b) Welchen prozentuellen Anteil der Teilnehmer haben beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung eingenommen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen )? c) Lässt sich seit der Öffnung der Hochschulen für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung im Jahr 2009 ein wachsendes Interesse in Form von höheren Teilnehmerzahlen an propädeutischen Kursen erkennen bzw. hat sich das Angebot vergrößert? 4. a) Welche zusätzlichen Maßnahmen gibt es, in der Vorstudienphase den Kenntnisstand von Studienanfänger/ -innen auf einen einheitlichen Stand zu bringen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Fachbereichen bzw. Studiengängen)? b) Sind die Kurse und Maßnahmen laut Staatsregierung ausreichend; auch unter dem Gesichtspunkt der angeführten Ergebnisse der Studie? c) Welche studienbegleitenden Maßnahmen bzw. Modelle , die über die Vorstudienphase hinausgehen, wie beispielsweise Mentoringprogramme, Beratungsangebote oder Studienstandgespräche, als Antwort auf die hohen Abbrecherquoten, gibt es in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen )? 5. a) Welche Erfahrungswerte bzw. Evaluationen gibt es in diesem Bereich? b) Sind nach Meinung der Staatsregierung die vorhandenen studienbegleitenden Programme ausreichend? 6. a) Reichen nach Meinung der Staatsregierung die finanziellen Mittel der Grundfinanzierung der Hochschulen aus, den Studierenden ein breites Angebot an propädeutischen wie studienbegleitenden Programmen anbieten zu können, die es den Hochschulen erlaubt, den Herausforderungen der Heterogenität, die Kenntnis - und Leistungsstand der Studienanfänger/-innen mit sich bringt, gerecht zu werden und den hohen Abbrecherquoten entgegenzuwirken? b) Welche studienbegleitenden Angebote und welche Angebote in der Vorstudienphase (Sozial- und Integrationsberatung , psychologische Beratung etc.) gibt es in den Studentenwerken Bayerns? 17. Wahlperiode 21.07.2016 17/11508 Bayerischer Landtag Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Isabell Zacharias SPD vom 10.03.2016 Studienerfolgschancen Laut einer Studie von Tobias Brändle und Holger Lengfeld (Führt Studium ohne Abitur zu geringerem Studienerfolg? Befunde einer quantitativen Fallstudie. Institut für Soziologie der Universität Leipzig 2015) lässt sich zwischen beruflich qualifizierten Studierenden ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung und Studierenden mit Abitur ein Unterschied im Studienerfolg nachweisen. Demnach besuchen Studierende ohne Abitur im ersten Schuljahr 7,4 Prozent weniger Lehrveranstaltungen als Studierende mit Abitur. Zusätzlich schließen Studierende ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung mit 20 Prozent geringerer Wahrscheinlichkeit ihr Studium innerhalb von mindestens neun Semestern ab. Das Endergebnis weicht um 0,15 Notenpunkte ab. Ferner geht die Studie davon aus, dass die Leistungsunterschiede in der Breite der deutschen Hochschullandschaft sogar noch stärker ausgeprägt sein müssten als in dem untersuchten spezifischen Fall. Deshalb frage ich die Staatsregierung: 1. a) Liegen der Staatsregierung in diesem Zusammenhang Erfahrungswerte oder Evaluationen der bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen vor? b) Welche propädeutischen Kurse gibt es in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen )? c) In welchem zeitlichen wie inhaltlichen Umfang finden diese Kurse statt (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen)? 2. a) Sind die Kurse immer kostenfrei? b) Wer ist an den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen für die Kurse zuständig bzw. welche Qualifikation haben die Lehrenden? c) Reicht das Angebot der Kurse bzw. ist die Teilnehmeranzahl in den Kursen angemessen? 3. a) Wie viele Studienanfänger/-innen haben in den letzten fünf Jahren an den propädeutischen Kursen teilgenommen ? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 c) In welchem Ausmaß gibt es diese Angebote an den Studentenwerken in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Studentenwerken)? 7. Wie viele Studierende haben die verschiedenen Angebote der Studentenwerke in den letzten fünf Jahren in Anspruch genommen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Studentenwerken und den einzelnen Angeboten )? 8. Welche Maßnahmen und Vorkehrungen sind an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und für die Studentenwerke geplant, um ein angemessenes und notwendiges Beratungs- und Integrationsangebot für Geflüchtete, die in Bayern studieren wollen, zu gewährleisten ? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 10.05.2016 Vorbemerkung: Beruflich Qualifizierte haben im Gegensatz zu Personen mit schulischer Hochschulzugangsberechtigung aufgrund der Fülle der beruflichen Bildungswege sowie Art, Umfang und Komplexität der Berufsbilder eine sehr heterogene Vorbildung . Dies steht im Gegensatz zu weitestgehend einheitlich geregelten Schulbildungen und Reifeabschlüssen. Diese Heterogenität macht es Hochschulen unmöglich, jeden einzelnen beruflich Qualifizierten dort abzuholen, wo er individuell steht. Beispielsweise ein staatlich geprüfter Techniker Maschinenbau mit mittlerer Reife und abgebrochener Fachoberschule wird sich in der Regel leichter in ein ingenieurwissenschaftliches Studium einfinden als ein Bäckermeister mit qualifiziertem Hauptschulabschluss. Ein Handelsfachwirt (IHK), der in einem Unternehmen bereits seit mehreren Jahren in einer Führungsposition steht, wird mit einem betriebswirtschaftlichen Studium in der Regel besser zurechtkommen als ein Einzelhandelskaufmann mit drei Berufsjahren als Sachbearbeiter. Insofern überrascht es nicht, wenn sich in Untersuchungen Unterschiede zu Personen zeigen, die eine weitgehend homogene allgemeine Schulbildung mit Reifeabschluss haben. 1. a) Liegen der Staatsregierung in diesem Zusammenhang Erfahrungswerte oder Evaluationen der bayerischen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen vor? Belastbare Daten, Erfahrungswerte und Ergebnisse aus Evaluationen zum Erfolg beruflich Qualifizierter an bayerischen Hochschulen, die der Vielschichtigkeit Rechnung tragen , liegen der Staatsregierung bislang nicht vor. Zum einen ist seit der Öffnung der Hochschulen für beruflich Qualifizierte erst eine verhältnismäßig kurze Zeit vergangen; statistisch belastbare Zahlen und Entwicklungen abzuleiten ist angesichts der verhältnismäßig geringen Anzahl beruflich Qualifizierter ohnehin noch verfrüht. Zum Zweiten können aufgrund der derzeitigen gesetzlichen Lage keine Verlaufsstatistiken angelegt werden. Dies wird erst mit Inkrafttreten des neuen Hochschulstatistikgesetzes möglich sein. Daher werden sich statistische Zahlen zum Studienerfolg beruflich Qualifizierter voraussichtlich erst in etwa 3–5 Jahren bilden lassen. Zum Dritten lassen Aussagen von Studien und Evaluationen, die sich rein auf den Studienerfolg (Noten, Abschlusserfolg, Regelstudienzeit, etc.) fokussieren, nur bedingt Rückschlüsse auf die Studierfähigkeit beruflich Qualifizierter zu. Die Heterogenität der Zielgruppe führt zu einem heterogenen Studierverhalten. Vielfach sind am Studienerfolg weitere Faktoren beteiligt, die sich seitens der Hochschulen oder auch seitens der gesetzgeberischen Rahmenbedingungen gar nicht beeinflussen oder steuern lassen, wie etwa das persönliche oder berufliche Lebensumfeld. Es darf auch nicht vergessen werden, dass Menschen, die von der Schule direkt an die Hochschule wechseln, ggfs. einen höheren persönlichen sowie auch einen höheren sozialen Erfolgsdruck spüren als Menschen, die beruflich bereits Fuß gefasst haben. Es ist naheliegend, dass der Studieneinstiegsphase und auch der studienbegleitenden Betreuung beruflich Qualifizierter ein besonderes Augenmerk zukommen muss. In diesem Zusammenhang steht zu erwarten, dass die Forschungsergebnisse der zahlreichen Projekte im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ Aufschluss geben werden. Auch in Bayern zählen einige Hochschulen zu den geförderten Institutionen . Insbesondere diejenigen Hochschulen, die bereits in der ersten Förderrunde (2011) zum Zuge kamen, werden voraussichtlich im Jahr 2018 umfassende Ergebnisse unter anderem auch zur Zielgruppe beruflich Qualifizierter vorlegen können. Der Staatsregierung ist die Integration beruflich Qualifizierter in das bayerische Hochschulsystem ein wichtiges Anliegen. Das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (Staatsministerium) hat sich unmittelbar nach Inkrafttreten der Regelungen zum Hochschulzugang beruflich Qualifizierter in einem dreijährigen Projekt sehr intensiv mit der Schaffung guter Rahmenbedingungen befasst. So wurde die Informations-Homepage www.weiterstudieren -in-bayern.de ins Leben gerufen, die insbesondere auch qualifizierten Berufstätigen als Anlaufstelle dienen soll. Da die Nachfrage beruflich Qualifizierter nach berufsbegleitenden Studienangeboten besonders hoch ist, hat das Staatsministerium auch die Entwicklung und Einrichtung berufsbegleitender Bachelorstudiengänge finanziell unterstützt und eng begleitet. Das Angebot berufsbegleitender Bachelorstudiengänge an staatlichen bayerischen Hochschulen ist im Vergleich zu anderen Bundesländern daher gut entwickelt. In diesen Studiengängen ist nach Auskunft der Hochschulen der Anteil genuin beruflich Qualifizierter ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung im Vergleich zu Vollzeitstudiengängen ebenfalls signifikant höher. Dieser liegt – abhängig von Studienfach und Region – mitunter bei 50 % (in Vollzeitstudiengängen liegt dieser Anteil bei nur etwa 1 bis 3 %). Berufsbegleitende Studiengänge richten sich sowohl hinsichtlich des didaktischen Ansatzes als auch des Studienablaufs an eine berufserfahrene Zielgruppe und kommen den Bedürfnissen beruflich Qualifizierter ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung daher besonders entgegen. Auch wenn angesichts des noch relativ jungen Studienformats, bei dem erst jetzt die ersten Jahrgänge abschließen, noch keine belastbaren Zahlen vorliegen, Drucksache 17/11508 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 zeigen die Erfolgsquoten nach exemplarischer Auskunft der Hochschulen keine evidenten Abweichungen zwischen Personen mit und ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung . Im Bereich der Vollzeitstudiengänge ist die spezifische didaktische Orientierung an den Bedürfnissen beruflich Qualifizierter naturgemäß dagegen nicht oder nur untergeordnet umsetzbar. Daher bedarf es dort einer besonderen Aufmerksamkeit auf die Studieneinstiegsphase. Eine Möglichkeit, beruflich Qualifizierten den Einstieg zu erleichtern, ist die Schaffung sogenannter Vor- oder Brückenkurse . Diese zählen jedoch aufgrund ihrer spezifischen Zielrichtung nicht zu den hochschulischen Studienangeboten und fallen daher auch nicht unter die originären Hochschulaufgaben . Spezifische Vorkurse für beruflich Qualifizierte werden daher vorrangig nicht von den Hochschulen selbst, sondern von anderen Bildungsträgern angeboten, etwa den Bildungsträgern der Kammern und Wirtschaftsverbände oder von Anbietern der allgemeinen Erwachsenenbildung . Vereinzelt werden Kurse jedoch auch von Hochschulen selbst angeboten, dann aber vorrangig im Rahmen von Förderprogrammen, wie etwa dem Bund-Länder-Programm „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“. Eine Ausnahme bilden die Vorkurse der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, die sich historisch bedingt aus dem früheren Meister-Propädeutikum entwickelten, sowie der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg- Schweinfurt, an der die Quote der beruflich qualifizierten Studienanfänger ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ausgeprägt hoch ist (vgl. CHE-Monitoring: http:// www.studieren-ohne-abitur.de/web/information/Besondersnachgefragte -Hochschulen/; Stand 26.04.16). In der Regel verweisen die Hochschulen auf die Angebote anderer Bildungsträger oder kooperieren mit diesen (etwa durch Mitgestaltung der Kursinhalte). Das Staatsministerium hat unter Einbindung der Hochschulseite und ausgewählter Bildungsträger in einer Arbeitsgruppe Qualitätskriterien für Vorkurse erarbeitet, an denen sich Hochschulen, Bildungsträger wie auch beruflich qualifizierte Studieninteressierte orientieren können. Sie gelten als Maßstab für eine zielgruppengerechte Vorbereitung auf ein Hochschulstudium. Die Qualitätskriterien sind im Internet zugänglich unter: http://www. weiter-studieren-in-bayern.de/studieninteressierte/quali taetskriterien-fuer-vorkurse/. b) Welche propädeutischen Kurse gibt es in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten , Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen)? Das Angebot an propädeutischen Kursen ist in Bayern sehr heterogen ausgeprägt. Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Zielgruppen wie auch der Zielrichtung. Spezifische Kurse für beruflich Qualifizierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung spielen an den bayerischen Hochschulen eine eher untergeordnete Rolle. Dies liegt, wie unter Antwort zu Frage 1 a bereits ausgeführt, daran, dass es sich nicht um eine originäre Hochschulaufgabe handelt, die zudem aus Sicht des EU-Beihilferechts als wirtschaftliches Betätigungsfeld gilt und daher wettbewerblichen Bedingungen unterliegt. Spezifische Kurse für diese Zielgruppe gibt es nach Kenntnis des Staatsministeriums an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg- Schweinfurt (vgl. Antwort zu Frage 1 a). Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Vorkursen, die in Kooperation mit externen Bildungsanbietern zur Vorbereitung auf bestimmte (meist berufsbegleitende) Studiengänge konzipiert wurden, wie beispielsweise an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg für den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen in Kooperation mit der Handwerkskammer für Schwaben oder an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg für den berufsbegleitenden Bachelorstudiengang Systemtechnik in Kooperation mit dem Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Außerhalb des Hochschulbereichs sind Vorkurse zwischenzeitlich häufig Gegenstand des Studium Generale an den Volkshochschulen. Neben Vorkursen für beruflich qualifizierte Studienbewerberinnen und -bewerber existieren zahlreiche Vorkursangebote zur allgemeinen Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge (unabhängig von der Zielgruppe), die sich an Studienanfängerinnen und -anfänger richten. Diese Vorkurse werden oft als Intensivwoche vor dem regulären Studienstart angeboten und haben vorrangig das Ziel, das hochschulische Eingangsniveau zu verdeutlichen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst auf einen einheitlichen Kenntnisstand zu bringen. Diese haben eher rezipierenden Charakter und sind häufig in die sogenannte Orientierungswoche integriert, dienen also auch dem Kennenlernen der Studiengruppe. Solche Vorkurse sind insbesondere in mathematisch-naturwissenschaftlichen bzw. wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen beliebt. Sie beschränken sich fast ausschließlich auf Mathematik, ferner auf Physik und Englisch. Ein abschließender Überblick über solche Vorkurse ist kaum möglich, da diese fast ausschließlich dezentral organisiert sind und oft auch in der Federführung studentischer Initiativen liegen (etwa der Fachschaften). c) In welchem zeitlichen wie inhaltlichen Umfang finden diese Kurse statt (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen)? Der zeitliche und inhaltliche Umfang der Vorbereitungskurse für beruflich qualifizierte Studieninteressierte variiert sehr stark. Im Regelfall sind diese aber stark strukturiert, folgen einem festen Lehrplan und haben einen Umfang von mehreren Monaten. Dies gilt sowohl für die Kurse der Hochschulen (Amberg-Weiden bzw. Würzburg-Schweinfurt) wie auch für die Kurse der nichthochschulischen Bildungsträger. Die Kurse greifen im Regelfall schulische Inhalte der Oberstufe an Gymnasien bzw. der Beruflichen Oberschule auf. Dagegen sind die eher wiederholenden Vorkurse zur Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge meist schwach strukturiert, richten sich an eine Vielzahl von Interessenten, meist an den kompletten Jahrgang an Studienanfängern (z. T. auch studiengangübergreifend) und haben einen Umfang von nicht mehr als zwei Wochen, in der Regel unmittelbar vor Vorlesungsbeginn. 2. a) Sind die Kurse immer kostenfrei? Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte sind im Regelfall kostenpflichtig. Wie unter der Antwort zu Frage 1 b bereits dargestellt, werden solche Kurse aus Sicht des EU- Beihilferechts als wirtschaftliche Tätigkeit gewertet, weshalb diese zumindest kostendeckend kalkuliert sein müssen. Soweit diese Kurse also nicht im Rahmen eines Forschungs- Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 projekts durchgeführt werden, sind die Hochschulen angehalten , kostendeckende Gebühren oder Entgelte zu verlangen. Dem Staatsministerium sind keine spezifischen hochschulischen Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte bekannt, die auf die Erhebung von Gebühren verzichten . Für die Vorbereitungskurse externer Anbieter, die in Kooperation mit Hochschulen durchgeführt werden, gilt dies ebenso. Die Höhe der Gebühren oder Entgelte liegen meist bei mehreren Hundert Euro. Das Mathematik-Propädeutikum an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, das sich über 4 bis 5 Monate erstreckt, liegt zwischen 800 (für nichttechnische) und 950 Euro (für technische Studiengänge). Der Vorbereitungskurs an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg in Kooperation mit der Handwerkskammer für Schwaben schlägt mit 995 Euro zu Buche. Die Vorbereitungskurse an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg- Schweinfurt, die allesamt einen deutlich geringeren Umfang haben, liegen zwischen 120 und 240 Euro. Die eher schwach strukturierten, wiederholenden Vorkurse zur Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge, die von den Fakultäten oder Instituten durchgeführt werden, sind dagegen meist kostenfrei. Soweit die Kurse federführend von Fachschaften oder anderen studentischen Initiativen organisiert und betreut werden, wird von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern meist eine kleine Aufwandsentschädigung erhoben. b) Wer ist an den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen für die Kurse zuständig bzw. welche Qualifikation haben die Lehrenden? Zur Frage der Zuständigkeit für Vorbereitungskurse siehe Antwort zu Frage 1 b. Die Qualifikation der Lehrenden richtet sich in der Regel nach der Strukturierung des jeweiligen Vorbereitungskurses . Soweit die Kurse stark strukturiert sind und einem festen Lehrplan folgen (insbesondere bei spezifischen Kursen für beruflich Qualifizierte), ist die Qualifikation der Lehrkraft bereits selbst entscheidender Teil des Kurskonzepts (vgl. auch Qualitätskriterien für Vorkurse, http://www.weiter-studieren -in-bayern.de/studieninteressierte/qualitaetskriterienfuer -vorkurse/). Soweit die Kurse von der Hochschule selbst angeboten und durchgeführt werden, werden oftmals Lehrkräfte von Fachoberschulen im Rahmen eines Lehrauftrags eingesetzt, da diese bereits eine hohe Affinität zur Zielgruppe zeigen. Die Statuten der Hochschulen geben ohnehin vor, dass die Erteilung eines Lehrauftrags in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium voraussetzt. Zur Qualifikation der Dozentinnen und Dozenten bei externen Kursanbietern liegen dem Staatsministerium keine Informationen vor. Auch hier stellen die erarbeiteten Qualitätskriterien für Vorkurse allerdings klar, dass der Kompetenz der Dozentinnen und Dozenten eine Schlüsselrolle zukommt. Die eher schwach strukturierten, wiederholenden Vorkurse zur Vorbereitung von Studienanfängerinnen und -anfängern auf bestimmte Studiengänge hingegen sind wiederum von Heterogenität geprägt. In vielen Fällen führt eine Hochschullehrerin bzw. ein Hochschullehrer durch den Kurs, der aber regelmäßig von Studierenden höherer Semester, etwa im Rahmen von Kleingruppenarbeiten unterstützt wird. c) Reicht das Angebot der Kurse bzw. ist die Teilnehmeranzahl in den Kursen angemessen? Hierzu liegen dem Staatsministerium keine verwertbaren Informationen vor. Die im Regelfall kostenpflichtigen Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte folgen aber meist einem didaktischen Kleingruppenkonzept, um – auch im Sinne der Qualitätskriterien – einen optimalen Nutzen bzw. ein optimales Lernergebnis zu erzielen. Eine angemessene Teilnehmerzahl ist also Teil des Kurskonzepts. Ob das Angebot auch ausreichend ist, kann aus hiesiger Sicht nicht beurteilt werden. Da diese Kurse jedoch unter markt- und wettbewerblichen Gesichtspunkten angeboten werden, wird eine steigende Nachfrage im Regelfall auch ein steigendes Angebot nach sich ziehen. Die eher schwach strukturierten Vorkurse zur Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge sind durch oftmals sehr hohe Teilnehmerzahlen geprägt. Da solche Kurse nur als Ergänzungsangebot zu den jeweiligen Studiengängen konzipiert sind, ist eine Klassifizierung nach Angemessenheit der Teilnehmerzahl bzw. des Angebots nicht zielführend. Meist wird hier durch ein mehrstufig angelegtes Kurskonzept dafür gesorgt, dass der vom Hochschullehrer vorgetragene Stoff in Kleingruppen unter studentischer Betreuung (Tutorenprinzip ) vertieft und reflektiert wird. 3. a) Wie viele Studienanfänger/-innen haben in den letzten fünf Jahren an den propädeutischen Kursen teilgenommen? Die Zahl der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer wird statistisch nicht erfasst. b) Welchen prozentuellen Anteil der Teilnehmer haben beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung eingenommen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen)? Auch hier lassen sich statistisch keine Zahlen ermitteln. Die Erfahrung zeigt, dass die spezifischen hochschulischen Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte sowohl von beruflich Qualifizierten mit als auch ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung besucht werden, d. h. auch Studieninteressierte , die nach Erlangung der Hochschulreife zunächst eine Berufsausbildung absolviert haben und/oder beruflich tätig waren, nutzen die Kurse, um wieder in den Oberstufenstoff zurückzufinden. Das Kurskonzept orientiert sich aber am Wissensstand beruflich Qualifizierter, die bislang noch keine Oberstufe besucht haben. Bei den Vorkursen zur Vorbereitung auf bestimmte Studiengänge gibt es im Regelfall keine Reglementierung hinsichtlich der Zielgruppe. Da oftmals ein Großteil der Studienanfängerinnen und -anfänger diese Kurse besucht, ist anzunehmen, dass etwa 1–3 % der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer beruflich Qualifizierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung sind; dies entspricht der Quote beruflich Qualifizierter an der Studiengruppe insgesamt. c) Lässt sich seit der Öffnung der Hochschulen für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung im Jahr 2009 ein wachsendes Interesse in Form von höheren Teilnehmerzahlen an propädeutischen Kursen erkennen bzw. hat sich das Angebot vergrößert? Vor dem Jahr 2009 gab es für Meisterinnen und Meister ausschließlich das Angebot des Propädeutikums an der Drucksache 17/11508 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden. Inwieweit es auch Angebote externer Bildungsanbieter gab, ist dem Staatsministerium nicht bekannt. Seither hat sich das Angebot spezifischer Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte kontinuierlich vergrößert. Allein das Engagement nichthochschulischer Bildungsanbieter im Rahmen der „Arbeitsgruppe Vorkurse“ am Staatsministerium war Indikator für wachsendes Interesse und wachsende Nachfrage. 4. a) Welche zusätzlichen Maßnahmen gibt es, in der Vorstudienphase den Kenntnisstand von Studienanfänger /-innen auf einen einheitlichen Stand zu bringen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Fachbereichen bzw. Studiengängen)? In der Vorstudienphase gibt es neben vorbereitenden Kursen kaum Möglichkeiten, den Kenntnisstand beruflich Qualifizierter zu steuern. Eine Schlüsselrolle kommt der Beratung zu, in der den Studieninteressierten verdeutlicht wird, mit welchen Anforderungen sie im Studium zurechtkommen müssen. Ein Stück weit können standardisierte Einstufungstests Aufschluss darüber geben, ob es weiterer Vorbereitung bedarf oder nicht. Die beste und zielführendste Möglichkeit, beruflich Qualifizierte fachlich zu unterstützen, bietet die Betreuung im Studium , etwa durch die Fachbetreuerin bzw. den Fachbetreuer und die Studienberatung oder durch Mentoren/Tutoren. Auf diese Weise lassen sich individuelle Schwachstellen gezielt aufspüren und abfangen. Eine enge Betreuung finden beruflich Qualifizierte im Regelfall in berufsbegleitenden Studiengängen , da dies dort oft Teil des didaktischen Konzepts ist. Aber auch in Vollzeitstudiengängen können sich beruflich Qualifizierte jederzeit an die Fachbetreuer wenden und nach individuellen Lösungen suchen. b) Sind die Kurse und Maßnahmen laut Staatsregierung ausreichend; auch unter dem Gesichtspunkt der angeführten Ergebnisse der Studie? Hinsichtlich spezifischer Vorbereitungskurse für beruflich Qualifizierte erscheint ein ausreichendes Angebot gegeben. Die Entwicklung des Kursangebotes orientiert sich an Angebot und Nachfrage anhand der aufgestellten Qualitätskriterien . Es liegt vorrangig an den beruflich Qualifizierten selbst, solche Kurse in Anspruch zu nehmen (die grundsätzlich auch bildungsprämienfähig sind). Welche weiteren Maßnahmen maßgeblich Einfluss auf den Studienerfolg haben, wird zum Teil derzeit in verschiedenen Projekten im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erforscht. Es ist naheliegend, dass der Faktor Zeit eine maßgebende Rolle spielt, da beruflich Qualifizierte für ein Vollzeitstudium nur begrenzte Zeit aus dem Berufsleben auszusteigen bereit sind bzw. für ein berufsbegleitendes Studium nur begrenzt belastungsfähig sind. Die Forschungsergebnisse wird die Staatsregierung zum Anlass nehmen, die Rahmenbedingungen für beruflich Qualifizierte ggfs. und, soweit möglich, weiter zu verbessern. c) Welche studienbegleitenden Maßnahmen bzw. Modelle , die über die Vorstudienphase hinausgehen, wie beispielsweise Mentoringprogramme, Beratungsangebote oder Studienstandgespräche, als Antwort auf die hohen Abbrecherquoten, gibt es in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und nach den einzelnen Studiengängen)? Zur Verbesserung der Studienerfolgsquote haben alle bayerischen Hochschulen zahlreiche Maßnahmen entwickelt und setzen sie im Rahmen der vorhandenen Stellen und Mittel um. Eine detaillierte Auflistung der hochschulindividuellen Maßnahmen liegt der Staatsregierung nicht vor und könnte nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand erhoben werden. Beispielhaft wird aber zum einen auf § 8 Abs. 3 Satz 2 der Rahmenprüfungsordnung für die Fachhochschulen (RaPO) hingewiesen, nach dem Studierende, die am Ende der jeweiligen Regelstudienzeit nicht alle erforderlichen Prüfungen und Leistungsnachweise für das Bestehen der Bachelor - oder Masterprüfung erfolgreich vorweisen können, nach näherer Maßgabe der Prüfungsordnungen der Hochschulen spätestens zu diesem Zeitpunkt informiert und verpflichtend beraten werden. Zudem wird beispielhaft hingewiesen auf die Maßnahmen im Rahmen der vom Staatsministerium mit den Hochschulen abgeschlossenen Zielvereinbarungen, der Vorhaben „Wege zu mehr MINT-Absolventen“ und „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“, des Internationalisierungsprogramms sowie des Bund-Länder -Programms für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der Lehre (Qualitätspakt Lehre): (1) Zielvereinbarungen Nach dem am 8. Juli 2013 mit den staatlichen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen und Kunsthochschulen abgeschlossenen Innovationsbündnis ist in den Zielvereinbarungen als hochschulpolitische Zielvorgabe u. a. die systematische Qualitätsverbesserung in der Lehre, insbesondere mit dem Ziel der Erhöhung der Studienerfolgsquote bei Erhaltung des Leistungsniveaus der Absolventinnen und Absolventen , aufzunehmen. In den beiden Innovationsfonds für die Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen, die der Unterstützung der Hochschulen bei der Umsetzung u. a. dieses hochschulpolitischen Ziels dienten, stehen jährlich insgesamt rund 11 Mio. Euro zur Verfügung. Auf dieser Grundlage wurden am 19. März 2014 Zielvereinbarungen abgeschlossen: An allen Hochschulen ist die Umstellung der Studiengänge auf die gestufte Studienstruktur (Bachelor/Master) inzwischen nahezu abgeschlossen. Die Hochschulen richten ihr Augenmerk nun zunehmend auf ihre Qualitätsmanagementsysteme und deren kontinuierliche Verbesserung mit dem Ziel einer Akkreditierung der relevanten Studiengänge. Eine ganze Reihe von Hochschulen macht das Thema auch zu einem individuellen Schwerpunkt in ihren Zielvereinbarungen . Die Mehrzahl der Hochschulen hat sich für die Durchführung einer Systemakkreditierung entschieden, einige Hochschulen führen aber auch sehr erfolgreich und bewusst Programmakkreditierungen durch. Darüber hinaus soll eine Erhöhung der Studienerfolgsquote z. B. durch folgende Maßnahmen erreicht werden: – Orientierungsplattformen für Schüler/-innen, – Qualifizierungs-, Informations-, Beratungs- und Betreuungsmaßnahmen für Lehrende, Studierende und Studieninteressierte , – Durchführung von Brückenkursen, – Durchführung von Vorkursen; Grundlagenstudium noch vor dem ersten Semester, Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 – E-Learning-Angebote, – Tutoren-/Mentorenprogramme (u. a. zur Erleichterung des Studieneinstiegs), – Vermittlung von Schlüsselqualifikationen in studienbegleitenden Seminaren, – Studienverlaufskontrollen, – Weiterentwicklung der Studiengänge in enger Rückkoppelung mit den Studierenden, – Verzahnung aus Alumni-, Studierenden- und Career-Services , – Ausbau innovativer, mediengestützter Lehr-Lern-Konzepte , – Lehr- und Studiengangsevaluationen, – Datenerhebung über Studiengangswechsler via Formblatt, – Absolventenbefragungen; Teilnahme am Bayerischen Absolventenpanel und Abbrecheranalysen. (2) Wege zu mehr MINT-Absolventen / Erfolgreicher MINT- Abschluss an bayerischen Hochschulen Das Staatsministerium hat sich in den vergangenen Jahren insbesondere mit der Thematik des erfolgreichen MINT-Abschlusses intensiv beschäftigt. Gerade in diesen Fachdisziplinen ist die Gefährdung, das Studium abzubrechen, erfahrungsgemäß am höchsten. Hierzu hatte das Staatsministerium in Kooperation mit dem Verband der Bayerischen Wirtschaft e. V. von 2008 bis 2012 das Projekt „Wege zu mehr MINT-Absolventen“ erfolgreich auf den Weg gebracht. Die Projektideen umfassten beispielsweise die Verstärkung der Kooperation mit Schulen , verschiedene Mentoring-Modelle, die Einführung von Studierfähigkeitstests, Monitoring und Frühwarnsysteme im Studium sowie die Einrichtung eines Kompetenzbüros für Frauen in den Ingenieurwissenschaften. Die konkreten Maßnahmen waren – verstärkte Kooperationen von Schulen mit Wirtschaftsunternehmen , mit außerschulischen Lernorten wie Schülerforschungszentren oder Schülerlaboren, mit Einrichtungen von Wissenschaft und Forschung und mit den Hochschulen, – gezielte Begabtenförderung in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern, – vorbereitende Maßnahmen am Übergang und gezielte Verbesserungen in der Übergangsphase und der Studieneingangsphase , – erhöhter Praxisbezug in den entsprechenden Studiengängen , – gezielte wissenschaftliche Analyse der fächerspezifischen Gründe für eine Abbruchgefährdung bzw. einen Studienabbruch in Bayern, – Initiativen der Hochschulen zur Entwicklung eines Systems , mit dem abbruchgefährdete Studierende entdeckt und entsprechend beraten und gefördert werden können, – Einrichtung einer Internetplattform zur besseren Kommunikation und Nutzbarmachung von Best-Practice-Beispielen für eine Stärkung der MINT-Ausbildung. Basierend auf den positiven Erfahrungen und Ergebnissen wurde im Frühjahr 2012 mit einem Wettbewerb das Nachfolgevorhaben „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“ (2012 bis 2015) gestartet, an dem sich 23 bayerische Hochschulen aus allen Regionen Bayerns mit insgesamt 29 Anträgen beteiligt haben. Es wurden 13 Projekte ausgewählt, davon vier an Universitäten und neun an Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen (vgl. Anlage 1). Seit dem Wintersemester 2012/2013 wurden die Projekte mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit der Studierenden zu erhöhen sowie die Studienbedingungen weiter zu verbessern, umgesetzt und über drei Jahre mit insgesamt etwa einer Million Euro gefördert. Ein besonderes Augenmerk richtete sich in allen Projekten auf die sogenannte Studieneingangsphase. In dieser Phase zeigen sich die meisten Schwierigkeiten, die zum Studienabbruch führen können. Über bloße Einzelmaßnahmen wie Brückenkurse und Probeklausuren hinaus war es das Ziel, die Studienerfolgsthematik umfassend zu untersuchen. Die Hochschulprojekte wurden ergänzt durch flankierende Maßnahmen der Information der Öffentlichkeit. Ferner fanden zweimal jährlich Netzwerktreffen statt, die dem Erfahrungsaustausch und der Dokumentation des Projektstandes dienten. Im Rahmen des Projekts wurden vom Staatsministerium zudem Fortbildungen angeboten, die grundsätzlich allen bayerischen Hochschulen offenstanden. Das Staatsministerium begleitete die Hochschulprojekte durch eine Beratungs- und Koordinierungsstelle und organisierte vor allem die Netzwerkarbeit, Fortbildungen und öffentliche Veranstaltungen und stand als Ansprechpartner für einzelne Projekte zur Verfügung. Weitergehende Informationen zu den konkreten Projektergebnissen können der Broschüre „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“ entnommen werden. Derzeit wird die Fortführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Studienerfolgsquote in MINT-Studiengängen geprüft. (3) Internationalisierungsprogramm Den Studienerfolg ausländischer Vollstudierender zu unterstützen sowie ihren Übergang in den Arbeitsmarkt vorteilhafter zu gestalten, ist Ziel einer Förderlinie des Staatsministeriums im Rahmen des Internationalisierungsprogramms für den Hochschulstandort Bayern, die zum Sommersemester 2015 gemeinsam mit der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. gestartet wurde. Die Förderlinie unterstützt die Hochschulen mit Sondermitteln bei der Umsetzung passgenauer Konzepte, die die individuellen Gegebenheiten an den Hochschulen berücksichtigen und die bestehenden Unterstützungsangebote vor Ort ergänzen. Die geförderten Maßnahmen umfassen neben fachlichen und fachsprachlichen Unterstützungsangeboten insbesondere Tandem- oder Mentoren-Programme, die der Integration der ausländischen Studierenden zugutekommen und eine individuelle Begleitung im Studium ermöglichen, sowie Studienvorbereitungskurse , Workshops zu wissenschaftlichen Methoden, Soft Skills Seminare, Berufsvorbereitungs- und -beratungsangebote und Ähnliches mehr. (4) Qualitätspakt Lehre Mit dem Qualitätspakt Lehre werden Hochschulen in ganz Deutschland dabei unterstützt, die Betreuung der Studierenden und die Qualität der Lehre zu verbessern. Ziele des Programms sind eine bessere Personalausstattung von Hochschulen, ihre Unterstützung bei der Qualifizierung bzw. Weiterqualifizierung ihres Personals sowie die Sicherung und Weiterentwicklung einer qualitativ hochwertigen Hochschullehre. Hierfür stellt der Bund von 2010 bis 2020 bundesweit insgesamt 2 Mrd. Euro zur Verfügung. Die Mittel werden kapazitätsneutral eingesetzt. Im Rahmen der jüngst abgeschlossenen Auswahlrunde für die sogenannte zweite Förderphase von 2016 bis 2020 Drucksache 17/11508 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7 wurden bayernweit 22 staatliche Hochschulen, davon neun Universitäten, neun Fachhochschulen sowie vier Kunst- und Musikhochschulen zur fortgesetzten Förderung von Einzelsowie Verbundvorhaben ausgewählt: – Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Aschaffenburg, – Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, – Technische Hochschule Deggendorf, – Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, – Akademie der Bildenden Künste München, – Hochschule für angewandte Wissenschaften München, – Ludwig-Maximilians-Universität München, – Technische Universität München, – Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, – Hochschule für Musik Nürnberg, – Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, – Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg- Schweinfurt, – Hochschule für Musik Würzburg, – Julius-Maximilians-Universität Würzburg, – Verbundantrag: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Universität Augsburg, Universität Bayreuth, Friedrich- Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Ludwig-Maximilians -Universität München, Technische Universität München, Universität Passau, Universität Regensburg, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Universität Bayern e. V., – Verbundantrag: Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg, Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Aschaffenburg, Hochschule Kempten – Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule Neu-Ulm, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, – Verbundantrag: Hochschule für Musik Detmold, Hochschule für Künste Bremen, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main, Hochschule für Musik Freiburg, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Musikhochschule Lübeck, Hochschule für Musik Saar, Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Hochschule für Musik Würzburg . Eine Übersicht über die während der sogenannten ersten Förderphase bis 2016 geförderten Hochschulen befindet sich in der Anlage. Einzelheiten zu den Projekten können über die Projektdatenbank des Qualitätspakts Lehre unter http://www.qualitaetspakt -lehre.de/de/3013.php abgerufen werden. 5. a) Welche Erfahrungswerte bzw. Evaluationen gibt es in diesem Bereich? Der Qualitätspakt Lehre wird hinsichtlich seiner Auswirkungen durch eine unabhängige programmbegleitende Evaluation bewertet. Mit der Durchführung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein Konsortium bestehend aus dem Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung (ZQ) an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Prognos AG (Berlin) beauftragt. Für die Evaluation ist eine formative Herangehensweise (Bewertung und Verbesserung eines Prozesses) vorgesehen , die sowohl eine Bewertung der Effekte des Förderprogramms als auch die Entwicklung von Empfehlungen für eine entsprechende Anpassung und Weiterentwicklung ermöglicht. Sie fokussiert dabei insbesondere folgende Aspekte : – Ausgestaltung des Förderprogramms sowie des Auswahl - und Bewilligungsverfahrens – Profil und Wirkung des Förderprogramms – Grad des Erkenntnistransfers zwischen den einzelnen Hochschulen und in die Hochschullandschaft insgesamt – Einordnung des Förderprogramms in das Förderumfeld – Darstellung der (auch nicht intendierten) Wirkungen des Programms auf die geförderten Hochschulen und die Studienqualität Eine Präsentation sowie Zwischenberichte der Programmevaluation können über die Programminformationen des Qualitätspakts Lehre unter http://www.qualitaetspakt-lehre. de/de/3606.php abgerufen werden. Auch die Fortsetzungsanträge der Hochschulen für die sogenannte zweite Förderphase von 2016 bis 2020 wurden auf Basis einer Zwischenbegutachtung der bisher geförderten Maßnahmen bewertet und für eine Förderung ausgewählt . In den MINT-Projekten (Wege zu mehr MINT-Absolventen / Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen ) wurden die Studierenden regelmäßig und frühzeitig in die Projektarbeiten einbezogen, um auf diesem Wege ein bestmögliches Ergebnis erzielen und eine Rückkopplung einbeziehen zu können. Eine unmittelbares Meinungsbild zu den Ergebnissen der Projektmaßnahmen zeigt sich in verschiedensten Rückmeldungen seitens der Studierenden wie beispielsweise auch in Studierendenbefragungen. Insbesondere die persönliche und fachliche Betreuung, mit der die bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften bzw. Technischen Hochschulen die Studierenden in der Studieneingangsphase (1. und 2. Semester ) und fachlich mit Mentoringprogrammen, Tutorien, E-Learning-Angeboten sowie Beratungen und zusätzlichen Prüfungsterminen unterstützen, wurden und werden sehr gut angenommen. b) Sind nach Meinung der Staatsregierung die vorhandenen studienbegleitenden Programme ausreichend ? Wie in der Antwort zu Frage 4 c dargelegt, wurden sowohl mit strukturellen Vorkehrungen als auch verschiedenen Initiativen hochschulübergreifend zahlreiche zielgerichtete Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hinzu kommen weitere Angebote, die die Hochschulen entsprechendabgestimmt auf den hochschulindividuellen Bedarf anbieten . 6. a) Reichen nach Meinung der Staatsregierung die finanziellen Mittel der Grundfinanzierung der Hochschulen aus, den Studierenden ein breites Angebot an propädeutischen wie studienbegleitenden Programmen anbieten zu können, die es den Hochschulen erlaubt, den Herausforderungen der Heterogenität, die Kenntnis- und Leistungsstand der Studienanfänger/-innen mit sich bringt, gerecht zu werden und den hohen Abbrecherquoten entgegenzuwirken? Der Freistaat sorgt für eine verlässliche und nachhaltige Finanzierung der Hochschulen im Staatshaushalt, wie der Doppelhaushalt 2015/2016 erneut zeigt: Für Hochschulen und Universitätsklinika sind 2016 Gesamtausgaben von rd. 5 Mrd. € p. a. vorgesehen: Seite 8 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 Bayern investiert auch die durch die vollständige Übernahme des BAföG durch den Bund frei gewordenen Mittel (rd. 160 Mio. € p. a.) schwerpunktmäßig in den Hochschulbereich (rd. 140 Mio. €), rd. 12,5 % (rd. 20 Mio. €) kommen dem Schulbereich zugute. Von den zusätzlichen Hochschulmitteln (DHH 2015/2016 i. H. v. rd. 280 Mio. €) werden ca. 200 Mio. € zur Verstärkung der Grundausstattung der Hochschulen und Universitätsklinika, ca. 75 Mio. € im Rahmen der wissenschaftsgeleiteten Regionalisierung der Hochschullandschaft und ca. 7 Mio. € für sonstige Zwecke (z. B. Internationalisierung, Elite- und Frauenförderung) eingesetzt . Wie die Hochschulen die ihnen jeweils zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, bleibt ihnen im Rahmen der haushaltsgesetzlichen Zweckbestimmungen überlassen. b) Welche studienbegleitenden Angebote und welche Angebote in der Vorstudienphase (Sozial- und Integrationsberatung, psychologische Beratung etc.) gibt es in den Studentenwerken Bayerns? c) In welchem Ausmaß gibt es diese Angebote an den Studentenwerken in Bayern (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Studentenwerken)? Nach Auskunft der Studentenwerke – wobei sich die Angaben des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz entsprechend des Vorspruchs der Anfrage explizit auf die Gruppe der beruflich qualifizierten Studierenden beziehen – gestaltet sich das Gesamtangebot jeweils wie folgt: – Studentenwerk Augsburg Das Studentenwerk Augsburg bietet für in seinem Zuständigkeitsbereich immatrikulierte Studierende kostenlose, im Studentenwerksbeitrag bereits enthaltene, psychologische Beratung sowie Sozial- und Rechtsberatung an. Außerdem erhalten Studierende Beratung zum Thema Studium mit Kind sowie Studium mit Behinderung oder chronischer Erkrankung . Eine Beratung in der Vorstudienphase erfolgt im Amt für Ausbildungsförderung entsprechend § 41 Abs. 3 des Bundesausbildungsförderungsgesetzes (BAföG). Das Studentenwerk Augsburg bietet vollumfänglich Beratung für Studierende der Universität Augsburg und der Hochschulen in Augsburg, Kempten und Neu-Ulm an. – Studentenwerk Erlangen-Nürnberg Beim Studentenwerk Erlangen-Nürnberg werden über die Abteilung „Psychosoziale Beratung“ – auf die individuellen Bedürfnisse der Studierenden eingehend – vielfältige Beratungsangebote vorgehalten: Psychologische Beratung, Psychotherapie in fünf verschiedenen Therapierichtungen und Sozialberatung sind nach Anfrage in Krisenfällen umgehend und in weniger dringenden Fällen in einem Zeitraum von etwa ein bis drei Wochen zu erhalten. Die Berechtigung zur Inanspruchnahme dieser Angebote hängt von der Entrichtung des Studentenwerkbeitrags ab, der jeweils bei der Immatrikulation und der Rückmeldung zu entrichten ist. Angehenden Studierenden (Vorstudienphase) wird bei einer telefonischen Beratung geholfen, bei Bedarf eine aktuelle Krisenhilfe, einen Therapieplatz oder ein Beratungsgespräch bei einer Institution aus dem Bereich des externen Netzwerks der Psychosozialen Beratungsdienste des Studentenwerks zu finden. Die Angebote stehen allen immatrikulierten Studierenden im gesamten Zuständigkeitsbereich des Studentenwerks Erlangen-Nürnberg offen (derzeit ca. 70.000 Studierende an den Hochschulen in Erlangen, Nürnberg, Eichstätt, Ingolstadt , Neuendettelsau, Ansbach und Triesdorf). Das psychologisch -psychotherapeutische Fachberatungsangebot in Erlangen mit früher drei Vollzeitstellen (Psychologinnen und Psychologen) existiert bereits seit Jahrzehnten. Diese Basis wurde in den zurückliegenden fünf Jahren ausgebaut und erweitert, zunächst in Nürnberg, und seit nun bald zwei Jahren auch in Eichstätt und Ingolstadt, jeweils mit einer NH = Nachtragshaushalt Drucksache 17/11508 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 9 ständigen Ortspräsenz. Inzwischen beschäftigt das Studentenwerk insgesamt acht Fachberaterinnen und Fachberater (ausschließlich approbierte psychologische Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten, die auch Mitglied in der Bayerischen Psychotherapeutenkammer sind) auf sechs Vollzeitstellen. Die Einrichtung eines ständigen örtlichen Fachberatungsangebots in Ansbach und in Triesdorf befindet sich derzeit im Aufbau, der Start ist noch im Sommersemester 2016 geplant. Hilfspersonal (Sekretariat), Sozialberatung und Grundberatung sind in den o. g. Zahlen nicht enthalten, ebenso tangierende, eigene Beratungsangebote wie z. B. Wohnungsberatung, Beratung der Studienfinanzierung , Rechtsberatung. – Studentenwerk München Das Studentenwerk München bietet mit seinem vielfältigen Beratungsangebot Unterstützung für ratsuchende Studierende , die sich mit studienbedingten und persönlichen Anliegen an seine Beratungsstellen wenden. Studieninteressierte können während der Planungsphase in den Monaten vor Aufnahme ihres Studiums auf das Beratungsangebot zurückgreifen – dies gilt insbesondere bei Fragen, die das Themenfeld „Studienfinanzierung“ betreffen. Gruppen von zukünftigen Studierenden, die durch besondere Lebenslagen (z. B. Studieren mit Kind, Studieren mit chronischer Erkrankung oder Behinderung, Studierende mit Migrationshintergrund, Studierende, die aus Familien mit nichtakademischen Elternhäusern kommen) herausgefordert sind, können in dieser Vorbereitungsphase ebenso ein entsprechend auf diese Themenbereiche spezialisiertes Beratungsangebot nutzen, um durch rechtzeitige Planung genügend Ressourcen beim Studienbeginn zur Verfügung zu haben. Das angeführte Spektrum an Beratungsdiensten wird durch eine eigenständige psychotherapeutische und psychosoziale Beratungsstelle ergänzt und steht allen Ratsuchenden der Münchner Hochschulen seit dem Jahr 2011 vereint unter einem Dach – im sogenannten „Beratungszentrum “ – über die gesamte Dauer ihres Studiums zur Verfügung . Das Studentenwerk München bietet diverse Beratungsdienste und folgende Angebote an: Allgemeine und Soziale Beratung, Beratung für chronisch Erkrankte und Studierende mit Behinderung, Allgemeine BAföG-Beratung, Studienkreditberatung , Stipendienberatung, Beratung für Schwangere und Studierende mit Kind, Rechtsberatung, Psychotherapeutische und Psychosoziale Beratung. – Studentenwerk Oberfranken Im Bereich des Studentenwerks Oberfranken werden Informationsveranstaltungen der Hochschulen oder von Gymnasien vor Studienaufnahme unterstützt. Nach der Immatrikulation der Studierenden stehen diesen dann die psychologische Beratungsstelle mit eigenem Psychologen sowie eine Sozialberatung zur Verfügung. Das Studentenwerk Oberfranken beschäftigt gegenwärtig eine Psychologin zur Beratung der Studierenden. Zum Wintersemester 2016/2017 wird eine weitere Stelle in diesem Bereich besetzt – Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz An allen Standorten des Studentenwerks Niederbayern/ Oberpfalz bieten Sozialberater Auskunft, Information und Beratung zu den Fragen und Unklarheiten beruflich qualifizierter Studieninteressierter und Studierender hinsichtlich der wirtschaftlichen, sozialen und persönlichen Anliegen. Erstinformationen bieten die Berater bei Informationsveranstaltungen , wie Hochschultagen und Erstsemesterveranstaltungen . Erfahrungsgemäß sind die Beratungsgespräche mit beruflich Qualifizierten aufgrund unterschiedlichster Lebensläufe und -erfahrungen jedoch komplex, sodass das persönliche Gespräch das Mittel der Wahl ist. – Studentenwerk Würzburg Das Studentenwerk Würzburg bietet den Studierenden der Hochschulen in Würzburg, Schweinfurt, Aschaffenburg und Bamberg sowohl eine psychotherapeutische Beratung, als auch eine Sozialberatung an. Die Psychotherapeutische Beratungsstelle hat die Aufgabe , die Studierenden bei persönlichen Schwierigkeiten und psychischen Problemen zu beraten und therapeutisch zu betreuen . Auf der Basis einer gründlichen psychologischen und medizinischen Diagnostik wird dem Ratsuchenden Hilfestellung durch psychologische Beratung und psychotherapeutische Behandlung (Einzel- und Gruppentherapie) gegeben. Die Sozialberatung des Studentenwerks unterstützt als erste Anlaufstelle alle Studierenden, die Probleme persönlicher , sozialer oder finanzieller Art haben. Ergänzend zu den Beratungen vor Ort werden Kontaktmöglichkeiten über Telefon und E-Mail angeboten. Neben den sog. „Normalstudierenden “ werden dabei insbesondere schwangere Studentinnen, Studierende mit Kind, Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sowie ausländische Studierende informiert und beraten, egal in welcher Phase des Studiums. Die Sozialberatung klärt unterschiedlichste Problemstellungen der Studierenden und verweist gegebenenfalls auf weitere Anlaufstellen. 7. Wie viele Studierende haben die verschiedenen Angebote der Studentenwerke in den letzten fünf Jahren in Anspruch genommen (bitte aufgeschlüsselt nach den einzelnen Studentenwerken und den einzelnen Angeboten)? Nach Auskunft der Studentenwerke – wobei sich die Angaben des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz entsprechend des Vorspruchs der Anfrage explizit auf die Gruppe der beruflich qualifizierten Studierenden beziehen – wurde das Beratungsangebot wie folgt wahrgenommen: Studentenwerk soweit entsprechende Daten vorliegend, aufgeschlüsselt nach Angeboten 2011 2012 2013 2014 2015 Augsburg Psychologische Beratung, Beratungskontakte 422 492 512 519 liegt noch nicht vor Psychologische Beratung, Klienten 173 201 224 233 liegt noch nicht vor Beratungskontakte insgesamt , außer psychologischer Beratung 6.444 6.397 6.420 6.608 liegt noch nicht vor Erlangen-Nürnberg 6721 6781 7971 8181 8761 (insgesamt: 1.077) München 1 Das Beratungsangebot an Hochschulen außerhalb Erlangens und Nürnbergs wurden in den letzten Jahren kontinuierlich nacheinander eingerichtet, d. h. eine Vergleichsgröße lässt sich für die letzten 5 Jahre nur bezogen auf Erlangen /Nürnberg angeben. Seite 10 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 Studentenwerk soweit entsprechende Daten vorliegend, aufgeschlüsselt nach Angeboten 2011 2012 2013 2014 2015 Allgemeine und soziale Beratung (mit Beratung internationale Studierende und Studierende mit chronischen Erkrankungen oder Behinderung) 1.184 1.285 1.452 1.261 1.138 Studienkreditberatung 504 547 451 440 567 Allgemeine BAföG- Beratung nicht erfasst nicht erfasst 4.106 6.734 4.825 Stipendienberatung kein Angebot kein Angebot kein Angebot 395 1.305 Beratung für Schwangere und Studierende mit Kind 294 251 184 185 161 Rechtsberatung 1.466 1.487 1.515 1.501 1.601 Psychotherapeutische und psychosoziale Beratungsstelle 1.653 2.093 1.951 2.159 2.174 Oberfranken 240 264 374 475 liegt noch nicht vor Niederbayern/Oberpfalz Die Teilgruppe beruflich Qualifizierte ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung ist keine gesonderte Kennzahl innerhalb der Statistik der Sozialberatung im Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz. Bei einem Anteil von ca. 2 % der bundesweiten Studienanfänger aus nicht traditionellen Zugangsbedingungen (Bundesamt für Statistik) liegt die Zahl pro Jahr geschätzt deutlich im unteren zweistelligen Bereich. Würzburg Psychotherapeutische Beratung 613 665 743 735 liegt noch nicht vor Sozialberatung 634 538 646 822 liegt noch nicht vor 8. Welche Maßnahmen und Vorkehrungen sind an den Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen und für die Studentenwerke geplant, um ein angemessenes und notwendiges Beratungs- und Integrationsangebot für Geflüchtete, die in Bayern studieren wollen, zu gewährleisten? Nahezu alle bayerischen Hochschulen haben sich inzwischen auf die Sondersituation der Beratung und möglichen Integrationsbedarf von Studierenden mit Fluchthintergrund eingestellt. Die Angebote umfassen Sprachkurse, Studienorientierung , Einzel- und Gruppenberatung, Mentoringangebote sowie einer Vielzahl standortabhängiger Einzelmaßnahmen . Die Nachfrage nach solchen Leistungen variiert standortabhängig sehr stark (von fast ausfallender Nachfrage bis hin zu Nachfragespitzen z. B. an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg). Derzeit gibt es keine verlässlichen Schätzungen, wie viele der bisher nach Deutschland bzw. Bayern gelangten und hier verbleibenden Flüchtlinge als Zielgruppe für Maßnahmen der Hochschulen in Betracht kommen und wie viele ggf. künftig noch kommen werden. Der Freistaat Bayern hat 2015 für alle bayerischen Hochschulen Zusatzmittel für den anfallenden Mehrbedarf für Sondermaßnahmen im Umgang mit den Flüchtlingen bereitgestellt und konnte dabei allen angemeldeten Bedarfen entsprechen. Ab 2016 stellt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) den Hochschulen auf Antrag entsprechende Fördermittel pauschaliert zur Verfügung (Förderlinien INTEGRA und WELCOME). Mit Blick auf den rechtlichen Status von Flüchtlingen, denen die Hochschulen jenseits der Immatrikulation für reguläre Studiengänge Angebote unterbreiten, hat der Bayerische Ministerrat am 23.02.2016 (1. Durchgang) den Entwurf eines Bayerischen Integrationsgesetzes (BayIntG) gebilligt, der in Artikel 8 die Ermächtigung für die Hochschulen enthält, für studierwillige Migrantinnen und Migranten mit migrationsbedingten Bildungslücken spezielle Förderangebote einrichten zu können, insbesondere um ihnen das Erlernen der deutschen Sprache zu ermöglichen ; denkbar sind auch Orientierungsveranstaltungen, um Beratung anzubieten. Damit würde ein rechtlich gesicherter Status für die speziellen Förderangebote für Flüchtlinge geschaffen, der zugleich die Regelungen über den Hochschulzugang und die Hochschulzulassung unberührt lässt (kein „Sonderstudium“ für Flüchtlinge). Im Übrigen bleibt die parlamentarische Behandlung des Entwurfs abzuwarten. Die Studentenwerke sind selbstständige Anstalten des öffentlichen Rechts, die in eigener Verantwortung über die Art und den Umfang ihres Beratungs- und Integrationsangebots entscheiden. Insofern können keine Maßnahmen und Vorkehrungen mit Wirkung für die Studentenwerke geplant werden. Drucksache 17/11508 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 11 Anlage 1 „Erfolgreicher MINT-Abschluss an bayerischen Hochschulen“ (2012 bis 2015) Hochschule Projekttitel Beschreibung Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg- Weiden HAW@MINT und Didaktik-Zentrum Einrichtung einer Stabsstelle zur Koordination, Vernetzung und Evaluation der MINT- Maßnahmen, darunter Coaching, E-Learning und Didaktikkonzepte Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Aschaffenburg MINTzE II Transfer der Erfahrungen aus dem Vorläuferprojekt auf andere Studiengänge, darunter Offenes Lernzentrum (MINT-Tutorium), Zwischenprüfungen in Grundlagenfächern, Lerngruppen, Vernetzung und Evaluation HAW Augsburg Best MINT an der HAW Augsburg Einführung von Self-Assessment und Ausbau entsprechender Unterstützungsmaßnahmen wie Brückenkurse und einem „offenen Matheraum“ sowie Ausbau des Angebots antizyklischer Wiederholungsprüfungen, um Studienverläufe besser gestalten zu können Universität Augsburg Erfolgreicher MINT- Abschluss an der Universität Augsburg Erfolgreiche Angebote in MINT-Fächern mit Brückenkursen, Globalübungen, Blockkursen zur Klausurvorbereitung, Soft-Skill-Kursen, Vorträge (Jobtalk) werden durch Früherkennung von gefährdeten Studierenden und Mentoring für Studentinnen ergänzt Universität Bayreuth MatheLabor MINT Bestehendes Angebot des Lernzentrums wird durch Probeklausuren, Vorbereitungskurse , Semestergespräche mit gefährdeten Studierenden, Lerngruppenbörse und Evaluation ergänzt HAW Coburg Mehr MINT Quantitativer Ausbau des bestehenden Angebots zur Leistungssteigerung am Anfang des Studiums in MINT-Fächern durch kontinuierliches Feedback, Lerngruppen, Peer- Mentoring, Zwischenprüfungen, Sprachtandems für ausländische Studierende und soziale Integration wird um Angebote an neue Zielgruppe der beruflich Qualifizierten ergänzt Technische Hochschule (TH) Deggendorf V-, W- und A-MINT- Coach Ausbau eines innovativen Konzepts des Kompetenzzentrums E-Learning zur Verbesserung der Lehrqualität mit virtuellen (Blended Learning), wissensbasierten (Mitschriften und Lösungen im Netz) und analytischen (Monitoring der Leistungen) Angeboten an Studierende in MINT-Fächern HAW Hof MINT-Start Umfassende Konzeption zur Herstellung von Studierfähigkeit vor Studienbeginn, Studienbegleitung in der Eingangsphase, Unterstützung von Wiederholern und spezieller Förderung für Frauen in MINT-Fächern wird durch MINT-Beauftragte koordiniert und evaluiert HAW München Für die Zukunft gerüstet Analyse und Interpretation von Daten zum Studienabbruch in MINT-Fächern, Ableitung von Maßnahmen gegen Studienabbruch, Verzahnung mit anderen Projekten aus dem Qualitätspakt Lehre Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, Fachbereich Physik KEEP IN MINT Umfassendes Konzept zum Studieneinstieg in Physik mit Peer-to-Peer-Mentoring, O-Phase, Probestudium, Mathe-Crashkurs, Tutorien und Schulung von Softskills (Vortragstechnik, Englisch, Business Planning) wird weiter ausgebaut und evaluiert Technische Hochschule (TH) Nürnberg Das OHM macht … OSAs Qualitativer und quantitativer Ausbau des Online-Self-Assessments und Transfer der Ergebnisse in die Studieneingangsphase und individuelle Studienberatung. Ausbau der E-Brückenkurse und der E-Beratung HAW Weihenstephan- Triesdorf MINT-Dekonstruktion Anwendung konstruktivistischer, narrativer, experimenteller und sozialer Lernformen in der MINT- Didaktik Universität Würzburg JIM hilft Dir! Bestehendes Betreuungskonzept für Studierende der Informatik, Mathematik und Physik wird durch zwei Maßnahmen ergänzt, JIM-Erklär-HIWis und JIM Online- Übungsaufgaben Seite 12 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11508 Anlage 2 Qualitätspakt Lehre, 1. Auswahlrunde Förderung ab dem Wintersemester 2011/12 Qualitätspakt Lehre, 2. Auswahlrunde Förderung ab dem Sommersemester 2012 Bayern Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule (FH) Coburg Akademie der Bildenden Künste München Hochschule München Hochschule für Fernsehen und Film München Technische Universität München Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg Universität Regensburg Fachhochschule Rosenheim Julius-Maximilians-Universität Würzburg Verbundantrag: Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Universität Augsburg , Universität Bayreuth, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg, Ludwig-Maximilians-Universität München, Technische Universität München, Universität Passau, Universität Regensburg, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Universität Bayern e.V. Fachhochschule Amberg-Weiden Hochschule Aschaffenburg Hochschule für angewandte Wissenschaften Deggendorf Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Ludwig-Maximilians-Universität München Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Hochschule für Musik Nürnberg Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt Hochschule für Musik Würzburg Verbundantrag: Hochschule Coburg, Hochschule Aschaffenburg, Hochschule Kempten, Hochschule Landshut, Hochschule Neu-Ulm, Hochschule Regensburg Verbundantrag: Hochschule für angewandte Wissenschaften Rosenheim, DiZ – Zentrum für Hochschuldidaktik Ingolstadt, Hochschule Amberg-Weiden, Hochschule Augsburg, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Hochschule München, Georg-Simon-Ohm- Hochschule Nürnberg, Bayerisches Staatsinstitut für Hochschulforschung und Hochschulplanung Verbundantrag: Hochschule für Musik Detmold, Hochschule für Künste Bremen, Robert Schumann Hochschule Düsseldorf, Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt/Main, Hochschule für Musik Freiburg, Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Hochschule für Musik und Tanz Köln, Musikhochschule Lübeck, Hochschule für Musik Saar, Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar, Hochschule für Musik Würzburg