Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Annette Karl SPD vom 22.11.2013 Auswirkungen Verwaltungsreform Im Zuge der Verwaltungsreform wurden zahlreiche Behörden (Wasserwirtschaftsämter, Straßenbauämter) zusammengelegt und haben nun teilweise zwei oder mehrere Standorte unter einer Behördenleitung. Ich frage die Staatsregierung: 1. Wie hat sich die Personalstärke an den zusammengelegten Behörden in der Oberpfalz in den letzten zehn Jahren entwickelt? 2. Ist die Personaldecke bei einer Mehrhäusigkeit so stark, dass Erkrankungen ohne größere Probleme von einem Standort aufgefangen werden können? 3. Wie stellen sich die Krankschreibungszeiten im Verhältnis zum Durchschnittsalter in den einzelnen Behördenstandorten dar? 4. Ist feststellbar, dass in den letzten drei Jahren die Fremdvergabe von Bauleitungen, Bauvergaben und Planungsaufgaben gestiegen ist? Antwort des Staatsministeriums des Innern, für Bau und Verkehr vom 16.01.2014 Die Schriftliche Anfrage wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz wie folgt beantwortet: 1. Wie hat sich die Personalstärke an den zusammengelegten Behörden in der Oberpfalz in den letzten zehn Jahren entwickelt? Staatsbauverwaltung: In der Oberpfalz wurden im Zuge der Verwaltungsreform V21 das Staatliche Hochbauamt Amberg und die Straßenbauämter Sulzbach-Rosenberg und Weiden zum Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach zusammengelegt. Die Baudienststelle Grafenwöhr der Regierung der Oberpfalz wurde am 01.01.2011 aufgelöst; die verbleibenden Aufga- ben wurden auf das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach übertragen. Die Personalstärke ist in den Jahren 2003 (mit Einbeziehung der Baudienststelle Grafenwöhr) bis 2013 von 596 auf 468 Personen zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von rd. 21 %. Der starke Rückgang hängt mit dem weitgehenden Abschluss der Baumaßnahmen für die US-Streitkräfte in Grafenwöhr im Jahr 2010 zusammen. Weiter wurden das Staatliche Hochbauamt Regensburg, das Universitätsbauamt Regensburg sowie das Straßenbauamt Regensburg zum Staatlichen Bauamt Regensburg zusammengelegt. Die Personalstärke ist in den Jahren 2006 (Zeitpunkt der Zusammenlegung) bis 2013 von 484 auf 431 Personen zurückgegangen. Das entspricht einem Rückgang von rd. 11 %. Wasserwirtschaft: In der Oberpfalz wurden die Wasserwirtschaftsämter (WWA) Amberg und Weiden zum WWA Weiden zusammengelegt. Die Personalstärke ist in den Jahren 2005 bis 2013 von 157 auf 127 Personen zurückgegangen, das entspricht einem Rückgang von rd. 19 %. Am Zuschnitt des WWA Regensburg hat sich nichts geändert . 2. Ist die Personaldecke bei einer Mehrhäusigkeit so stark, dass Erkrankungen ohne größere Probleme von einem Standort aufgefangen werden können? Staatsbauverwaltung: Bei der Festlegung des Personalbedarfs des Staatlichen Bauamtes Amberg-Sulzbach wurde berücksichtigt, dass es sich um einen Doppelstandort in Amberg und SulzbachRosenberg handelt. Die beiden Standorte des Staatlichen Bauamtes Regensburg befinden sich in Regensburg und erfordern daher nur einen geringen zusätzlichen Personalaufwand aufgrund der Mehrhäusigkeit. Bei beiden Staatlichen Bauämtern arbeiten die Beschäftigten an ihrer Leistungsgrenze. Bei längerfristigen Ausfallzeiten kommt es zunehmend zu Vertretungsengpässen und personellen Belastungssituationen. Wasserwirtschaft: Sowohl das WWA Weiden als auch das WWA Regensburg ist an einem Standort untergebracht. Probleme aufgrund einer Mehrhäusigkeit in der Unterbringung der Mitarbeiter ergeben sich damit nicht. 3. Wie stellen sich die Krankschreibungszeiten im Verhältnis zum Durchschnittsalter in den einzelnen Behördenstandorten dar? Staatsbauverwaltung: Beim Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach beträgt das durchschnittliche Lebensalter 50,1 Jahre. Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt bei 17 Tagen. Beim Staatlichen Bauamt Regensburg beträgt das durchschnittliche Lebensalter 47,6 Jahre. Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt bei 10,4 Tagen. Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 28.02.2014 17/407 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/407 Nicht berücksichtigt wurden die für den Straßenbetriebsdienst zuständigen Straßenmeistereien. Wasserwirtschaft: Beim WWA Weiden beträgt das durchschnittliche Lebensalter 51,5 Jahre. Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt bei 9,7 Tagen. Beim WWA Regensburg beträgt das durchschnittliche Lebensalter 50,6 Jahre. Die durchschnittliche Krankheitsdauer liegt bei 10,7 Tagen. Nicht berücksichtigt wurden die für die Gewässerunterhaltung zuständigen Flussmeisterstellen. 4. Ist feststellbar, dass in den letzten drei Jahren die Fremdvergabe von Bauleitungen, Bauvergaben und Planungsaufgaben gestiegen ist? In den letzten drei Jahren ist an den Staatlichen Bauämtern und Wasserwirtschaftsämtern der Oberpfalz kein Anstieg bei den Bauvergaben bzw. bei der Vergabe von Architekten- und Ingenieurleistungen zu verzeichnen. Schwankungen sind abhängig vom Ablauf der einzelnen Projekte und dem Umfang der Bauvergaben insgesamt. Bedingt durch das Hochwasserschutz-Aktionsprogramm 2020plus ist im Bereich der Wasserwirtschaft in den nächsten Jahren wieder mit einer Steigerung der Vergaben zu rechnen.