Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn FREIE WÄHLER vom 09.09.2014 Fränkische Weinlounge in München Anfang 2013 berichteten die unterfränkischen Medien u. a. unter dem Titel „Münchner Weinlounge auf der Zielgeraden“ über die Planungen des Fränkischen Weinbauverbandes mit Unterstützung der Staatsregierung. 1. Die Eröffnung war für das Jahr 2013 geplant (siehe meine SA vom 08.02.2013). Wie ist derzeit der aktuelle Planungsstand und welche Gründe gibt es für diese erhebliche Zeitverzögerung von mind. 2 Jahren und ist die Eröffnung dann für das Jahr 2015 geplant oder ist das Jahr 2015 ein immer noch zu optimistischer Zeitpunkt ? 2. Wer ist für diese Zeitverzögerung verantwortlich, der Fränkische Weinbauverband, die Bayer. Schlösserverwaltung bzw. der Bayer. Finanzminister, der Landesverband der Pfälzer in Bayern, oder werden andere Gründe (z. B. Änderung des Konzepts, Aufgabe der Planungen wegen fehlender Erfolgsaussichten) für diese Zeitverzögerung angeführt? 3. Hat es durch diese Zeitverzögerungen Änderungen am Konzept (Vinothek mit Bistroküche) für die Fränkische Weinlounge gegeben, und wenn ja, welche? 4. Oder ist es auch weiterhin geplant, dass der Fränki- sche Weinbauverband als Pächter in einem sogenannten Betreibermodell auftritt und inwieweit beteiligt sich der Fränkische Weinbauverband an der Planung und Finanzierung? 5. In welcher Weise soll der derzeitige Residenzladen umgestaltet und flächenmäßig erweitert werden und welche Kosten bzw. welcher Ansatz im Doppelhaushalt 2015/16 sind hierfür vorgesehen? Ist es nach wie vor geplant, keine Vollgastronomie anzubieten, sondern lediglich einen Raum mit Bistrocharakter und Stehtischen? 6. Ist die Staatsregierung weiterhin der Auffassung, dass die geplante Fränkische Weinlounge (90 m²) im Vergleich zur gegenüber gelegenen weit größeren Pfälzer Weinstube (1.500 m²) konkurrenzfähig sein wird, und wenn ja, woher nimmt die Staatsregierung ihren Optimismus ? 7. Ist es geplant bzw. mit dem Vorstand des Landesver- bandes der Pfälzer in Bayern abgesprochen bzw. sind die Differenzen ausgeräumt, dass auch bei verschie- denen Events der Innenhof der Residenz mitbenutzt werden darf? a) Stimmen die Meldungen, dass dies nur zweimal jährlich für eine dreitägige Veranstaltung sein darf, und ist die Staatsregierung nicht der Auffassung, dass dies auf keinen Fall ausreichend ist, um eine Konkurrenzfähigkeit der Fränkischen Weinlounge gegenüber der Pfälzer Weinstube zu gewährleisten? 8. Welches Konzept hat die Bayer. Staatsregierung be- züglich einer offensiveren Vermarktung des Frankenweins in der Landeshauptstadt München (als Botschafter Bayerns) und welche Bedeutung hat dann hier die geplante, kleine Fränkische Weinlounge? Antwort des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat vom 14.10.2014 Die Schriftliche Anfrage des Herrn Abgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn vom 09.09.2014 betreffend Fränkische Weinlounge in München wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wie folgt beantwortet: 1. Die Eröffnung war für das Jahr 2013 geplant (siehe meine SA vom 28.12.2012 Drs. 16/15633). Wie ist derzeit der aktuelle Planungsstand und welche Gründe gibt es für diese erhebliche Zeitverzögerung von mind. 2 Jahren und ist die Eröffnung dann für das Jahr 2015 geplant oder ist das Jahr 2015 ein immer noch zu optimistischer Zeitpunkt? Im Zuge der Planungen zur Instandsetzung der technischen Anlagen der Pfälzer Residenz Weinstube sowie zum Umbau des Residenzladens zu einer Fränkischen Weinlounge wurde Anfang 2013 erkennbar, dass sich die Sanierung der Haustechnik nicht auf diese Bereiche beschränken lässt, sondern eine umfangreiche Sanierung der Haustechnik im Bereich des Kaiserhofs Nordwest der Residenz München (Bereiche der ehemaligen Ägyptischen Sammlung, Pfälzer Residenz Weinstube, Residenzapotheke, Galerie, Residenzladen sowie Museums- und Dachbodenbereich der Steinzimmertrakte) notwendig ist. Im Pachtvertrag mit dem Fränkischen Weinbauverband für die Fränkische Weinlounge wurde vereinbart, dass der Beginn der Nutzung nach der umfassenden Sanierung der Haustechnik im Bereich Kaiserhof Nordwest der Residenz München einvernehmlich festgelegt wird. Bei Vertragsabschluss im August 2013 wurde von einer voraussichtlichen Eröffnung im Herbst 2016 ausgegangen. Gegenüber den Planungen hat sich bislang keine Änderung ergeben. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 05.12.2014 17/3528 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3528 2. Wer ist für diese Zeitverzögerung verantwortlich , der Fränkische Weinbauverband, die Bayer. Schlösserverwaltung bzw. der Bayer. Finanzminister , der Landesverband der Pfälzer in Bayern, oder werden andere Gründe (z. B. Änderung des Konzepts, Aufgabe der Planungen wegen fehlender Erfolgsaussichten) für diese Zeitverzögerung angeführt. Siehe Antwort zu Frage 1. 3. Hat es durch diese Zeitverzögerungen Änderungen am Konzept (Vinothek mit Bistroküche) für die Fränkische Weinlounge gegeben, und wenn ja, welche? An dem bestehenden Konzept für die Fränkische Weinlounge wird festgehalten. 4. Oder ist es auch weiterhin geplant, dass der Fränkische Weinbauverband als Pächter in einem sogenannten Betreibermodell auftritt und inwieweit beteiligt sich der Fränkische Weinbauverband an der Planung und Finanzierung? Der Fränkische Weinbauverband ist Vertragspartner der Schlösserverwaltung für die Fränkische Weinlounge; die Unterverpachtung ist gestattet. Der Fränkische Weinbauverband bzw. bei Unterverpachtung der Unterpächter trägt die Kosten für den gastronomischen Grundbedarf und die Einrichtung. 5. In welcher Weise soll der derzeitige Residenzladen umgestaltet und flächenmäßig erweitert werden und welche Kosten bzw. welcher Ansatz im Doppelhaushalt 2015/2016 sind hierfür vorgesehen? Ist es nach wie vor geplant, keine Vollgastronomie anzubieten, sondern lediglich einen Raum mit Bistrocharakter und Stehtischen? In der Pachtfläche des bisherigen Residenzladens soll eine Vinothek mit gastronomischem Angebot, eine Weinbar sowie eine Präsentationsfläche für fränkische Winzer, ein Veranstaltungsraum, Toiletten und eine Personalumkleide entstehen. Hierfür steht die gleiche Fläche wie bisher beim Residenzladen zur Verfügung (73 m² im EG, 37 m² im OG sowie gemeinschaftlich genutzte Verkehrsflächen (Treppenhaus ) mit 28 m²). Im Entwurf des DHH 2015/2016 sind hierfür bei Kapitel 06 16 Titel 701 01 Mittel in Höhe von 450 T€ bzw. 400 T€ veranschlagt. Die bauliche Situation ermöglicht nicht den Betrieb einer Vollgastronomie. 6. Ist die Staatsregierung weiterhin der Auffassung, dass die geplante Fränkische Weinlounge (90 m2) im Vergleich zur gegenüber gelegenen weit größeren Pfälzer Weinstube (1.500 m2) konkurrenzfähig sein wird, und wenn ja, woher nimmt die Staatsregierung ihren Optimismus? Zielsetzung ist es, mit der Fränkischen Weinlounge einen zeitgemäßen vinophilen Treffpunkt in München zu etablieren . Es soll das Bild des modernen Frankenweins mit hoher Weinqualität, Winzerpersönlichkeiten, Weintourismus etc. kommuniziert werden. Damit ist eine klare konzeptionelle Abgrenzung zur Pfälzer Weinstube gegeben. Die Größe der geplanten Weinlounge entspricht dieser Zielsetzung. 7. Ist es geplant bzw. mit dem Vorstand des Landesverbandes der Pfälzer in Bayern abgesprochen bzw. sind die Differenzen ausgeräumt, dass auch bei verschiedenen Events der Innenhof der Residenz mitbenutzt werden darf? 7. a) Stimmen die Meldungen, dass dies nur zweimal jährlich für eine dreitägige Veranstaltung sein darf, und ist die Staatsregierung nicht der Auffassung, dass dies auf keinen Fall ausreichend ist, um eine Konkurrenzfähigkeit der Fränkischen Weinlounge gegenüber der Pfälzer Weinstube zu gewährleisten ? Entsprechend den vertraglichen Regelungen darf die Freifläche im Kaiserhof der Residenz München zweimal jährlich für jeweils bis zu drei Tage von der Fränkischen Weinlounge genutzt werden. Weitere Veranstaltungen können in Zusammenarbeit mit der Pfälzer Residenz Weinstube durchgeführt werden, um gemeinsam deutschen Wein zu bewerben. 8. Welches Konzept hat die Bayer. Staatsregierung bezüglich einer offensiveren Vermarktung des Frankenweins in der Landeshauptstadt München (als Botschafter Bayerns) und welche Bedeutung hat dann hier die geplante, kleine Fränkische Weinlounge? Die Gebietsweinwerbung Frankenwein-Frankenland GmbH hat neben Hamburg München als Schwerpunktmarkt im Fokus. Die Bayerische Staatsregierung unterstützt die Vermarktung des Frankenweins in München mit folgenden Maßnahmen: • Beteiligung fränkischer Winzer auf der Verbrauchermes- se Food & Life • Beteiligung fränkischer Winzer auf der WeinPlus Conven- tion • Frankenweinpräsentation im Künstlerhaus München • Frankenweinpräsentation und -verkostung Drink Pink, verschiedene Locations • Frankenweinpräsentation beim Bayerischen Genussfes- tival am Odeonsplatz Neben diesen temporären Maßnahmen ist die Fränkische Weinlounge als dauerhafte Repräsentanz zu verstehen.