Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn FREIE WÄHLER vom 18.08.2014 Modellflugplätze in Bayern – allgemeine Fragen Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie viele Modellflugplätze gibt es in Bayern und wo liegen diese im Einzelnen? 2. Wie hoch sind/waren die jeweiligen Flugbewegungen (jeweils in den Jahren 2011–2014)? 3. Für welche Arten von Modellflugzeugen muss eine entsprechende „Erlaubnisgenehmigung“ vorliegen und für welche nicht? 4. Welche verschiedenen Genehmigungsbehörden werden im Rahmen eines Ablaufs der Genehmigung eingeschaltet und in welcher Weise ist dies der Fall? 5. In welcher Phase des Genehmigungsverfahrens sind Beschlüsse des Gemeinderates erforderlich? 6. Welche Modellflugplätze wurden in den letzten 6 Jahren nicht genehmigt und was war der jeweilige Grund? Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr vom 27.10.2014 Vorbemerkungen: Bei der Anlage und dem Betrieb eines Modellfluggeländes handelt es sich nicht um einen Flugplatz im luftrechtlichen Sinne. Eine luftrechtliche Genehmigung nach § 6 des Luftverkehrsgesetzes ist deshalb nicht zu erteilen. Der Aufstieg von Flugmodellen ist grundsätzlich luftrechtlich erlaubnisfrei und bedarf nur in bestimmten Fällen einer luftrechtlichen Erlaubnis für die Nutzung des Luftraumes. Für die Erteilung solcher Aufstiegserlaubnisse sind in Bayern die Regierung von Mittelfranken – Luftamt Nordbayern – und die Regierung von Oberbayern – Luftamt Südbayern – zuständig. Unberührt von diesen luftrechtlichen Erlaubnissen bleiben etwa erforderliche Gestattungen aufgrund anderer Rechtsvorschriften, z. B. des Naturschutzrechts. Zu 1.: Die Anzahl der Gelände in Bayern insgesamt, auf denen Modellflugzeuge betrieben werden, ist nicht bekannt. Über die Gelände, an denen erlaubnisfreier Modellflug stattfindet, liegen den Luftämtern keine Daten vor. Für derzeit 162 Modellfluggelände in Nordbayern und für 153 Modellfluggelände in Südbayern wurde eine Aufstiegserlaubnis erteilt. Die Lage der betreffenden Gelände ist in der beigefügten Liste beschrieben. Der Betrieb von Flugmodellen ist hier nur in dem von der Luftfahrtbehörde festgelegten Umfang durch die berechtigten Personen zulässig. Zu 2.: Darüber liegen keine Daten vor. An Modellfluggeländen wird die Anzahl der Flugbewegungen nicht erfasst. Zu 3.: Nach § 16 Abs. 1 Nr. 1 Luftverkehrs-Ordnung (LuftVO) bedarf der Aufstieg von Flugmodellen – mit mehr als 5 Kilogramm Gesamtmasse, – mit Raketenantrieb, sofern der Treibsatz mehr als 20 Gramm beträgt, – mit Verbrennungsmotor in einer Entfernung von weniger als 1,5 Kilometern von Wohngebieten und – aller Art in einer Entfernung von weniger als 1,5 Kilome- tern von der Begrenzung von Flugplätzen einer luftrechtlichen Erlaubnis. Zu 4.: Im Verfahren zur Erteilung einer Aufstiegserlaubnis beteiligen die Luftämter in der Regel die zuständige Bezirksregierung , die Polizeidienststelle, das Landratsamt und die Gemeinden. Anhand deren Stellungnahmen prüfen die Luftämter, ob durch den beabsichtigten Betrieb von Flugmodellen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet wird. Ist dies nicht der Fall, ist die Aufstiegserlaubnis (ggf. mit Nebenbestimmungen) zu erteilen. Zu 5.: Die Luftämter berücksichtigen die Stellungnahmen der Gemeinden im Sinne der Antwort zu Frage 4. Ob der Gemeinderat zu befassen ist, obliegt der Organisationshoheit der Gemeinde. Zu 6.: Häufig sind Gründe des Naturschutzes dafür maßgeblich, dass entsprechende Vorhaben nicht weiterverfolgt werden. Weitere Erkenntnisse dazu liegen nicht vor. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 12.12.2014 17/3789 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3789 Anlage Aufstiegsgelände für Flugmodelle in Bayern Zum Betrieb von Flugmodellen an den folgenden Geländen sind ausschließlich die in der jeweiligen luftrechtlichen Erlaubnis genannten Personen unter Berücksichtigung der Verfügungen der Luftfahrtbehörde berechtigt. Lage der Aufstiegsgelände für Flugmodelle in Südbayern Landkreis Lagebeschreibung Regierungsbezirk Oberbayern AÖ Perach/800 m NO Jaubing AÖ 1000 m SO Unterneukirchen TÖL Dietramszell/900 m N Ascholding TÖL 1200 m SO Sachsenkam TÖL 900 m NW Reichersbeuern TÖL 500 m SO Sachsenkam BGL Freilassing/1000 m W Brodhausen BGL Anger/700 m NW Aufham BGL Bischofswiesen/750 m W Schönbichl DAH Dachau/1300 m S Hackenhof DAH Markt Indersdorf/600 m SW Erlbach EBE 1250 m SO Aßling EBE Glonn/1300 m W Loitersdorf EBE Poing/1000 m S Heimstetten EI Buxheim/800 m W Tauberfeld EI Kösching/Kasing EI Beilngries/1200 m S Paulushofen EI Gaimersheim/1250 m O Eitensheim ED Dorfen/350 m S Loipfering FS Moosburg/850 m N Thonstetten FS Hohenkammer/1000 m N Deutldorf FS Hallbergmoos/1000 m O Zwillingshof FS Nandlstadt/300 m N Faistenberg FFB Maisach/1000 m S Überacker FFB Puchheim/P.-Bahnhof FFB Moorenweis/1200 m N Dünzelbach FFB Fürstenfeldbruck/750 m SW Puch GAP Eschenlohe/1000 m NW Weghaus IN (Stadt) Ingolstadt/1300 m NW Gerolfing LL Geltendorf/500 m SW Hohenzell LL Finning/1000 m NO Entraching LL Egling/1000 m O Heinrichshofen LL Geltendorf/1200 m O Hausen LL Hurlach/1500 m N Kaufering LL Fuchstal/1500 m O Leeder MB Warngau/900 m NW Osterwarngau MB 700 m N Warngau MB Holzkirchen/1100 m N Hartpenning MB Waakirchen/600 m O Piesenkam MB Valley/1000 m N Schmidham MÜ Mettenheim/750 m S Langenstegham MÜ Egglkofen/750 m NO Tegernbach Landkreis Lagebeschreibung M Schäftlarn/900 m N Hohenschäftlarn M Ismaning/1700 m O Fischerhäuser M Garching/700 m N Hochbrück M 900 m N Brunnthal ND Berg im Gau/800 m SO Untergrasheim ND Burgheim/1200 m N Eschling ND Burgheim/1100 m N Straß ND Neuburg/600 m NW Obermaxfeld PAF Geisenfeld/1200 m N Engelbrechtsmünster PAF Pfaffenhofen/1500 m NW Ehrenberg PAF Pfaffenhofen/1000 m SO Haimpertshofen RO 800 m NO Kiefersfelden RO Wasserburg/700 m W Kornberg RO Schechen/750 m NO Deutelhausen RO Schechen/500 m O Ritzmehring RO Bad Aibling/1400 m SO Berbling RO Bruckmühl/950 m NO Noderwiechs RO Feldkirchen-Westerham/1200 m W Vagen RO (Stadt) Rosenheim/900 m SO Pang STA Inning/950 m SO Arzla STA Seefeld/1000 m NO Hochstadt STA Feldafing/500 m O Aschering TS Traunreut/650 m SW Zweckham TS Vachendorf/450 m N Wimpasing TS Tittmoning/450 m SO Ramsdorf TS Fridolfing/650 m SW Fridolfing WM Peißenberg/850 m W Roßlaich WM Habach/1000 m N Habaching WM Eglfing/1100 m NO Tauting WM 1000 m N Burggen Regierungsbezirk Niederbayern DEG 850 m NW Offenberg DGF Moosthenning/900 m NO Behrhof DGF Pilsting/600 m N Etzenhausen DGF Reisbach/750 m N Hötzendorf DGF Frontenhausen/700 m SW Bertensdorf DGF Landau/1000 m NO Haidenkofen DGF 500 m N Frontenhausen DGF Wallersdorf/800 m S Karlshof FRG Freyung/750 m NO Kumreuth FRG Neureichenau/750 m NO Gsenget FRG Hohenau/600 m S Kapfham KEH Neustadt/1400 m O Schwaig KEH Mainburg/600 m O Dirschengrub LA Hohenthann/500 m NW Gambach LA Rottenburg/800 m O Pfeffendorf LA Vilsbiburg/650 m W Stadl LA Geisenhausen/400 m N Perlkam LA (Stadt) Landshut/850 m NO Zaitzkofen Drucksache 17/3789 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Landkreis Lagebeschreibung PA Wegscheid/400 m SO Meßnerschlag PA 1000 m NO Aldersbach PA Pocking/500 m NO Pfaffenhof PA Rotthalmünster/750 m NW Pattenham PA Büchlberg/500 m NW Saderreut PA Neukrichen v. Wald/600 m N Stallham PA Thyrnau/500 m N Waning PAN Schönau/600 m SO Kleinmünchen PAN Kirchdorf/600 m O Bergham PAN Hebertsfelden/600 m SO Niedernkirchen PAN Arnstorf/250 m S Weilnbach PAN Pfarrkirchen/300 m SO Aist PAN Massing/500 m S Herrnthann SR Aiterhofen/1600 m O Moosdorf SR Leiblfing/1300 m NW Hailing SR Bogen/800 m SW Niederwinkling SR Kirchroth/500 m SO Leithen SR 1000 m SW Salching Regierungsbezirk Schwaben AIC 1000 m O Sielenbach AIC 1500 m NO Inchenhofen A (Stadt) Augsburg/1400 m NO Gersthofen A Welden/850 m W Reutern A 1500 m S Gablingen A Walkertshofen/500 m NW Oberrothan A 1400 m W Wehringen A 1500 m NW Bobingen A Schwabmünchen/1500 m NO Schwabegg A 1000 m O Königsbrunn A Königsbrunn/600 m N Oberottmarshausen A Fischach/1100 m W Heimberg A Langerringen/1500 m NW Gennach DLG Buttenwiesen/1400 m N Wortelstetten DLG Mödlingen/500 m NW Bergheim DLG Wertingen/900 m W Frauenstetten DON Oberndorf/1350 m SO Moorsiedlung DON Nördlingen/1500 m SO Birkhausen GZ Burgau/1250 m O Remshart GZ Thannhausen/1200 m NO Oberrohr GZ Bubesheim/1500 m N Schneckenhofen GZ 1000 m W Breitenthal KE (Stadt) Kempten/600 m NO Ermengerst NU Elchingen/1000 m N Unterelchingen NU Vöhringen/1500 m N Illerberg NU Altenstadt/1100 m O Unterbalzheim NU Weißenhorn/1000 m W Oberhausen NU Weißenhorn/1150 m W Hegelkofen NU Neu-Ulm/1500 m W Marbach NU 1250 m W Pfaffenhofen Landkreis Lagebeschreibung OA Rettenberg/900 m N Bellen OA 1000 m N Oberstdorf OAL Biessenhofen/1200 m O Immenhofen OAL Untrasried/600 m NW Eschers OAL Obergünzburg/700 m W Freien OAL Seeg/500 m SW Biedings OAL Baisweil/950 m SO Lauchdorf MN 1300 m NW Lauben MN Breitenbrunn/1200 m SW Weilbach MN Markt Wald/1050 m NW Bürgle MN 1100 m O Holzgünz MN Bad Wörishofen/1000 m NW Frankenhofen MN 1500 m NO Türkheim MN Eppishausen/1050 m NW Haselbach MN Legau/400 m O Bimmlings Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3789 Lage der Aufstiegsgelände für Flugmodelle in Nordbayern Drucksache 17/3789 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3789 Drucksache 17/3789 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7