Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Florian Streibl FREIE WÄHLER vom 11.07.2014 Murnauer Moos – Auswirkungen auf diesen Naturraum durch die Trinkwasserentnahme für die Landeshauptstadt München? Ich frage die Staatsregierung: 1. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, ob und in welchem Ausmaß die Entnahme von Trinkwasser durch die Stadtwerke München im oberen Loisachtal Auswirkungen auf das Murnauer Moos hat, aufgeschlüsselt nach: a) Auswirkungen auf den Wasserhaushalt des Murnauer Mooses und b) Auswirkungen auf Flora und Fauna des Murnauer Mooses? 2. Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, wonach sich der Grundwasserspiegel im Bereich des Murnauer Mooses durch die Trinkwasserentnahme für die Landeshauptstadt verändert hat? 3. Sollte die vorherige Frage bejaht werden, liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, ob die durch die Trinkwasserentnahme eingetretenen Veränderungen wieder korrigiert werden können? Antwort des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 08.08.2014 Zu 1. a): Die Trinkwasserentnahme aus dem Gewinnungsgebiet Oberau erfolgt aus tieferen Bereichen eines Kiesgrundwasserleiters im oberen Loisachtal. Dem Gebiet des Murnauer Mooses fließen aus dem oberen Loisachtal über den eingeengten Grundwasserleiter bei Eschenlohe bei mittleren Grundwasserverhältnissen ca. 4,1 m3/s Grundwasser zu. Zusammen mit weiteren bedeutsamen Zuflüssen von Grundwasserneubildung aus Niederschlag, Randzuflüssen von angrenzenden Berghängen und Infiltration von Loisachwasser beläuft sich das Wasserdargebot im Murnauer Moos auf insgesamt ca. 9 m3/s. Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche Grundwasserentnahme aus dem Gewinnungsgebiet Oberau rd. 0,7 m3/s. Nach Berechnungen mit einem Grundwassermodell würde sich der unterirdische Zufluss zum Murnauer Moos aus dem oberen Loisachtal ohne die Trinkwasserentnahme in Oberau lediglich um ca. 0,5 % erhöhen. Das zeigt, dass der Grundwasserhaushalt im Bereich Murnauer Moos durch die Entnahme in Oberau nur marginal beeinflusst wird. Die Trinkwasserentnahme Oberau geht größtenteils zulasten des Abflusses der Bäche im oberen Loisachtal und damit auch der Loisach; d. h. es fließt der Loisach weniger Grundwasser zu. Aufgrund der Relation der Grundwasserentnahmemenge zum relativ hohen Gesamtabfluss der Loisach liegen die Auswirkungen auf den Wasserstand am Loisachpegel Eschenlohe auch bei ungünstiger Betrachtung im Bereich von wenigen Zentimetern. Damit ist selbst bei Einbeziehung der Loisach in die Betrachtung festzustellen , dass der Grundwasserhaushalt des Murnauer Mooses durch die Trinkwasserentnahme in Oberau nur unerheblich beeinflusst wird. Zu 1. b): Eine Beeinträchtigung der Flora und Fauna des Murnauer Mooses ist aufgrund der marginalen Wirkung der Trinkwasserentnahme Oberau auf den Grundwasserhaushalt des Murnauer Mooses nach Kenntnisstand nicht feststellbar. Zu 2: Der Grundwasserspiegel im Murnauer Moos wird durch die Trinkwasserentnahme Oberau nicht nachweisbar beeinflusst . In den langjährigen Wasserspiegel-Messungen der Grundwasser-Messstellen im Bereich der Talverengung bei Eschenlohe und im Bereich des südlichen Murnauer Mooses kann kein Entnahmeeinfluss identifiziert werden; auch nicht während des Gesamtpumpversuches 1978 mit einer einjährigen hohen Gesamtentnahme von 2,5 m3/s. Zu 3.: Entsprechend den Antworten zu den Fragen 1 und 2 sind durch die Trinkwasserentnahme in Oberau keine nachteiligen Veränderungen des Grundwasserhaushalts im Murnauer Moos eingetreten. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 26.09.2014 17/2886 Bayerischer Landtag