Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer FREIE WÄHLER vom 10.09.2014 Schulstandorte Mittelfranken In der Fränkischen Landeszeitung (FLZ) vom 10.07.2014 wurde berichtet, dass vier Schulstandorte im Landkreis Ansbach gefährdet seien. Ich frage deshalb die Staatsregierung: 1. Welche Schulstandorte im Landkreis Ansbach sind bis zum Jahre 2020 in ihrer Existenz gefährdet? 2. Wie viele Schulstandorte gibt es in Mittelfranken, auf- geschlüsselt nach: a) Grundschulen, b) Mittelschulen, c) Realschulen, d) Gymnasien, e) den jeweiligen Landkreisen? 3. Welche der in Frage zwei erwähnten Schulstandorte sind gefährdet von: a) Zusammenlegung mit anderen Standorten, b) Zusammenlegung mit anderen Schularten, Abstufung einer Mittelschule zu einer Grundschule, c) einer Schließung? 4. Welche der infrage kommenden Schulstandorte wer- den bis 2020 voraussichtlich am Kooperationsmodell teilnehmen, welche werden am rollierenden System bei der Bildung von Eingangsklassen in Mittelfranken teilnehmen? 5. Welche Maßnahmen ergreift die Staatsregierung, um die Schließung, Zusammenlegung oder Herabstufung von Schulstandorten in Mittelfranken zu verhindern und dass gleichzeitig das pädagogische Ziel und der Lernerfolg weiterhin gewährleistet werden können? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 28.10.2014 Vorbemerkung: Die nachfolgenden Antworten beziehen sich auf rechtlich selbstständige staatliche Schulen der in Frage 2 aufgeführten Schularten, also auf Grundschulen, Mittelschulen, Realschulen und Gymnasien. 1. Welche Schulstandorte im Landkreis Ansbach sind bis zum Jahre 2020 in ihrer Existenz gefährdet? Im Bereich der Grundschulen, Realschulen und Gymnasien sind im Landkreis Ansbach derzeit keine Schulen im Bestand gefährdet. Die Mittelschule Hesselberg-Süd in Wittelshofen und die Mittelschule Wilburgstetten sind im Schuljahr 2014/2015 inaktiv und führen deshalb aktuell keine Klassen . Damit ist aber keine förmliche Auflösung der jeweiligen Schule verbunden. Da diese Mittelschulen im Verbund organisiert sind, kann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden, sobald dort wieder eine Klasse gebildet wird. Im Übrigen kann das Staatsministerium eine Gefährdung der im Vorspruch zur Anfrage zitierten Artikel der Fränkischen Landeszeitung genannten Mittelschulen in Dentlein, Leutershausen und Schopfloch aktuell nicht bestätigen. Nach Rückmeldung des Staatlichen Schulamts im Landkreis Ansbach sind alle drei Mittelschulen im Rahmen von Mittelschulverbünden organisiert und führen im Schuljahr 2014/2015 mindestens zwei Klassen. Art. 32 a Abs. 7 Satz 1 des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) lässt im Verbund eine Klasse für den Betrieb einer Mittelschule genügen. 2. Wie viele Schulstandorte gibt es in Mittelfranken, aufgeschlüsselt nach: a) Grundschulen, b) Mittelschulen, c) Realschulen, d) Gymnasien, e) den jeweiligen Landkreisen? Die Antwort zu Frage 2 kann der Tabelle entnommen werden. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 09.01.2015 17/3904 Bayerischer Landtag Schulen in Mittelfranken im Schuljahr 2014/2015 Landkreis bzw. kreisfreie Stadt insgesamt darunter staatlich Grundschule1 Mittel-/ Hauptschule Realschule Gymnasium Grundschule1 Mittelschule1 Realschule Gymnasium Ansbach/Stadt 10 4 1 3 8 3 1 3 Erlangen 17 4 2 6 15 2 2 5 Fürth/Stadt 16 8 2 3 14 8 1 3 Nürnberg 56 27 12 17 51 23 3 8 Schwabach 4 2 1 2 4 2 1 2 Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3904 3. Welche der in Frage zwei erwähnten Schulstandorte sind gefährdet von: a) Zusammenlegung mit anderen Standorten, b) Zusammenlegung mit anderen Schularten, Abstu- fung einer Mittelschule zu einer Grundschule, c) einer Schließung? Die Mittelschulen Büchenbach, Heideck, Hammerbachtal, Heroldsberg, Lonnerstadt-Weisachgrund, PommelsbrunnHartmannshof , Weisendorf, Wilburgstetten, Hesselberg-Süd und Meinhardswinden sind derzeit inaktiv. In diesen Fällen bleibt abzuwarten, ob in kommenden Schuljahren eine Mittelschule aufgelöst bzw. mit einer anderen Mittelschule zusammengelegt wird. Im Übrigen ist keine der in der Antwort zu Frage 2 aufgeführten Schulen gefährdet, mit anderen Schularten zusammengelegt oder von einer Mittelschule zu einer Grundschule „herabgestuft“ zu werden. 4. Welche der infrage kommenden Schulstandorte werden bis 2020 voraussichtlich am Kooperationsmodell teilnehmen, welche werden am rollierenden System bei der Bildung von Eingangsklassen in Mittelfranken teilnehmen? Das Staatsministerium geht davon aus, dass sich diese Frage auf den „Aktionsplan demografischer Wandel“ und die dort vorgesehenen Möglichkeiten der Bildung von Kooperationsmodellen und von Systemen rollierender Eingangsklassen im Grundschulbereich bezieht. Diese Frage wurde bereits im Rahmen der Schriftlichen Anfrage von Herrn Abgeordneten Thomas Gehring vom 27.03.2014 „Schulen im ländlichen Raum I: Grundschulen“ (LT-Drs. 17/2582) beantwortet . Auf die dortige Antwort des Staatsministeriums auf Frage 7 a und b wird Bezug genommen. 5. Welche Maßnahmen ergreift die Staatsregierung, um die Schließung, Zusammenlegung oder Herabstufung von Schulstandorten in Mittelfranken zu verhindern und dass gleichzeitig das pädagogische Ziel und der Lernerfolg weiterhin gewährleistet werden können? Für die Grundschulen ist insbesondere die von Herrn Ministerpräsident Seehofer abgegebene Grundschulgarantie zu nennen. Im Mittelschulbereich wird durch die Organisation in Mittelschulverbünden gewährleistet, dass auch kleine Schulen möglichst lange erhalten werden können, wenn dies vor Ort gewünscht ist. Bei staatlichen Realschulen und Gymnasien in Mittelfranken besteht derzeit keine Gefahr der Zusammenlegung oder Auflösung. Ergänzend ist noch auf die Initiative „Bildungsregionen in Bayern“ hinzuweisen, an der sich neben anderen mittelfränkischen Landkreisen auch der Landkreis Ansbach beteiligt. Ziel dieser Initiative ist es, die Zukunft der jungen Menschen in der jeweiligen Region mit einem passgenauen Bildungsangebot zu sichern, das ihnen die Wahrnehmung ihrer Bildungs - und Teilhabechancen ermöglicht. Landkreis bzw. kreisfreie Stadt insgesamt darunter staatlich Grundschule1 Mittel-/ Hauptschule Realschule Gymnasium Grundschule1 Mittelschule1 Realschule Gymnasium Ansbach/Land 47 19 7 5 46 18 5 4 Erlangen-Höchstadt 26 10 2 4 24 8 2 4 Fürth/Land 13 8 2 3 13 8 2 3 Nürnberger Land 29 11 4 4 28 10 4 4 Neustadt a. d. Aisch-Bad Windsheim 21 10 3 4 20 10 1 3 Roth 24 11 3 3 23 10 2 3 Weißenburg-Gunzenhausen 17 9 3 3 16 8 2 3 Mittelfranken 280 123 42 57 262 110 26 45 1 Schulen, die sowohl Grund- als auch Mittel-/Hauptschulen sind, werden bei beiden Schularten gezählt. Datenquelle: Schuldatei des StMBW; Stand 24.09.14