Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Markus Rinderspacher SPD vom 09.07.2018 Aktivitäten der „Invest in Bavaria“ im ersten Halbjahr 2018 Ich frage die Staatsregierung, 1. Welche Ansiedlungen, die durch „Invest in Bavaria“ erfolgt sind, gab es im ersten Halbjahr 2018 (in welchen kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns)? 2. Wie viele Arbeitsplätze entstanden in den jeweiligen Gebietseinheiten im ersten Halbjahr 2018 (bitte nach Branchen, kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns aufschlüsseln)? 3. Aus welchen Ländern stammten die jeweiligen Ansiedlungen im ersten Halbjahr 2018? 4.1 Wie bewertet die Staatsregierung die räumliche Funktionalität der Ansiedlungserfolge insbesondere für die Räume mit besonderem Handlungsbedarf? 4.2 Welche Regionen in Bayern hat die Staatsregierung im Konkreten zu Räumen mit besonderem Handlungsbedarf deklariert? 5.1 Wie viele der Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen wurden von der Außenstelle von „Invest in Bavaria“ in Nürnberg betreut? 5.2 Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im ersten Halbjahr 2018 bei „Invest in Bavaria“ jeweils in München und Nürnberg beschäftigt? Antwort des Staatsministeriums für Wirtschaft, Energie und Technologie vom 07.08.2017 1. Welche Ansiedlungen, die durch „Invest in Bavaria “ erfolgt sind, gab es im ersten Halbjahr 2018 (in welchen kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns)? lnvest in Bavaria (IB) unterstützt Unternehmen nicht nur bei Neuansiedlungs projekten, sondern auch bei Übernahmen , komplexen Erweiterungsvorha ben und Standortsicherungen mit außerbayerischer Konkurrenz an bereits bestehenden Standorten. In die Statistik von IB fließen nur die erfolgreich abgeschlossenen Projekte ein. Im Hinblick auf noch laufende Projekte ist weder absehbar, ob und ggf. wann diese abgeschlossen werden, noch ob der Investor tatsächlich die angekündigte Investitionsentscheidung am Standort umsetzt und dies die er warteten Arbeitsplatzeffekte zur Folge hat. Die aus der Tabelle 1* ersichtliche Auswertung zur Jahresmitte 2018 enthält daher ausschließlich die Projekte des laufenden Jahres, die bereits im ersten Halbjahr erfolgreich abgeschlos sen wurden. Solche Projekte sind jedoch die Ausnahme; über den erfolgrei chen Projektabschluss entscheiden die jeweiligen Investoren regelmäßig erst in der zweiten Jahreshälfte, weshalb die weit überwiegende Zahl der Projekte für ein Berichtsjahr erst in der zweiten Jahreshälfte in die IB-Statistik einfließt. Die eingeschränkte Zahl der (ausnahmsweise) bereits zur Jahres mitte abgeschlossenen Projekte erlaubt daher keinen belastbaren Schluss auf die erwartbare Gesamtzahl aller IB-Projekte im gesamten Berichtsiahr 2018 und deren regionale Verteilung auf die bayerischen Regierungsbezirke. Zur Verdeutlichung: Die statistische Auswertung von IB für das erste Halbjahr 2016 enthielt nur 34 von insgesamt 121 erfolgreich abgeschlossenen Projek ten im gesamten Berichtsjahr 2016. Die statistische Auswertung von IB für das erste Halbjahr 2017 enthielt nur 33 von insgesamt 127 erfolgreich abge schlossenen Projekten im gesamten Berichtsjahr 2017. Dies vorausgeschickt, wurden von IB im ersten Halbjahr 2018 bislang 45 Projekte erfolgreich abgeschlossen. Die Übersicht über die einzelnen Inves titionsprojekte, bezogen auf die jeweiligen Gebietseinheiten, ist aus der Ta belle 1* ersichtlich. 2. Wie viele Arbeitsplätze entstanden in den jeweiligen Gebietseinheiten im ersten Halbjahr 2018 (bitte nach Branchen, kreisfreien Städten, Landkreisen und Regierungsbezirken Bayerns aufschlüsseln)? Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de – Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de–Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 28.08.2018 Drucksache 17/23566 Bayerischer Landtag *) (Hinweis des Landtagsamts: Zur Wahrung des Daten- und Vertraulichkeitsschutzes muss auf die Veröffentlichung der Tabelle 1 und Tabelle 2 verzichtet werden.) Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/23566 Wie in der Antwort zu Frage 1 dargestellt, erfasst die Auswertung zur Jah resmitte 2018 ausschließlich die Projekte des laufenden Jahres, die bereits im ersten Halbjahr erfolgreich abgeschlossen wurden. Solche Projekte sind jedoch die Ausnahme. Die eingeschränkte Zahl der (ausnahmsweise ) bereits zur Jahresmitte abgeschlossenen Projekte erlaubt daher keinen belastbaren Schluss auf die erwartbare Gesamtzahl aller von IB neu geschaffenen Ar beitsplätze im gesamten Berichtsjahr 2018 und deren regionale Verteilung auf die bayerischen Regierungsbezirke. Zur Verdeutlichung: Die statistische Auswertung von IB für das erste Halbjahr 2016 enthielt nur 939 von insgesamt 2.530 im gesamten Berichtsjahr 2016 von IB neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Die statistische Auswertung von IB für das erste Halbjahr 2017 enthielt nur 385 von insgesamt 2.333 im gesam ten Berichtsjahr 2017 von IB neu geschaffenen Arbeitsplätzen. Dies vorausgeschickt, wurden durch die von IB im ersten Halbjahr 2018 er folgreich betreuten Investitionsprojekte bislang insgesamt 447 neue Arbeits plätze geschaffen. Die Verteilung der Arbeitsplätze auf die jeweiligen Ge bietseinheiten ist aus der Tabelle 2* ersichtlich. Die Arbeitsplatzzahlen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit . Es han delt sich dabei um freiwillige Nennungen durch die Unternehmen, die nicht von IB verifiziert werden. Bei diversen Projekten machten die Unternehmen hierzu jedoch keine Angaben. Die Zahl der Arbeitsplätze kann deshalb auch höher liegen als angegeben. 3. Aus welchen Ländern stammten die jeweiligen Ansiedlungen im ersten Halbjahr 2018? Die Herkunftsländer der jeweiligen Investoren sind bei der Beantwortung der Frage 1 miterfasst. Insoweit wird auf die Tabelle 1* verwiesen. 4.1 Wie bewertet die Staatsregierung die räumliche Funktionalität der Ansiedlungserfolge insbesondere für die Räume mit besonderem Handlungsbedarf ? IB hat als Ansiedlungsagentur des Freistaates Bayern die Aufgabe, ganz Bay ern als Spitzenstandort optimal zu positionieren und dafür im nationalen wie globalen Standortwettbewerb für in- und ausländische Investoren zu werben. IB bindet hierzu die bayerischen Regionen in seine Akquisitionsmaßnahmen im In- und Ausland ein und lenkt das Augenmerk internationaler Investoren gezielt auf die jeweiligen regionalen Stärken und Kompetenzen. Die zielgenaue Vermarktung regionaler Standortprofile in neuen Medien steigert zusätzlich die Aufmerksamkeit der Investoren für Regionen im ländlichen Raum. Für den ländlichen Raum gibt es eine Vielzahl überzeugender Standortargu mente, sei es durch besondere regionale Kompetenzen, Verfügbarkeit qua lifizierter Mitarbeiter und kostengünstiger Flächen oder Faktoren wie Familienfreundlichkeit oder Natur. Wo immer es das Anforderungsprofil des Inves tors erlaubt, lenkt IB gezielt den Blick auf Regionen jenseits der Ballungsge biete und setzt alles daran, den Investor durch das Aufzeigen regionaler Vor züge von Standorten im ländlichen Raum zu überzeugen. Im ländlichen Raum fallen nach Anzahl weniger Projekte an, jedoch sind diese in der IB-Statistik seit Jahren mit höheren Arbeitsplatzzahlen verbun den als im Verdichtungsraum. Ansiedlungen in den bayerischen Metropolen können indessen Strahlkraft und Bedeutung für ganz Bayern haben. 4.2 Welche Regionen in Bayern hat die Staatsregierung im Konkreten zu Räumen mit besonderem Handlungsbedarf deklariert? Die bayerischen Landkreise und Gemeinden, die dem Raum mit besonde rem Handlungsbedarf zugeordnet sind, sind aus der Beantwortung der Schriftlichen Anfrage vom 03.01.2018 betreffend „Aktivitäten der ,lnvest in Bavaria‘ 2017“ (Drs. 17/21141 vom 16.04.2018, Tabelle 3) ersichtlich. Hierauf wird verwiesen. 5.1 Wie viele der Unternehmensansiedlungen bzw. -erweiterungen wurden von der Außenstelle von „Invest in Bavaria“ in Nürnberg betreut? Das Büro Nordbayern von lnvest in Bavaria in Nürnberg hat im ersten Halb jahr 2018 drei erfolgreich abgeschlossene Projekte federführend betreut. Darüber hinaus war das Büro Nordbayern bei zwei im erstenn Halbjahr 2018 erfolgreich abgeschlossenen Projekten, unterstützend tätig. Alle anderen Projekte, die die Nürnberger Außenstelle federführend betreut oder unter stützend begleitet, laufen derzeit noch und sind daher nicht Gegenstand die ser Auswertung für das erste Halbjahr 2018. 5.2 Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im ersten Halbjahr 2018 bei „Invest in Bavaria“ jeweils in München und Nürnberg beschäftigt? Bei IB bestanden im ersten Halbjahr 2018 13 Stellen für Betreuung von In vestoren und Unternehmen, zehn Stellen für Marketing/Akquise/Netzwerk pflege sowie sieben Stellen für Querschnittsaufgaben/Organisation/Lei tung. Die Mitarbeiter von IB sind grundsätzlich bayernweit im Einsatz und unterbreiten in Abhängigkeit von den konkreten Anforderungen der Investo ren Standortvorschläge im gesamten Gebiet des Freistaates Bayern. Die Außenstelle in Nürnberg wurde 2013 eingerichtet, um darüber hinaus die Prä senz von IB in den nordbayerischen Regierungsbezirken zu verstärken und die Vermarktung der dortigen Wirtschaftsräume gezielt zu unterstützen. Von den o. g. Stellen sind zwei in der Nürnberger Außenstelle angesiedelt. Seit dem 23.07.2018 hat IB eine weitere Außenstelle in Hof mit zwei Mitarbeitern und einer Assistenzstelle.