Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Isabell Zacharias SPD vom 27.04.2018 Bayerisches Krebsforschungszentrum In seiner Regierungserklärung kündigte Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Schaffung eines Bayerischen Krebsforschungszentrums mit hochschulübergreifendem Schwerpunkt in Erlangen und Würzburg an. Weiterführende Informationen bezüglich der Ausgestaltung einer solchen biomedizinischen Forschungseinrichtung sind weder in dem 10-Punkte-Plan der Regierungserklärung enthalten noch anderweitig von der Staatsregierung bislang ausgeführt worden . Deshalb frage ich die Staatsregierung: 1. a) Welche Schwerpunkte in der biomedizinischen Krebsforschung wird das Bayerische Krebsforschungszentrum in seiner Forschungsarbeit setzen? b) Inwiefern wird sich das Bayerische Krebsforschungszentrum in seinen Forschungsschwerpunkten von bereits bestehenden Krebsforschungseinrichtungen, insbesondere dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, unterscheiden? 2. a) Welche Kriterien gaben den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten der Universitätsstandorte Erlangen und Würzburg für das Bayerische Krebsforschungszentrum ? b) Inwiefern werden bestehende Strukturen des Comprehensive Cancer Center, des Krebszentrums München der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), in ein neues Krebsforschungszentrum mit einbezogen und in welcher Form wird eine Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen angestrebt? c) Inwiefern wird sich die Forschungstätigkeit des Bayerischen Krebsforschungszentrums vom Krebszentrum der LMU unterscheiden? 3. a) Wie setzt sich die Finanzierung der neuen Forschungseinrichtung zusammen? b) In welcher Höhe werden finanzielle Aufwendungen für die Schaffung des Krebsforschungszentrums veranschlagt ? c) In welcher Höhe werden die jährlich bereitgestellten Forschungsgelder liegen? 4. a) Wie viele Stellen für Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Zuge der Gründung des Bayerischen Krebsforschungszentrums neu geschaffen? b) Wie viele Stellen im Pflegebereich werden mit der Schaffung des Bayerischen Krebsforschungszentrums neu eingerichtet? Antwort des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 23.05.2018 1. a) Welche Schwerpunkte in der biomedizinischen Krebsforschung wird das Bayerische Krebsforschungszentrum in seiner Forschungsarbeit setzen ? b) Inwiefern wird sich das Bayerische Krebsforschungszentrum in seinen Forschungsschwerpunkten von bereits bestehenden Krebsforschungseinrichtungen , insbesondere dem Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg, unterscheiden? Die bayerische Universitätsmedizin verfügt an allen Standorten über exzellente Forschung auf dem Gebiet der Krebsforschung . Dies zeigen die zahlreichen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereiche im Bereich Onkologie und Immunologie, die Beteiligung des Standorts München am Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) und andere Forschungsaktivitäten. Präzisionsonkologie erzielt gerade wichtige Fortschritte und neue Immuntherapien sollen neue Möglichkeiten in der Therapie onkologischer Erkrankungen eröffnen. Die Weiterentwicklung hochinnovativer Diagnostik und Therapie zu fördern, dabei die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die Translation der Erkenntnisse in neue Therapien zu beschleunigen, damit sie schneller bei den Patientinnen und Patienten ankommen, ist Ziel der hochschulübergreifenden Vernetzung der vorhandenen Expertise in Bayern. Die Kooperation der einzelnen Standorte oder auch des künftigen Zentrums mit außeruniversitären Einrichtungen und weiteren Partnern im In- und Ausland bleibt davon unberührt. Ein detailliertes Konzept für das hochschulübergreifende Bayerische Krebsforschungszentrum wird derzeit gemein- Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter w w w. bayern. landtag. de – Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter w w w . bayern .landtag . de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 17.09.2018 Drucksache 17/22323 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/22323 sam mit den medizinischen Fakultäten und Universitätsklinika erarbeitet. 2. a) Welche Kriterien gaben den Ausschlag für die Entscheidung zugunsten der Universitätsstandorte Erlangen und Würzburg für das Bayerische Krebsforschungszentrum ? Das Bayerische Krebsforschungszentrum ist hochschulübergreifend geplant und wird die spezifischen Stärken der Universitätsklinika in Erlangen, München (Ludwig-Maximilians -Universität – LMU – und Technische Universität München – TUM), Regensburg und Würzburg vernetzen und weiter ausbauen. b) Inwiefern werden bestehende Strukturen des Comprehensive Cancer Center, dess Krebszen trums München der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), in ein neues Krebsforschungszentrum mit einbezogen und in welcher Form wird eine Zusammenarbeit der beiden Einrichtungen angestrebt? c) Inwiefern wird sich die Forschungstätigkeit des Bayerischen Krebsforschungszentrums vom Krebszentrum der LMU unterscheiden? Das neue Zentrum wird auf den an allen Standorten vorhandenen Strukturen und Kompetenzen aufbauen und soll einen Mehrwert generieren, ohne das spezielle Profil der einzelnen Standorte infrage zu stellen. Die Details werden derzeit gemeinsam mit allen Beteiligten erarbeitet. 3. a) Wie setzt sich die Finanzierung der neuen Forschungseinrichtung zusammen? b) In welcher Höhe werden finanzielle Aufwendungen für die Schaffung des Krebsforschungszentrums veranschlagt? c) In welcher Höhe werden die jährlich bereitgestellten Forschungsgelder liegen? Im Rahmen der Erarbeitung des Konzepts wird auch der Finanzbedarf ermittelt. Die benötigten Ressourcen (Personal, Sachmittel, Infrastruktur) werden zum Staatshaushalt angemeldet . 4. a) Wie viele Stellen für Professorinnen und Professoren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Zuge der Gründung des Bayerischen Krebsforschungszentrums neu geschaffen ? b) Wie viele Stellen im Pflegebereich werden mit der Schaffung des Bayerischen Krebsforschungszentrums neu eingerichtet? Der konkrete Stellenbedarf wird im Rahmen der Erarbeitung des Konzepts ermittelt.