Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl FREIE WÄHLER vom 17.07.2017 Situation der Hebammen und Geburtshilfeabteilungen in Oberbayern Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie viele freiberuflich tätige Hebammen gibt bzw. gab es im Zeitraum von 2013 bis heute (Stichtag 30.06.2017) in den einzelnen oberbayerischen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten, bitte aufgeschlüsselt nach – den einzelnen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten? – der Anzahl der Berufsanfängerinnen im genannten Zeitraum? – der Anzahl der Hebammen, die in diesem Zeitraum ihre Tätigkeit aufgaben? 2. Wie hoch war die Zahl der Geburten in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten im Zeitraum seit 2013, bitte aufgeschlüsselt nach – der Zahl der Geburten in Krankenhäusern? – der Zahl der Hausgeburten? – der Zahl der Geburten in sogenannten Geburtshäusern bzw. Hebammenpraxen? 3. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, ob einzelne Krankenhäuser zwischenzeitlich Schwangere für die Geburt nur dann aufnehmen, wenn diese einer Kaiserschnittgeburt zustimmen? 4. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wie sich die Art der Geburten in den Jahren seit 2013 in Oberbayern entwickelt haben, bitte aufgeschlüsselt nach – Natürlichen Geburten? – Kaiserschnittgeburten? – Risikogeburten (Mehrlingsgeburten, Frühgeborene etc.)? 5. Welche Krankenhäuser in Oberbayern mussten in den Jahren seit 2013 Schwangere zur Geburt an andere Krankenhäuser verweisen, da die Kapazitäten im eigenen Haus nicht ausreichend waren? 6. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wonach nach Schließung der Geburtshilfeabteilung an der Asklepios Stadtklinik in Bad Tölz bei Schwangeren aus der Region medizinische Probleme auftraten, da die nächste Geburtshilfe nicht rechtzeitig erreicht werden konnte? 7. Wie hoch waren die wirtschaftlichen Ergebnisse der einzelnen Geburtshilfeabteilungen an den oberbayerischen Krankenhäusern Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 17.08.2017 1. Wie viele freiberuflich tätige Hebammen gibt bzw. gab es im Zeitraum von 2013 bis heute (Stichtag 30.06.2017) in den einzelnen oberbayerischen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten, bitte aufgeschlüsselt nach – den einzelnen Landkreisen bzw. kreisfreien Städten ? – der Anzahl der Berufsanfängerinnen im genannten Zeitraum? – der Anzahl der Hebammen, die in diesem Zeitraum ihre Tätigkeit aufgaben? Siehe Anlage 1. Zur Anzahl der Fachkräfte liegen nur Ist- Zahlen vor. 2. Wie hoch war die Zahl der Geburten in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Städten im Zeitraum seit 2013, bitte aufgeschlüsselt nach – der Zahl der Geburten in Krankenhäusern? – der Zahl der Hausgeburten? – der Zahl der Geburten in sogenannten Geburtshäusern bzw. Hebammenpraxen? Siehe Anlage 2. Zur Zahl der Hausgeburten bzw. der Geburten in Geburtshäusern oder Hebammenpraxen liegen keine Erkenntnisse vor. 3. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, ob einzelne Krankenhäuser zwischenzeitlich Schwangere für die Geburt nur dann aufnehmen, wenn diese einer Kaiserschnittgeburt zustimmen? Dem Staatsministerium für Gesundheit und Pflege liegen hierzu keine Erkenntnisse vor. Von einer Umfrage bei den bayerischen Krankenhäusern zur Erhebung dieser Daten wurde aus Zeit- und Kostengründen abgesehen. Das Klinikum Erding kann seit dem 01.07.2017 vorübergehend bis zum 30.09.2017 nur Kaiserschnittgeburten durchführen, da für natürliche Geburten nicht genügend Hebammen zur Verfügung stehen. Von einem Zwang auf Schwangere, einer Kaiserschnittgeburt zuzustimmen, kann hier jedoch in keiner Weise gesprochen werden. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 12.10.2017 17/18096 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/18096 4. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wie sich die Art der Geburten in den Jahren seit 2013 in Oberbayern entwickelt haben, bitte aufgeschlüsselt nach – Natürlichen Geburten? – Kaiserschnittgeburten? – Risikogeburten (Mehrlingsgeburten, Frühgeborene etc.)? Siehe Anlage 3. 5. Welche Krankenhäuser in Oberbayern mussten in den Jahren seit 2013 Schwangere zur Geburt an andere Krankenhäuser verweisen, da die Kapazitäten im eigenen Haus nicht ausreichend waren? Hierzu liegen keine genauen Erkenntnisse vor. Lediglich im Großraum München sind zeitweise Schwierigkeiten bei Geburtshilfestationen bekannt. Es werden jedoch keine Frauen nur abgewiesen, sondern zu anderen Kliniken vermittelt, die über Kapazitäten verfügen. Die „Kapazität“ bezieht sich dabei nicht allein auf Räumlichkeiten, sondern vor allem auf Personal. 6. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wonach nach Schließung der Geburtshilfeabteilung an der Asklepios Stadtklinik in Bad Tölz bei Schwangeren aus der Region medizinische Probleme auftraten, da die nächste Geburtshilfe nicht rechtzeitig erreicht werden konnte? Hierzu liegen dem StMGP keine Erkenntnisse vor. 7. Wie hoch waren die wirtschaftlichen Ergebnisse der einzelnen Geburtshilfeabteilungen an den oberbayerischen Krankenhäusern Auf Geschäftsdaten der bayerischen Krankenhäuser hat das StMGP keinen Zugriff. Frage 1: ANLAGE 1 Hebammen und Entbindungspfleger in ambulanten Einrichtungen 2009 Hebammen und Entbindungspfleger in ambulanten Einrichtungen 2015 Anzahl je 100.000 Frauen zw. 15 - 44 Jahren Anzahl je 100.000 Frauen zw. 15 - 44 Jahren 1 Ingolstadt (Krfr.St) 17 69,1 1 Ingolstadt (Krfr.St) 30 117,7 2 München (Krfr.St) 320 106,9 2 München (Krfr.St) 352 109,9 3 Rosenheim (Krfr.St) 31 259,4 3 Rosenheim (Krfr.St) 48 407,6 4 Altötting (Lkr) 27 135,9 4 Altötting (Lkr) 30 166,4 5 Berchtesgadener Land (Lkr) 16 85,2 5 Berchtesgadener Land (Lkr) 18 102,0 6 Bad Tölz-Wolfratshausen (Lkr) 27 116,7 6 Bad Tölz-Wolfratshausen (Lkr) 36 169,2 7 Dachau (Lkr) 20 73,4 7 Dachau (Lkr) 21 77,0 8 Ebersberg (Lkr) 33 133,1 8 Ebersberg (Lkr) 41 169,1 9 Eichstätt (Lkr) 26 102,7 9 Eichstätt (Lkr) 33 140,2 10 Erding (Lkr) 23 89,6 10 Erding (Lkr) 33 133,8 11 Freising (Lkr) 26 72,6 11 Freising (Lkr) 27 80,3 12 Fürstenfeldbruck (Lkr) 41 107,0 12 Fürstenfeldbruck (Lkr) 46 124,9 13 Garmisch-Partenkirchen (Lkr) 18 113,1 13 Garmisch-Partenkirchen (Lkr) 23 162,1 14 Landsberg am Lech (Lkr) 24 111,8 14 Landsberg am Lech (Lkr) 43 219,2 15 Miesbach (Lkr) 14 76,6 15 Miesbach (Lkr) 18 111,1 16 Mühldorf a.Inn (Lkr) 8 39,3 16 Mühldorf a.Inn (Lkr) 17 89,3 17 München (Lkr) 54 88,9 17 München (Lkr) 95 159,6 18 Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) 20 114,9 18 Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) 30 180,8 19 Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) 22 96,2 19 Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) 29 132,4 20 Rosenheim (Lkr) 50 105,8 20 Rosenheim (Lkr) 85 197,0 21 Starnberg (Lkr) 13 54,4 21 Starnberg (Lkr) 19 88,0 22 Traunstein (Lkr) 33 106,4 22 Traunstein (Lkr) 48 166,4 23 Weilheim-Schongau (Lkr) 36 146,3 23 Weilheim-Schongau (Lkr) 35 159,1 24 Oberbayern 899 102,3 24 Oberbayern 1157 133,4 Hebammen und Entbindungspfleger Lfd. Nr. Region Hebammen und Entbindungspfleger Lfd. Nr. Region Frage 2: Zahl der Geburten in den Landkreisen und kreisfreien Städten Oberbayerns ANLAGE 2 IDLkr Landkreis 2016 2015 2014 2013 161 Ingolstadt (Krfr.St) 2.526 2.424 2.352 2.174 162 München, Landeshauptstadt 22.252 21.424 21.295 20.697 163 Rosenheim (Krfr.St) 1.466 1.393 1.248 1.131 171 Altötting (Lkr) 1.485 1.278 1.231 1.065 172 Berchtesgadener Land (Lkr) 579 535 529 473 173 Bad Tölz-Wolfratshausen (Lkr) 791 783 777 731 174 Dachau (Lkr) 937 859 843 834 175 Ebersberg (Lkr) 649 569 597 542 176 Eichstätt (Lkr) 1.020 994 1.029 1.070 177 Erding (Lkr) 694 562 562 567 178 Freising (Lkr) 962 935 743 706 179 Fürstenfeldbruck (Lkr) 632 570 511 543 180 Garmisch-Partenkirchen (Lkr) 916 753 725 678 181 Landsberg am Lech (Lkr) 818 811 796 760 182 Miesbach (Lkr) 986 893 810 748 183 Mühldorf a.Inn (Lkr) 803 670 668 616 184 München (Lkr) 690 677 670 618 185 Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) 1.086 1.072 1.014 992 186 Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) 708 631 588 559 187 Rosenheim (Lkr) 1.286 1.304 1.279 1.393 188 Starnberg (Lkr) 2.672 2.558 2.238 2.131 189 Traunstein (Lkr) 1.536 1.578 1.498 1.330 190 Weilheim-Schongau (Lkr) 762 733 704 648 Anzahl der geborenen Kinder mit Wohnsitz in den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten IDLkr Landkreis 2015 2014 2013 161 Ingolstadt (Krfr.St) 1.449 1.436 1.325 162 München, Landeshauptstadt 17.009 16.694 16.124 163 Rosenheim (Krfr.St) 647 563 555 171 Altötting (Lkr) 948 960 810 172 Berchtesgadener Land (Lkr) 916 863 791 173 Bad Tölz-Wolfratshausen (Lkr) 1.132 1.077 1.054 174 Dachau (Lkr) 1.427 1.321 1.329 175 Ebersberg (Lkr) 1.262 1.359 1.253 176 Eichstätt (Lkr) 1.325 1.205 1.242 177 Erding (Lkr) 1.297 1.255 1.161 178 Freising (Lkr) 1.779 1.623 1.684 179 Fürstenfeldbruck (Lkr) 1.923 1.932 1.936 180 Garmisch-Partenkirchen (Lkr) 711 683 669 181 Landsberg am Lech (Lkr) 1.000 964 940 182 Miesbach (Lkr) 856 808 799 183 Mühldorf a.Inn (Lkr) 961 994 888 184 München (Lkr) 3.339 3.119 2.929 185 Neuburg-Schrobenhausen (Lkr) 892 846 856 186 Pfaffenhofen a.d.Ilm (Lkr) 1.173 1.171 1.084 187 Rosenheim (Lkr) 2.224 2.161 2.083 188 Starnberg (Lkr) 1.104 1.064 1.006 189 Traunstein (Lkr) 1.498 1.447 1.330 190 Weilheim-Schongau (Lkr) 1.194 1.159 1.083 Quelle: GENESIS Geburten in Krankenhäusern eines Landkreises bzw. kreisfeien Stadt ANLAGE 3 Frage 4: Jahr Geburten in oberbay.KH Geburten: Eltern mit Wohnsitz in Oby neonatologische Patienten in Oby. Mehrlingsgeburten in BAYERN # Anteil der Risikogeburten in BAYERN * 2016 2.247 79,4% 2015 40.006 46.066 4.161 2.198 78,7% 2014 42.707 44.704 4.164 2.186 78,4% 2013 41.006 42.931 5.081 # Trennung nach Bezirken nicht möglich. * Bei Ursachen Mehrfachnennungen möglich; Trennung nach Bezirk nicht möglich. Quelle: Berichte der BAQ, GENESIS, Krakenhausstatistik