Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Jürgen Mistol BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 24.04.2014 Gesellschafterstruktur der GBW GmbH Ich frage die Staatsregierung: 1. Wer sind die Gesellschaften, in die das Immobilienvermögen nach Umwandlung der GBW in eine GmbH ausgegliedert wurde? a) Wie beurteilt die Staatsregierung die Umwandlung von einer AG in eine GmbH im Hinblick auf die Einhaltung der Sozialcharta? 2. Wie beurteilt die Staatsregierung, dass die Aktien der Minderheitsaktionäre der GBW AG durch einen sog. „Squeeze Out“ auf die Pearl Acquico Eins GmbH & Co. KG übertragen wurden? a) Wer sind die Minderheitsaktionäre der GBW AG, die durch eine Barauszahlung abgefunden wurden? 3. Ist der Staatsregierung bekannt, welche Investoren an der Pearl Acquico Eins und Pearl Acquico Zwei GmbH & Co. KG beteiligt sind? a) Wenn ja, welche sind dies? b) Wenn nein, weshalb nicht? 4. Ist der Staatsregierung bekannt, dass Städte und Ge- meinden beim Kauf von GBW-Wohnungen zur Geheimhaltung und hohen Strafzahlungen verpflichtet werden? a) Entspricht ein solches Vorgehen dem Zweck des in der Sozialcharta ausgehandelten Vorkaufsrechts für Städte und Gemeinden? Antwort des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 26.05.2014 Zu 1. und 1. a): Im Zuge des Rechtsformwechsels der GBW AG in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung wurden ausweislich des Handelsregisterauszugs der GBW GmbH Teile des Vermögens der GBW GmbH auf acht zur GBW-Gruppe gehörende Kommanditgesellschaften ausgegliedert. Unabhängig davon bleibt die Sozialcharta für die gesamte GBW-Gruppe verbindlich und ist einzuhalten. Der Rechtsformwechsel in die GBW GmbH war erforderlich , um die Umsetzung der individualvertraglichen Regelungen der Sozialcharta in die einzelnen Mietverträge zu erleichtern. Zu 2. und a): Der Squeeze Out war vor allem gesellschaftsrechtliche Voraussetzung, um eine fristgerechte Umsetzung der Sozialcharta zu ermöglichen. Die Minderheitsaktionäre der GBW AG sind nicht bekannt. Zu 3. und a)–b): Der Investorenkreis der GBW beinhaltet laut Auskunft der Patrizia AG vom April 2013 deutschsprachige Pensionskassen , Versicherungen und Versorgungswerke sowie Sparkassen mit langfristigen Investitionsstrategien. Exemplarisch nennt die Patrizia AG die WWK Versicherung, München, die Sparkassenversicherung, Stuttgart, die Württembergische Gemeindeversicherung, Stuttgart, und das Versorgungswerk der Apothekerkammer Nordrhein, Düsseldorf. Die Namen der weiteren Investoren unterliegen nach Auskunft der Patrizia AG der Vertraulichkeit. Zu 4. und a): Die vertraglichen Vereinbarungen beim Kauf von GBWWohnungen durch Städte und Gemeinden sind der Staatsregierung nicht bekannt. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 04.07.2014 17/2154 Bayerischer Landtag