Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Annette Karl SPD vom 04.11.2013 Modernisierung Kaiserburg Nürnberg Derzeit wird die Kaiserburg Nürnberg mit erheblichen staatlichen Mitteln saniert. Dabei werden auch Glaserarbeiten durchgeführt. Ich frage die Staatsregierung: 1. Ist es richtig, dass bei diesen Glaserarbeiten chinesisches Maschinenglas verwendet wird? 2. Wenn ja, warum? 3. Ist es richtig, dass die Ausschreibung dieser Arbeiten nicht so erfolgte, dass dabei auch mundgeblasenes Fensterglas verwendet wird, was den historischen Vorgaben entspräche und u. a. in einem bayerischen Unternehmen hergestellt wird? Antwort des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 05.12.2013 Zu 1.: Von der Technischen Hochschule Nürnberg wurde im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit eine Machbarkeitsstudie zur energetischen Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden am Beispiel der Kaiserburg Nürnberg durchgeführt. Dabei wurden vom Staatlichen Bauamt Erlangen-Nürnberg im Bereich der Kemenate und im Sekretariatsgebäude der Burg insgesamt (lediglich ) drei Glasscheiben als Musterverglasung eingebaut. Nach Aussage der Hochschule handelt es sich dabei um ein auf dem japanischen Markt und auch in Holland und Österreich eingesetztes Produkt aus fernöstlicher Produktion. Bei den umfangreichen Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen der Schlösserverwaltung im Bereich des Palas und des Sinwellturms wurde kein chinesisches Maschinenglas verwendet. Zu 2.: Die Bemusterung der Vakuumverglasung erfolgte, um im Rahmen der Machbarkeitsstudie der Technischen Hochschule Nürnberg im Objekt einen direkten Vergleich mit dem üblicherweise bei der Sanierung von Baudenkmälern bevorzugt verwendeten dünnen Isolierglas, wie es aus europäischer Produktion und u. a. auch von einem bayerischen Unternehmen erhältlich ist, zu ermöglichen. Zu 3.: Für die drei in Fernost gefertigten Musterscheiben aus Vakuumglas in Kemenate und Sekretariatsgebäude erfolgte keine Ausschreibung. Sie wurden von der Hochschule Nürnberg ohne Kosten für die Schlösserverwaltung zur Verfügung gestellt. Ergänzend zur Beantwortung der Fragestellung ist festzustellen , dass für den Ausbau von Ausstellungsräumen im Obergeschoss des Palas die im Zuge der Klimatisierung notwendigen Funktionsfenster als Isolierverglasung Ug = 1,1 W/m²K, Verbundsicherheitsglas 8 mm mit integriertem UV-Schutz durch 0,76 mm PVB-Folie, 16 mm Scheibenzwischenraum , Argon gefüllt, 4 mm Floatglas ausgeführt wurden . Durch den innen liegenden Einbau der Funktionsfenster als Zusatzverglasung konnte die historische Fassade unverändert belassen werden. Für das gläserne Ausstiegsbauwerk auf der Besucherplattform des Sinwellturmes wurde eine Brandschutzverglasung F 30 Pyrostop 30-35 eingebaut. Diese Aufträge waren nach öffentlicher Ausschreibung zu vergeben. Die Ausschreibung war gem. § 7 VOB/A produktneutral und hatte auch nicht den Produktionsstandort zum Gegenstand. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 17.01.2014 17/258