6. Wie viele neue Studienplätze (bitte aufgeschlüsselt nach den jeweiligen Studiengängen und der Zugehörigkeit zur entsprechenden Hochschule) wurden durch die genannten Maßnahmen insgesamt bayernweit geschaffen und welchen Anteil (bitte in Zahlen) betragen diese von den 50.000 Studienplätzen, welche die Staatsregierung bis Mitte 2014 schaffen wollte? 7. Wie bewertet die Staatsregierung die Effektivität der oben genannten Maßnahmen bzw. welche Bilanz lässt sich in einer bewertenden Rückschau über die eingesetzten Strategien ziehen (bitte aufgeschlüsselt nach den jeweiligen Maßnahmen)? 8. Plant die Staatsregierung einen Ausbau und damit Weiterführung, oder ggf. sogar eine Reduktion der eingangs genannten Maßnahmen, und wenn ja, in welcher Form? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 31.05.2016 Vorbemerkung: Die nachfolgenden Antworten beziehen sich auf folgende Maßnahmen der Staatsregierung im Gesamtkontext der Dezentralisierung der bayerischen Hochschullandschaft in ländlichen Regionen: • „Nordbayern-Initiative“ im Rahmen der „Heimatstrategie“ [im Folgenden abgekürzt: NBI] • „Südbayern-Offensive“ [im Folgenden abgekürzt: SBO] • Wissenschaftsgestützte Struktur- und Regionalisierungsstrategie für bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technische Hochschulen [im Folgenden abgekürzt: REG] – darin enthalten: ○ Wissenschaftspolitisch begründete Priorisierungsstandorte ○ Landesweiter Wettbewerb „Partnerschaft Hochschule und Region“ [im Folgenden abgekürzt: WET] ○ Unterstützung erfolgreich agierender (bestehender) Technologietransferzentren ○ Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen “ 17. Wahlperiode 11.08.2016 17/11772 Bayerischer Landtag Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Michael Piazolo FREIE WÄHLER vom 25.04.2016 Dezentralisierung im Wissenschaftsbereich: Sachstand und Weiterentwicklung Die Dezentralisierung der bayerischen Hochschullandschaft in ländlichen Regionen versucht die Staatsregierung mit gezielten Maßnahmen, wie a) der wissenschaftsgestützten Struktur- und Regionalisierungsstrategie für bayerische Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technische Hochschulen, b) des Programms zur Internationalisierung des Hochschulstandorts Bayern und c) des Programms „Heimat Bayern 2020“ mit der darin enthaltenen „Nordbayern- und Südbayern-Initiative“, weiter voranzubringen . Im Zuge dessen sind zahlreiche Hochschulstandorte („Campus-Ableger“) in ganz Bayern mit entsprechenden neuen Studiengängen sowie Technologietransferzentren entstanden. Zu nennen sind hier – unter anderem – der European Campus in Pfarrkirchen und der Campus Mühldorf am Inn der Hochschule Rosenheim. Vor diesem Hintergrund frage ich die Staatsregierung: 1. Welche bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen haben von den oben genannten Maßnahmen bisher profitiert (bitte auch nach Regierungsbezirken aufschlüsseln)? 2. In welcher Art und Weise haben die entsprechenden Hochschulen davon profitiert, bitte aufschlüsseln nach a) den konkreten Maßnahmen und b) der Förderungsart bzw. -form? 3. Wie hoch ist die Anzahl der Beschäftigten an diesen Hochschulen, bitte aufgeschlüsselt nach a) Verwaltungspersonal, b) Dozierenden und c) den jeweiligen Hochschulen? 4. Wie hoch ist die Anzahl der Studierenden an den externen Standorten zum Sommersemester 2016, bitte aufgeschlüsselt nach a) Hochschulstandorten und b) Studiengängen? 5. Wie viele der Studierenden und Dozenten sind ca. am Studienort ansässig? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11772 Das zu Beginn der Anfrage ebenfalls erwähnte Programm zur Internationalisierung des Hochschulstandorts Bayern enthält nach Inhalt und Zielsetzung keinerlei Maßnahmen in diesem Gesamtkontext, sodass dieses bei der folgenden Beantwortung unberücksichtigt bleibt. 1. Welche bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen haben von den oben genannten Maßnahmen bisher profitiert? Von den in der Vorbemerkung genannten Maßnahmenlinien haben bislang alle staatlichen Hochschulen in Bayern in allen Regierungsbezirken profitiert. a. Regierungsbezirk Oberfranken: Hochschule für angewandte Wissenschaften (HaW) Coburg HaW Hof b. Regierungsbezirk Mittelfranken: HaW Ansbach Technische Hochschule (TH) Nürnberg HaW Weihenstephan-Triesdorf; Standort Triesdorf c. Regierungsbezirk Unterfranken: HaW Aschaffenburg HaW Würzburg-Schweinfurt; Standort Schweinfurt d. Regierungsbezirk Oberpfalz: Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg- Weiden OTH Regensburg e. Regierungsbezirk Niederbayern: TH Deggendorf HaW Landshut f. Regierungsbezirk Oberbayern: TH Ingolstadt HaW München HaW Rosenheim HaW Weihenstephan-Triesdorf; Standort Weihenstephan g. Regierungsbezirk Schwaben: HaW Augsburg HaW Neu-Ulm HaW Kempten 2. In welcher Art und Weise haben die entsprechenden Hochschulen davon profitiert, bitte aufschlüsseln nach a) den konkreten Maßnahmen und b) der Förderungsart bzw. -form? a. HaW Coburg • NBI: Berufsbegleitender Masterstudiengang „Zukunfts -Design“ in Kronach (geplanter Start zum Wintersemester (WS) 2016/17) • NBI: Technologieallianz Oberfranken (Kooperation von Universität Bamberg, Bayreuth, HaW Coburg und HaW Hof) b. HaW Hof • NBI: Zentrum für Energie- und Wassermanagement in Hof • NBI: Forschungsstelle „Carinfotainment“ in Kronach • NBI: Technologieallianz Oberfranken (Kooperation von Universität Bamberg, Bayreuth, HaW Coburg und HaW Hof) c. HaW Ansbach • NBI: Integriertes Studien- und Technologiezentrum „Nachhaltigkeit Schwerpunkt Bauwesen“ in Feuchtwangen • WET: Verbundantrag der HaW Ansbach, Aschaffenburg und Weihenstephan-Triesdorf (Triesdorf): „REGIO BWL – an den Bedarfen der Region orientierte Betriebswirtschaftslehre “ mit Lernorten in Rothenburg ob der Tauber und Miltenberg (geplanter Start zum WS 2016/17 in Rothenburg ob der Tauber) d. TH Nürnberg • NBI: Nuremberg Campus of Technology (in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen -Nürnberg) • NBI: Bachelorstudiengang „Management in der Biobranche “ in Neumarkt i. d. Oberpfalz (geplanter Start zum WS 2016/17) • REG: Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen“ e. HaW Weihenstephan-Triesdorf; Standort Triesdorf • NBI: Errichtung Technologietransferzentrum (TTZ) Biomasse-Institut Triesdorf (in Kooperation mit der HaW Ansbach) • WET: Verbundantrag der HaW Ansbach, Aschaffenburg und Weihenstephan-Triesdorf (Triesdorf): „REGIO BWL – an den Bedarfen der Region orientierte Betriebswirtschaftslehre “ mit Lernorten in Rothenburg ob der Tauber und Miltenberg f. HaW Aschaffenburg • NBI: Interdisziplinärer Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen /Materialtechnologien in Aschaffenburg (in Kooperation mit den beiden regionalen Fraunhofer- Anwenderzentren; geplanter Start zum WS 2016/17) • WET: Verbundantrag der HaW Ansbach, Aschaffenburg und Weihenstephan-Triesdorf (Triesdorf): „RE- GIO BWL – an den Bedarfen der Region orientierte Betriebswirtschaftslehre“ mit Lernorten in Rothenburg ob der Tauber und Miltenberg (geplanter Start zum WS 2017/18) g. HaW Würzburg-Schweinfurt; Standort Schweinfurt • NBI: Aufbau eines i-Campus in Schweinfurt h. OTH Amberg-Weiden • NBI: Aufbau eines Innovativen Lernorts (ILO) unter Betonung der Medizintechnik und Mechatronik mit der Siemens AG am Standort Kemnath sowie • NBI: Aufbau weiterer ILO in der gesamten Oberpfalz • NBI: Aufbau eines Gesundheits- und Medizintechnik- Campus Oberpfalz als Kompetenzzentrum an der OTH Amberg-Weiden (Standort Weiden), im Verbund mit dem Aufbau eines Ostbayerischen Zentrums für Gesundheitsberufe der OTH Regensburg • NBI: Technisch-Wissenschaftliches Netzwerk Oberpfalz (OTH-Verbund) • NBI: Sanierungszuschuss Technologietransferzentrum Amberg • REG: Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen“ i. OTH Regensburg • NBI: Aufbau eines Gesundheits- und Medizintechnik- Campus Oberpfalz als Kompetenzzentrum an der OTH Amberg-Weiden (Standort Weiden), im Verbund mit dem Aufbau eines Ostbayerischen Zentrums für Gesundheitsberufe der OTH Regensburg • NBI: Technisch-Wissenschaftliches Netzwerk Oberpfalz (OTH-Verbund) • WET: Integrierter dezentraler berufsbegleitender Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ mit Lernorten in Abensberg, Cham und Tirschenreuth (geplanter Start zum WS 2016/17) Drucksache 17/11772 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 • REG: Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen“ j. TH Deggendorf • SBO: Neubau eines Transferzentrums Technik und Innovation in Deggendorf im Rahmen des Konzepts „Technik Plus“ (in Kooperation mit der Universität Passau ) • SBO/REG: Studienfeld Gesundheitswissenschaften: Studiengänge der TH Deggendorf im Bereich Gesundheit in oder im Umkreis von Deggendorf • SBO/REG: Studienangebot der TH Deggendorf in Pfarrkirchen – Start zum WS 2015/16 • NBI: Studium Dual International Mechatronik/Industrie 4.0 am Technologie Campus der Hochschule in Cham (geplanter Start zum WS 2016/17) • REG: Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen“ k. HaW Landshut • SBO: Neubau eines Verwaltungs- und Hörsaalgebäudes in Landshut • WET: „Digitales-Studieren.Bayern“ mit Lernorten in Hauzenberg und Straubing (unter punktueller Einbeziehung der TTZ Dingolfing und Ruhstorf an der Rott; geplanter Start zum WS 2016/17) m. TH Ingolstadt • SBO: Forschungsbau CARISSMA • SBO/REG: Einrichtung Forschungsaußenstelle und Graduiertenzentrum im Bereich der erneuerbaren Energien in Neuburg an der Donau • REG: Stärkung der Profilbildung der „Technischen Hochschulen“ n. HaW München • SBO: Sanierung der Lothstraße 17 zur Unterbringung der Fakultät Design o. HaW Rosenheim • SBO: Chemiedreieck: Studienangebote in Altötting und Mühldorf am Inn • SBO/REG: Neue Studienangebote Betriebswirtschaft und Chemieingenieurwesen in Burghausen (geplanter Start zum WS 2016/17) • WET: Dualer Bachelorstudiengang „Pädagogik der Kindheit und Jugend“ in Mühldorf am Inn (geplanter Start zum WS 2016/17) p. HaW Weihenstephan-Triesdorf; Standort Weihenstephan • SBO: Neubau Labor in Freising q. HaW Augsburg • SBO: Technologienetzwerk Schwaben für Ressourceneffizienz und Health Care Management (Zusammenarbeit der Universität Augsburg sowie der HaW Augsburg, Neu-Ulm und Kempten) • WET: Verbundantrag der drei schwäbischen HaW Augsburg, Kempten und Neu-Ulm: „Verbundprojekt Digital und Regional“ für Ingenieurstudiengänge mit Lernorten in Nördlingen und Memmingen (geplanter Start zum WS 2016/17) r. HaW Neu-Ulm • SBO: Erweiterungsbau HaW Neu-Ulm – Planung • SBO: Technologienetzwerk Schwaben für Ressourceneffizienz und Health Care Management (Zusammenarbeit der Universität Augsburg sowie der HaW Augsburg, Neu-Ulm und Kempten) • WET: Verbundantrag der drei schwäbischen HaW Augsburg, Kempten und Neu-Ulm: „Verbundprojekt Digital und Regional“ für Ingenieurstudiengänge mit Lernorten in Nördlingen und Memmingen (geplanter Start zum WS 2016/17) s. HaW Kempten • SBO: Technologienetzwerk Schwaben für Ressourceneffizienz und Health Care Management (Zusammenarbeit der Universität Augsburg sowie der HaW Augsburg, Neu-Ulm und Kempten) • SBO/REG: Gesundheit und Generationen: neue Bachelorstudiengänge „Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege“ (ab Sommersemester 2016) sowie „Soziale Arbeit“ (mit einem Schwerpunkt Gesundheitsförderung und Prävention – ab WS 2016/17) • WET: Verbundantrag der drei schwäbischen HaW Augsburg, Kempten und Neu-Ulm: „Verbundprojekt Digital und Regional“ für Ingenieurstudiengänge mit Lernorten in Nördlingen und Memmingen (geplanter Start zum WS 2016/17) Die genaue Formulierung der Anfrage legt nahe, dass zu den bereits bestehenden Technologietransferzentren im Umfeld der Hochschulen keine Einzelheiten gefragt sind; im Übrigen wird für diese Gesamtthematik auf die Antwort vom 25. Februar 2016 zur entsprechenden Anfrage von Herrn Abgeordneten Muthmann, MdL (Freie Wähler), vom 2. Dezember 2015 verwiesen, Drs. 17/10315. Ferner wird die aktuelle Anfrage von Herrn Abgeordneten Prof. Dr. Michael Piazolo, MdL, ebenfalls vom 25. April 2016, hierzu („TTZ in Bayern: Sachstand und Entwicklung“) noch gesondert beantwortet . 3. Wie hoch ist die Anzahl der Beschäftigten an diesen Hochschulen, bitte aufgeschlüsselt nach a) Verwaltungspersonal, b) Dozierenden und c) den jeweiligen Hochschulen? Quelle: Aktuelle Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik, Stand: 01.12.2014; die Angaben beziehen sich auf das Jahr 2014. Entsprechende Angaben für 2015 sind erst im Sommer 2016 zu erwarten. Hochschule Anzahl verwaltungs -, technisches und sonstiges Personal Anzahl Wiss. Personal (hauptberufl. und nebenberufl. tätig) Amberg-Weiden 163 255 Ansbach 114 292 Aschaffenburg 145 260 Augsburg 236 605 Coburg 243 467 Deggendorf 334 550 Hof 138 273 Ingolstadt 226 458 Kempten 249 385 Landshut 133 364 München 556 1.667 Neu-Ulm 104 285 Nürnberg 523 1.367 Regensburg 333 981 Rosenheim 245 462 Weihenstephan- Triesdorf 354 581 Würzburg-Schweinfurt 279 855 Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/11772 4. Wie hoch ist die Anzahl der Studierenden an den externen Standorten zum Sommersemester 2016, bitte aufgeschlüsselt nach a) Hochschulstandorten und b) Studiengängen? Von den oben genannten neuen Studienangeboten sind zum Sommersemester 2016 folgende bereits im Betrieb, sodass jeweils die aktuellen Studierendenzahlen angegeben werden können: a. Feuchtwangen: Im Bereich des Studienzentrums soll der Teilstudiengang „Nachhaltige Gebäudetechnik“ des Bachelorstudiengangs „Angewandte Ingenieurwissenschaften“ der HaW Ansbach angeboten werden. Der letztgenannte Studiengang ist zum WS 2015/16 in Ansbach angelaufen; konzeptgemäß werden frühestens im Jahr 2017 Studierende in Feuchtwangen vor Ort sein (abhängig von der Fertigstellung der dortigen Räumlichkeiten). b. Campus Schweinfurt: Bachelor Logistics: 38 Studierende Bachelor Business and Engineering: 83 Studierende c. Deggendorf (künftig im Umkreis von Deggendorf): Gesundheitsstudiengänge: Angewandte Trainingswissenschaften: 51 Studierende Angewandte Gesundheitswissenschaften: 37 Studierende Pflege Dual: 55 Studierende d. Pfarrkirchen: Bachelor International Tourism Management/Health and Medical Tourism: 149 Studierende Master Medical Informatics: 13 Studierende e. Mühldorf am Inn: Pflege: 21 Studierende Berufsbegleitender Bachelor Maschinenbau: 34 Studierende (davon 1 beurlaubt) Berufsbegleitender Bachelor Betriebswirtschaft: 14 Studierende (davon 1 beurlaubt) f. Kempten: Bachelorstudiengang Geriatrische Therapie, Rehabilitation und Pflege: 17 Studierende Die im Rahmen des landesweiten Wettbewerbs „Partnerschaft Hochschule und Region“ im Aufbau befindlichen Studienangebote starten ganz überwiegend zum Wintersemester 2016/17 (im Falle von Miltenberg wohl erst zum Wintersemester 2017/18). Der Startzeitpunkt WS 2016/17 gilt ferner für die externen Standorte Neumarkt i. d. Oberpfalz, Cham, Kronach und Burghausen. 5. Wie viele der Studierenden und Dozenten sind ca. am Studienort ansässig? Dem Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst liegen keine diesbezüglichen Daten vor. Hinzu kommt, dass für die Studierenden in der amtlichen Statistik der Heimatwohnsitz und der Semesterwohnsitz (auf Ebene der Landkreise) erfasst werden, nicht jedoch beim Personal. Allerdings werden die oben genannten externen Hochschulstandorte in der amtlichen Statistik nicht separat erfasst. Ferner ist zu berücksichtigen, dass Personal und Studierende teilweise nicht eindeutig nur einem „Standort“ innerhalb der Hochschule zugerechnet werden können. 6. Wie viele neue Studienplätze wurden durch die genannten Maßnahmen insgesamt bayernweit geschaffen und welchen Anteil (bitte in Zahlen) betragen diese von den 50.000 Studienplätzen, welche die Staatsregierung bis Mitte 2014 schaffen wollte? Die konkrete Zahl möglicher Studierender an „Außenstellen“ ist jeweils u. a. abhängig von den zur Verfügung stehenden bzw. noch zu schaffenden Räumlichkeiten vor Ort, die zum großen Teil von den lokalen und regionalen Gebietskörperschaften (mit-)finanziert werden, sowie von der Akzeptanz durch die Studieninteressenten. Zudem ist zu berücksichtigen , dass die weitere Entwicklung von Standorten wie z. B. Pfarrkirchen, Mühldorf oder Burghausen und damit auch der Aufbau der dortigen Kapazitäten von den künftigen Haushaltsverhandlungen und der damit verbundenen Bereitstellung entsprechender (zusätzlicher) Ressourcen abhängig sein wird. Die im Rahmen des Ausbauprogramms geschaffenen über 50.000 Studienplätze sind unabhängig von den o. g. Einzelmaßnahmen im Rahmen der Dezentralisierung der Hochschullandschaft zu betrachten. Durch letztere fließen insoweit zusätzliche Ressourcen an die Hochschulen. 7. Wie bewertet die Staatsregierung die Effektivität der oben genannten Maßnahmen bzw. welche Bilanz lässt sich in einer bewertenden Rückschau über die eingesetzten Strategien ziehen? Bereits seit Jahrzehnten setzt die Bayerische Staatsregierung für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums ganz besonders auch auf die Hochschulen. So zeichnet sich die Hochschul- und Wissenschaftslandschaft in Bayern durch ein dichtes Hochschulnetz und ein hohes Maß an institutioneller und regionaler Differenzierung aus: Jeder der sieben Regierungsbezirke im Freistaat Bayern ist Standort mindestens einer Universität sowie zweier Fachhochschulen. Durch die oben genannten Maßnahmen im Rahmen der „Heimatstrategie“ sowie der „Wissenschaftsgestützten Struktur- und Regionalisierungsstrategie für die bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und für die Technischen Hochschulen“ ist dieses bayernweite Netz noch dichter gespannt worden. Gerade die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen in Bayern bieten dadurch heimatnahe Studienmöglichkeiten außerhalb von Ballungsräumen und sind unverzichtbare Innovationsmotoren im ländlichen Raum. Hoch qualifizierte Arbeitskräfte können so in der Region gehalten werden. Dieser positive Einfluss wird zudem durch die 2015 veröffentlichte Studie des Bayerischen Staatsinstituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung zu den regionalökonomischen Effekten von Hochschulabsolventen bestätigt. 8. Plant die Staatsregierung einen Ausbau und damit Weiterführung, oder ggfs. sogar eine Reduktion der eingangs genannten Maßnahmen, und wenn ja, in welcher Form? Aktuell stehen die Stärkung und die finanzielle Absicherung vorhandener sowie der im Rahmen der o. g. Strategien neu identifizierten Standorte im Fokus. Für darüber hinausgehende Standortwünsche von kommunaler und/oder regionaler Seite sehen wir sowohl aus fachlichen Gründen, aber auch in finanzieller Hinsicht derzeit keinen weiteren Spielraum.