Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Markus Rinderspacher SPD vom 03.01.2018 Aktivitäten der „Invest in Bavaria“ 2017 Ich frage die Staatsregierung: 1. Welche Ansiedlungen, die durch „Invest in Bavaria“ erfolgt sind, gab es im Jahr 2017 (in welchen kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns)? 2. Wie viele Arbeitsplätze entstanden in den jeweiligen Gebietseinheiten im Jahr 2017 (bitte nach Branchen, kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns aufschlüsseln)? 3. Aus welchen Ländern stammten die jeweiligen Ansiedlungen im Jahr 2017? 4.1 Wie bewertet die Staatsregierung die räumliche Funktionalität der Ansiedlungserfolge insbesondere für die Räume mit besonderem Handlungsbedarf? 4.2 Welche Regionen in Bayern hat die Staatsregierung im Konkreten zu Räumen mit besonderem Handlungsbedarf deklariert? 5. Wie viele der Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen wurden von der Außenstelle von „Invest in Bavaria” in Nürnberg betreut? 6. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2017 bei “Invest in Bavaria” jeweils in München und Nürnberg beschäftigt? 7.1 Wie hoch lagen die Haushaltsmittel, die seit 2013 für „Invest in Bavaria” zur Verfügung standen? 7.2 Wie hoch liegen die Haushaltsmittel für „Invest in Bavaria ” für die kommenden Jahre? Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie im Einverneh men mit dem Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 12.03. 2018 1. Welche Ansiedlungen, die durch „Invest in Bavaria“ erfolgt sind, gab es im Jahr 2017 (in welchen kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns)? lnvest in Bavaria (IB) unterstützt Unternehmen nicht nur bei Neuansiedlungs projekten, sondern auch bei Übernahmen, komplexen Erweiterungsvorha ben und Standortsicherungen mit außerbayerischer Konkurrenz an bereits bestehenden Standorten. IB hat im Jahr 2017 bayernweit insgesamt 127 Projekte erfolgreich betreut. Die Übersicht über die einzelnen Investitionsprojekte , bezogen auf die jewei ligen Gebietseinheiten, ist aus der Tabelle 1 ersichtlich. (Hinweis des Landtagsamts: Von der Veröffentlichung der Tabelle 1 muss aus Gründen des Daten- und des Vertraulichkeitsschutzes abgesehen werden.) In die Ansiedlungsstatistik von IB fließen solche Projekte ein, in denen Inves toren die Dienstleistungsangebote von IB unmittelbar in Anspruch genom men haben. Darüber hinaus setzt sich IB mit vielfältigen weiteren Marketingund Akquisitionsmaßnahmen aktiv für die bayerischen Regionen ein und knüpft dabei vor allem an den regionalen Kompetenzen an. Auch diese Un terstützungsangebote von IB wirken sich positiv auf die regionalen Wirt schaftsstandorte aus und haben dort weitere Unternehmensansiedlungen bzw. Standorterweiterungen mit zahlreichen neuen Arbeitsplätzen zur Folge. 2. Wie viele Arbeitsplätze entstanden in den jeweiligen Gebietseinheiten im Jahr 2017 (bitte nach Branchen, kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns aufschlüsseln)? Durch die von IB im Jahr 2017 erfolgreich betreuten Investitionsprojekte wurden insgesamt 2.333 neue Arbeitsplätze geschaffen. Erfreulich ist, dass 40 Prozent aller neuen Arbeitsplätze auf die fränkischen Regierungsbezirke entfallen und 935 neue Arbeitsplätze in Regionen des ländlichen Raums entstanden sind. Die Verteilung der Arbeitsplätze auf die jeweiligen Gebietseinheiten ist aus der Tabelle 2 ersichtlich. (Hinweis des Landtagsamts: Von der Veröffentlichung der Tabelle 2 muss aus Gründen des Daten - und des Vertraulichkeitsschutzes abgesehen werden.) Darüber hinaus konnten weitere 950 Arbeitsplätze gesichert werden, davon 900 in den fränkischen Regierungsbezirken. Die Arbeitsplatzzahlen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit . Es handelt sich dabei um freiwillige Nennungen durch die Unternehmen, die nicht von IB verifiziert werden. Bei diversen Projekten machten die Unternehmen hierzu Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de–Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 16.04.2018 Drucksache 17/21141 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/21141 jedoch keine Angaben. Die Zahl der Arbeitsplätze kann deshalb auch höher liegen als angegeben. 3. Aus welchen Ländern stammten die jeweiligen Ansiedlungen im Jahr 2017? Insgesamt betreute IB im Jahr 2017 Projekte aus 24 Ländern weltweit. 27 der Fälle kamen aus den USA, gefolgt von Deutschland (17), China (15) und Japan (13). In Einzelfällen mit nahezu paritätischen Gesellschaftsanteilen wurden auch zwei Herkunftsländer erfasst. Die Herkunftsländer der jeweiligen Investoren sind bei der Beantwortung der Frage 1 miterfasst . Insoweit wird auf die Tabelle 1 verwiesen. (Hinweis des Landtagsamts: Von der Veröffentlichung der Tabelle 1 muss aus Gründen des Daten- und des Vertraulichkeitsschutzes abgesehen werden.) 4.1 Wie bewertet die Staatsregierung die räumliche Funktionalität der Ansiedlungserfolge insbesondere für die Räume mit besonderem Handlungsbedarf ? IB hat als Ansiedlungsagentur des Freistaats Bayern die Aufgabe, ganz Bayern als Spitzenstandort optimal zu positionieren und dafür im nationalen wie globalen Standortwettbewerb für in- und ausländische Investoren zu werben. IB bindet hierzu die bayerischen Regionen in seine Akquisitionsmaßnahmen im In- und Ausland ein und lenkt das Augenmerk internationaler Investoren gezielt auf die jeweiligen regionalen Stärken und Kompetenzen. Die zielgenaue Vermarktung regionaler Standortprofile in neuen Medien steigert zusätzlich die Aufmerksamkeit der Investoren für Regionen im ländlichen Raum. Für den ländlichen Raum gibt es eine Vielzahl überzeugender Standortargumente, sei es durch besondere regionale Kompetenzen, Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter und kostengünstiger Flächen oder Faktoren wie Familienfreundlichkeit oder Natur. Wo immer es das Anforderungsprofil des Investors erlaubt, lenkt IB gezielt den Blick auf Regionen jenseits der Ballungsgebiete und setzt alles daran, den Investor durch das Aufzeigen regionaler Vorzüge von Standorten im ländlichen Raum zu überzeugen. Im ländlichen Raum fallen nach Anzahl weniger Projekte an, jedoch sind diese in der IB-Statistik seit Jahren mit höheren Arbeitsplatzzahlen verbunden als im Verdichtungsraum. Ansiedlungen in den bayerischen Metropolen können indessen Strahlkraft und Bedeutung für ganz Bayern haben. 4.2 Welche Regionen in Bayern hat die Staatsregierung im Konkreten zu Räumen mit besonderem Handlungsbedarf deklariert? Die bayerischen Landkreise und Gemeinden, die dem Raum mit besonderem Handlungsbedarf zugeordnet sind, sind aus der Tabelle 3 (siehe Anlage) ersichtlich. 5. Wie viele der Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen wurden von der Außenstelle von “Invest in Bavaria” in Nürnberg betreut? Das Büro Nordbayern von lnvest in Bavaria in Nürnberg hat im Jahr 2017 insgesamt 11 erfolgreiche Projekte federführend betreut. Im Zuge dieser Projekte wurden 384 neue Arbeitsplätze geschaffen, das entspricht 41 Prozent aller von IB in den fränkischen Regierungsbezirken neu geschaffenen Arbeitsplätze. Darüber hinaus war das Büro Nordbayern bei zwei erfolgreichen Projekten unterstützend tätig. 6. Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren 2017 bei “Invest in Bavaria” jeweils in München und Nürnberg beschäftigt? Bei IB bestanden im Jahr 2017 13 Stellen für Betreuung von Investoren und Unternehmen, zehn Stellen für Marketing/Akquise/Netzwerkpflege sowie sieben Stellen für Querschnittsaufgaben/Organisation/Leitung. Die Mitarbeiter von IB sind grundsätzlich bayernweit im Einsatz und unterbreiten in Abhängigkeit von den konkreten Anforderungen der Investoren Standortvorschläge im gesamten Gebiet des Freistaats Bayern. Die Außenstelle in Nürnberg wurde 2013 eingerichtet, um darüber hinaus die Präsenz von IB in den nordbayerischen Regierungsbezirken zu verstärken und die Vermarktung der dortigen Wirtschaftsräume gezielt zu unterstützen . Von den o. g. Stellen sind zwei in der Nürnberger Außenstelle angesiedelt. 7.1 Wie hoch lagen die Haushaltsmittel, die seit 2013 für “Invest in Bavaria” zur Verfügung standen? 7.2 Wie hoch liegen die Haushaltsmittel für “Invest in Bavaria” für die kommenden Jahre? Seit 2013 standen bzw. stehen jährlich 5,82 Mio. Euro brutto bzw. nach Abzug der haushaltsgesetzlichen Sperre von 10 Prozent 5,238 Mio. Euro netto zur Verfügung (Kapitel 07 03 Titel 686 86). Für die vier von IB finanzierten Auslandsrepräsentanzen des Freistaats Bayern in den USA (New York und San Francisco), Japan und Indien wurden aus diesen Haushaltsmitteln in den vergangenen Jahren jeweils Kosten von durchschnittlich rund 1,65 Mio. Euro/Jahr getragen. Aufgrund von Preissteigerungen bei den Repräsentanzen und ungünstiger Wechselkurse wird IB für die kommenden Jahre einen höheren Mittelbedarf haben, um das derzeitige Leistungsangebot aufrecht zu erhalten. Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Drucksache 17/21141 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Drucksache 17/21141 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Drucksache 17/21141 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Seite 8 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141 Drucksache 17/21141 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 9 Anlage 3 zur Schriftlichen Anfrage Drucksache 17/21141