Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Reinhold Strobl SPD vom 10.07.2014 Öl- und Gaskavernen in Bayern Untergrundspeicher für Erdgas und Erdöl, sog. Kavernen, werden zur Zwischenlagerung bei Energieengpässen genutzt . Im Rahmen der Diskussionen um Fracking – die Gewinnung von Energie unter Tage –, die Versorgung der Menschen mit Energie und deren Umweltverträglichkeit frage ich die Staatsregierung: 1. An welchen Standorten in Bayern gibt es Öl- und Gaskavernen ? 2. In welcher Tiefe sind die Kavernen gebohrt und für wel- ches Volumen sind sie angelegt? 3. Gehen Gefahren für Mensch und Umwelt von Kavernen aus, und wenn ja, welche? 4. Gab es in Bayern bisher schon Probleme mit Öl- und Gaskavernen, und wenn ja, in welchem Umfang? 5. Gibt es Anträge, neue Kavernen anzulegen oder beste- hende Kavernen auszubauen? Antwort des Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie vom 19.08.2014 Zu 1.: In Bayern gibt es keine Öl- und Gaskavernen. Im Speicherbergbau werden unter dem Begriff Kavernen die aus einem Salzstock künstlich ausgespülten Hohlräume verstanden, in denen Erdöl oder Erdgas gelagert wird. Davon gibt es in Deutschland etwa 250, die Mehrzahl davon in Norddeutschland . In Bayern wird Erdgas in sogenannten Poren- bzw. Aquiferspeichern gelagert. Hierbei handelt es sich um die Verpressung von Erdgas entweder in wirtschaftlich ausgeförderte Erdgaslagerstätten oder in porösen nicht salzführenden Schichten, die zur Oberfläche hin abdichtend sind. In Bayern wurden bisher sechs Untergrundspeicher für Erdgas (Gasspeicher) errichtet; Untergrundspeicher für Öl wurden in Bayern nicht angelegt. Diese sind: – Gasspeicher Bierwang südlich von Gars am Inn in den Landkreisen Mühldorf am Inn und Rosenheim, – Gasspeicher Breitbrunn-Eggstätt in den Gemeinden Seeon-Seebruck und Eggstätt, Landkreise Traunstein und Rosenheim, – Gasspeicher Inzenham-West nördlich von Rosenheim, Landkreis Rosenheim, – Gasspeicher Schmidhausen südlich von Tuntenhausen, Landkreis Rosenheim, – Gasspeicher Wolfersberg, Gemeinde Oberpframmern, Landkreis Ebersberg – Gasspeicher Eschenfelden, Gemeinde Hirschbach, Landkreis Amberg-Sulzbach. Zu 2.: In Bayern gibt es wie in Frage 1 dargelegt keine Öl- und Gaskavernen. Anbei die entsprechenden Daten für die bay e rischen Porengasspeicher: Speichername Tiefe in m unter Gelände Gesamtvolumen in Mio. m³ Bierwang 1.560 3.140 Breitbrunn-Eggstätt 1.900 2.075 Inzenham-West 880 880 Wolfersberg 2.930 583 Schmidhausen 1.000 300 Eschenfelden 600 168 Zu 3.: Untergrundspeicher unterliegen den Bestimmungen der Stör fallverordnung (12. Bundesimmissionsschutzverordnung – BImSchV) mit erweiterten Pflichten. Diese beinhalten u. a. die Forderung zur Erstellung eines Sicherheitsberichtes , die Aufstellung von in- und externen Alarm- und Gefahrabwehrplänen und die Information der benachbarten Bevölkerung über die Anlage. Damit wird ein für die Umgebung theoretisch bestehendes Gefährdungspotenzial auf ein Mindestmaß beschränkt. Zu 4.: Nein, da es keine Kavernen gibt. Bei dem Aquiferspeicher Eschenfelden ist 1970 ein Brand in einer Bohrung, in der damals noch Kokereigas (mittlerweile nur noch russisches Erdgas) verpresst wurde, entstanden. Seit dieser Zeit sind in keinem Speicher sicherheitlich relevante Vorkommnisse aufgetreten. Zu 5.: Anträge für den Neubau von Untergrundspeichern oder die Erweiterung der Speicher liegen nicht vor. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 26.09.2014 17/2914 Bayerischer Landtag