Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Sepp Dürr BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vom 17.04.2014 Personal an Gedenkstätten und Dokumentationszentren Laut Medienberichten sind an bayerischen KZ-Gedenkstätten und NS-Dokumentationszentren steigende Besucherzahlen zu beobachten. Gleichzeitig wachsen u. a. durch zunehmend professionellere pädagogische Angebote die Aufgaben der Gedenkstätten und Dokumentationszentren. In der Tageszeitung „Die Welt“ wurde der Stiftungsdirektor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten am 17. August 2013 mit den Worten zitiert, „die Gedenkstätte komme (…) gar nicht nach, alle Anfragen nach Führungen zu erledigen“. Der Personalstand sei trotz der steigenden Besucherzahlen „unverändert“. Vor diesem Hintergrund frage ich die Staatsregierung : 1. Wie hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher in den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? 2. Wie hat sich die Zahl der an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände , Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum angebotenen Führungen bzw. Seminare und Seminartage seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen )? 3. Wie hat sich die finanzielle Ausstattung der staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg ) und des Max-Mannheimer-Studienzentrums sowie der jeweilige Anteil des Freistaats Bayern an der Finanzierung seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? 4. Wie hat sich die Zahl der festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg ) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? 4.1 Welches Anforderungsprofil liegt den jeweiligen festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZGedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-MannheimerStudienzentrum zu Grunde (aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Stellentyp)? 4.2 Nach welchen Kriterien findet die Eingruppierung der jeweiligen festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg ) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum in die analogen Entgeltgruppen des öffentlichen Dienstes statt (aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Stellentyp)? 5. Wie hat sich die Zahl der freien Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-MannheimerStudienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? 5.1 Wie hat sich das Honorar der freien Mitarbeiterinnen/ Mitarbeiter für Führungen bzw. für Seminare und Seminartage seit 2003 verändert? Antwort des Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst vom 29.10.2014 Die Anfrage wird unter Einbeziehung von Beiträgen des Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Integration und des Staatsministeriums der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat wie folgt beantwortet: Vorbemerkung zu den Fragen 1 und 2: Da für das Kalenderjahr 2014 noch keine Daten zur Beantwortung dieser Fragen vorliegen, konnte insoweit nur der Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 09.01.2015 17/3983 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3983 Zeitraum von 2003 bis 2013 bei den Antworten berücksichtigt werden. 1. Wie hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher in den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer -Studienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? KZ-Gedenkstätte Dachau Die Zahl der Besucherinnen und Besucher der KZ-Gedenkstätte Dachau kann, da der Besuch eintrittsfrei ist und auch sonst keine Erfassung dort stattfindet, nur anhand verschiedener Faktoren (wie gebuchte Bildungsangebote, verkaufte Parkplatztickets, ausgegebene Audioguides) geschätzt werden. Demnach besuchten in den Jahren 2003–2013 rund 700.000 bis 800.000 Personen die KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Zahlen der Besucherinnen und Besucher des MaxMannheimer -Studienzentrums, der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg , der Dokumentation Obersalzberg und des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände ergeben sich aus nachfolgenden Übersichten: Jahr Max-Mann- heimer- Studienzentrum KZ-Gedenk- stätte Flossenbürg Dokumentation Obersalzberg Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände 2003 1.350 38.000 129.047 169.491 2004 1.800 40.000 136.000 163.330 2005 1.800 46.000 169.758 175.255 2006 2.400 43.000 166.168 177.081 2007 2.590 64.000 176.619 183.199 2008 2.700 75.000 161.363 186.371 2009 2.800 79.000 159.934 181.362 2010 3.500 86.000 161.682 191.478 2011 4.100 80.000 156.730 200.592 2012 5.100 84.000 154.311 208.998 2013 5.500 80.000 166.620 220.444 (Stand: Juni 2014) 2. Wie hat sich die Zahl der an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZGedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg ) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum angebotenen Führungen bzw. Seminare und Seminar- tage seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? Die Zahl an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren sowie am MaxMannheimer Studienzentrum hat sich seit 2003 wie folgt verändert: KZ-Gedenkstätte Dachau Bildungsangebote der KZ-Gedenkstätte Dachau (d. h. ohne abgeordnete Lehrer/Lehrerinnen und Kooperationspartner ) Die entsprechende Datenbank der Gedenkstätte wird erst seit 2010 geführt, belastbare Daten liegen nur ab diesem Zeitpunkt vor. Jahr Gruppenangebote Teilnehmer 2010 1.744 38.738 2011 2.993 65.737 2012 3.798 85.275 2013 4.372 97.181 Übersicht Halbtagesseminare ab 2010 Halbtagesseminare 2010 Gruppen Teilnehmer Gesamt 9 201 Halbtagesseminare 2011 Gruppen Teilnehmer Gesamt 27 660 Halbtagesseminare 2012 Gruppen Teilnehmer Gesamt 80 1.875 Halbtagesseminare 2013 Gruppen Teilnehmer Gesamt 101 2.305 Übersicht Tagesseminare ab 2010 Tagesseminare 2010 Gruppen Teilnehmer Gesamt 6 136 Tagesseminare 2011 Gruppen Teilnehmer Gesamt 15 340 Tagesseminare 2012 Gruppen Teilnehmer Gesamt 21 502 Tagesseminare 2013 Gruppen Teilnehmer Gesamt 19 481 Hinzuzurechnen sind etwa 15–25 Angebote täglich in den Monaten Mai bis Juli, durchgeführt von Kooperationspartnern , touristischen Anbietern sowie den vom Staatsministerium für die Tätigkeit an der KZ-Gedenkstätte Dachau abgeordneten Lehrkräften. KZ-Gedenkstätte Flossenbürg 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 davon Gruppenbesucher (betreute Angebote) 18.000 19.000 19.000 18.000 24.000 25.000 28.000 32.000 30.000 31.000 32.500 Unter den betreuten Gruppen: Schüler/Schülerinnen und Studierende 9.000 9.000 10.000 9.000 12.000 18.000 22.000 25.000 23.000 25.000 26.500 Drucksache 17/3983 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 3 Max-Mannheimer-Studienzentrum Jahr nur Führung 1-Tages- Programm 2-Tages- Programm 3- bis 5- tägiges Programm 2003 15 6 7 15 2004 20 9 6 9 2005 12 13 4 9 2006 11 19 5 9 2007 10 19 8 15 2008 8 23 8 21 2009 12 27 4 25 2010 8 38 13 23 2011 7 36 18 25 2012 8 54 23 36 2013 10 44 22 36 Diese Angaben benennen Gruppen; jede Gruppe umfasst ca. 15 bis 20 Personen Dokumentation Obersalzberg Jahr Führungen 2003 144 2004 162 2005 299 2006 341 2007 530 2008 447 2009 542 2010 777 2011 796 2012 776 2013 785 Neben diesen Führungen werden seit dem Jahr 2011 sog. Workshops (2011: ca. 2; 2012 und 2013: je ca. 40) angeboten . Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Kurse pädagogische Angebote DokuZ Jahr Anzahl 2003 762 2004 890 2005 875 2006 1.033 2007 1.227 2008 1.206 2009 1.363 2010 1.589 2011 1.670 2012 1.399 2013 1.256 3. Wie hat sich die finanzielle Ausstattung der staat- lichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und des Max-Mannheimer-Studienzentrums sowie der jeweilige Anteil des Freistaats Bayern an der Finanzierung seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? Die finanzielle Ausstattung oben genannter Einrichtungen sowie der Anteil des Freistaats haben sich seit 2003 wie folgt geändert: KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg Laufende Betriebskosten (Personal- und Sachausgaben) der Stiftung Bayerische Gedenkstätten: Personalausgaben in Euro Personal Sach- mittel Gesamt Freistaat Bund 2004 1.160.000 682.000 1.842.000 1.567.000 275.000 2005 1.130.000 1.000.000 2.130.000 1.855.000 275.000 2006 1.230.000 930.000 2.160.000 1.885.000 275.000 2007 1.270.000 1.100.000 2.370.000 2.095.000 275.000 2008 1.400.000 1.250.000 2.650.000 2.375.000 275.000 2009 1.490.000 2.170.000 3.660.000 2.185.000 1.475.000 2010 1.800.000 2.550.000 4.350.000 2.875.000 1.475.000 2011 2.060.000 2.310.000 4.370.000 2.975.000 1.395.000 2012 2.185.000 2.675.000 4.860.000 3.385.000 1.475.000 2013 2.355.000 2.805.000 5.160.000 3.560.000 1.600.000 2014 2.730.000 2.165.000 4.895.000 3.295.000 1.600.000 Investitionsausgaben in Euro Gesamt Freistaat Bund 2004 1.250.000 1.000.000 250.000 2005 2.880.000 900.000 1.980.000 2006 2.500.000 1.070.000 1.430.000 2007 4.190.000 2.490.000 1.700.000 2008 1.820.000 920.000 900.000 2009 2.205.000 1.630.000 575.000 2010 2.080.000 1.390.000 690.000 2011 1.390.000 955.000 435.000 2012 2.775.000 1.600.000 1.175.000 2013 2.450.000 820.000 1.630.000 2014 3.295.000 1.815.000 1.480.000 Max-Mannheimer-Studienzentrum Jahr Budget in Euro Anteil Freistaat in Euro für lfd. Aufwendungen Anteil Freistaat für Investitionen 2003 358.800 80.300 200.000 2004 288.500 121.500 86.000 2005 349.000 149.400 100.000 2006 272.000 137.400 2007 347.400 182.800 2008 440.900 180.000 2009 512.700 180.000 2010 1.066.800 172.000 381.400 2011 1.033.700 172.000 2012 557.200 200.200 2013 644.300 192.000 Dokumentation Obersalzberg Jahr Ist-Ausgabe in Euro 2003 83.629 2004 74.710 2005 266.529 2006 198.713 2007 630.473 2008 389.012 2009 289.628 2010 522.738 2011 426.647 2012 492.160 2013 566.012 Seite 4 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3983 Die Berchtesgadener Landesstiftung trägt zusätzlich einen Betrag in Höhe von jährlich 25.600 € bzgl. der Dokumentation Obersalzberg. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Entsprechend den für die Stadt Nürnberg geltenden Richtlinien im Rahmen der Doppik liegen nur pauschalierte und mit den anderen Angaben kaum vergleichbare Angaben vor, so- dass eine entsprechende Darstellung nicht erfolgen konnte. (Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist eine Einrichtung der Stadt Nürnberg und wird nicht staatlich gefördert.) 4. Wie hat sich die Zahl der festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg Stellenentwicklung seit 2004 bei der Stiftung Bayerische Gedenkstätten Dachau 2004 26 feste Stellen 2005 26 feste Stellen 2006 26 feste Stellen 2007 24 feste Stellen 2008 25 feste Stellen 2009 29,5 feste Stellen (2009: Einstieg des Bundes in die institutionelle Förderung) 2010 29,5 feste Stellen 2011 29,5 feste Stellen 2012 31,5 feste Stellen 2013 31,5 feste Stellen Flossenbürg 2004 6 Minijobstellen 6 feste Stellen 2005 6 Minijobstellen 6 feste Stellen 2006 6 Minijobstellen 6 feste Stellen 2007 7 Minijobstellen 8 feste Stellen 2008 13 Minijobstellen 9 feste Stellen 2009 13 Minijobstellen 11,5 feste Stellen (seit 2009: Beteiligung des Bundes) 2010 13 Minijobstellen 11,5 feste Stellen 2011 17 Minijobstellen 11,5 feste Stellen 2012 18 Minijobstellen 11,5 feste Stellen 2013 19 Minijobstellen 11,5 feste Stellen Stiftungsverwaltung 2004 0,5 feste Stelle 2005 0,5 feste Stelle 2006 1 feste Stelle 2007 1 feste Stelle 2008 2 feste Stellen 2009 2 feste Stellen (2009: Einstieg des Bundes in die institutionelle Förderung) 2010 2,5 feste Stellen 2011 3 feste Stellen 2012 3 feste Stellen 2013 4 feste Stellen Max-Mannheimer-Studienzentrum Im Stellenplan für das Jahr 2003 war eine Stelle für eine pädagogische Leitung (VergGr. BAT IIa) und eine 0,75 Stelle für eine Verwaltungskraft (VergGr. BAT VIb) ausgewiesen. In den Jahren 2004 bis 2006 war zusätzlich eine 0,5 Stelle für eine pädagogische Mitarbeiterin bzw. einen pädagogischen Mitarbeiter (VergGr. BAT III) ausgewiesen. Nach der Umstellung von Vergütungs- auf Entgeltgruppen wies der Stellenplan für das Jahr 2007 folgende Stellen aus: Eine Stelle für eine pädagogische Leitung (EGr. 14 TVL ), eine 0,5 Stelle für eine pädagogische Mitarbeiterin bzw. einen pädagogischen Mitarbeiter (EGr. 11 TV-L) und eine 0,75 Stelle für eine Mitarbeiterin bzw. einen Mitarbeiter in der Verwaltung (EGr. 6 TV-L). Im Jahr 2008 wurde die letztgenannte Stelle auf EGr. 8 TV-L angehoben. Ab 2009 gliederten sich die Stellenpläne wie folgt: Jahr Bezeichnung EGr. Stellen 2009 Projektleitung Bundesmodellprojekt „Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug“1) 14 0,97 Pädagogische Leitung 13 1 Pädagogische Mitarbeiterin/ Pädagogischer Mitarbeiter 11 1 Verwaltungskraft 8 0,75 2010 Projektleitung Bundesmodellprojekt „Gedenkstättenpädagogik und Gegenwartsbezug“1) 14 0,75 Pädagogische Leitung 13 1 Pädagogische Mitarbeiterin/ Pädagogischer Mitarbeiter 11 0,5 Pädagogische Mitarbeiterin/ Pädagogischer Mitarbeiter 11 0,5 Verwaltungskraft 8 0,75 2011 Pädagogische Leitung 13 1 Pädagogische Mitarbeiterin/ Pädagogischer Mitarbeiter 11 0,5 Pädagogische Mitarbeiterin/ Pädagogischer Mitarbeiter 11 0,5 Verwaltungskraft 8 0,75 1) Befristet bis 30.09.2010 Ab Mai 2012 wurde eine zusätzliche, dritte 0,5 Stelle für eine pädagogische Mitarbeiterin bzw. einen pädagogischen Mitarbeiter (EGr. 11) geschaffen. Dokumentation Obersalzberg Feste Stelle Seit dem Jahr: 1 Fachlicher Leiter 1999 1 Stellvertretender fachlicher Leiter 1999 1 Büroleitung 2009 2 Museumspädagoginnen 2009 1 Wissenschaftliche Mitarbeiterin (befristet; für die Neugestaltung) 2014 Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Seitens der Museen der Stadt Nürnberg wurden keine Angaben über die Veränderungen im Bereich der Zahl der festen Stellen seit 2003 mitgeteilt. (Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist eine Einrichtung der Stadt Nürnberg und wird nicht staatlich gefördert.) 4.1 Welches Anforderungsprofil liegt den jeweiligen festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszent- Drucksache 17/3983 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 5 tren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände , Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum zugrunde (aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Stellentyp)? KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg (Stiftung Bayerische Gedenkstätten) Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten verweist hinsichtlich des Anforderungsprofils für die festen Stellen auf die im TV-L vorgegebenen Beschriebe. Exemplarisch wird im Folgenden das jeweils entpersonalisierte Anforderungsprofil eines pädagogischen Mitarbeiters in Entgeltgruppe 9 und eines Abteilungsleiters in Entgeltgruppe 13 dargestellt. Beispiel TV-L 13 Feststellung der Vergütungsgruppe 1. Persönliche Verhältnisse N. N. Schulbildung: Hochschulreife, Hochschulstudium, seit 01.01.2013 KZ-Gedenkstätte 2. Auszuübende Tätigkeit ab 01.01.2013 Lfd. Nr. Darstellung der Tätigkeit Zeitanteil in % Angestellte/Angestellte mit abgeschlossener wissenschaftlicher Hochschulbildung und entsprechender Tätigkeit 1. Leitung (inkl. Personalführung) der pädagogischen Abteilung der KZ-Gedenkstätte 1.1 Kooperation und Vernetzung mit Bildungseinrichtungen (Leitung) 5 % 1.2 Kommunikations- und Koordinationstätigkeit mit intern. Organisation (Leitung) 15 % 2. Konzeption und Erarbeitung von pädagogischen Materialien (Leitung) 40 % 3. Entwicklung und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen z. B. Honorarkräfte/ Lehrer (Leitung) 20 % 4. Konzeption von Tagungsprogrammen und Seminaren (Leitung) 15 % 5. Einwerbung und Leitung von Drittmittelprojekten (Leitung) 5 % 3. 3.1 Eingruppierung Eingruppierung ab 01.01.2013 Der/Die Angestellte, ist somit ab 01.01.2013 in die Entgeltgruppe TV-L 13 eingruppiert. Das Direktions- recht der Stiftung Bayerische Gedenkstätten bleibt vorbehalten.– Beispiel TV-L9 Feststellung der Vergütungsgruppe 1. Persönliche Verhältnisse N.N. Schulbildung: Hochschulreife, Hochschulstudium ab 01. 01. 2013 KZ-Gedenkstätte 2. Auszuübende Tätigkeit ab 01.01.2013 Lfd. Nr. Darstellung der Tätigkeit Zeitanteil in % Angestellte/Angestellter in der pädagogischen Abteilung in der KZ-Gedenkstätte, dessen/ deren Tätigkeit gründliche und umfassende Fach- kenntnisse und selbstständige Leistungen erfor- dert und dessen/deren Tätigkeit besonders verantwortungsvoll ist: 1. Kooperation und Vernetzung mit Bildungseinrichtungen 1.1 Gedenkstättenarbeit, Organisation von Veranstaltungen 5 % 1.2 schwierige umfassende Kommunikations- und Koordinationstätigkeit mit intern. Organisationen 15 % 2. Konzeption und Erarbeitung von pädagogischen Materialien 40 % 3. Entwicklung und Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen (Honorarkräfte/ Lehrer) 20 % 4. Konzeption von Tagungsprogrammen und Seminaren 20 % 3. Anforderungen 3.1 Fachkenntnisse Arbeitsvorgang Zeitanteil in % 1.1 Gründliche und umfassende Fachkennt- nisse 5 % 2., 4. Gründl. u. umfassende Fachkenntnisse, hiervon Tätigkeiten mit selbstständigen Leistungen 60 % 1.2, 2. Gründliche, umfassende Fachkenntnisse und Selbstständigkeit 55 % 5., 4. Besonders verantwortungsvolle Tätigkeit 60 % 4. Eingruppierung 4.1 Eingruppierung ab 01.01.2013 Der Angestellte/die Angestellte ist somit ab 01.01.2013 in die Entgeltgruppe TV-L 9 (Fallgruppe 1) eingruppiert. Das Direktionsrecht der Stiftung Bayerische Gedenkstätten bleibt vorbehalten . Max-Mannheimer-Studienzentrum Der Aufgabenbereich der Pädagogischen Leitung umfasst insbesondere: – Entwicklung und Organisation des Veranstaltungsange- bots sowie die Durchführung eigener Seminare, – Entwicklung pädagogischer Konzepte und Materialien, – Projekte, auch im internationalen Bereich (Konzeption und Mittelakquisition), – Personalführung, – Netzwerkpflege und -mitarbeit, regional und bundesweit, und – enge Zusammenarbeit mit der Betriebsführung des Hau- ses (Deutsches Jugendherbergswerk, Landesverband Bayern). Erwartet werden – ein abgeschlossenes einschlägiges Hochschulstudium und mehrjährige Berufserfahrung, – praktische Erfahrungen in der außerschulischen Jugend- bildungsarbeit und möglichst auch bei internationalen Begegnungen , – gründliche Kenntnisse zur Geschichte des Nationalsozialismus und der europäischen Erinnerungspolitik, – Leitungskompetenz, Eigeninitiative und hohes Engagement , – Fremdsprachenkenntnisse sowie – Kooperationsbereitschaft und Verständnis für die wirt- schaftlichen Belange des Hauses. Seite 6 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/3983 Die pädagogische Mitarbeiterin bzw. der pädagogische Mitarbeiter wird beschäftigt zur Mitwirkung an der Planung und Durchführung außerschulischer Bildungsmaßnahmen. Erwartet werden: – ein abgeschlossenes Hochschulstudium pädagogischer, historischer oder sozialwissenschaftlicher Fachrichtung, – fundierte Kenntnisse der Geschichte des Nationalso- zialismus und der Thematik der KZ-Gedenkstätten so- wie – Teamfähigkeit, Eigeninitiative und hohes Engagement. Erwünscht sind praktische Erfahrungen in der außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit sowie Erfahrungen mit Methoden der Demokratie- und Toleranzerziehung. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in der Konzeption, Vorbereitung und Durchführung von Studientagen. Dokumentation Obersalzberg Funktion Arbeitsgebiet Fachlicher Leiter der Dokumentation Obersalzberg und Leiter der gleichnamigen Abteilung im Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) Leitungsaufgaben Stellvertretender fachlicher Leiter der Dokumentation Obersalzberg und stellvertretender Leiter der gleichnamigen Abteilung im IfZ Stellvertretende Leitung Büroleitung Sachbearbeitung und Büroaufgaben Museumspädagogik Pädagogisches Programm Wissenschaftliche Mitarbeiterin Wissenschaftliche Dienstauf- gaben für die Dokumentation Obersalzberg Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Seitens der Museen der Stadt Nürnberg wurden keine Angaben über die Anforderungsprofile der dortigen festen Stellen vorgelegt. (Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist eine Einrichtung der Stadt Nürnberg und wird nicht staatlich gefördert.) 4.2 Nach welchen Kriterien findet die Eingruppierung der jeweiligen festen Stellen an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg ) und am Max-Mannheimer-Studienzentrum in die analogen Entgeltgruppen des öffentlichen Dienstes statt (aufgeschlüsselt nach Einrichtungen und Stellentyp)? KZ-Gedenkstätten Dachau und Flossenbürg (Stiftung Bayerische Gedenkstätten) Die Eingruppierungen eines Beschäftigten an den Gedenkstätten kann nur nach den Kriterien des TV-L (Entgeltordnung ) stattfinden. Max-Mannheimer-Studienzentrum Die Arbeitsverhältnisse bestimmen sich nach dem TV-L, solange der Freistaat Bayern hieran gebunden ist. Damit richten sich auch die Eingruppierungen nach den Eingruppierungsrichtlinien des TV-L. Dokumentation Obersalzberg Grundsätzlich sind die Tätigkeiten und ihre Zuordnung zu den einzelnen Entgeltgruppen des Tarifvertrags für den Öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) die Basis für die Eingruppierung . Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Seitens der Museen der Stadt Nürnberg wurden keine Angaben über die Anforderungsprofile für die Eingruppierung der festen Stellen vorgelegt. (Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist eine Einrichtung der Stadt Nürnberg und wird nicht staatlich gefördert.) 5. Wie hat sich die Zahl der freien Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter an den staatlichen und staatlich geförderten Gedenkstätten bzw. Dokumentationszentren (KZ-Gedenkstätte Dachau, KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, Dokumentation Obersalzberg) und am Max-Mannheimer -Studienzentrum seit 2003 verändert (aufgeschlüsselt nach Jahren und Einrichtungen)? KZ-Gedenkstätte Dachau In den Jahren 2003 bis 2010 waren an der KZ-Gedenkstätte Dachau etwa 30 bis 40 Honorarkräfte jährlich beauftragt. Die Datenaufbereitung der Gedenkstätte Dachau ermöglicht keine weitere genaue Zuordnung. Zum Pool der für Rundgänge lizensierten Honorarkräfte zählen aktuell etwa 200 Personen, die im Nebenberuf für die Gedenkstätte tätig sind. Etwa 70–80 Referentinnen und Referenten arbeiten regelmäßig, d. h. mindestens zweimal monatlich, maximal aber zwei- bis dreimal pro Woche, für die KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Mehrheit bietet nur sporadisch Rundgänge an. Zahl der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Jahr KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Max-MannheimerStudienzentrum Dokumentation Obersalzberg 2003 11 22 5 2004 19 28 8 2005 14 17 14 2006 12 18 13 2007 10 18 26 2008 15 16 21 2009 20 17 20 2010 22 16 15 2011 25 21 25 2012 25 24 25 2013 27 30 21 2014 28 30 12 5.1 Wie hat sich das Honorar der freien Mitarbeiterinnen /Mitarbeiter für Führungen bzw. für Seminare und Seminartage seit 2003 verändert? KZ-Gedenkstätte Dachau 2003–2011: Das Honorar für Rundgänge von 2,5 Stunden betrug 60 €, seit 2012 beträgt es 65 €. Seit 2010: Halbtagesseminare (4 Stunden) werden mit 100 € honoriert. Seit 2010: Tagesseminare (7 bis 8 Stunden) werden mit 150 € honoriert. Drucksache 17/3983 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Seite 7 KZ-Gedenkstätte Flossenbürg Honorare für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, seit 2003: 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Rundgang (2 Stunden) 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € Rundgang (3 Stunden) 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 60 € 60 € 60 € Rundgang (2 Stunden) fremdsprachig 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 40 € 45 € 45 € 45 € Rundgang (3 Stunden) fremdsprachig 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 80 € 65 € 65 € 65 € thematische Rundgänge, seit 2010 45 € 45 € 45 € 45 € 45 € halbtägiges Programm (inklusive Rundgang), seit 2010 80 € 80 € 60 € 60 € 60 € Seminarleitung Studientag (inklusive Rundgang), seit 2013 bis 6 St. 120 € über 6 St. 150 € bis 6 St. 120 € über 6 St. 150 € Co-Teamer/-in Studientag (inklusive Rundgang), seit 2013 bis6 St. 100 € über 6 St. 130 € bis6 St. 100 € über 6 St. 130 € Mit der Einführung des Vertrages für freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum 1. Januar 2012 wurde die Honorarordnung geändert. Bei allen Programmen (außer bei Studientagen ) gilt seitdem die Faustregel, dass pro Zeitstunde ein Honorar von 20,00 € gezahlt wird. Bei den fremdsprachigen Angeboten gibt es einen Zuschlag von 5,00 € auf des Gesamthonorar . Max-Mannheimer-Studienzentrum Jahr eintägiges Programm mehrtägiges Programm (pro Tag) 2003 150 € 150 € 2004 150 € 150 € 2005 150 € 150 € 2006 150 € 150 € 2007 170 € 170 € 2008 170 € 170 € 2009 170 € 170 € 2010 170 € 170 € 2011 170 € 170 € 2012 170 € 170 € 2013 190 € 190 € 2014* 190 € 190 € * Stand 30.06.2014 Dokumentation Obersalzberg Jahr Honorar der freien Mitarbeiter für Führungen 2003 42 € 2004 42 € 2005 42 € 2006 42 € 2007 42 € 2008 42 € 2009 42 € 2010 55 € (fremdsprachig: zzgl. 5 €) 2011 55 € (fremdsprachig: zzgl. 5 €) 2012 55 € (fremdsprachig: zzgl. 5 €) 2013 55 € (fremdsprachig: zzgl. 5 €) 2014 70 € (fremdsprachig: zzgl. 5 €) Für die Workshops wurden in den Jahren 2011 bis 2013 je nach Länge 75 € bis 90 € bezahlt. Im Jahr 2014 werden 90 € bezahlt. Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände Seitens der Museen der Stadt Nürnberg wurden keine Angaben über die Veränderungen im Bereich der Zahl der freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seit 2003 mitgeteilt. (Das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände ist eine Einrichtung der Stadt Nürnberg und wird nicht staatlich gefördert.)