Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl FREIE WÄHLER vom 12.10.2017 Situation der Geburtshilfe im Oberland Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie hat sich die Zahl der Geburten in den einzelnen Landkreisen des Oberlands seit 01.01.2014 (bis zum Stichtag 31.08.2017) entwickelt, bitte aufgeschlüsselt nach • der Anzahl der Geburten in den einzelnen Jahren? • der Anzahl der Geburten nach dem jeweiligen Geburtsort (u. a. Hebammenpraxis, Hausgeburt, Klinik)? • dem Erstwohnsitz der Mütter der Neugeborenen? 2. In wie vielen Fällen kam es im Einzugsgebiet der ehemaligen Geburtshilfeabteilung der Asklepios Stadtklinik (u. a. der südliche Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) seit der Schließung der dortigen Geburtshilfe zu medizinischen Notfällen bei Schwangeren? 3. Wie viele selbstständig tätige Hebammen sind im oben genannten Zeitraum in den einzelnen Landkreisen des Oberlands tätig gewesen? 4. Wie viele niedergelassene Gynäkologen bzw. Gynäkologinnen gab es im oben genannten Zeitraum in den einzelnen Landkreisen des Oberlands? 5. Wie hoch war die Zahl der zu betreuenden Schwangeren im genannten Zeitraum und in den einzelnen Landkreisen im Verhältnis zu den niedergelassenen Hebammen und Frauenärzten? Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege vom 24.11.2017 1. Wie hat sich die Zahl der Geburten in den einzelnen Landkreisen des Oberlands seit 01.01.2014 (bis zum Stichtag 31.08.2017) entwickelt, bitte aufgeschlüsselt nach • der Anzahl der Geburten in den einzelnen Jahren? • der Anzahl der Geburten nach dem jeweiligen Geburtsort (u. a. Hebammenpraxis, Hausgeburt, Klinik)? • dem Erstwohnsitz der Mütter der Neugeborenen? Zu Punkten 1 und 2: Das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) kann aufgrund der ihm vorliegenden Daten zur Zahl der entbundenen Frauen im stationären Bereich Folgendes mitteilen: Jahr 2014 2015 2016 Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 777 783 791 Landkreis Garmisch-Partenkirchen 725 753 916 Landkreis Miesbach 810 893 986 Landkreis Weilheim-Schongau 704 733 762 Zahlen zum Jahr 2017 werden Anfang des Jahres 2018 erhoben . Zahlen zu Geburten in einer Hebammenpraxis oder zu Hausgeburten liegen nicht vor. Zu Punkt 3: Wohnort der Lebendgeborenen bzw. der Mütter (Erhebung des Statistischen Landesamts: Lebendgeborene nach Gemeinden): Jahr 2014 2015 Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 1.077 1.132 Landkreis Garmisch-Partenkirchen 683 711 Landkreis Miesbach 808 856 Landkreis Weilheim-Schongau 1.159 1.194 Zahlen zum Jahr 2016 liegen noch nicht vor. 2. In wie vielen Fällen kam es im Einzugsgebiet der ehemaligen Geburtshilfeabteilung der Asklepios Stadtklinik (u. a. der südliche Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ) seit der Schließung der dortigen Geburtshilfe zu medizinischen Notfällen bei Schwangeren? Hierzu liegen dem StMGP keine Erkenntnisse vor. 3. Wie viele selbstständig tätige Hebammen sind im oben genannten Zeitraum in den einzelnen Landkreisen des Oberlands tätig gewesen? Jahr 2014 2015 2016 Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen 32 36 38 Landkreis Garmisch-Partenkirchen 25 23 19 Landkreis Miesbach 19 18 18 Landkreis Weilheim-Schongau 33 35 38 Diese Zahlen entstammen den statistischen Erhebungen des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de–Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 09.03.2018 Drucksache 17/19234 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/19234 4. Wie viele niedergelassene Gynäkologen bzw. Gynäkologinnen gab es im oben genannten Zeitraum in den einzelnen Landkreisen des Oberlands? Dem StMGP selbst liegen hierzu keine Angaben vor. Wie die für die Sicherstellung der ambulanten vertragsärztlichen Versorgung zuständige Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) aber auf Nachfrage angibt, hat sich die Anzahl der niedergelassenen Frauenärzte im bayerischen Oberland , bestehend aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen , Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim- Schongau, wie folgt entwickelt: Stichtag Anzahl Frauenärzte 01.01.2014 55 01.01.2015 59 01.01.2016 57 01.01.2017 58 31.08.2017 58 5. Wie hoch war die Zahl der zu betreuenden Schwangeren im genannten Zeitraum und in den einzelnen Landkreisen im Verhältnis zu den niedergelassenen Hebammen und Frauenärzten? Zur Zahl der von freiberuflichen Hebammen betreuten Schwangeren liegen keine Angaben vor. Bei den von Frauenärzten betreuten Schwangeren führt die KVB aus, dass die Auswertung nicht anhand des Ortes der Betreuung erfolgen konnte, sondern nur anhand des Wohnsitzes der Patientin . Ergänzend weist die KVB darauf hin, dass Schwangerschaften auch jahresübergreifend betreut werden und insoweit Patientinnen möglicherweise in zwei Jahren gezählt werden. Stichtag Anzahl betreuter Patientinnen* 2014 6.303 2015 6.417 2016 6.730 1. HJ 2017 4.903 * Die Auswertung beruht auf der Gebührenordnungsziffer 01770 (Betreuung einer Schwangeren gemäß den Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung – Mutterschafts-Richtlinien). Teilweise sind belegärztliche Geburtshilfeziffern bei den Patientinnen angesetzt . Zum Verhältnis der betreuten Schwangeren zu den niedergelassenen Hebammen und Frauenärzten hat die KVB keine Angaben gemacht.