Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Annette Karl SPD vom 13.11.2017 Psychosoziale Beratung nach Krebs In einzelnen Kommunen wird neben der stationären psy chosozialen Beratung und Betreuung während einer Krebs behandlung auch eine nachstationäre Beratung und Hilfe koordinierung angeboten. Ich frage die Staatsregierung: 1. In welchen Kommunen wird eine solche nachstatio näre Beratung und Hilfekoordinierung angeboten? 2. Wie finanziert sich eine solche Beratungsstelle? 3. Ist geplant, dieses Netz der Beratungsstellen auszu bauen? Antwort des Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration vom 23.02.2018 1. In welchen Kommunen wird eine solche nachstationäre Beratung und Hilfekoordinierung angeboten ? Niedrigschwellige psychosoziale Krebsberatung überneh men in Bayern zum großen Teil die Krebsberatungsstellen (KBS) der Bayerischen Krebsgesellschaft e. V. (BKG). Fol gende Krebsberatungsstellen gibt es in Bayern: – München mit Außenstellen am Klinikum Dachau und am Klinikum Landshut, Träger BKG, – München, Träger Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), – München, Träger Tumorzentrum München, – München, Träger Gesellschaft für Biologische Krebsab wehr, – Ingolstadt mit Außenstellen in Pfaffenhofen und Eichstätt, Träger BKG, – Rosenheim, Träger Rosenheimer Krebsberatungsstelle e. V., – Landshut, Träger BRK, – Passau, Träger BKG, – Bayreuth mit Außenstellen in Coburg (Diakonie) und Kro nach (Sozialverband VdK), Träger BKG, – Hof, Träger BKG, – Nürnberg, Träger BKG, – Hersbruck, Träger Diakonie Nürnberger Land – Neu markt, – Würzburg, Träger BKG, – Aschaffenburg, Träger BKG, – Schweinfurt, Träger BKG, – Regensburg, Träger BKG, – Augsburg mit Außenstelle am Klinikum Augsburg, Träger BKG, – KemptenAllgäu mit Außenstellen am Klinikum Kaufbeu ren und Klinikum Memmingen, ferner mit Außensprech stunden in Lindau, Lichtenberg und Memmingen, Träger BKG. 2. Wie finanziert sich eine solche Beratungsstelle? Die Finanzierung von Krebsberatungsstellen in München, Ingolstadt, Passau, Bayreuth, Nürnberg, Würzburg, Re gensburg, Augsburg und Kempten, die über die Richtlinie „Überregionale Offene Behindertenarbeit“ gefördert werden, setzt sich zusammen aus: Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de–Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 08.06.2018 Drucksache 17/20977 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/20977 – der Förderung des Freistaates Bayern im Rahmen der Richtlinie (Personalkostenpauschalen), – der Förderung des örtlich zuständigen Bezirks auch im Rahmen der Richtlinie (Personalkosten, Sachkosten, Verwaltung), – sonstigen Zuschüssen (z. B. Deutsche Rentenversiche rung, Selektivverträge einzelner Krankenkassen, Städte und Gemeinden, Deutsche Krebshilfe) und – Eigenmitteln (Spenden, Nachlässe). Die Krebsberatungsstellen Aschaffenburg und Schweinfurt sind durch den RotaryClub AschaffenburgSchönbusch bzw. das Leopoldina Krankenhaus Schweinfurt fast voll umfänglich gefördert. Gleiches gilt für die Außensprechstun den der Krebsberatungsstelle München am HELIOS Amper Klinikum Dachau und am Klinikum Landshut. Diese sind durch die Stiftung „Dachau gegen Krebs“ und das Klinikum Landshut finanziert. Die Außensprechstunde in Coburg wird durch die Firma Brose in Coburg im gesamten Umfang ge fördert. Über die Finanzierung der Krebsberatungsstellen anderer Träger liegen keine Erkenntnisse vor. 3. Ist geplant, dieses Netz der Beratungsstellen auszubauen ? Ein weiterer Ausbau der Förderung der psychosozialen Krebsberatungsstellen ist nicht geplant. Das Bundesge sundheitsministerium hat eine bundesweite Bestandsauf nahme und Bedarfsanalyse der psychoonkologischen Ver sorgung in Auftrag gegeben. Wenn das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme vorliegt, ist die gesamte Förderung der Krebsberatungsstellen nach der Richtlinie „Überregio nale Offene Behindertenarbeit“ auf den Prüfstand zu stel len. Die Bestandsanalyse soll als Grundlage für die weitere Ausgestaltung und Finanzierung der psychoonkologischen/ psycho sozialen Versorgung dienen.