Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Margit Wild SPD vom 21.03.2016 Hospital Elder Life Program Ich frage die Staatsregierung: 1. Welche Erkenntnisse hat die Staatsregierung über das Hospital Elder Life Program? 2. An welchen Kliniken in Bayern wird Hospital Elder Life Program praktiziert? 3. Inwiefern können die bayerischen Kliniken bei der Um setzung des Hospital Elder Life Program finanziell unter stützt werden? Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 19.04.2016 Zu1.: Das „Hospital Elder Life Program“ – kurz HELP – ist ein in den USA entwickeltes Programm zur Verbesserung der Krankenhausversorgung älterer Menschen. Besondere Ziele sind die Prävention, Diagnostik und Therapie von Deli rien bei älteren Patienten im Akutkrankenhaus. Die Ziele von HELP werden mit dem Bayerischen Ge riatriekonzept abgedeckt. In diesem Rahmen gibt es ein flächendeckendes Netz an wohnortnahen geriatrischen RehabilitationsEinrichtungen. Aktuell gibt es in Bayern 62 derartige Einrichtungen mit über 2.800 Betten. Ergänzend zu dieser bewährten Rehabilitationsstruktur werden – in Umsetzung des seit 2009 bestehenden Fach programms Akutgeriatrie – derzeit akutgeriatrische An gebote in Krankenhäusern aufgebaut. Ziel ist, durch eine ganzheit liche geriatrische Behandlung die medizinische Versorgung älterer Menschen zu verbessern, um eine mög lichst weitgehende Selbstständigkeit der Lebensführung der Patienten zu erhalten bzw. wiederherzustellen und somit auch Pflegebedürftigkeit und Heimeinweisungen zu vermei den. Aktuell gibt es Bayern 81 Akutgeriatrien mit rund 2.000 Betten. Eine Akutgeriatrie ist spezialisiert auf die geriatrietypische Diagnostik und Therapie von älteren Patienten. Es erfolgt auch eine Versorgung von Patienten mit gerontopsychia trischen oder neurologischen Krankheitsbildern (z. B. Delir). Im Sinne einer Zusammenarbeit von Geriatrie und (Geron to)Psychiatrie hat jede Akutgeriatrie auch psychiatrische und/oder neurologische Kompetenz vorzuhalten. Die Studie „Auswirkung des Fachprogramms Akutge riatrie auf die geriatrische Rehabilitation in Bayern“ (2014 vorgelegt von der Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft zur För derung der Geriatrie in Bayern e.V. – AFGiB) belegt, dass die Weiterentwicklung des Bayerischen Geriatriekonzepts hinsichtlich akutgeriatrischer Versorgungsstrukturen in der Praxis gut angenommen wird. Die neuen akutgeriatrischen Strukturen in Krankenhäusern eröffnen eine spezialisierte Behandlung für deutlich kränkere und pflegebedürftigere Patienten, als dies in nachgelagerten Rehabilitationsein richtungen der Fall ist. Ein Vergleich mit bundesdeutschen Zahlen belegt, dass die geriatrische Versorgung in Bayern im Hinblick auf die Erkrankungsschwere der Patienten dif ferenzierte geriatrische Behandlungsmöglichkeiten aufweist und insgesamt mehr Patienten geriatrisch versorgt werden. Zu 2.: Dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege liegen keine Informationen vor, an welchen Kliniken in Bayern HELP praktiziert wird. Für die Versorgung der älteren Pati enten steht die unter 1. beschriebene geriatrische Kranken hausstruktur zur Verfügung. Zu 3.: Eine finanzielle Unterstützung der bayerischen Kliniken bei der Umsetzung von HELP durch das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ist nicht möglich, aber auch wegen der unter 1. beschriebenen geriatrischen Versorgungsstruk tur nicht erforderlich. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 17.06.2016 17/11183 Bayerischer Landtag