Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Inge Aures SPD vom 07.08.2014 Haushaltsausgabereste Laut den Jahresberichten des ORH wuchsen die Haushaltsausgabereste seit dem Jahr 2004 beständig an. Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie entwickelten sich die Ausgabereste (bitte unterteilt in Gesamtausgabereste sowie Ausgabereste des allgemeinen Haushalts und eventuelle Sonderprogramme und Stabilisierungsfonds) im Bayerischen Staatshaushalt seit dem Jahr 2000? 2. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste des allgemeinen Haushalts, unterteilt in den Bereichen Personalausgaben (Haushaltsgruppe 4), sächliche Verwaltungsausgaben (Obergruppe 51–54), Ausgaben für den Schuldendienst (OGr. 56–59), Zu- weisungen und Zuschüsse mit Ausnahme für Investitionen (HGr. 6), Baumaßnahmen (HGr. 7), sonstige Sachinvestitionen (OGr. 81–82), Investitionsförderungsmaßnahmen (OGr. 83–89) und besondere Finanzierungsausgaben (HGr. 9)? 3. Wie hoch war der prozentuale Anteil der Ausgabereste (bitte jeweils der Gesamtausgabereste und Ausgabereste des allgemeinen Haushalts) am Gesamthaushalt des jeweiligen Jahres seit dem Jahr 2000? 4. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste in den Bereichen a) allgemeine Wirtschaftsförderung (Kap. 07 03)? b) regionale und strukturelle Wirtschaftsförderung (Kap. 07 04)? c) Verkehrswesen, Energiewirtschaft, Landesentwick- lung (Kap. 07 05)? (Bitte jeweils mit Nennung der Einzelbeträge oder Ti- telgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung.) 5. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste in den Bereichen des a) Straßenbaus? b) des öffentlichen Personennahverkehrs? c) des Schienenpersonennahverkehrs? (Bitte jeweils mit Nennung der Einzelbeträge oder Ti- telgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung.) Antwort des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 13.10.2014 Vorbemerkung: Ausgabereste sind am Ende des Haushaltsjahres nicht verausgabte Beträge bei übertragbaren oder für übertragbar erklärten Ausgaben, die für ihre Zweckbestimmung weiterhin benötigt werden. Die Bildung, Übertragung und Inanspruchnahme bedürfen der Einwilligung des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat (vgl. Art. 19, 45 BayHO). Einer solchen Übertragung von Ausgaberesten bedarf es insbesondere, weil • Ausgaben aus zweckgebundenen Einnahmen finan- ziert werden (z. B. Bundes-, EU- und sonstige Drittmittel); diese Fremdmittel müssen zweckentsprechend verwendet werden. • die Reste zur Erfüllung rechtlicher bzw. vertraglicher Verpflichtungen gebunden sind; diese Reste sind z. B. zur Ausfinanzierung begonnener/bewilligter Maßnahmen erforderlich. • bei Staatlichen Baumaßnahmen die verbleibenden Ausgabereste (z. B. durch Verzögerungen bei der Baudurchführung ) in der Regel zur Fortführung von laufenden Baumaßnahmen benötigt werden. • bei der dezentralen Budgetverantwortung die grundsätzliche Übertragbarkeit der entstandenen Ausgabereste ein zentraler Bestandteil der haushaltsrechtlichen Regelung ist (Nr. 12.7.1 DBestHG). Sie ist Anreiz für ein eigenverantwortliches wirtschaftliches Handeln der Dienststellen. • dadurch erreicht wird, dass Mittel aus Sonderprogrammen (z. B. Offensive Zukunft Bayern oder Programm Bayern 2020 plus) programmgemäß verwendet werden können. Werden Haushaltsausgabereste gebildet, so bleibt die Ausgabeermächtigung aus dem vorangegangenen Haushaltsjahr für das neue Haushaltsjahr erhalten. 1. Wie entwickelten sich die Ausgabereste (bitte unterteilt in Gesamtausgabereste sowie Ausgabereste des allgemeinen Haushalts und eventuelle Sonderprogramme und Stabilisierungsfonds) im Bayerischen Staatshaushalt seit dem Jahr 2000? 2. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste des allgemeinen Haushalts, unterteilt in den Bereichen Personalausgaben (Haushaltsgrup- pe 4), sächliche Verwaltungsausgaben (Obergrup- pe 51–54), Ausgaben für den Schuldendienst (OGr. 56–59), Zuweisungen und Zuschüsse mit Ausnah- Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 05.12.2014 17/3374 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3374 me für Investitionen (HGr. 6), Baumaßnahmen (HGr. 7), sonstige Sachinvestitionen (OGr. 81–82), Investitionsförderungsmaßnahmen (OGr. 83–89) und besondere Finanzierungsausgaben (HGr. 9)? 3. Wie hoch war der prozentuale Anteil der Ausgabereste (bitte jeweils der Gesamtausgabereste und Ausgabereste des allgemeinen Haushalts) am Gesamthaushalt des jeweiligen Jahres seit dem Jahr 2000? Die Entwicklung der Ausgabereste und deren Anteil am Gesamthaushalt sind in der Anlage 1 dargestellt. Die Unterteilung nach Haupt- und Obergruppen wurde in der Anlage 2 zusammengestellt. 4. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste in den Bereichen a) allgemeine Wirtschaftsförderung (Kap. 07 03)? b) regionale und strukturelle Wirtschaftsförderung (Kap. 07 04)? c) Verkehrswesen, Energiewirtschaft, Landesent- wicklung (Kap. 07 05)? (Bitte jeweils mit Nennung der Einzelbeträge oder Titelgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung.) Die Ausgabereste der Kap. 07 03 bis 07 05 entwickelten sich wie folgt: – Mio. € – Jahr Kap. 07 03 Kap. 07 04 Kap. 7 05* 2000 5,1 40,6 34,6 2001 10,0 59,0 36,1 2002 13,5 63,9 30,1 2003 8,2 60,9 18,4 2004 10,2 38,7 29,4 2005 9,6 52,8 32,4 2006 16,8 23,9 38,4 2007 20,2 69,7 60,3 2008 21,4 50,5 65,5 2009 30,6 29,6 54,5 2010 31,0 42,1 57,2 2011 36,2 36,2 54,6 2012 99,3 80,7 65,0 2013 176,3 117,2 70,2 * Im Kapitel 07 05 sind auch teilweise Ausgaben für den ÖPNV – vgl. Frage 5 b – enthalten. Zur Nennung der Einzelbeträge oder Titelgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung wird auf die jeweiligen Haushaltsrechnungen – Beilage 1.2 zum Abschlussbericht (Kap. 07 03 bis 07 05) – verwiesen. 5. Wie entwickelten sich seit dem Jahr 2000 die Ausgabereste in den Bereichen des a) Straßenbaus? b) des öffentlichen Personennahverkehrs? c) des Schienenpersonennahverkehrs? (Bitte jeweils mit Nennung der Einzelbeträge oder Titelgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung.) Die Ausgabereste entwickelten sich wie folgt: a) Straßen- und Brückenbau – Mio. € – Jahr davon Summe Epl.03 B Epl. 06 Epl. 13 staatlich kommunal 2000 - 0,2 0,1 27,6 27,9 2001 0,3 0,2 0,1 27,3 27,9 2002 - 0,1 3,0 27,0 30,1 2003 0,1 0,1 1,5 26,3 27,9 2004 - 0,1 - 32,1 32,2 2005 0,1 0,0 3,6 61,0 64,6 2006 2,8 0,0 2,0 97,4 102,2 2007 1,2 0,3 - 79,8 81,4 2008 3,0 0,1 - 86,4 89,5 2009 2,7 0,2 - 71,7 74,5 2010 3,2 - 0,9 114,3 118,4 2011 0,4 - - 97,3 97,7 2012 0,3 0,1 - 127,2 127,6 2013 0,2 0,2 1,7 140,1 142,2 b) Öffentlicher Personenverkehr und c) Öffentlicher Schienenpersonennahverkehr – Mio. € – Jahr Öffentlicher Personennahverkehr Schienenpersonen - nahverkehr Kap. 07 07 Kap. 07 05 Kap. 13 10 SummeTG 58 TG71-72 883 09 TG 81 2000 - - 0,3 13,8 14,1 256,2 2001 - 3,1 5,5 30,3 38,9 381,2 2002 - 5,2 5,2 38,2 48,6 311,0 2003 - - 0,5 34,2 34,7 275,1 2004 - - - 13,2 13,2 235,8 2005 - - - 12,9 12,9 197,9 2006 - - 0,1 21,9 22,0 122,4 2007 - - 17,6 61,3 78,9 123,2 2008 - - - 107,3 107,3 220,8 2009 - - - 150,3 150,3 224,7 2010 - - 0,2 179,8 180,0 299,8 2011 - - 5,2 225,2 230,4 373,7 2012 0,8 - 4,6 276,0 281,4 417,4 2013 2,0 - 1,0 323,9 326,9 428,1 Zur Nennung der Einzelbeträge oder Titelgruppen ab 5 Mio. € und deren Begründung wird auf die jeweiligen Haushaltsrechnungen – Beilage 1.2 zum Abschlussbericht (Straßen- und Brückenbau – Kap. 13 10 Tit. 883 01, 883 03, 883 07 und 883 08, Öffentlicher Personennahverkehr – Kap. 07 05 TG 71 – 72, Kap. 13 10 Tit. 883 09 und TG 81, Schienenpersonennahverkehr – Kap. 07 07) – verwiesen. Drucksache 17/3374 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 En tw ic kl un g de r A us ga be re st e se it 20 00 An la ge 1 G es am ts ol l Ja hr H au sh al t A llg em ei ne r S ta bi lis ie ru ng sG es am t (H au sh al ts an sa tz de r A R lt . S p. 2 de r A R lt . S p. 6 in kl . H oc hb au H au sh al t fo nd s B ay er nL B zz gl . A us ga be - oh ne 1 3 60 S on de r- pr og ra m m e/ U m fin an zi e- K ap . 1 3 60 re st e) oh ne S on de r- ru ng en *) pr og ra m m e in M io . € 1 2 3 4 5 6 7 8 9 20 00 1. 92 9, 3 58 4, 1 2. 51 3, 3 - 2. 51 3, 3 36 .4 61 ,6 5, 3% 6, 9% 20 01 2. 19 0, 0 70 8, 4 2. 89 8, 4 - 2. 89 8, 4 36 .5 26 ,6 6, 0% 7, 9% 20 02 2. 25 5, 1 79 0, 1 3. 04 5, 2 - 3. 04 5, 2 38 .2 81 ,8 5, 9% 8, 0% 20 03 1. 53 2, 0 73 0, 3 2. 26 2, 3 - 2. 26 2, 3 38 .3 38 ,6 4, 0% 5, 9% 20 04 1. 38 6, 5 59 3, 6 1. 98 0, 1 - 1. 98 0, 1 36 .2 98 ,0 3, 8% 5, 5% 20 05 1. 51 3, 9 60 9, 8 2. 12 3, 7 - 2. 12 3, 7 36 .6 26 ,8 4, 1% 5, 8% 20 06 1. 57 1, 6 68 0, 0 2. 25 1, 6 - 2. 25 1, 6 37 .2 65 ,6 4, 2% 6, 0% 20 07 2. 15 5, 8 38 5, 6 2. 54 1, 4 - 2. 54 1, 4 38 .2 38 ,4 5, 6% 6, 6% 20 08 2. 61 2, 2 42 5, 4 3. 03 7, 6 6. 99 9, 7 10 .0 37 ,3 51 .5 68 ,2 5, 1% 19 ,5 % 20 09 2. 75 7, 1 61 6, 2 3. 37 3, 3 7, 5 3. 38 0, 8 51 .2 56 ,4 5, 4% 6, 6% 20 10 2. 96 2, 9 78 9, 4 3. 75 2, 3 11 ,2 3. 76 3, 4 45 .7 27 ,5 6, 5% 8, 2% 20 11 3. 24 6, 4 70 6, 1 3. 95 2, 5 10 ,5 3. 96 3, 0 46 .2 54 ,6 7, 0% 8, 6% 20 12 3. 75 8, 8 51 6, 1 4. 27 4, 9 0, 1 4. 27 5, 0 48 .2 52 ,5 7, 8% 8, 9% 20 13 4. 44 4, 1 39 1, 4 4. 83 5, 5 - 4. 83 5, 5 51 .9 75 ,5 8, 6% 9, 3% *) S on de rp ro gr am m e im E pl . 1 3 A us ga be re st e (n et to n ac h A bz ug d er V or gr iff e) A nt ei l am G es am th au sh al t - i n M io . € - in % Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3374 En tw ic kl un g de r A us ga be re st e se it 20 00 n ac h H au pt -/O be rg ru pp en An la ge 2 Ja hr A us ga be re st e Pe rs on al - Sa ch - Sc hu ld en - Zu w ei - B au B es on de re A llg em ei ne r au sg ab en au sg ab en di en st su ng en Sa ch - Fö rd er un gs - Fi na nz ie ru ng sH au sh al t m aß na hm en m aß na hm en -o hn e K ap . 1 3 60 - H G r. 4 O G r. 51 -5 4 O G r. 56 -5 9 H G r. 6 H G r. 7 O G r. 81 -8 2 O G r. 83 -8 9 H G r. 9 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 00 2. 51 3, 3 80 ,3 30 2, 5 18 4, 1 27 3, 3 46 3, 1 20 9, 0 99 7, 7 3, 4 20 01 2. 89 8, 4 76 ,1 32 1, 9 18 4, 1 37 5, 9 55 1, 6 18 8, 4 1. 19 6, 8 3, 8 20 02 3. 04 5, 2 76 ,5 30 6, 1 11 2, 4 41 7, 3 65 6, 9 17 0, 4 1. 30 1, 9 3, 9 20 03 2. 26 2, 3 70 ,1 25 5, 8 22 ,8 34 1, 6 47 8, 6 17 1, 6 91 7, 2 4, 7 20 04 1. 98 0, 1 10 8, 5 29 3, 5 69 ,4 30 5, 5 32 4, 6 15 0, 4 72 0, 6 7, 6 20 05 2. 12 3, 7 13 9, 3 34 6, 3 11 4, 7 30 9, 7 33 8, 8 16 0, 6 70 9, 0 5, 3 20 06 2. 25 1, 6 15 2, 0 40 0, 9 89 ,1 39 5, 9 43 0, 2 14 1, 9 63 8, 5 3, 3 20 07 2. 54 1, 4 18 6, 1 50 0, 6 93 ,0 33 0, 5 43 6, 1 18 9, 5 80 0, 9 4, 7 20 08 *) 3. 03 7, 6 23 5, 8 53 2, 0 10 4, 3 52 9, 8 44 5, 4 20 5, 9 98 0, 9 3, 5 20 09 *) 3. 37 3, 3 27 6, 9 55 4, 1 11 8, 6 58 5, 4 51 4, 7 26 2, 6 1. 05 9, 2 1, 9 20 10 *) 3. 75 2, 3 35 5, 2 51 7, 6 12 9, 0 68 5, 3 55 7, 2 22 4, 0 1. 28 3, 7 0, 4 20 11 *) 3. 95 2, 5 38 5, 8 62 0, 2 12 1, 7 80 8, 7 35 4, 4 21 9, 7 1. 44 1, 5 0, 5 20 12 *) 4. 27 4, 9 41 6, 5 71 1, 0 85 ,0 71 4, 5 41 7, 5 23 1, 3 1. 69 8, 4 0, 6 20 13 *) 4. 83 5, 5 52 6, 4 71 9, 9 65 ,0 75 0, 4 43 4, 4 23 8, 2 2. 10 0, 0 1, 2 *) O hn e Ka p. 1 3 60 S ta bi lis ie ru ng sf on ds F in an zm ar kt u nd B ay er nL B Ab w ei ch un ge n du rc h R un du ng In ve st iti on en