Schriftliche Anfrage
des Abgeordneten Florian Streibl FREIE WÄHLER
vom 20.11.2013

Kalte Fusion 

Ich frage die Staatsregierung:

1.  Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, in welchem
 Umfang bayerische Unternehmen oder Forschungseinrichtungen
 im Bereich „kalte Fusion“ derzeit
 aktiv sind, aufgeschlüsselt nach:

 a) entsprechenden Forschungs- und Investitionsbemühungen
 bayerischer Unternehmen und

 b) entsprechenden Forschungsvorhaben bayerischer 
Forschungseinrichtungen?

2.  Liegen der Staatsregierung Erkenntnisse vor, in welchem
 Umfang auf Bundes- bzw. europäischer Ebene 
die Thematik „kalte Fusion“ aus den Gesichtspunkten 
Energiepolitik, Umweltpolitik, Wirtschaftspolitik beraten
 wurde?

3.  Hat die Staatsregierung Erkenntnisse darüber, ob und 
in welchem Umfang in den vergangenen vier Jahrzehnten
 in Bayern das Potenzial der sogenannten 
„Kalten Fusion“ für energetische oder andere Zwecke 
geprüft wurde?

Antwort
des Staatsministeriums für Wirtschaft und Medien, 
Energie und Technologie
vom 07.01.2014

Zu 1., 1. a)–b) und 2.:
Die „Kalte Fusion“, also die kontrollierte Kernfusion bei niedriger
 Temperatur, war ein Hype in den 90er-Jahren. Die publizierten
 Ergebnisse haben sich aber als nicht reproduzierbar
 oder auch als gefälscht herausgestellt. Seitens seriöser 
Wissenschaftler wird die „Kalte Fusion“ als Möglichkeit der 
Energiegewinnung ausgeschlossen, da der nötige Energieeinsatz
 höher ist als der potenzielle Energiegewinn.

Der Staatsregierung liegen daher keine Erkenntnisse 
über Forschungs- und Investitionsbemühungen bayerischer 
Unternehmen oder entsprechender Forschungsvorhaben 
bayerischer Forschungseinrichtungen sowie über Tätigkeiten
 auf bundes- und europäischer Ebene vor.

Zu 3.:
In Bayern hat sich insbesondere das Max-Planck-Institut für 
Plasmaphysik (IPP) in Garching sehr intensiv mit der „Heißen
 Fusion“ befasst und damit die Grundlagen für den in 
Bau befindlichen ITER (International Thermonuclear Experimental
 Reactor) in Frankreich geschaffen. Die „Kalte Fusion
“ wurde aus o. g. Gründen nicht näher untersucht.

Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. 
Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung.

17. Wahlperiode 14.02.2014 17/357