Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian von Brunn SPD vom 23.02.2017 Aktuelle Personalsituation der Polizeibediensteten in München Die Münchner Polizei ist seit etlichen Jahren hohen Belastungen ausgesetzt. Nicht besetzte Stellen, Ausfälle durch Krankheiten und aus anderen Gründen, aber auch die hohe Zahl an Großveranstaltungen stellen eine große Belastung, insbesondere auch für die Gesundheit der Polizist(inn)en und Polizeiangestellten dar. Ich frage daher die Staatsregierung: 1. a) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der Polizeiinspektionen (PI) im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? b) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der Kriminalfachdezernate im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? c) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der weiteren Fachdezernate im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? 2. a) Wie viele Überstunden (Mehrarbeitsstunden) wurden von den Bediensteten der Münchner Polizei im Jahr 2016 geleistet (bitte aufgeschlüsselt nach Dienststellen wie Polizeipräsidium, Bereich Kriminalpolizei, Bereich Schutzpolizei)? b) Weshalb gibt es bei der Bayerischen Polizei keine statistische Erfassung, wie ein Ausgleich von Mehrarbeitsstunden erfolgte? c) Wie kann die Staatsregierung sich ohne diese Erfassung ein Bild über die tatsächliche Belastung und der Möglichkeit der Regeneration machen? 3. Wie hoch war die durchschnittliche Überstundenbelastung für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete im Jahre 2016 (bitte aufgeschlüsselt nach Dienststellen wie Polizeipräsidium, Bereich Kriminalpolizei, Bereich Schutzpolizei)? 4. a) Wie haben sich die Überstunden für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete in den letzten 10 Jahren entwickelt? b) Mit welcher Zahl an Überstunden für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete rechnet die Staatsregierung im Jahr 2017? 5. a) Wie viele neue Stellen (Tarif und Sollstellen), auch im Bereich der Bereitschaftspolizei, hat die Münchner Polizei im Jahr 2016 zusätzlich zu den zugewiesenen 41 Stellen (10 Tarif, 16 Stellen internationaler Terrorismus , 25 Sollstellen Spezialeinheit) bekommen? b) Wie sind diese o. g. neuen Stellen real besetzt (Verhältnis Soll zu Ist)? c) In welchem Bereich wird die Münchner Polizei im Jahr 2017 neue Stellen zugewiesen bekommen? 6. a) Wie hoch wäre der Bedarf an Polizeibediensteten im Bereich des Polizeipräsidiums München für die einzelnen Dienstbereiche, um die Mehrarbeitsstunden auf null zu setzen? b) Was unternimmt die Staatsregierung, um die Mehrarbeitsstunden zu reduzieren? c) Welche konkreten Ziele setzt sie sich hierbei? 7. a) Wie viele Polizeibedienstete werden in den nächsten fünf Jahren im Bereich des Polizeipräsidiums München in den Ruhestand gehen? b) Wann wird die Staatsregierung diese Stellen nachbesetzen ? c) Wann wird die Staatsregierung die zusätzlich notwendigen Stellen in München schaffen? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 06.07.2017 17/16438 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/16438 Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr vom 06.04.2017 Vorbemerkung: Die nachfolgenden Fragen sind zum großen Teil inhaltsgleich mit den Fragen der beiden Schriftlichen Anfragen des Herrn Abgeordneten Florian von Brunn vom 26.05.2015 betreffend Personelle Situation und Einsatzbelastung der Polizeibediensteten in München (Drs. 17/7536) und vom 29.03.2016 betreffend Aktuelle Personalsituation und Belastung der Polizeibediensteten in München (Drs. 17/11556). Eine aktualisierte Beantwortung der Schriftlichen Anfrage erfolgt für den Stichtag 01.01.2017 (Personalsituation) und 31.12.2016 (Mehrarbeitssituation). Ansonsten darf im Wesentlichen auf die Antworten der Staatsregierung zu den beiden vorgenannten Drucksachen verwiesen werden. 1. a) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der Polizeiinspektionen (PI) im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? b) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der Kriminalfachdezernate im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? c) Wie stellt sich die aktuelle personelle Ist- und Sollstärke der weiteren Fachdezernate im Bereich des Polizeipräsidiums München im Vergleich zur verfügbaren Personalstärke dar? 2. a) Wie viele Überstunden (Mehrarbeitsstunden) wurden von den Bediensteten der Münchner Polizei im Jahr 2016 geleistet (bitte aufgeschlüsselt nach Dienststellen wie Polizeipräsidium, Bereich Kriminalpolizei , Bereich Schutzpolizei)? Der Anlage kann eine detailgenaue Aufstellung der gewünschten Daten (Soll-/Iststärke, Verfügbare Personalstärke ) zu den nachgeordneten Dienststellen des Polizeipräsidiums München entnommen werden. Diese wurden mit Stand 01.01.2017 erhoben. Bei den Sollstellen der Dienststellen sind insbesondere Faktoren, wie der Erholungsurlaub, Krankheitstage, Fortbildungsmaßnahmen sowie die Abwesenheiten im Rahmen des Studiums für die nächsthöhere Qualifikationsebene in den Sollstärken der Dienststellen berücksichtigt. Die Sollstärke einer Dienststelle dient folglich unter Berücksichtigung der oben genannten Abwesenheiten als Planungsgröße für die personelle Ausstattung. Unter Iststärke versteht man dagegen die tatsächlich zu einer Dienststelle versetzten oder umgesetzten Beamtinnen und Beamten. Bei der teilzeitbereinigten Iststärke handelt es sich um die Iststärke unter Berücksichtigung der Arbeitszeitanteile der Beamtinnen und Beamten. Die Verfügbare Personalstärke (VPS) wird aus der teilzeitbereinigten Iststärke abzüglich Abwesenheiten (z. B. verfügter Abordnungen zu anderen Dienststellen/Organisationseinheiten oder zum Studium für die nächsthöhere Qualifikationsebene, Mutterschutz mit Elternzeit, Sonderurlaub , langfristigen Erkrankungen oder Freistellungen) zuzüglich verfügter Zuordnungen berechnet. Als langfristige Erkrankungen in diesem Sinne gelten zusammenhängende Zeiträume von mehr als sechs Wochen. Nachdem die VPS im Zusammenhang mit einer punktuellen Erhebung der verfügbaren Beamten zu einem bestimmten Stichtag aufgrund o. g. Aspekte nicht unerheblichen Schwankungen unterliegt, wurde der durchschnittliche Wert der jeweiligen VPS angegeben . Eine Differenz zwischen Sollstärke und VPS entsteht durch o. g. Abwesenheiten. Ein Rückschluss, dass eine Differenz zwischen der Sollstärke und der VPS gleichbedeutend mit unbesetzten Stellen bei den Polizeidienststellen ist, ist daher nicht folgerichtig, da das Personal zum Erhebungszeitpunkt aus den genannten Gründen lediglich nicht auf der Stammdienststelle einsetzbar war. Im Zusammenhang mit der Personalstärke der Dienststelle Polizeipräsidium München ist zu berücksichtigen, dass in der Dienststelle Organisationseinheiten vorhanden sind, welche operativ tätig sind und damit Linienaufgaben erfüllen bzw. die Basisdienststellen unmittelbar unterstützen. Diese Organisationseinheiten sind aufbauorganisatorisch bei der Dienststelle ausgebracht, um personelle Synergien zu nutzen und von den kurzen Kommunikationswegen innerhalb des Stabes zu profitieren. Zu den beschriebenen Organisationseinheiten zählen das Sachgebiet Einsatzzentrale, das Sachgebiet V3 (Informations- und Kommunikationstechnik), die Pressestelle, die Aufgaben der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wahrnimmt, sowie der Zentrale Psychologische Dienst. Der weiteren Anlage sind die Mehrarbeitsstunden des Polizeipräsidiums München und seiner nachgeordneten Dienststellen zum Stichtag 31.12.2016 zu entnehmen. b) Weshalb gibt es bei der Bayerischen Polizei keine statistische Erfassung, wie ein Ausgleich von Mehrarbeitsstunden erfolgte? Eine Aussage zu den Ausgleichsmodalitäten bis in die Ebene der Polizeiinspektionen ist nicht möglich, da diese von verschiedenen Faktoren, wie z. B. Arbeitsanfall, Personalstärken der Dienststellen und persönlicher Freizeitplanung der einzelnen Beamten, abhängen. c) Wie kann die Staatsregierung sich ohne diese Erfassung ein Bild über die tatsächliche Belastung und der Möglichkeit der Regeneration machen? In den Dienstbesprechungen des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr (StMI) mit den Polizeiverbänden (Behördenleiter und Fachebene) wird wiederkehrend die Einsatzbelastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter thematisiert. Bei den Polizeiverbänden werden Belastungsspitzen im Rahmen des Controllings frühzeitig erkannt. Individuelle Maßnahmen zur Gegensteuerung sollen helfen, die besonderen Belastungen zu verteilen und dadurch beim Einzelnen zu senken. Neben der gesetzlich verankerten Fürsorgepflicht für unsere Beamtinnen und Beamten und den daraus resultierenden ständigen und begleitenden Maßnahmen ist die Fürsorgepflicht in der Organisations- und Führungskultur der Staatsregierung wie auch der Bayerischen Polizei verankert und gelebte Praxis. Das Ergreifen von Maßnahmen zur Minderung von Belastungen und Stress unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Führungsaufgabe, Teil eines ständigen Prozesses in einer sich fortentwickelnden Organisation und letztlich insbesondere Teil unseres Selbstverständnisses. Drucksache 17/16438 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 3. Wie hoch war die durchschnittliche Überstundenbelastung für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete im Jahre 2016 (bitte aufgeschlüsselt nach Dienststellen wie Polizeipräsidium , Bereich Kriminalpolizei, Bereich Schutzpolizei)? Die in Anlage beiliegende Aufstellung enthält ebenfalls den durchschnittlichen Mehrarbeitsstundenstand pro Beamtin/ Beamten (bezogen auf die Iststärke zum Stichtag) des Polizeipräsidiums München und seinen nachgeordneten Dienststellen im Jahr 2016 (Stand 31.12.2016). 4. a) Wie haben sich die Überstunden für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete in den letzten 10 Jahren entwickelt? Das StMI erhebt jährlich zum festgelegten Stichtag 30.11. die geleisteten Mehrarbeitsstunden ihrer nachgeordneten Dienststellen. In nachfolgender Tabelle ist der durchschnittliche Mehrarbeitsstundenstand pro Beamtin/Beamten (bezogen auf die Ist-Stärke zum Stichtag) der letzten 5 Jahre aufgeführt. Die Aufzeichnungen vor 2012 liegen aufgrund der Aussonderungsfristen nicht mehr vor. Eine weitergehende Beantwortung der Frage ist in der zur Verfügung stehenden Zeit aus personellen und tatsächlichen Gründen nicht möglich . 2012 2013 2014 2015 2016 Polizeipräsi - dium München je Bea. je Bea. je Bea. je Bea. je Bea. 51 61 66 82 86 b) Mit welcher Zahl an Überstunden für den einzelnen Polizeibediensteten bzw. die einzelne Polizeibedienstete rechnet die Staatsregierung im Jahr 2017? Belastbare Prognosen zur Mehrarbeitsstundensituation für das gesamte Jahr 2017 sind nicht möglich. 5. a) Wie viele neue Stellen (Tarif und Sollstellen), auch im Bereich der Bereitschaftspolizei, hat die Münchner Polizei im Jahr 2016 zusätzlich zu den zugewiesenen 41 Stellen (10 Tarif, 16 Stellen internationaler Terrorismus, 25 Sollstellen Spezialeinheit ) bekommen? Aus dem Doppelhaushalt (DHH) 2015/2016 und Nachtragshaushalt 2016 wurden rückwirkend zum 01.09.2016 weitere 8 Stellen (2 Bekämpfung Cybercrime, 5 Stärkung Staatsschutz und 1 Bekämpfung Salafismus) zugewiesen. Neben den erwähnten 10 Tarifstellen werden 1,5 weitere Stellen für Arbeitnehmer, die dem Präsidium der Bayer. Bereitschaftspolizei neu zugewiesen wurden, am Standort der Bereitschaftspolizei in München verwendet. b) Wie sind diese o. g. neuen Stellen real besetzt (Verhältnis Soll zu Ist)? Neue Sollstellen können in der Regel erst mit Beamten nach Abschluss ihrer Ausbildung und der Verwendung in den Einsatzhundertschaften der Bereitschaftspolizei nach 4 Jahren besetzt werden. Von den insgesamt 11,5 Stellen für Arbeitnehmer sind derzeit (Stand: 01.03.2017) 9,5 Stellen besetzt. c) In welchem Bereich wird die Münchner Polizei im Jahr 2017 neue Stellen zugewiesen bekommen? Für das Jahr ist die weitere Zuweisung von 7 Sollstellen aus dem DHH 2017/2018 (Spezialistenpaket) zur Einstellung von Beamten für den technischen Computer- und Internetkriminaldienst (sog. Cybercops) geplant. Weiterhin ist die Zuteilung von insgesamt drei weiteren Sollstellen aus dem Spezialistenpaket zur Einstellung von technischem Personal geplant. 6. a) Wie hoch wäre der Bedarf an Polizeibediensteten im Bereich des Polizeipräsidiums München für die einzelnen Dienstbereiche, um die Mehrarbeitsstunden auf null zu setzen? Da die Mehrarbeitssituation u. a. von individuellen Parametern abhängig ist (Einsatzbelastung, Dienstpläne, Sollarbeitszeit ), kann hierzu keine belastbare Aussage getroffen werden. b) Was unternimmt die Staatsregierung, um die Mehrarbeitsstunden zu reduzieren? c) Welche konkreten Ziele setzt sie sich hierbei? Der Abbau von Mehrarbeitsstunden liegt insbesondere in der Führungsverantwortung des jeweiligen Vorgesetzten. Mehrarbeitsstunden sind grundsätzlich innerhalb eines Jahres durch Freizeit abzubauen. Ist dieser Freizeitausgleich aus zwingenden dienstlichen Gründen nicht möglich, sollen Mehrarbeitsstunden auch im Rahmen der zugewiesenen Haushaltsmittel und den bestehenden rechtlichen Möglichkeiten vergütet werden. Als Ergebnis der Beratungen zum Thema Sicherheit wurde auf der Klausurtagung in St. Quirin 2016 durch den Ministerrat ein umfangreiches Sicherheitskonzept „Sicherheit durch Stärke“ beschlossen. Durch Zuweisung zusätzlicher Haushaltsmittel in Höhe von 2 Mio. Euro zur Abgeltung von Mehrarbeitsstunden im Rahmen des Sicherheitskonzepts für das Haushaltsjahr 2018 soll ein finanzieller Ausgleich für hoch belastete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erreicht werden. Mit aktuell 41.969 Stellen haben wir bereits schon jetzt bei der Polizei so viel Personal wie nie zuvor. Um für die großen Herausforderungen der Inneren Sicherheit noch besser gewappnet zu sein und die Belastungen für den Einzelnen so gering wie möglich zu halten, führen wir den Personalaufbau fort. Das Sicherheitskonzept „Sicherheit durch Stärke“ bedeutet insbesondere für die Bayerische Polizei eine spürbare personelle Verstärkung bis 2020, aber auch eine deutliche Anhebung des Polizeisachhaushalts. Für spürbar mehr Präsenz und Sicherheit werden 2017 bis 2020 jedes Jahr zusätzlich 500 dauerhafte Stellen bei der Bayer. Polizei geschaffen. Diese personelle Verstärkung wird bereits mittelfristig zu einer Entlastung bei der Bayer. Polizei führen. In diesem Zusammenhang ist zum Beispiel auch die personelle Verstärkung durch Fachkräfte für IuK und Technik und Spezialisten geplant. Diese Verstärkung erfolgt zusätzlich zu den Stellen aus dem Nachtragshaushalt 2016, die als Folge aus den menschenverachtenden Terroranschlägen von Paris im Jahr 2015 beschlossen wurden. Die Intensivierung der Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität, u. a. durch den Einsatz von mehr „Cybercops “, bildet dabei einen Schwerpunkt. Die Einstellungen Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/16438 für diese Spezialisten sollen im Jahr 2017 erfolgen und mittelfristig zur Unterstützung und Entlastung beitragen. Im Rahmen des Sachhaushalts sind unter anderem Verbesserungen der Ausstattung im technischen Bereich zur Unterstützung der Sachbearbeitung und für einen effizienteren Kräfteeinsatz geplant. So sollen die Videoüberwachung mit mobilen und stationären Anlagen ausgebaut und Prognosesysteme (z. B. Precobs ) weiterentwickelt werden. Weiterhin soll die Integration von Informations- und Kommunikationstechnik in Kraftfahrzeugen sowie die Reduzierung und Digitalisierung der Sachbearbeitung (Vollausstattung aller Einsatzfahrzeuge mit mobiler IT-Technik, Software zur Spracherkennung) verbessert werden. Die Polizeiverbände beobachten überdies permanent die Entwicklungen in ihren Bereichen, um darauf belastungs - und kräfteorientiert reagieren zu können und für ausgeglichene Belastung z. B. durch entsprechende Personalzuführung/-verteilung, Optimierung von internen Ablauf- und Geschäftsprozessen, effizienten Kräfteansatz und flexible Dienstplanung zu sorgen. Weiterhin sei erwähnt, dass sich die Bayerische Polizei derzeit in der Erprobung von sozialadäquaten und arbeitszeitkonformen Arbeitszeitmodellen im Schicht- und Wechselschichtdienst befindet. Dies vor dem Hintergrund der Aspekte Gesundheit und Gesunderhaltung, Fürsorge, Arbeitsmedizin und Arbeitsschutz sowie vor dem handlungsleitenden Gedanken, physische wie psychische Belastungen für Schichtdienstleistende zu reduzieren. Für die Einsatzkräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei wird im Rahmen der Kräftedisposition Wert darauf gelegt, dass, abhängig von den jeweiligen Einsatzanforderungen, Belastungsspitzen durch die Gewährung von Blockfreizeiten minimiert werden können. Darüber hinaus wird auf allen Ebenen nach Entlastungsmöglichkeiten für die Bayerische Polizei gesucht. Zu nennen ist hier z. B. die Entlastung der Polizei bei Großraum- und Schwertransporten. Dazu wird auf Initiative Bayerns gemeinsam mit dem Bund und den anderen Ländern die Einführung des Modells „Beleihung“ angestrebt. 7. a) Wie viele Polizeibedienstete werden in den nächsten fünf Jahren im Bereich des Polizeipräsidiums München in den Ruhestand gehen? b) Wann wird die Staatsregierung diese Stellen nachbesetzen ? Alle durch Ruhestände frei werdenden Stellen bei den Polizeipräsidien werden zu den jeweiligen Einstellungsterminen unmittelbar mit Anwärtern für den Polizeivollzugsdienst besetzt . Die Einstellungen zur Ausbildung erfolgen in Bayern zentral bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei, sodass für die Einstellungsplanung die Anzahl von Ruheständen für die Bayerische Polizei insgesamt, nicht jedoch auf Ebene der Polizeipräsidien erhoben wird. Entsprechende Zahlen für das Polizeipräsidium München liegen daher nicht vor. Nach der Ausbildung werden die Beamten unter Berücksichtigung des Personalfehls den jeweiligen Präsidien zugeteilt. c) Wann wird die Staatsregierung die zusätzlich notwendigen Stellen in München schaffen? Für die Nachbesetzung von Ruhestandsabgängen werden keine zusätzlichen Stellen benötigt. Drucksache 17/16438 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 Anlage 1 zur Schriftlichen Anfrage des Abgeordneten von Brunn 2. Halbjahr 2016 neu besetzte Stellen 2016 neu besetze Stellen 2017/1 Soll Ist ∅ VPS Polizeipräsidium München (Dienststelle) gesamt 500 666 735,35 davon Einsatzzentrale 119 154 151,51 davon Sachgebiete V3 (Informations- und Kommunikationstechnik) 54 99 107,41 davon Zentraler Psychologischer Dienst 9 16 16,82 davon Pressestelle 10 11 16,00 PI 11 Altstadt 205 191 164,88 2 1 PI 12 Maxvorstadt 139 122 108,67 3 0 PI 13 Schwabing 173 170 137,02 3 1 PI 14 Westend 195 164 145,31 4 1 PI 15 Sendling 106 107 89,52 2 1 PI 16 Hauptbahnhof 46 54 48,17 2 0 PI 21 Au 134 115 101,74 1 0 PI 22 Bogenhausen 115 107 89,85 4 2 PI 23 Giesing 105 105 92,79 5 3 PI 24 Perlach 136 131 111,55 1 2 PI 25 Trudering-Riem 87 97 76,53 2 0 PI 26 Ismaning 37 43 37,57 0 0 PI 27 Haar 48 55 45,48 0 0 PI 28 Ottobrunn 63 54 46,05 1 1 PI 29 Forstenried 94 99 81,03 1 1 PI 31 Unterhaching 52 54 56,67 0 0 PI 32 Grünwald 51 51 44,73 0 1 PI 41 Laim 100 112 91,38 0 1 PI 42 Neuhausen 168 166 167,12 6 3 PI 43 Olympiapark 130 133 109,61 0 1 PI 44 Moosach 97 119 89,87 3 0 PI 45 Pasing 99 104 89,23 4 0 PI 46 Planegg 56 61 47,48 1 0 PI 47 Milbertshofen 147 151 122,05 1 0 PI 48 Oberschleißheim 67 65 57,94 0 1 PI Ergänzungsdienste 1 161 218 145,86 PI Ergänzungsdienste 2 125 189 140,42 PI Ergänzungsdienste 3 117 110 101,79 4 0 PI Ergänzungsdienste 4 35 36 30,93 0 0 PI Ergänzungsdienste 5 52 52 50,83 2 0 PI Ergänzungsdienste 6 88 95 87,28 3 1 PI Ergänzungsdienste 7 63 79 70,66 0 0 PI Ergänzungsdienste 8 74 66 63,80 1 2 VPI Verkehrsunfallaufnahme 117 115 90,71 0 1 VPI Verkehrsüberwachung 146 137 112,12 1 0 VPI Verkehrserziehung 28 45 39,21 1 2 VPI Verkehrsanzeigen 106 93 84,37 1 1 KFD 1 München 127 127 118,38 1 0 KFD 2 München 136 141 124,94 0 0 KFD 3 München 86 82 85,75 3 1 KFD 4 München 102 92 106,44 12 1 KFD 5 München 85 83 81,25 2 1 KFD 6 München 102 95 96,09 2 0 KFD 7 München 143 136 133,68 7 0 KFD 8 München 47 44 69,17 0 3 KFD 9 München 160 154 148,60 1 0 KFD 10 München 94 81 79,91 0 0 KFD 11 München 8 8 6,23 0 0 KFD 12 München 44 37 34,73 1 0 PI SE - Südbayern 213 177 181,07 20 1 PP München gesamt 5.609 5.788 5.271,77 Polizeipräsidium München Stand: 01.01.2017 3* 6* * Die Personalzuteilung an die PI Ergänzungsdienste 1 und 2 erfolgt aus organisatorischen Gründen grundsätzlich zusammen. 09 Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/16438 Anlage 2 zur Schriftlichen Anfrage des Abgeordneten von Brunn MA-Gesamt MA pro Beamter (Ist) Polizeipräsidium München (Dienststelle) gesamt 58.133 87 PI 11 Altstadt 11.206 58 PI 12 Maxvorstadt 8.292 69 PI 13 Schwabing 10.230 60 PI 14 Westend 9.361 57 PI 15 Sendling 6.666 62 PI 16 Hauptbahnhof 1.943 36 PI 21 Au 7.552 66 PI 22 Bogenhausen 11.544 109 PI 23 Giesing 6.082 58 PI 24 Perlach 8.605 66 PI 25 Trudering-Riem 6.601 68 PI 26 Ismaning 3.545 82 PI 27 Haar 4.562 80 PI 28 Ottobrunn 2.326 43 PI 29 Forstenried 5.550 56 PI 31 Unterhaching 3.778 70 PI 32 Grünwald 2.149 42 PI 41 Laim 2.520 22 PI 42 Neuhausen 12.803 77 PI 43 Olympiapark 5.952 45 PI 44 Moosach 5.431 46 PI 45 Pasing 5.879 57 PI 46 Planegg 3.563 59 PI 47 Milbertshofen 5.802 39 PI 48 Oberschleißheim 4.734 73 PI Ergänzungsdienste 1 6.024 23 PI Ergänzungsdienste 2 5.825 21 PI Ergänzungsdienste 3 8.279 76 PI Ergänzungsdienste 4 695 19 PI Ergänzungsdienste 5 4.571 88 PI Ergänzungsdienste 6 7.637 80 PI Ergänzungsdienste 7 8.545 108 PI Ergänzungsdienste 8 6.335 96 VPI Verkehrsunfallaufnahme 7.517 65 VPI Verkehrsüberwachung 4.585 33 VPI Verkehrserziehung 2.199 49 VPI Verkehrsanzeigen 3.808 40 KFD 1 München 25.230 196 KFD 2 München 15.949 113 KFD 3 München 15.444 188 KFD 4 München 19.093 210 KFD 5 München 10.067 120 KFD 6 München 12.696 132 KFD 7 München 12.288 89 KFD 8 München 9.532 217 KFD 9 München 21.443 138 KFD 10 München 8.540 105 KFD 11 München 366 46 KFD 12 München 3.911 103 PI SE - Südbayern 57.150 321 PP München gesamt 492.536 83 Polizeipräsidium München Stand Mehrarbeit: 31.12.2016