Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ruth Müller SPD vom 11.07.2016 Gesund aufwachsen für alle! Der an der Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit am Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung am Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelte bundesweite Partnerprozess (ZPG)„Gesund aufwachsen für alle!“ unterstützt bayerische Städte und Gemeinden, die sich an dem Programm beteiligen. Ich frage die Staatsregierung: 1. a) Liegen bereits Ergebnisse des Projekts für den Zeitraum 2011–2015 vor? b) Wie viele und welche Fachtagungen, Workshops und Werkstätten wurden für die Vernetzung der Akteure vor Ort im genannten Zeitraum durchgeführt? c) Bei welchen beteiligten Städten und Gemeinden wurden diese Aktionen durchgeführt? 2. Wie viele und welche Präventionsbündnisse der beteiligten Kommunen sind bekannt? 3. a) Welche konzeptionellen Konsequenzen wurden aus den bisherigen Maßnahmen gezogen? b) Welche Maßnahmen wurden evaluiert? 4. Welche Anstrengungen werden bzw. wurden unternommen , um weitere bayerische Regionen in das Projekt mit einzubinden, um eine flächendeckende Wirkung zu erzeugen? 5. a) Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden seit Herbst 2015 im Bereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern“ gesetzt, nachdem der Partnerprozess auf die gesamte Lebensspanne ausgeweitet wurde? b) Welche Projekte genau befassen sich aktuell mit dem Bereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern“? 6. a) In welchem Umfang wird der Themenbereich Drogenund Suchtprävention bei Kindern und Jugendlichen erfasst? b) Welche Projekte genau befassen sich damit? 7. Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzen die durch das Projekt entstandenen lokalen Präventionsbündnisse ? 8. Welche Unterstützung erhalten beteiligte Kommunen von der Koordinierungsstelle am ZPG beim Aufbau von Kinderschutznetzwerken? Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 28.11.2016 Die Schriftliche Anfrage wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integ ration (StMAS) wie folgt beantwortet: 1. a) Liegen bereits Ergebnisse des Projekts für den Zeitraum 2011–2015 vor? b) Wie viele und welche Fachtagungen, Workshops und Werkstätten wurden für die Vernetzung der Akteure vor Ort im genannten Zeitraum durchgeführt ? c) Bei welchen beteiligten Städten und Gemeinden wurden diese Aktionen durchgeführt? Der Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ wurde 2011 durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ins Leben gerufen. In Bayern gehörte die Stadt Augsburg zu den bundesweit ersten 21 Kommunen, die diesem Prozess am 30. November 2011 beitraten, unterstützt durch den Regionalen Knoten Bayern zur Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten in der Landeszentrale für Gesundheit e.V. In den folgenden Jahren konnte der Regionale Knoten – Anfang 2013 übergegangen an das Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und später umbenannt in „Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit“ (KGC) – weitere neun Kommunen für die Teilnahme am Partnerprozess gewinnen. Damit gehört Bayern im Bundesvergleich zu den am stärksten vertretenen Ländern im Partnerprozess, bundesweit gab es Ende 2015 insgesamt 70 Mitgliedskommunen. Bayerische Kommunen im Partnerprozess „Gesund aufwachsen für alle!“ 2011–2015: • Stadt Augsburg (Beitritt 2011) • Stadt Fürth (Betritt 2013) • Stadt und Landkreis Würzburg (Beitritt 2013) • Landkreis Donau-Ries (Beitritt 2014) • Stadt Nürnberg (Beitritt 2014) • Gesundheitsregion Dillingen (Beitritt 2015) • Stadt Ingolstadt (Beitritt 2015) • Landeshauptstadt München (Beitritt 2015) • Landkreis Passau (Beitritt 2015) • Landkreis Rottal-Inn (Beitritt 2015) Ziel des Partnerprozesses in den Jahren 2011–2015 war die Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche mit einem Schwerpunkt auf der Entwicklung und Umsetzung kommunaler Strategien zur Verbesserung der Gesundheitschancen bei sozial benachteiligter Lebenssituation. Im Mittelpunkt stand die Stärkung sogenannter „Präventionsketten“, die Kinder beim Aufwachsen begleiten. Der Prozess schafft Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 26.01.2017 17/14525 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/14525 eine Plattform für Austausch und Kooperation, einerseits auf lokaler Ebene durch ein Zusammenführen aller Beteiligten vor Ort, andererseits auf Bundesebene durch ein Internetforum (www.inforo-online.de). In den bayerischen Teilnehmerkommunen des Partnerprozesses leben rund 517.129 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren (Bayerisches Landesamt für Statistik, Stand 31.12.2015), dies entspricht etwa 24,5 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Bayern. Landesweit gab es bereits vor Beginn des Partnerprozesses vielfältige Angebote zur Gesundheitsförderung bei sozialer Benachteiligung. Der Partnerprozess hat den Austausch über diese Angebote und die Abstimmung über Ressortgrenzen hinweg gestärkt mit dem Ziel, bedarfsgerechte Unterstützungsangebote weiterzuentwickeln. Die Kommunen berichten mehrheitlich über eine Intensivierung der Zusammenarbeit mit dem Ziel, Parallelstrukturen abzubauen und Präventionsketten zu etablieren oder weiterzuentwickeln . In allen Kommunen wurde dabei der Öffentliche Gesundheitsdienst beteiligt, häufig steht er moderierend im Zentrum des Prozesses. Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit am ZPG unterstützt durch die (Mit-)Organisation von Fachtagungen oder Fortbildungen sowie durch den landesweiten Austausch. Sieben Dokumentationen der Aktivitäten vor Ort wurden als Arbeitshilfen herausgegeben. Diese Angebote werden nach Angaben der Koordinierungsstelle gut angenommen, insbesondere bei der Verbesserung oder der Neueinführung von Projekten in den Kommunen. An den mit Unterstützung des ZPG organisierten Veranstaltungen nahmen zwischen 2011 und 2015 insgesamt rund 1.200 Fachkräfte teil. In den Jahren 2011 bis 2015 wurden im Rahmen des Partnerprozesses in Bayern insgesamt sieben Fachtagungen , ein Workshop und fünf Werkstätten für die Vernetzung der Akteure vor Ort durchgeführt: • Fachtagung „Gesund aufwachsen für alle! Kommunale Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche“, Augsburg, 24. Januar 2012 • Werkstatt „Gesunde Gemeinde“, Fürstenzell (Landkreis Passau), 13. November 2013 • Fachtagung „Gesund aufwachsen für alle! Gesundheitsförderung für Kinder und Jugendliche im Stadtteil“, Fürth, 26. November 2013 • Fachtagung „Gesund aufwachsen für alle!“, Würzburg, 3. Dezember 2013 • Fachtagung „Gesund aufwachsen für alle!“, Augsburg, 14. Oktober 2014 • Werkstatt „Gesunde Kommune“, Donauwörth (Landkreis Donau-Ries), 4. November 2014 • Werkstatt „Gesunde Kommune“, Fürth, 17. November 2014 • Workshop „Markt der Möglichkeiten. Gesundheitsförderung in verschiedenen Lebenswelten“, Würzburg, 10. Dezember 2014 • Fachtagung: „Augsburg.Macht.Mit. Kindergesundheitskampagne 2015. Kommunaler Partnerprozess ‚Gesund aufwachsen für alle!‘“, Augsburg, 13. Oktober 2015 • Fachtagung „Gesundheitliche Chancengleichheit in der frühen Kindheit. Eine Frage der Herkunft?“, Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn), 1. Juli 2015 • Werkstatt „Rund um die Geburt – Postpartale Belastungen als Herausforderung“, Stadt Ingolstadt, 15. Juli 2015 • „Gesundheitskonferenz 2015: Familien stärken! Gesundheit von Familien in München fördern“, München, 28. Oktober 2015 • Werkstatt „Gesunde Kommune im Landkreis Dillingen a. d. Donau – Lehrertagung zum Thema ‚Schule und Bewegung ‘“, Dillingen (Landkreis Dillingen a. d. Donau), 11. November 2015 2. Wie viele und welche Präventionsbündnisse der beteiligten Kommunen sind bekannt? In fast allen am Partnerprozess teilnehmenden Kommunen in Bayern gibt es zwei bis drei Präventionsbündnisse zu verschiedenen Schwerpunktthemen, darunter jeweils mindestens eines zur Kindergesundheit. Häufig bestehen diese im Rahmen der Frühen Hilfen (Stadt Augsburg, Landkreis Donau-Ries, Landkreis Rottal-Inn, Stadt Ingolstadt). Im Bereich der Frühen Hilfen sind insbesondere die durch das StMAS geförderten Koordinierenden Kinderschutzstellen zu nennen (KoKi – Netzwerk frühe Kindheit, www.koki. bayern.de). Mit Unterstützung des KoKi-Förderprogramms konnten seit 2009 flächendeckend interdisziplinäre Netzwerkstrukturen aufgebaut werden (über 100 regionale Ko- Ki-Netzwerke im Verantwortungsbereich der bayerischen Jugendämter). Das bayerische KoKi-Konzept diente dem Bund letztlich als Blaupause und wurde vollumfänglich im Bundeskinderschutzgesetz verankert (§ 3 des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz – KKG) und mit dessen Inkrafttreten zum 1. Januar 2012 zum bundesweiten Standard. Wesentliche Aufgabe der KoKi-Fachkräfte ist die systematische Vernetzung der regionalen Angebote Früher Hilfen und die strukturelle Verankerung interdisziplinärer Zusammenarbeit zur Stärkung elterlicher Erziehungskompetenzen auch und insbesondere in familiären Belastungssituationen. Sie informieren über Unterstützungsangebote von Einrichtungen und Diensten sowohl der Kinder- und Jugendhilfe (z. B. Angebote von Erziehungsberatungsstellen) als auch anderer Hilfesysteme (z. B. Leistungsangebote von Hebammen/Familienhebammen, Ärztinnen und Ärzten, Ge sundheitsämtern, Schuldnerberatungsstellen, Frühförderstellen , Schwangerschaftsberatungsstellen) und vermitteln auf Wunsch dorthin. Ziel ist es, Überforderungssituationen von Eltern und andere Risikofaktoren für die kindliche Entwicklung sowie für das Kindeswohl frühzeitig zu erkennen, damit ihnen durch zuverlässige und institutionsübergreifende Unterstützungs- und Hilfeangebote rechtzeitig begegnet werden kann und Schutzfaktoren gestärkt werden. Die Leistungen des KoKi-Netzwerkes sind ein unterstützendes Angebot für Eltern. Eine Inanspruchnahme erfolgt freiwillig. Neben der Vermeidung von Kindeswohlgefährdungen geht es darum, durch die Förderung elterlicher Beziehungs-, Bindungs- und Erziehungskompetenzen vor allem auch positive Entwicklungschancen für Kinder zu schaffen. Die frühzeitige intersektorale Unterstützung der Eltern bei der Wahrnehmung ihres Erziehungsrechts und ihrer Erziehungsverantwortung trägt maßgeblich zum gesunden Aufwachsen von Kindern bei und sichert deren Rechte auf Schutz, Förderung und Teilhabe. Frühe Hilfen leisten dadurch einen elementaren Beitrag zur Schaffung von mehr Chancen- und Bildungsgerechtigkeit. Unter www.fruehehilfen.bayern.de ist eine Übersicht zu den Angeboten Früher Hilfen in Bayern zu finden. Eine besondere Rolle kommt den Kooperationspartnern des Gesundheitsbereichs zu, wenn es darum geht, Familien möglichst frühzeitig zu erreichen und ihnen Hilfemöglichkeiten Drucksache 17/14525 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 insbesondere der Kinder- und Jugendhilfe aufzuzeigen. Sie haben eine besondere Schlüsselstellung und sind äußerst wichtige Partner im KoKi-Netzwerk frühe Kindheit. Bei der Umsetzung der Bundesinitiative gemäß § 3 Abs. 4 KKG legt die Staatsregierung deshalb den besonderen Fokus auf den verstärkten Einsatz von Familienhebammen und vergleichbar qualifizierten Fachkräften aus dem Gesundheitswesen in den KoKi-Netzwerken frühe Kindheit. Weitere Bündnisse gibt es zu den Themen Gesunde Stadt und Familie (Stadt Augsburg, Stadt München, Stadt Nürnberg, Stadt Würzburg). In den Gesundheitsregionenplus, die den Partnerprozess umsetzen, ist dieser Prozess Bestandteil des Handlungsfeldes Gesundheitsförderung/Prävention (Lkr. Dillingen a. d. Donau, Lkr. Donau-Ries, Stadt Fürth, Stadt Nürnberg, Lkr. Passau, Stadt und Lkr. Würzburg). In einigen Kommunen werden zu diesem Zweck auch Gesundheitskonferenzen eingerichtet und Gesundheitsziele/Strategien festgelegt (Lkr. Dillingen an der Donau, Stadt München). Dabei werden Arbeitskreise oder Runde Tische zu verschiedenen Themen etabliert (Lkr. Passau, Stadt Fürth). Die Kommunen haben folgende Präventionsbündnisse gemeldet: Partnerkommune Bestehende Präventionsbündnisse Augsburg Implementierung von Gesundheitsförderungsprojekten für Säuglinge, Kinder und Jugendliche mit den Schwerpunkten Ernährung, Bewegung, Zahngesundheit und Frühe Hilfen, Begleitung durch das Gesundheitsamt, beginnend bei den Frühen Hilfen über die Lebenswelten Kita und Schule bis hin zu Jugendlichen. Einbeziehung von Ärzten, Zahnärzten, Krankenhäusern , Pflegefachkräften, pädagogischen Fachkräften, Hochschulen und ehrenamtlich tätigen Mitbürgern/innen mit und ohne Migrationshintergrund in Konzeption und Durchführung der Aktivitäten; Einbindung der Eltern; gesundheitliche und soziale Verhaltens- und Verhältnisprävention. Dillingen Gesundheitskonferenz des Landkreises Dillingen , Aus- und Aufbau im Rahmen der Gesundheitsregionplus ; beteiligt sind Landratsamt, Bildung, Wirtschaft, Vereine, Selbsthilfe, Gesundheit, Politik Themen sind Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsversorgung Donau-Ries Netzwerk für medizinische Versorgung und Prävention im Rahmen der Gesundheitsregionplus Fürth Integraler Bestandteil der Arbeit mit Jugendgruppen und Kindergruppen des kommunalen Jugendamtes AK Gesundheitsförderung und Prävention der Gesundheitsregionplus sowie Bündnis für Familie Ingolstadt Präventionskette Frühe Hilfen/KoKi mit allen relevanten Netzwerkpartnern Netzwerkbezogene Kinderschutzkonzeption: Zusammenarbeit zwischen Jugendhilfe und Gesundheitswesen München Münchner Modell der Früherkennung und Frühen Hilfen Münchner Programm zur Suchtprävention Aufbau der Präventionskette „Gut und Gesund Aufwachsen“ in Freiham Prozess „Regionalisierung sozialer Arbeit“ (REGSAM) als wichtige Grundlage für Präventionsbündnisse Nürnberg Arbeitsgruppe „Gesundheit von Anfang an“ der Gesundheitsregionplus; Anstreben einer Präventionskette ; Ausgangspunkt: Übergang Kindergarten/ Grundschule. Einbezug der Frühen Hilfen ist geplant. Partnerkommune Bestehende Präventionsbündnisse Passau Aufbau des Regionalen Gesundheitsforums im Rahmen der Gesundheitsregionplus Passauer Land mit sechs „Gesunden Gemeinden“ , Themen Gesundheitsförderung, Prävention und medizinische Versorgung Runder Tisch „Psychische Gesundheit von Kindern in der Grundschule“, um Schnittstellen in den Fokus zu nehmen Rottal-Inn Präventionskette zwischen Koordinierender Kinderschutzstelle (KoKi), Fachberatungsstelle für Kindertagesbetreuung und Sozialdienst des Gesundheitsamtes angestrebt; Schwerpunkt Prävention und Gesundheitsförderung; Ausweitung auf weitere Ressorts geplant Würzburg Bündnis Aktionskomitee „Gesunde Stadt“ KoKi-Netzwerk Frühe Kindheit Ausbau und Intensivierung der Kooperationen und Bündnisse im Rahmen der Gesundheitsregionplus Stadt und Landkreis Würzburg 3. a) Welche konzeptionellen Konsequenzen wurden aus den bisherigen Maßnahmen gezogen? Konzeptionelle Konsequenz der bisherigen Maßnahmen ist vor allem die Intensivierung der Zusammenarbeit und Vernetzung vor Ort sowie eine Bündelung von Ressourcen. Aufgrund der ähnlich gesetzten Schwerpunktthemen hat sich zudem der interkommunale Austausch verstärkt. Eine weitere Intensivierung der Zusammenarbeit hat sich mit Beginn des Modellprojektes Gesundheitsregionenplus des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege im Jahr 2015 ergeben. An diesem Modellprojekt, in dessen Rahmen regionale Netzwerke zur Verbesserung der medizinischen Versorgung sowie für Gesundheitsförderung und Prävention entstehen, nehmen Stadt und Landkreis Würzburg, die Landkreise Donau-Ries, Dillingen und Passau sowie die Städte Nürnberg und Fürth teil. Auch die im Jahr 2016 neu dem Partnerprozess beigetretenen Landkreise Erlangen- Höchstadt und Bamberg sind Gesundheitsregionenplus. Überall hier bildet der Partnerprozess eine zielgerechte Ergänzung der Aktivitäten im Handlungsfeld Gesundheitsförderung und Prävention. Im Einzelnen wurden aus den am Partnerprozess teilnehmenden Kommunen folgende konzeptionellen Konsequenzen gemeldet: Stadt Augsburg: • Ausdehnung der Frühen Hilfen auf das gesamte Stadtgebiet , Angebote von Hausbesuchen durch Kinderkrankenschwestern für alle Familien mit neugeborenen Kindern ohne Stigmatisierung • Biolebensmittel in allen Schulen und Kindertagesstätten • Gezielte Förderung von Familien mit Zuwanderungsgeschichte Gesundheitsregionplus Dillingen: • Regionale Gesundheitsziele der Gesundheitsregionplus im Handlungsfeld Prävention und Gesundheitsförderung: AK Schule und Bewegung, AK Betrieblich unterstützte Kinderbetreuung; regionale und überregionale Vernetzung • Beteiligung an „Regionen mit peb“ – INFORM Landkreis Donau-Ries: • Erfassung der Präventionsangebote im Landkreis („Präventionsatlas “) • Bündelung von Hilfsangeboten durch KoKi, AK Suchtprävention , verschiedene Beratungsstellen für Jugend und Familie, kommunale Jugendarbeit, Hilfsorganisationen Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/14525 Stadt Fürth: • Einrichtung der Geschäftsstelle Gesundheitsregionplus Stadt Fürth • Einrichtung von verschiedenen Arbeitskreisen und einer Steuerungsgruppe • Erhöhung des TK-Verfügungsfonds: Umsetzung von Mikroprojekten • Implementierung einer Informationsplattform „Gesundheit in Fürth“ • Projektmaßnahmen Gesunde Schule und Gesunde Kita (in Planung) Stadt Ingolstadt: • Abschluss einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Amt für Kinder, Jugend und Familie und den Ingolstädter Schulen, um ein abgestimmtes Vorgehen in Kinderschutzfällen sicherzustellen • Bestehende Konzepte wurden im Bereich Prävention der Bedürfnislage der Zielgruppen angepasst und ggf. neue konzeptionelle Ansätze eingeführt Landeshauptstadt München • Stärkere Fokussierung auf die „Übergänge“ im Lebenslauf • Weitere Stärkung der institutionenübergreifenden Vernetzung , mit Schaffung verbindlicher Regelungen für die Kooperation Stadt Nürnberg: • Inhaltliche Schwerpunkte im Rahmen der Arbeitsgruppe „Gesundheit von Anfang an“ geklärt und gestaltet Landkreis Passau: • Vernetzung zum Abbau von Parallelstrukturen und zur Bearbeitung von Schnittstellen zur Weiterentwicklung der Präventionskette (v. a. zum Thema „Psychische Gesundheit “) Landkreis Rottal-Inn: • Intensivierung der Zusammenarbeit und ressortübergreifender Austausch Stadt und Landkreis Würzburg: • Einrichtung eines Gesundheitsforums im Rahmen der Gesundheitsregionplus, aus welchem sich u.a. Unterarbeitsgruppen zu Themen der Gesundheitsförderung gebildet haben. b) Welche Maßnahmen wurden evaluiert? Alle befragten Kommunen führten eine begleitende Prozessevaluation ihrer Maßnahmen und Programme durch. Oft erfolgt dies gemeinsam mit Kooperationspartnern. Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit am ZPG evaluiert die mit ihrer Unterstützung durchgeführten Fachtagungen und Workshops (Prozessevaluation). Daneben wurden in einigen der teilnehmenden Kommunen auch Stadtteilumfragen durchgeführt sowie einzelne Programme im Rahmen externer wissenschaftlicher Arbeiten beurteilt. Eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation aller Maßnahmen in einer Kommune des Partnerprozesses wurde bisher nicht durchgeführt. Dies wäre für eine Kommune auch kaum zu leisten, zumal die langfristige Evaluation der Wirksamkeit präventiver Maßnahmen eine große Herausforderung darstellt. Der Wert von Gesundheit und deren Steigerung durch Gesundheitsförderung und Prävention lassen sich nur schwer quantifizieren. Einer der größten Vorteile des Partnerprozesses besteht darin, von den Erfahrungen anderer Mitglieder zu profitieren. Liegt bereits eine Evaluation aus einer Partnerkommune vor, kann auf weitere Kontrollprozesse oft verzichtet werden. Daher sind die Partnerkommunen ausdrücklich aufgefordert, sich über Projekte auszutauschen und die Projektdatenbank mit Beispielen guter Praxis des Kooperationsverbundes gesundheitliche Chancengleichheit zu nutzen. 4. Welche Anstrengungen werden bzw. wurden unternommen , um weitere bayerische Regionen in das Projekt mit einzubinden, um eine flächendeckende Wirkung zu erzeugen? Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit am ZPG informiert fortlaufend im Rahmen von Fachveranstaltungen und Fortbildungen über den Partnerprozess und motiviert Kommunen zu einer Beteiligung. Dabei kommt auch das von der BZgA herausgegebene Papier „Gute Gründe für die Teilnahme am kommunalen Partnerprozess “ zum Einsatz. Die Kontaktaufnahme erfolgt über das Netzwerk der Präventionsmanager an den Regierungsbezirken , über die Gesundheitsregionenplus sowie über weitere Kooperationspartner des ZPG. Daneben berichtet sie über die Newsletter des ZPG, des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit und der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über Aktivitäten im Rahmen des Partnerprozesses in Bayern. Auf der Website des ZPG (www.zpg.bayern.de) sowie des Kooperationsverbundes (www.gesundheitliche-chancengleichheit.de), in Informationsblättern und Dokumentationen werden aktuelle Themen und Perspektiven für neue Partnerkommunen aufgezeigt . Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit am ZPG ist eng in die Aktivitäten auf Bundesebene eingebunden . Es findet ein regelmäßiger Austausch mit der Geschäftsstelle des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit sowie den Koordinierungsstellen der anderen Bundesländer statt. 5. a) Welche inhaltlichen Schwerpunkte werden seit Herbst 2015 im Bereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern“ gesetzt, nachdem der Partnerprozess auf die gesamte Lebensspanne ausgeweitet wurde? Fünf Jahre nach dem Start des Projektes „Gesund aufwachsen für alle!“ wurde am 24. November 2015 die Erweiterung des Partnerprozesses auf alle Lebensphasen und seine Umbenennung in „Gesundheit für alle“ beschlossen. Der Fokus liegt weiterhin auf der Förderung der Gesundheit bei schwieriger sozialer Lage, nunmehr ausgedehnt auf alle Altersgruppen . Die meisten Kommunen im Partnerprozess haben ihre bisherigen Projektschwerpunkte beibehalten und setzen die Arbeit daran fort. Die Themen sind in der Regel ähnlich, sie umfassen die Bereiche Frühe Hilfen/KoKi sowie Gesundheitsförderung und Prävention in Kindertagesstätten und Schulen, gesunde Ernährung, Bewegungsförderung, Suchtprävention und Bildungsprojekte. Auch die Jahresschwerpunktthemen des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege werden von den Kommunen im Partnerprozess aufgegriffen . Besonders intensiv wurde im Frühjahr und Sommer 2016 das Thema „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“ bearbeitet (vgl. Antwort zu Frage 5 b). Mit der Erweiterung des Prozesses auf die gesamte Lebensspanne sind in einigen Kommunen neue Schwerpunkte hinzugekommen , beispielsweise generationenübergreifende Angebote oder die Entwicklung einer Gesundheitsstrategie für das Alter. Drucksache 17/14525 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 Partnerkommune Inhaltliche Schwerpunktthemen seit Herbst 2015 im Bereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern“ Augsburg Psychische Gesundheit von Kindern Bio-Pausenbrot-Aktion für Einschulungskinder Besuche auf Biobauernhöfen für Kinder aus sozialen Brennpunkten Dillingen Psychische Gesundheit von Kindern Kinder und Bewegung Donau- Ries Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen Impfberatung/Impfbuchkontrollen in Schulen und Kindergärten, Schuleingangsuntersuchungen Gesundheitsthemen wie „Sonne(n) mit Verstand“ Fürth Generationenübergreifende Projektarbeit Einbindung der Fachstelle für Senior(inn)en der Stadt Fürth in die Arbeitskreise Infoplattform als unabhängige Informations -Website zu allen Gesundheitsthemen in Fürth Gesundheitsmesse für alle Bürgerinnen und Bürger, in Kombination mit Seniorenmesse und Sportmesse Ingolstadt KoKi: Vernetzung der Jugendhilfe mit dem Gesundheitswesen München Bedingungen für gesundes Aufwachsen für Kinder und Jugendliche Nürnberg „Bewegte Kita“ zu erweitertem dreijährigen Programm „Gesunde Kita“ ausgebaut: Erzieher/-innenschulungen, Fortbildungen, didaktisches Material und Anregung zu Übungen, Spielen, Geschichten, Rezepte, Einbindung der Eltern; „JolinchenKids“. Passau Psychische Gesundheit von Kindern Rottal-Inn Psychische Gesundheit von Kindern Ausstellung zu Ess-Störungen „Klang meines Körpers“ geplant Zusammenarbeit mit Schulen, Programm „Gute Gesunde Schule“ geplant Würzburg Psychische Gesundheit von Kindern Gesundheitsförderung und Suchtprävention bei Kindern, AK „Das Netz“ b) Welche Projekte genau befassen sich aktuell mit dem Bereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern “? Zum Themenbereich „Gesundes Aufwachsen von Kindern“ wurden von den Kommunen des Partnerprozesses folgende Projekte gemeldet: • Bewegungsförderung: Rübe Turnen (Stadt Nürnberg), Schülerlauf (Stadt und Lkr. Würzburg), Ausbau der Bewegung im Setting Schule (Gesundheitsregionplus Dillingen, AK Schule und Bewegung), Projekte Bewegte Kita (Stadt Nürnberg), Mikroprojekte (Stadt Fürth), Geocaching – ein inklusives Projekt für Jugendliche mit und ohne Behinderung (Stadt Augsburg), Kalenderprojekt 2016 (Stadt Augsburg) • Entspannung/Stressreduktion – Mikroprojekte (Stadt Fürth) • Familienhebammen: Einsatz im Bereich der Frühen Hilfen (Stadt Ingolstadt), Schwangerenberatung und Frühe Hilfen für Schwangere, Familienhebammen (Stadt München ) • Frühkindliche Gesundheitsförderung (Stadt München) • Gesunde Ernährung: Projekte des AELF Nordbayern und Schulfruchtprogramm (Lkr. Donau-Ries), Mikroprojekte (Stadt Fürth), „Bio-Pausenbrot“ (Stadt Augsburg) • Gesundheitsvorsorge für Menschen in Unterkünften: Projekt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen (Stadt München) • Gewaltprävention: Geheimsache IGEL (Lkr. Donau- Ries), Mikroprojekte (Stadt Fürth) • Impfen: Aktionen zur Förderung der Impfbereitschaft und Steigerung der Durchimpfungsraten (Stadt München) • Infektionskrankheiten bei unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen auf der Flucht (Stadt Augsburg) • Konzept „Arzt/Ärztin an der Schule“ (Stadt München) • Koordinierende Kinderschutzstellen/KoKi (Gesundheitsregionplus Dillingen, Stadt Ingolstadt, Lkr. Donau-Ries), „Frühe Hilfen“ (Stadt München, Stadt Ingolstadt, Stadt Augsburg) • Lebenskompetenzförderung: Projekte „Freunde“, „Papilio “ (Lkr. Donau-Ries) • Medienkompetenz – Mikroprojekte (Stadt Fürth) • MOVE – Motivierende Kurzintervention bei konsumierenden Jugendlichen: Ausbildung von Multiplikatoren (Stadt und Lkr. Würzburg) • Netzwerk Junge Eltern/Familien (Gesundheitsregionplus Dillingen, Lkr. Donau-Ries) • Prävention von Ess-Störungen: Projekte des AK Ess- Störungen (Lkr. Passau), Ausstellung zu Ess-Störungen „Klang meines Körpers“ (Lkr. Rottal-Inn; in Vorbereitung) • Psychische Gesundheit: Psychische Gesundheit in der Grundschule (Lkr. Passau), Psychische Gesundheit von Kindern (Lkr. Rottal-Inn), Lehrerschulung zum Thema „Psychische Gesundheit bei Schüler(inne)n“ (Stadt und Lkr. Würzburg), Beratung zur seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen (Stadt München), Vortragswoche für Eltern und pädagogische Fachkräfte zu verschiedenen psychischen Belastungsbildern bei Kindern und Jugendlichen (Stadt und Lkr. Würzburg), Bedarfsanalyse zur Gründung einer Gruppe für Kinder mit psychisch kranken Eltern in Zusammenarbeit mit dem gemeindepsychiatrischen Steuerungsbund (Gesundheits regionplus Dillingen ), Mikroprojekte (Stadt Fürth) • Setting Kindertagesstätten: Gesunde Kita (Stadt Fürth; in Planung), Gesundheit von Kindern mit Migrationshintergrund in Kindertagesstätten (Lkr. Passau) • Setting Schule: Gesunde Schule (Stadt Fürth; in Planung ), Zusammenarbeit mit Schulen und Planung Programm „Gute Gesunde Schule“ (Lkr. Rottal-Inn) • Sonne(n) mit Verstand – statt Sonnenbrand“ (Stadt und Lkr. Würzburg, Lkr. Dillingen, Lkr. Donau-Ries) • Studie Gesundheitsförderung in der Kommune: Überblick über Angebote, Projekte und Maßnahmen für Kinder und Jugendliche in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Stressregulation und Zahngesundheit (Stadt Nürnberg) • Suchtprävention: Projektverzeichnis unter 6 b • Themenübergreifend: Gesunde Kinder – gesunde Zukunft (Lkr. Donau-Ries), Projekt „Gut drauf“ (Lkr. Passau ), 3D-Wochen der Don-Bosco-Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung (Stadt und Lkr. Würzburg), JolinchenKids (Lkr. Donau-Ries, Stadt Nürnberg), Mädchenprojekt „3-S-Programm – Sicher, Schön und Selbstbewusst “ (Lkr. Passau) • Zahngesundheit: Augsburger Modell der Kinder- und Jugendzahngesundheit (Stadt Augsburg), Kariesprophyla- Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/14525 xe an Kitas und Schulen (Stadt München), Zahnprophylaxe (Stadt Nürnberg) Nicht aufgeführt in dieser Auflistung sind suchtpräventive Projekte; diese sind unter Antwort zu Frage 6 b aufgelistet. 6. a) In welchem Umfang wird der Themenbereich Drogen - und Suchtprävention bei Kinder und Jugendlichen erfasst? Die Prävention süchtigen Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen ist eine Aufgabe, die viele gesellschaftliche Bereiche betrifft. Sie bildet seit vielen Jahren einen Schwerpunkt gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen in Bayern , auf kommunaler Ebene ebenso wie auf Landesebene. Vor Ort beteiligt sind u. a. der Öffentliche Gesundheitsdienst (Gesundheitsamt), Jugendamt, Polizei, Kindertagesstätten, Schulen, freie Träger und Wohlfahrtsverbände, Suchthilfeeinrichtungen und Suchtpräventionsfachstellen. Die Kommunen des Partnerprozesses in Bayern berichten über eine sehr gute Zusammenarbeit der lokalen Kooperationspartner. In allen Partnerkommunen finden suchtpräventive Aktionen statt. Die Maßnahmen umfassen suchtpräventive Projekte für Kinder und Jugendliche (z. B. Aktionstage, Ausstellungen) sowie für Eltern (z. B. Elternabende , Gesprächskreise), Schulungen und Fachveranstaltungen . Sie werden im Rahmen des Partnerprozesses vor Ort erfasst und dokumentiert; in der Regel dokumentieren auch die (mit-)durchführenden Kooperationspartner die Umsetzung . Die Partnerkommunen in den Gesundheitsregionenplus haben darüber hinaus eine Berichtspflicht im Rahmen des Modellprojektes. b) Welche Projekte genau befassen sich damit? Im Bereich der Suchtprävention kommen in den Kommunen vielfach gut etablierte und positiv evaluierte Projekte zum Einsatz. Sechs der zehn Partnerkommunen berichten über die Durchführung des Programms „Klasse2000 – Gesundheitsförderung , Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen “, fünf über das Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen. Auch der von der BZgA entwickelte und vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung in Bayern (ZPG) verliehene „KlarSicht-Koffer“, ein Parcours für Schülerinnen und Schüler zur Prävention von Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch, kommt häufig zum Einsatz. Im Einzelnen meldeten die Kommunen folgende Projekte: Partnerkommune Drogen- und suchtpräventive Projekte für Kinder und Jugendliche Augsburg • Projekt „Kiasu“ für Kinder aus suchtbelasteten Familien • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • Freunde – Basisschulungen zur Förderung von Lebenskompetenzen bei Kindern für Erzieher/innen in der Kita • „Suchtprävention im Raum Augsburg – SuPrA“: SuPrA Mini, SuPrA Junior, SuPrA, SuPrA Medien, SuPrA Alkohol • Kleine Freunde – Schulung für Erzieher/-innen in den städtischen Kitas • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen • Präventionseinheiten zu Ess-Störungen • KlarSicht-Koffer (Prävention von Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch ) • Basisschulung „Was ist gute Suchtprävention?“ für Jugendsozialarbeiter (JaS) und Präventionsbeauftragte an Schulen • Aufbauseminare zu verschiedenen Aspekten des Themenbereichs Sucht Dillingen • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen (bis 2014) • Gründung einer Gruppe für Kinder aus suchtbelasteten Familien ( in Vorbereitung) Donau-Ries • Modul Café Connection – Suchtfachambulanz Donauwörth : Informationen und Schulungen für Schüler ab der 9. Klasse, Lehrer, Multiplikatoren und Eltern zu den Themen legale und illegale Drogen, Internet- und Computerspielsucht • Modul Landratsamt, Präventionsfachstelle: Angebote für Schüler, Lehrer, Multiplikatoren und Eltern zu den Themen Sucht, Ess-Störungen, Suchtparcours, „Kinder stark machen“, neue Medien • Modul Landratsamt, kommunale Jugendarbeit: Informationsveranstaltungen , Seminare und Workshops für Jugendliche , Jugendmitarbeiter, Eltern und Multiplikatoren • Modul Polizei im Landkreis Donau-Ries: Vorträge für Jugendliche , Lehrer, Multiplikatoren und Erwachsene zu den Themen Drogen, Alkohol, Rauchen, neue Medien • Modul Medizin: Vorträge für Jugendliche und Erwachsene Fürth • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen • Unterrichtsprojekt zur Alkoholprävention als Kooperationsprojekt von Jugendamt und Gesundheitsamt Ingolstadt • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • Klenzefest: Organisiertes Schulabschlussfest im Klenzepark • Themenschwerpunkt Neue Drogen, Plakataktionen • Aktionstage, z. B. „ALL IN sucht action“, Aktionstage gegen Alkohol und Drogen, Aktionstag „Dopingprävention und Leistungssucht“ • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen • Mitternachtssport • KickIN • Ausstellung „KlarSicht“ der BZgA • Aktion Disco-Fieber • Fortbildungen für Sozialarbeiter zum Thema Kräutermischungen /Badesalze • Fortbildungen für die Beauftragten für Suchtprävention an Schulen München • Projekt „Freunde“ in Kindertagesstätten: • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen • Projekt Inside@school, Inside • Projekt „Netzgänger“ zur Förderung der Medienkompetenz Drucksache 17/14525 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7 • MOVE – Motivierende Kurzintervention für riskant konsumierende Jugendliche • Balu und Du (Mentorenprogramm zur außerschulischen Förderung) • Erlebnispädagogik in Wohngruppen der Jugendhilfe • chexxs! – Prävention von Alkoholmissbrauch • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • FreD – Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten • Familien stärken – Prävention von Sucht- und Verhaltensstörungen • Projekt „Trampolin“ für Kinder aus suchtbelasteten Familien • Elterntalk: Präventionsangebot zu den Themen Medien, Konsum und Suchtvorbeugung für Eltern • Hilfe, mein Kind pubertiert – Seminare für Eltern • Kooperationsprojekt „Cool bleiben – friedlich feiern in München“ Nürnberg • Krass – Prävention von Tabakkonsum • Ausstellung „Boys&Girls“ • Der Klang meines Körpers – Prävention von Ess-Störungen • Be Smart – Don´t Start: Förderung des Nichtrauchens • KlarSicht-Koffer: Prävention von Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • Promilleguides • Fortbildung „MOVE – Motivierende Kurzintervention für riskant konsumierende Jugendliche“ • Exzessive Mediennutzung – Social Media • „Der Sheitan“ – Kultursensible Alkoholprävention Passau • Klasse2000 – Gesundheitsförderung, Sucht- und Gewaltprävention an Grundschulen, fast flächendeckend eingeführt • „Clevere Jungs und starke Mädchen“: Aufbauprogramm Klasse2000 • Angebote für jede Schulart und Klassenstufe • Begleitprozesse zur Implementierung eines Leitfadens • Lehrer- und Erzieherfortbildungen • Elternfortbildungen • Projekt „Hilfe, mein Kind pubertiert“ – Seminare für Eltern • Sucht-Parcours (suchtmittelspezifisch und -unspezifisch), z. B. KlarSicht-Koffer zur Prävention von Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch • „3-S-Programm – Sicher, Schön und Selbstbewusst“ - Projekt der Präventionsfachstelle im Landratsamt Passau zu Suchtprävention, Sexualpädagogik und selbstverletzendem Verhalten für Mädchen in der Pubertät Rottal-Inn • Aktion Disco-Fieber • Suchtpräventionstage an Schulen • Suchtausstellung „Einfach menschlich“ (jedes 2. Jahr geplant ) Würzburg • Projekt „HaLT – Hart am Limit“ zur Prävention von Alkoholmissbrauch • 3D-Wochen der Don-Bosco-Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung • Ausbildung von Multiplikatoren für „MOVE – Motivierende Kurzintervention bei riskant konsumierenden Jugendlichen “ • KlarSicht-Koffer zur Prävention von Tabakkonsum und Alkoholmissbrauch 7. Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzen die durch das Projekt entstandenen lokalen Präventionsbündnisse ? Ziel des Partnerprozesses ist die Entwicklung integrierter kommunaler Strategien zur Gesundheitsförderung, insbesondere sogenannter „Präventionsketten“ mit dem Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit zu stärken. Dabei werden bewährte Programme ebenso eingesetzt wie neue Projekte entwickelt. Die thematischen Schwerpunkte sind in allen teilnehmenden Kommunen ähnlich, sie greifen die zentralen Themen von Prävention und Gesundheitsförderung auf und folgen häufig dem Setting-Ansatz: • Gesundheitsförderung und Prävention in der frühen Kindheit (aufsuchende, freiwillige und niedrigschwellige Angebote im Bereich der Frühen Hilfen und KoKi – Netzwerk frühe Kindheit) • Gesundheitsförderung und Prävention in Kindertagesstätten und Schulen • Gesunde Ernährung • Bewegungsförderung • Suchtprävention • Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen, Psychische Gesundheit von Erwachsenen – Schwerpunkt Depression: Jahresschwerpunkte 2016/17 des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege • In den Gesundheitsregionenplus bilden die Themenbereiche „Gesundheitsförderung und Prävention“ sowie „Versorgung “ verpflichtende Schwerpunkte. 8. Welche Unterstützung erhalten beteiligte Kommunen von der Koordinierungsstelle am ZPG beim Aufbau von Kinderschutznetzwerken? Die Koordinierungsstelle Gesundheitliche Chancengleichheit des ZPG unterstützt die Vernetzung der Partner vor Ort durch die Planung und Organisation von Veranstaltungen. Dazu gehören auch Fortbildungen zur Qualitätssicherung, insbesondere zu den Good-Practice-Kriterien in der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung. Darüber hinaus unterstützt die Koordinierungsstelle bei der Ermittlung von Projekten und Aktivitäten zur Verbesserung der Gesundheitschancen bei sozial Benachteiligten. Auf der Website www.gesundheitliche-chancengleichheit. de stehen allgemeine Handlungsempfehlungen und Umsetzungsstrategien bereit. Qualitätswegweiser sind auch hier die vom beratenden Arbeitskreis des Kooperationsbundes entwickelten Good-Practice-Kriterien. Die Koordinierenden Kinderschutzstellen (KoKi – Netzwerk frühe Kindheit) spielen im Rahmen des kommunalen Partnerprozesses „Gesund aufwachsen für alle“ (bis 2015) bzw. „Gesundheit für alle“ in Bayern eine bedeutende Rolle. Sie sind wichtige Netzwerk- und Kooperationspartner. Mehrere Kommunen (Stadt Augsburg, Landkreis Donau-Ries, Landkreis Rottal-Inn, Stadt Ingolstadt) haben „Frühe Hilfen“ explizit als Themenschwerpunkt festgelegt (vgl. Antwort zu den Fragen 2, 3 a). Starke Eltern, soziale Frühwarn- und Fördersysteme sowie eine intersektorale Zusammenarbeit sind zentrale Bausteine eines wirksamen Kinderschutzes. Seite 8 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/14525 Gemeinsam mit der KoKi in Ingolstadt wurde eine Werkstatt „Rund um die Geburt – Postpartale Belastungen als Herausforderung“ durchgeführt (15.07.2015), eine weitere am 31. Oktober 2016. In Augsburg wird gemeinsam mit der dortigen KoKi der Fachtag „Gesunde Kinder aus brüchigen Bindungen“ stattfinden (09.11.2016).