Landtag von Baden-Württemberg 16. Wahlperiode Drucksache 16 / 683 30. 09. 2016 1Eingegangen: 30. 09. 2016 / Ausgegeben: 09. 12. 2016 K l e i n e A n f r a g e Ich frage die Landesregierung: 1. Wie viele stationäre bzw. teilstationäre Pflegeeinrichtungen (inklusive Tages - pflege) gibt es im Landkreis Esslingen (unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen)? 2. Wie viele Pflegeplätze stehen in den einzelnen Einrichtungen jeweils zur Verfügung ? 3. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen (mit Angabe der voraussichtlichen Wartezeiten)? 4. Wie viele Einzelzimmer und wie viele Zwei- bzw. Mehrbettzimmer stehen in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils zur Verfügung? 5. Wie haben sich die Zahlen der pflegebedürftigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger in allen Leistungsbereichen im Landkreis Esslingen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt (unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen)? 6. Wie viele Pflegehelferinnen und Pflegehelfer und wie viele Pflegekräfte mit Staatsexamen werden derzeit im Landkreis Esslingen in Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen oder bei ambulanten Diensten beschäftigt (mit Angabe der Entwicklung ihres Anteils in den vergangenen zehn Jahren), unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen? 7. Wie hoch ist der jeweilige Anteil der Fachpflegekräfte im Verhältnis zur Gesamtzahl der in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils in der Pflege Angestellten/Beschäftigten? Kleine Anfrage des Abg. Andreas Deuschle CDU und Antwort des Ministeriums für Soziales und Integration Situation der Pflegeeinrichtungen im Landkreis Esslingen Drucksachen und Plenarprotokolle sind im Internet abrufbar unter: www.landtag-bw.de/Dokumente Der Landtag druckt auf Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“. Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 2 8. Welche Aussagekraft über die Qualität der Pflege misst sie der Erfüllung der Fachkraftquote zu? 9. Hält sie die derzeitige geltende Fachkraftquote von 50 Prozent nach Landespersonalverordnung für ausreichend? 10. Lassen sich nach ihrer Kenntnis die Fachkraftquote sowie die weiteren Anforderungen oder Auflagen nach der Landespersonalverordnung problemlos in der Praxis umsetzen (Fachkräftemangel)? 28. 09. 2016 Deuschle CDU B e g r ü n d u n g Ein Einzelzimmer ist nicht für alle Leistungsempfängerinnen und -empfänger gleichermaßen geeignet. Etwa bei Bettlägerigen oder Komapatienten kann die Unterbringung in einem Zweibettzimmer mit mehr Bewegung und Abwechslung im Raum von Vorteil sein. Somit ist es von Interesse zu erfahren, wie hoch der Anteil an Einzelzimmern in den Pflegeeinrichtungen ist. Eine hohe Fachlichkeit in der Pflege und damit auch die Fachkraftquote ist nicht der einzige, aber gleichwohl ein sehr wichtiger Indikator für die Qualität in der Pflege. Am aktuellen Stand der Erkenntnisse orientierte Pflege sowie gute Qualität in der Betreuung und Versorgung der Bewohnerschaft sind ohne ausreichendes Fachpersonal nicht möglich. Deshalb sind die personellen Anforderungen an stationäre Einrichtungen so zu gestalten, dass dort eine gute Betreuung und Pflege der Menschen, verbunden mit einem hohen Maß an Lebensqualität, Selbstbestimmung und Teilhabe gewährleistet ist. Somit ist es von Interesse zu erfahren, wie hoch der Anteil der Fachkräfte im Pflegebereich im Landkreis Esslingen ist und ob ausreichend Fachkräfte in den Pflegeeinrichtungen zur Verfügung stehen. A n t w o r t * ) Mit Schreiben vom 29. November 2016 Nr. 33-0141.5/127 beantwortet das Minis - terium für Soziales und Integration die Kleine Anfrage wie folgt: 1. Wie viele stationäre bzw. teilstationäre Pflegeeinrichtungen (inklusive Tages - pflege) gibt es im Landkreis Esslingen (unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen)? 2. Wie viele Pflegeplätze stehen in den einzelnen Einrichtungen jeweils zur Verfügung ? Die Verwaltung des Landkreises Esslingen teilt hierzu mit, dass aktuell insgesamt 69 stationäre Pflegeeinrichtungen betrieben werden, davon neun in der Stadt Esslingen . *) Der Überschreitung der Drei-Wochen-Frist wurde zugestimmt. 3 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 Tabelle 1: Stationäre Pflegeeinrichtungen Einrichtung Ort Kapazität Einzelzimmer Doppelzimmer Senioreninsel Aichtal GmbH & Co KG Aichtal 33 3 15 Seniorenzentrum Aichwald Aichwald 36 36 0 Seniorenzentrum Baltmannsweiler Baltmannsweiler 31 31 0 Seniorenzentrum Im Dorf Bempflingen 47 41 3 Pflege-Residenz Beuren GmbH Leben am Turm Beuren 159 59 50 Palmscher Garten Deizisau 50 50 0 Seniorenzentrum Martin- Luther-Haus Denkendorf 77 59 9 Haus an der Teck Dettingen u. T. 100 84 8 Haus Melchior Esslingen a. N. 119 57 31 RS Seniorenstift GmbH & Co. KG Esslingen 49 33 8 Seniorenresidenz Charlottenhof gGmbH Esslingen a. N. 52 16 18 Katharinenstift Esslingen a. N. 91 57 17 Altenpflegeheim Berkheim Esslingen a. N. 70 54 8 Städt. Pflegeheime Esslingen-Obertor Esslingen a. N. 152 128 12 Pflegestift Esslingen- Kennenburg Esslingen a. N. 221 41 90 Altenpflegeheim Pliensauvorstadt Esslingen a. N. 44 44 0 Hospiz Esslingen Esslingen 8 8 0 WG für Senioren – Casa Medici Filderstadt 78 16 31 Haus Uhlberg Filderstadt 41 7 17 Senior Care GmbH Haus am Brunnen Filderstadt 32 10 11 WG für Senioren – Kettemerstraße 6 Filderstadt 20 10 5 WG für Senioren – Haus Albblick Filderstadt 48 32 8 Wohn- und Pflegezentrum St. Vinzenz Filderstadt 200 138 31 Haus am Fleinsbach Filderstadt 85 43 21 Haus Brühl Filderstadt 26 16 5 Haus Steinach Frickenhausen 56 56 0 Alten- und Pflegeheim Erna Maisch Großbettlingen 77 15 31 Seniorenzentrum Asklepia Kirchheim u. T. 27 17 5 Altenzentrum St. Hedwig Kirchheim u. T. 94 46 24 DRK-Seniorenzentrum Steingaustift Kirchheim u. T. 34 34 0 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 4 Einrichtung Ort Kapazität Einzelzimmer Doppelzimmer Wächterheim Kirchheim u. T. 40 32 4 Die Pflegeinsel, Frau Inge Baum Kirchheim u. T. 14 4 5 Seniorenzentrum Fickerstift Kirchheim u. T. 60 48 6 ASB-Seniorenzentrum „An der Lauter“ Kirchheim u. T. 84 64 10 Henriettenstift Kirchheim u. T. 84 72 6 Pflegezentrum Kirchheim GmbH Kirchheim u. T. 39 13 13 Pflegeinsel im Ärztezentrum Kirchheim u. T. 27 3 12 Seniorenstift am Römerpark Köngen 41 41 0 Seniorenzentrum Ehmann Pflegestift Köngen Köngen 119 95 12 Haus Agape Leinfelden- Echterdingen 51 35 8 Seniorenzentrum Sonnenhalde Leinfelden- Echterdingen 106 70 18 Kursana Domizil Leinfelden- Echterdingen Leinfelden- Echterdingen 133 111 11 Haus im Lenninger Tal Lenningen 38 30 4 Alten- und Pflegeresidenzle „St. Martin“ Lenningen 7 1 3 DRK-Seniorenzentrum Haus am Schönrain Neckartenzlingen 62 46 8 Haus in der Schillerstraße Neckartenzlingen 15 3 6 Haus Geborgenheit GmbH Neuffen 89 25 32 Haus im Sulzbachtal Neuhausen 25 3 11 Seniorenstift Am Stadtpark Nürtingen 24 10 7 Dr.-Vöhringer-Heim Nürtingen 163 121 21 Krankenpflegeverein Nürtingen e.V. Nürtingen 18 6 6 Marienstift Nürtingen 24 4 10 Haus der Senioren GmbH Nürtingen 30 4 13 Seniorenzentrum Neckarstift Nürtingen 39 39 0 Kursana Domizil Nürtingen Haus Christophorus Nürtingen 120 84 18 Augustinus-Pflege GmbH Nürtingen 32 16 8 Pasodi Seniorenheim Nürtingen 77 77 0 Samariterstift im Nachbarschaftshaus Ostfildern 73 73 0 Samariterstift Ostfildern Ostfildern 84 84 0 Johanniterstift Plochingen 119 77 21 Albrecht-Teichmann-Stift, Reichenbach Reichenbach a. d. F. 50 46 2 Pflegeheim Daheim GmbH Unterensingen 52 44 4 Haus Kalixtenberg Weilheim a. d. T. 81 27 27 DRK-Seniorenzentrum Haus im Park gGmbH Wendlingen a. N. 31 31 0 5 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 Quelle: Landratsamt Esslingen; Stand: Oktober 2016 Tagespflegeangebote sind zu unterscheiden nach integrierter, angegliederter und solitärer Tagespflege. Eine integrierte Tagespflege bieten insgesamt 18 stationäre Einrichtungen an. Eine angegliederte Tagespflege bieten insgesamt 11 Einrichtungen an. Der Heimaufsicht sind sechs solitär betriebene Tagespflegen bekannt. Integrierte Tagespflegeplätze: 1. Senioreninsel Aichtal, 3 Plätze, 72631 Aichtal 2. APH Geiselhart GbR, 10 Plätze, 73240 Wendlingen 3. APH Erna Maisch, 3 Plätze, 72663 Großbettlingen 4. Wohngemeinschaft für Senioren (Casa Medici), 3 Plätze, 70794 Filderstadt 5. Wohngemeinschaft für Senioren, Haus Albblick, 3 Plätze, 70794 Filderstadt 6. Wohngemeinschaft für Senioren, 3 Plätze, 70794 Filderstadt 7. Seniorenzentrum Aichwald, 4 Plätze, 73773 Aichwald 8. Seniorenzentrum Baltmannsweiler, 3 Plätze, 73666 Baltmannsweiler 9. Seniorenzentrum Denkendorf (MLH), 3 Plätze, 73776 Denkendorf 10. Seniorenzentrum Im Dorf, 3 Plätze, 72658 Bempflingen 11. Henriettenstift, 3 Plätze, 73230 Kirchheim/Teck 12. Pflegeinsel im Ärztezentrum, 5 Plätze, 73230 Kirchheim/Teck 13. Haus Melchior, 3 Plätze, 73728 Esslingen 14. Seniorenzentrum Ehmann im Schlossgarten, 3 Plätze, 73257 Köngen 15. Haus der Senioren GmbH, 3 Plätze, 72622 Nürtingen 16. Daheim GmbH, 4 Plätze, 72669 Unterensingen 17. Johanniterstift, 8 Plätze, 73207 Plochingen 18. Seniorenzentrum Taläcker, 6 Plätze, 73240 Wendlingen Gesamt: 64 Plätze Angegliederte Einrichtungen: 1. Tagespflege im Obertor, 12 Plätze, 73728 Esslingen 2. Haus am Fleinsbach, 12 Plätze, 70794 Filderstadt 3. Tageszentrum im Fickerstift, 12 Plätze, 737230 Kirchheim 4. Tageszentrum im Steingaustift, 10 Plätze, 73230 Kirchheim 5. Tagespflege St. Hedwig, 10 Plätze, 73230 Kirchheim 6. Tagespflege Asklepia, 10 Plätze, 73230 Kirchheim 7. Tagespflege Dr. Vöhringer-Heim, 10 Plätze, 72622 Nürtingen 8. Tageszentrum im Neckarstift, 10 Plätze, 72622 Nürtingen 9. Tageszentrum im Haus Kalixtenberg, 10 Plätze, 73235 Weilheim Einrichtung Ort Kapazität Einzelzimmer Doppelzimmer Altenpension Richter Wendlingen a. N. 36 8 14 Pflegeheim Geiselhart GbR Wendlingen a. N. 24 2 11 Seniorenzentrum Taläcker Wendlingen a. N. 90 90 0 St. Lukas Wernau (Neckar) 101 33 34 APH Schroth GmbH Wolfschlugen 30 2 14 Summe 4.489 2.815 837 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 6 10. Tagespflege im St. Lukas, 12 Plätze, 73249 Wernau 11. Tagespflege im Haus Sonnenhalde, 10 Plätze, 70771 Leinfelden-Echterdingen Gesamt: 118 Plätze Solitär betriebene Tagespflegeeinrichtungen: 1. Tagespflege im Isolde-Kurz-Haus, 12 Plätze, 73230 Kirchheim 2. Tagespflege im Gradmannhaus, 12 Plätze, 73760 Ostfildern 3. Tagespflege am Zollernplatz, 14 Plätze, 73734 Esslingen 4. Tagespflege im Scharnhauser Park, 14 Plätze, 73760 Ostfildern 5. Tagespflege für Senioren Angelika Bandle, 16 Plätze, 70794 Filderstadt 6. Tagespflege Goldäcker, 15 Plätze, 70771 Leinfelden-Echterdingen Gesamt: 83 Plätze Quelle: Landratsamt Esslingen; Stand: Oktober 2016 3. Wie ist die Auslastung der Einrichtungen (mit Angabe der voraussichtlichen Wartezeiten)? Laut Statistischem Landesamt Baden-Württemberg werden Wartezeiten statis tisch nicht erfasst. Angebote zu Nachtpflege existieren im Landkreis Esslingen nicht. Die Auslastung der Einrichtungen beträgt für: Vollstationäre Pflege 90,5 Prozent Vollstationäre Dauerpflege 88,5 Prozent Tagespflege 1) 124,0 Prozent Nachtpflege – 1) Bei der teilstationären Pflege werden die versorgten Pflegebedürftigen erfasst, mit denen am 15. Dezember ein Vertrag besteht. Wenn die Pflegebedürftigen nur an einigen Tagen der Woche versorgt werden, kann die ausgewiesene Auslastung über 100 Prozent liegen. 4. Wie viele Einzelzimmer und wie viele Zwei- bzw. Mehrbettzimmer stehen in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils zur Verfügung? Nach Mitteilung der Verwaltung des Landkreises Esslingen verteilen sich aktuell vorhandene Pflegeplätze auf 2.815 Einzelzimmer und 837 Doppelzimmer. Mehr - bettzimmer werden nicht mehr angeboten. Bei der Beantwortung wird davon ausgegangen, dass mit der Bezeichnung Rehabilitationseinrichtungen im Kontext der Kleinen Anfrage Einrichtungen der geriatrischen Rehabilitation gemeint sind. Eine solche Einrichtung ist derzeit im Landkreis Esslingen nicht bekannt. Anders als Krankenhäuser unterliegen die Rehabilitationseinrichtungen keiner staatlichen Planung. Die Vorsorge- und Rehabilita - tionseinrichtungen treffen ihre unternehmerischen Entscheidungen unbeeinflusst in eigener Verantwortung und sind demzufolge auch gehalten, durch ein entsprechendes Leistungs- und Qualitätskonzept die Kostenträger als Vertragspartner bzw. die Versicherten von ihrem Angebot zu überzeugen. 7 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 5. Wie haben sich die Zahlen der pflegebedürftigen Leistungsempfängerinnen und -empfänger in allen Leistungsbereichen im Landkreis Esslingen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt (unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen )? Die Differenzierung nach Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen wird statis - tisch für die Zahlen zu den pflegebedürftigen Leistungsempfängerinnen und -empfängern nicht erfasst und ist nicht darstellbar. Die dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden aktuellen Zahlen stammen aus der Erhebung des Jahres 2013. Tabelle 2: Pflegebedürftige Menschen Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stand: 15. Dezember 2013 6. Wie viele Pflegehelferinnen und Pflegehelfer und wie viele Pflegekräfte mit Staatsexamen werden derzeit im Landkreis Esslingen in Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen oder bei ambulanten Diensten beschäftigt (mit Angabe der Entwicklung ihres Anteils in den vergangenen zehn Jahren), unterteilt in Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen? Die dem Statistischen Landesamt Baden-Württemberg zur Verfügung stehenden aktuellen Zahlen stammen aus der Erhebung des Jahres 2013. Die Differenzierung nach Stadt Esslingen und Landkreis Esslingen wird statistisch für die Zahlen zu den Beschäftigten nicht erfasst und ist nicht darstellbar. 2005 2007 2009 2011 2013 Pflegebedürftige insgesamt 9.550 10.003 10.744 12.182 12.947 Stationär versorgte Pflegebedürftige 3.345 3.486 3.741 3.651 3.774 Pflegestufe I 1.118 1.321 1.354 1.331 1.393 Pflegestufe II 1.614 1.579 1.668 1.593 1.607 Pflegestufe III 516 541 618 658 698 bisher noch keiner Pflegestufe zugeordnet 97 45 101 69 76 Ambulant versorgte Pflegebedürftige 2.149 2.169 2.379 2.799 3.093 Pflegestufe I 1.117 1.099 1.329 1.577 1.702 Pflegestufe II 789 813 791 967 1.066 Pflegestufe III 243 257 259 255 325 Pflegegeldempfängerinnen und -empfänger 4.056 4.348 4.624 5.732 6.080 Pflegestufe I 2.343 2.521 2.771 3.362 3.588 Pflegestufe II 1.337 1.430 1.465 1.893 1.951 Pflegestufe III 3.76 397 388 477 541 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 8 Tabelle 3: Personal in Einrichtungen – gesamt Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stand: 15. Dezember 2013 Tabelle 4: Personal in stationären Einrichtungen Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stand: 15. Dezember 2013 Tabelle 5: Personal in ambulanten Einrichtungen Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg; Stand: 15. Dezember 2013 7. Wie hoch ist der jeweilige Anteil der Fachpflegekräfte im Verhältnis zur Gesamtzahl der in den Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen jeweils in der Pflege Angestellten/Beschäftigten? Die Frage kann von der Verwaltung des Landkreises Esslingen so nicht beantwortet werden. Das Personal ist in den Einrichtungen unterschiedlich organisiert, mit einem hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigungen. In der Gesamtbetrachtung ist erkennbar , dass die Fachkraftquote weitestgehend erfüllt wird. 8. Welche Aussagekraft über die Qualität der Pflege misst sie der Erfüllung der Fachkraftquote zu? Eine hohe Fachlichkeit in der Pflege und damit auch die Fachkraftquote ist nicht der einzige, aber gleichwohl ein sehr wichtiger Indikator für die Qualität in der Pflege. Die Fachkraftquote ist daher eine der wenigen personellen Standardsetzungen im Wohn-, Teilhabe- und Pflegegesetz (WTPG) und zum Schutz von Bewohnerinnen und Bewohnern unverzichtbar. Am aktuellen Stand der Erkenntnisse orientierte Pflege sowie gute Qualität in der Betreuung und Versorgung der Bewohnerschaft sind ohne ausreichendes Fachpersonal nicht möglich. Deshalb 2005 2007 2009 2011 2013 staatlich anerkannte/r Altenpfleger/-in 751 890 1.015 1.089 1.149 staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/-in 135 86 65 198 156 Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Krankenpflegehelfer/-in 840 914 856 827 832 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in 54 48 41 48 38 1.780 1.938 1.977 2.162 2.175 2005 2007 2009 2011 2013 staatlich anerkannte/r Altenpfleger/-in 597 708 822 844 861 staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/-in 117 75 52 170 132 Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Krankenpflegehelfer/-in 355 384 336 328 364 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in 18 16 16 23 12 1.087 1.183 1.226 1.365 1.369 2005 2007 2009 2011 2013 staatlich anerkannte/r Altenpfleger/-in 154 182 193 245 288 staatlich anerkannte/r Altenpflegehelfer/-in 18 11 13 28 24 Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Krankenpflegehelfer/-in 485 530 520 499 468 Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in 36 32 25 25 26 693 755 751 797 806 9 Landtag von Baden-Württemberg Drucksache 16 / 683 sind die personellen Anforderungen an stationäre Einrichtungen so zu gestalten, dass dort eine gute Betreuung und Pflege der Menschen, verbunden mit einem hohen Maß an Lebensqualität, Selbstbestimmung und Teilhabe gewährleistet ist. 9. Hält sie die derzeitige geltende Fachkraftquote von 50 Prozent nach Landespersonalverordnung für ausreichend? Die Fachkraftquote von 50 Prozent hat sich in Baden-Württemberg schon vor dem Inkrafttreten der Landespersonalverordnung (LPersVO) bewährt und zu guten Strukturen und regelmäßig auch zu guter Pflegequalität geführt. Sofern im Einzelfall (z. B. aufgrund der Bewohnerstruktur, baulicher Gegebenheiten) mehr als 50 Prozent Fachkräfte erforderlich sind, um die fachgerechte Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen sicherzustellen, eröffnet bereits das WTPG den Heimaufsichtsbehörden die Möglichkeit, weitere Fachkräfte zu fordern. Neben dem Modell der klassischen Quote eröffnet § 9 LPersVO ein Modell eines breiten Personalmixes, das den Einsatz entsprechend der jeweiligen Fachkompetenzen steuert. 10. Lassen sich nach ihrer Kenntnis die Fachkraftquote sowie die weiteren Anforderungen oder Auflagen nach der Landespersonalverordnung problemlos in der Praxis umsetzen (Fachkräftemangel)? Mit den beiden Modellen nach §§ 8 und 9 LPersVO, die in unterschiedlichem Umfang und unterschiedlichen Kombinationen den Einsatz von Pflegefachkräften , Fachkräften, Assistenzkräften und angelernten Kräften ermöglichen, wird einerseits eine Flexibilisierung der Fachkraftquote erreicht, andererseits aber die hohe Pflegequalität in Baden-Württemberg dauerhaft gesichert. Den unterschiedlichen Konzepten der Einrichtungen wird durch diese Regelungen in der LPersVO Rechnung getragen. Da die Besetzung der Einrichtungsleitung von zentraler Bedeutung für die Qualität der Pflege und Betreuung von Menschen mit Pflege- und Unterstützungs - bedarf ist, es aber für die Einrichtungen schwieriger wird, geeignetes Personal zu finden, wurden in der LPersVO die Qualitätsanforderungen an die Einrichtungsleitung ebenfalls flexibilisiert. Um auf die Bewohnerstruktur bzw. auf konzeptionelle Besonderheiten der Pflegeeinrichtungen flexibel reagieren zu können, wurden in der LPersVO bei den Regelvorgaben zum Stellenumfang von Einrichtungsleitung und Pflegedienstleitung, zu den verschiedenen Leitungsmodellen und beim Nachtdienst Ausnahmemöglichkeiten geschaffen, soweit diese mit den Interessen und Bedürfnissen der Bewohnerschaft vereinbar sind und eine fachgerechte Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt ist. Das Ministerium für Soziales und Integration fördert darüber hinaus zwei bundesweit beachtete Forschungsprojekte, die sich mit der Personalstruktur in statio - nären Einrichtungen befassen. Bei dem Forschungsprojekt „Multiprofessioneller Pflegemix in der Langzeitpflege“ (PerLe) geht es um die grundlegende Frage, wie der Personalmix so gestaltet werden kann, dass sowohl die Lebensqualität der Bewohner erhöht und dabei die Belastung der Pflegenden reduziert werden kann. Das Forschungsprojekt „Pflege in Baden-Württemberg (PiBaWü) untersucht insbesondere den Zusammenhang zwischen Personalausstattung und Personalmix sowie der daraus resultierenden Pflegequalität in stationären Pflegeeinrichtungen. Beide Projekte laufen noch bis 2018. Lucha Minister für Soziales und Integration