Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ruth Müller SPD vom 21.04.2016 Unfallhäufigkeit auf der Bundesstraße 15neu zwischen Saalhaupt und Ergoldsbach Am 17. und am 21. April kam es auf der B 15neu bei Schierling zu schweren Verkehrsunfällen u. a. mit Todesfolge. Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie viele Unfälle ereigneten sich in diesem Bundesstraßenabschnitt seit der Freigabe der jeweiligen Teilstücke (bitte aufgeschlüsselt nach Datum, Grund, Sachschaden, Anzahl Verletzter und ggf. Zahl von Todesopfern )? 2. a) Wie hoch ist die Unfallrate in diesem Bundesstraßenabschnitt im Vergleich zu ähnlich belasteten Bundesstraßen und Autobahnzubringern für denselben Zeitraum ? b) Sollte die Unfallrate überdurchschnittlich hoch sein, wie erklärt sich die Staatsregierung diese Tatsache? 3. Welche baulichen oder straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen könnten aus Sicht der Staatsregierung ergriffen werden, um in diesem Straßenabschnitt künftig Unfälle mit schwerem Ausgang möglichst zu vermeiden ? Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr vom 19.05.2016 Folgendes ist vorab festzustellen: Eine Recherche zu den in der Schriftlichen Anfrage angesprochenen Unfällen am 17. und 21. April auf der Bundesstraße 15neu ergab folgende Unfallschilderungen: – TO: 84069 Schierling, B 15n / KM 3.950 / Abschnitt 1340 / km alt 13,4 TZ: 17.04.2016 (So), 12:50 Die Unfallbeteiligte 02 befuhr mit ihrem Roller die B 15n auf der rechten Fahrspur in Richtung Landshut. Der Unfallbeteiligte 03 wechselte mit seinem Sprinter auf die linke Fahrspur, um den Roller zu überholen. Der Unfallbeteiligte 01 fuhr mit – lt. Zeugenaussagen – deutlich höherer Geschwindigkeit zwischen dem Sprinter und dem Roller durch. Dabei stieß er sowohl gegen den Sprinter als auch gegen den Roller. Die Rollerfahrerin 02 kam daraufhin zu Sturz, prallte gegen die Schutzplanke und zog sich lebensbedrohliche Verletzungen zu. Sie wurde per Sanitätsfahrzeug in die Uniklinik Regensburg verbracht. Der Sprinterfahrer und seine Beifahrer wurden nicht verletzt . Der Unfallbeteiligte 01 fuhr mit einem roten Multi- Van noch ca. 5 km und kam aufgrund eines geplatzten Reifens am rechten Fahrbahnrand zum Stehen. Er flüchtete zu Fuß. – TO: 84069 Schierling, B 15n / KM 1.750 / Abschnitt 1320 / Bundesstraße (Straße außerhalb geschl. Ortschaften) TZ: 21.04.2016 (Do), 10:04 Der Unfallbeteiligte 01 hatte eine Panne an seinem Pkw und betrat daraufhin offensichtlich die Fahrbahn. Dort wurde er von einem auf dem rechten Fahrstreifen fahrenden Kleintransporter 02 erfasst und lebensgefährlich verletzt . Der Unfallbeteiligte 01 verstarb nach Reanimation an der Unfallstelle. Straßenbauliche und straßenrechtliche Gegebenheiten scheiden als Unfallursache in beiden Fällen aus. 1. Wie viele Unfälle ereigneten sich in diesem Bundesstraßenabschnitt seit der Freigabe der jeweiligen Teilstücke (bitte aufgeschlüsselt nach Datum, Grund, Sachschaden, Anzahl Verletzter und ggf. Zahl von Todesopfern)? Die Verkehrsfreigabe des Teilstücks der B 15n Saalhaupt – Schierling (ABS 1300, Länge 6,772 km) erfolgte am 26. Juli 2011. Die Verkehrsfreigabe des Teilstücks der B 15n Schierling – Neufahrn i. NB (ABS 1320 und 1340, Länge 14,078 km) erfolgte am 18. November 2011. Die Verkehrsfreigabe des Teilstücks der B 15n Neufahrn i. NB – Ergoldsbach (ABS 1345, Länge 7,021 km) erfolgte am 2. Dezember 2013. Bis Ende Februar 2016 ereigneten sich auf der B 15n insgesamt 27 Unfälle mit Personenschaden (2 Getötete, 12 Schwerverletzte, 20 Leichtverletzte) und 32 kategorisierte Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 25.07.2016 17/11566 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11566 Unfälle mit Sachschaden. In der Anlage finden Sie die entsprechende Unfallkarte und -liste zu den Unfällen auf der B 15n. 2. a) Wie hoch ist die Unfallrate in diesem Bundesstraßenabschnitt im Vergleich zu ähnlich belasteten Bundesstraßen und Autobahnzubringern für denselben Zeitraum? Die Kenngröße „Unfallrate“ errechnet sich aus der Anzahl der Unfälle je 1 Mio. gefahrener Kraftfahrzeugkilometer. Neben der Anzahl der Unfälle muss also auch der Wert der Verkehrsbelastung des betrachteten Straßenabschnitts bekannt sein. Da die Ergebnisse der amtlichen Straßenverkehrszählung für die B 15n noch nicht zur Verfügung stehen, können derzeit noch keine Unfallraten ermittelt werden. Die B 15n zwischen Saalhaupt und Ergoldsbach wurde erst in den letzten Jahren abschnittsweise unter Verkehr genommen und ist immer noch nicht durchgängig befahrbar. Für eine Unfallbetrachtung und einen Vergleich mit anderen Autobahnabschnitten ist der Betrachtungszeitraum zu kurz und zudem nicht aussagekräftig, da die Strecke wegen des noch nicht fertiggestellten Teilabschnitts bei Ergoldsbach noch nicht voll unter Verkehr ist. b) Sollte die Unfallrate überdurchschnittlich hoch sein, wie erklärt sich die Staatsregierung diese Tatsache? Siehe Antwort zu 2 a. 3. Welche baulichen oder straßenverkehrsrechtlichen Maßnahmen könnten aus Sicht der Staatsregierung ergriffen werden, um in diesem Straßenabschnitt künftig Unfälle mit schwerem Ausgang möglichst zu vermeiden? Für den Untersuchungszeitraum 2012–2014 wurden auf der B 15n keine Unfallhäufungen identifiziert. Insofern sind durch die Unfallkommission(en) derzeit keine sicherheitsverbessernden Maßnahmen veranlasst. Die für die B 15n zuständige Unfallkommission wird aber auch das aktuelle Unfallgeschehen in ihre Analysen einbeziehen. Drucksache 17/11566 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11566