Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Nikolaus Kraus FREIE WÄHLER vom 07.12.2017 Informationen zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ Ich frage die Staatsregierung: 1. a) Wann wurde das FFH-Gebiet (FFH = Fauna-Flora-Habitat ) „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ zum ersten Mal gemeldet? b) Von wem wurde es gemeldet? 2. a) Gab es nach der ersten Meldung noch Änderungen bei der benannten Fläche? b) Wenn ja, welche? c) Wenn ja, warum gab es Änderungen? 3. a) Wann wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf -Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genaues Datum nennen)? b) Wann wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf -Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genaues Datum nennen)? 4. a) Wo wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf -Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genauen Ort nennen)? b) Wo wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf -Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genauen Ort nennen)? 5. a) Wann wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genaues Datum nennen)? b) Wann wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ zum letzten Mal kartiert (bitte jeweils genaues Datum nennen )? 6. a) Wo wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genauen Ort nennen)? b) Wo wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genauen Ort nennen)? Antwort des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 16.01.2018 1. a) Wann wurde das FFH-Gebiet (FFH = Fauna-Flora- Habitat) „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ zum ersten Mal gemeldet? Das genannte Gebiet wurde im Jahr 2004 der Europäischen Kommission gemeldet. b) Von wem wurde es gemeldet? Die Meldung wurde durch die Staatsregierung vorgenommen . 2. a) Gab es nach der ersten Meldung noch Änderungen bei der benannten Fläche? Im Rahmen der Aufstellung der bayerischen Natura- 2000-Verordnung (in Kraft seit 01.04.2016) wurde die Abgrenzung der Fläche verfeinert. b) Wenn ja, welche? Im Zuge der o. g. Verfeinerung der Abgrenzung wurden Grenzen detaillierter in einem Maßstab von 1:5.000 dargestellt , um z. B. Flur- und Nutzungsgrenzen für die Grenzziehung aufzugreifen oder auch örtlich nachvollziehbare Grenz- Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de–Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 15.06.2018 Drucksache 17/19967 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/19967 verläufe darzustellen. Zudem wurde ein einzelnes Flurstück unter ausdrücklicher Zustimmung des Eigentümers in das FFH-Gebiet aufgenommen. c) Wenn ja, warum gab es Änderungen? Die von der EU-Kommission geforderte Übertragung der Meldegrenze in den Flurkartenmaßstab erforderte eine Verfeinerung der Darstellungsgenauigkeit zur Verbesserung der Nachvollziehbarkeit und der Bestimmtheit der Abgrenzungen . Dies wurde im Zuge der Aufstellung der bayerischen Natura-2000-Verordnung bayernweit durchgeführt. Anpassungen wurden dabei so weit wie möglich zugunsten der Eigentümer umgesetzt. Flächenaufnahmen erfolgten nur bei vorliegender schriftlicher Einverständniserklärung. 3. a) Wann wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer , Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genaues Datum nennen)? Zur Helm-Azurjungfer sind in der Artenschutzkartierung Nachweise im Nudelgraben, an der kleinen Goldach sowie im südlichen Teil der großen Goldach dokumentiert. Darüber hinaus liegt eine Erfassung der Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale) und ihrer Habitate in Gräben des Erdinger Mooses im Landkreis München vom 30.11.2015 eines Gutachterbüros vor, das die Art im FFH-Gebiet systematisch erfasst und beurteilt. Der erste Nachweis wurde am 13.07.1998 durch Fachexperten erbracht. Zum Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind in der Artenschutzkartierung Nachweise im Naturschutzgebiet (NSG) Gfällach, nördlich der Rundfunkanlage, nördlich des Goldachhofs, im Oberföhringer Moos sowie am Nudelgraben dokumentiert. Erster Nachweis: 1986, erbracht durch Fachexperten. Zum Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling sind in der Artenschutzkartierung Nachweise im NSG Gfällach und im Oberföhringer Moos festgehalten. Erster Nachweis: 25.07.1988 im Rahmen eines Dissertationsprojekts. Die Angabe zur Bauchigen Windelschnecke stammt aus einer Expertendatenbank aus dem Jahr 2003. Dies wird derzeit fachlich überprüft. b) Wann wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer , Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genaues Datum nennen)? Helm-Azurjungfer: 23.06.2015, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling : 29.07.2015, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling : 01.08.2012, jeweils durch Fachexperten. Bauchige Windelschnecke: vgl. Antwort zu Frage 3 a. 4. a) Wo wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genauen Ort nennen)? Hierzu wird auf die Antwort zu Frage 3 a verwiesen. b) Wo wurden von wem die Arten Helm-Azurjungfer, Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Bauchige Windelschnecke zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ gesehen (bitte jeweils genauen Ort nennen)? Helm-Azurjungfer: am Nudelgraben im Unterföhringer Moos; Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling: im Oberföhringer Moos; Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling: im NSG Gfällach . Die Arterfassung erfolgte durch Fachexperten. Zur Bauchigen Windelschnecke wird auf Antwort zu Frage 3 a verwiesen. 5. a) Wann wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genaues Datum nennen)? Die genannten Lebensraumtypen lassen sich teilweise aus den pflanzensoziologischen Bestandsaufnahmen der Bayerischen Biotopkartierung ableiten. Diese wurde im fraglichen Bereich 1984 und 1991 im Auftrag des Landesamtes für Umwelt durchgeführt. Ergänzend wurde der Flächennutzungsplan der Gemeinde Ismaning aus dem Jahr 1979 ausgewertet. b) Wann wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ zum letzten Mal kartiert (bitte jeweils genaues Datum nennen)? Die jüngste Erfassung der Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore finden sich im Bericht der Dauerbeobachtung 2017, Ismaninger Moos, erfasst durch ein Gutachterbüro für angewandten Naturschutz; Lebensraumtyp „Nährstoffreiche Stillgewässer“, Juni 2017. Eine aktualisierende Kartierung der Lebensraumtypen nach den Natura-2000-Kartieranforderungen erfolgt mit der Erstellung des Managementplans, der für das FFH-Gebiet „7736-371 Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ mit der Auftaktveranstaltung am 21.11.2017 begonnen wurde . 6. a) Wo wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum ersten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genauen Ort nennen)? Lebensraumtyp „Nährstoffreiche Stillgewässer“, ehemaliger Torfstich nördlich Goldachhof, Lebensraumtyp „Pfeifengraswiesen “ NSG Gfällach, Lebensraumtyp „Feuchte Hochstaudenfluren “, NSG Gfällach, Lebensraumtyp „Schneidried- Sümpfe“, in quelligen Torfstichrinnen nördlich Goldachhof; die Angaben sind im Zuge der Biotopkartierung erhoben worden. Lebensraumtyp „Kalkreiche Niedermoore“, ehema- Drucksache 17/19967 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 liger Torfstich nördlich Goldachhof, erfasst durch ein Gutachterbüro . b) Wo wurden von wem die Lebensraumtypen nährstoffreiche Stillgewässer, Pfeifengraswiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Schneidried-Sümpfe und kalkreiche Niedermoore zum letzten Mal im FFH-Gebiet „Gräben und Niedermoorreste im Erdinger Moos“ kartiert (bitte jeweils genauen Ort nennen)? Lebensraumtyp „Pfeifengraswiesen“, Oberföhringer Moos, Gemarkung Ismaning, 27.06.2017, erhoben durch ein Fachbüro ; Lebensraumtyp „Feuchte Hochstaudenfluren“, ehemaliger Torfstich nördlich Goldachhof, erfasst im Rahmen der Biotopkartierung; Lebensraumtyp „Schneidried-Sümpfe“ und Lebensraumtyp „Kalkreiche Niedermoore“, Oberföhringer Moos, Gemarkung Ismaning, erhoben durch ein Fachbüro .