkreis Emmen - dingen besonders schwierig? Besonders schwierig gestaltete sich die Unterrichtsversorgung fächerunabhängig im Bereich der Grundschulen. In allen Schularten gibt es Probleme bei der Gewinnung von Vertretungslehrkräften . Als eher unproblematisch bezeichnet werden kann bislang der Bereich der allgemein bildenden Gymnasien in Fächern wie Französisch, Deutsch, Geschichte. In Mathematik und allen Naturwissenschaften herrscht Bewerbermangel. 6. Wird sie für den Regierungsbezirk Freiburg bei der Einstellung von Lehrkräften nachjustieren, wenn ja, in welcher Form? Das Lehrereinstellungsverfahren ist abgeschlossen. Dank der Anstrengungen und der Kooperationsbereitschaft der Beteiligten wurden für die Schulen mit Versorgungsproblemen weitgehend noch Lösungen auf den Weg gebracht. 7. Wird sie zum kommenden Schuljahr Änderungen bei der Planung zur Unterrichtsversorgung vornehmen, wenn ja in welcher Form? Die Schulverwaltung wird wie in jedem Jahr vor dem Hintergrund der aktuellen Erfahrungen das Einstellungsverfahren reflektieren und Überlegungen anstellen, ob Optimierungen möglich sind. Hier gilt es sorgsam abzuwägen zwischen dem Wunsch nach einer möglichst frühen Stellenzuweisung und der Notwendigkeit, nach Meldung des Bedarfs der Schulen und Schularten Ende April noch Ausgleichsmöglichkeiten zu haben. Dr. Eisenmann Ministerin für Kultus, Jugend und Sport