Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Ruth Müller SPD vom 11.09.2017 Förderung der Direktvermarktung Ich frage die Staatsregierung: 1. a) Wie hat sich die Anzahl der Direktvermarkter, die im Regionalportal www.regionales-bayern.de gelistet sind, seit dem 01.07.2016 entwickelt? b) Welche Mittel sind in den Ausbau der Direktvermarktung , also im Rahmen der Diversifizierungsförderung mit Schwerpunkt „Direktvermarktung“, seit dem 01.07.2016 investiert worden (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? c) Und wie wurden diese im Einzelnen verwendet? 2. a) Wie entwickelte sich der Umsatz der Direktvermarkter in Bayern in den Jahren 2015 bis 2017 (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? b) Wie viele Direktvermarkter haben in den Jahren 2015 bis 2017 ihre Direktvermarktung aufgegeben (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? c) Wie stellt sich die Struktur der Direktvermarkter in den Jahren 2015 bis 2017 dar (Ökobetriebe bzw. konventionell wirtschaftende Betriebe, bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? 3. a) Wie hat sich die Anzahl der Bauernmärkte in Bayern seit Juli 2016 entwickelt (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen )? b) Welche Fördermittel sind in die seit 2016 neu entstandenen Bauernmärkte investiert worden (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? 4. a) Welche Ideen wurden nach Abschluss des Projekts „Werkstatt der Ideen – Forum Diversifizierung“ aufgegriffen und umgesetzt? b) Welche Fördermittel wurden inzwischen für die umgesetzten Ideen im landwirtschaftlichen Bereich investiert (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, Landkreisen und kreisfreien Städten)? 5. a) Welche Fördermaßnamen im Speziellen sind für die Direktvermarkter derzeit verfügbar? b) Wie stellt sich die Mindestfördersumme in den oben genannten Bereichen dar? Antwort des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 07.11.2017 1. a) Wie hat sich die Anzahl der Direktvermarkter, die im Regionalportal www.regionales-bayern.de gelistet sind, seit dem 01.07.2016 entwickelt? Im Zeitraum vom 01.07.2016 bis 02.10.2017 stieg die Zahl der im Regionalportal gelisteten Direktvermarkter um 464 Anbieter. b) Welche Mittel sind in den Ausbau der Direktvermarktung , also im Rahmen der Diversifizierungsförderung mit Schwerpunkt „Direktvermarktung“, seit dem 01.07.2016 investiert worden (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? Der Zeitraum ab dem 01.07.2016 umfasst die Bewilligungen der Auswahlrunden 2016 und 2017 mit Stand 31.10.2017. Die Zahlen (Anlage) geben die bewilligten Gesamtinvestitionen (netto – zuwendungsfähige Ausgaben) wieder. Sie umfassen neben klassischen Hofläden auch Investitionen in Brennereibetrieben, die in der Direktvermarktung arbeiten. Aus Datenschutzgründen wurden die Zahlen nur nach Regierungsbezirken aufgeschlüsselt. c) Und wie wurden diese im Einzelnen verwendet? Die Verwendungszwecke können ebenfalls der Anlage entnommen werden. 2. a) Wie entwickelte sich der Umsatz der Direktvermarkter in Bayern in den Jahren 2015 bis 2017 (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken , kreisfreien Städten und Landkreisen)? b) Wie viele Direktvermarkter haben in den Jahren 2015 bis 2017 ihre Direktvermarktung aufgegeben (bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken , kreisfreien Städten und Landkreisen)? c) Wie stellt sich die Struktur der Direktvermarkter in den Jahren 2015 bis 2017 dar (Ökobetriebe bzw. konventionell wirtschaftende Betriebe, bitte aufgeschlüsselt nach Jahren, Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? Für die Beantwortung wird auf die Antwort zur Schriftlichen Anfrage der Abgeordneten Ruth Müller (SPD) vom 13.07.2016 (Drs. 17/12852) vom 28.10.2016 verwiesen. Eine entsprechende Erhebung wurde von der Staatsregierung auch im Hinblick auf den Landtagsbeschluss Drs. 17/15231 nicht vorgenommen. 3. a) Wie hat sich die Anzahl der Bauernmärkte in Bayern seit Juli 2016 entwickelt (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de – Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 13.06.2018 Drucksache 17/18968 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/18968 Bauernmärkte in Bayern sind aus dem Regionalportal https://www.regionales-bayern.de als Anbieter unter Bauernmärkte ersichtlich. Hier ist auch eine detaillierte Suche nach Regionen bzw. eine Kartenübersicht abrufbar. Die Daten werden über den Bayerischen Bauernverband bzw. die Landesanstalt aktualisiert. Die Anzahl der Bauernmärkte in Bayern, die im Regionalportal gemeldet sind, stieg von 141 Bauernmärkten im Jahr 2016 auf 159 Bauernmärkte im September 2017. 3. b) Welche Fördermittel sind in die seit 2016 neu entstandenen Bauernmärkte investiert worden (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken, kreisfreien Städten und Landkreisen)? Neue Bauernmärkte sind explizit nicht gefördert worden. Es wurde deren Bekanntmachung auf dem Regionalportal gefördert . Dafür wurden folgende Mittel aufgewendet: 2016 74.214,78 € Regionale Plattformen Bayern Teil 2 2017 141.000,00 € Geplante Mittel für Regionale Plattformen Gefördert werden derzeit Bauernmarktmeilen in München und Nürnberg mit jeweils über 100 Direktvermarktern. Förderung: 2016 34.361,25 € Bauernmarktmeile München 30.331,78 € Bauernmarktmeile Nürnberg 2017 ca. 35.000 € Bauernmarktmeile München 29.859,51 € Bauernmarktmeile Nürnberg 4. a) Welche Ideen wurden nach Abschluss des Projekts „Werkstatt der Ideen – Forum Diversifizierung “ aufgegriffen und umgesetzt? Im Projekt „Forum Diversifizierung“ wurde für die Direktvermarktung das Thema „Automatenvermarktung“ aufbereitet. Durch Bildungs- und Beratungsmaßnahmen zum Thema wurden die Landwirte auf die Chancen und Risiken dieser Vermarktungsform hingewiesen, um eine unternehmerische Entscheidung treffen zu können. Eine Handreichung für Landwirte wurde erstellt und ist im Internet abrufbar (http:// www.lfl.bayern.de/iba/diversifizierung/index.php). Im Grundlagenseminar für Direktvermarkter der Akademie für Diversifizierung, das 2016/2017 stattfand und am 20.11.2017 erneut mit 27 Teilnehmern startet, wurde das Thema aufgenommen. Im Rahmen fachspezifischer Aufbauseminare für Direktvermarkter wurde das Thema in Nord-Schwaben (Dezember 2016) und Mittelfranken (Februar 2017) angeboten bzw. in Oberfranken (November 2017) und Niederbayern (Februar 2018) geplant. b) Welche Fördermaßnahmen wurden inzwischen für die umgesetzten Ideen im landwirtschaftlichen Bereich investiert (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken , Landkreisen und kreisfreien Städten )? Die Investitionen der zur Direktvermarktung eingesetzten Automaten sind grundsätzlich förderfähig. Da die Förderung in der einzelbetrieblichen Investitionsförderung häufig im Rahmen von größeren Investitionen wie Stallneubauten oder Hofläden beantragt wird, ist eine separate Auswertung hierzu nicht möglich. 5. a) Welche Fördermaßnahmen im Speziellen sind für die Direktvermarkter derzeit verfügbar? Die Förderung der Direktvermarktung von nicht ausschließlich Anhang-1-Produkten erfolgt über die Diversifizierungsförderung (DIV) mit 25 Prozent Zuschuss bis maximal 200.000 Euro Zuschuss (Begrenzung De-minimis Gewerbe ). Die Förderung der Direktvermarktung von ausschließlich Anhang-1-Produkten erfolgt über das Agrarinvestitionsförderprogramm (AFP) mit 15 Prozent Zuschuss bis maximal 400.000 Euro zuwendungsfähigen Ausgaben pro Antrag. b) Wie stellt sich die Mindestfördersumme in den oben genannten Bereichen dar? Bei der DIV beträgt die Mindestinvestitionssumme 10.000 Euro netto, beim AFP 20.000 Euro netto. Drucksache 17/18968 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Anlage zum LMS vom 07.11.2017 Gz. A3-7603-1/681 Regierungsbezirk Betriebe Investitionen in € Verwendung 2 1.314.600,00 € Hofladen mit Bauernhofcafe; Verkaufsgewächshaus 3 593.234,00 € Hofläden und Cafe Oberbayern 5 1.907.834,00 € 1 46.000,00 € Verkaufsanhänger Niederbayern 1 46.000,00 € 1 31.016,00 € Hofladen Oberpfalz 1 31.016,00 € 1 25.000,00 € Hofladen 1 77.500,00 € Verkaufsgewächshaus 1 209.508,00 € Speiseeisherstellung und Vermarktung Oberfranken 3 312.008,00 € 1 45.400,00 € Verkaufsraum mit Automat 1 799.948,00 € Hofladen mit Gastronomie Mittelfranken 2 845.348,00 € 2 667.208,00 € Brennerei mit Direktvermarktung 1 133.600,00 € Hofladen Unterfranken 3 800.808,00 € 1 115.900,00 € Verkaufsraum 1 800.000,00 € Hofladen mit Konditorei und Cafe 2 1.064.268,00 € Hofladen mit Seminarraum 1 89.800,00 € Hofladen 1 114.000,00 € Hofladen Schwaben 6 2.183.968,00 € Bayern 21 6.126.982,00 € Direktvermarkter: Bewilligte Anträge in der Diversifizierungsförderungin der Auswahlrunden 2016 und 2017 Anlage