Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Dr. Hans Jürgen Fahn FREIE WÄHLER vom 09.10.2014 Umweltbildungsstätten in den Landkreisen Haßberge und Schweinfurt Ich frage die Staatsregierung: 1. Welche Programmpunkte für welche Zielgruppen (z. B. Schüler, Erwachsene) wurden in den letzten drei Jahren angeboten, nachdem das Umweltbildungszentrum (UBIZ) in Oberaurach eine staatlich anerkannte Umweltstation ist? 2. Wie erfolgt die Finanzierung (u. a. laufende Betriebs- kosten, Personalkosten) und welchen Anteil trägt hier der Freistaat? 3. Welche Programmpunkte für welche Zielgruppen (z. B. Schüler, Erwachsene) sind im Steigerwald-Zentrum in Handthal geplant, das vor einigen Wochen eröffnet wurde und auch Angebote für die Umweltbildung hat? 4. Wie werden in Handthal die Angebote der Umweltbil- dung finanziert und welchen Anteil trägt hier der Freistaat ? 5. Inwieweit ist es vorgesehen, die Angebote der beiden Umweltbildungsstätten in Zukunft zu vernetzen bzw. auf einander abzustimmen (z. B. durch unterschiedliche Schwerpunktsetzung) oder ist geplant, dass Handthal in Zukunft stärker in den Vordergrund rücken soll ,und wenn ja, warum und in welcher Weise? 6. In welcher Weise sind die beiden Umweltbildungs- stätten auch an den ÖPNV (z. B. Busanbindung) angebunden , um dadurch auch für Schulklassen besser erreichbar zu sein? 7. Gibt es noch weitere Umweltbildungsstätten im Ein- zugsgebiet des Steigerwalds? a) Wenn ja, welche und welche Programmpunkte für wel- che Zielgruppe sind hier vorgesehen und inwieweit beteiligt sich hier der Freistaat (inhaltlich, finanziell)? 8. Inwieweit gibt es im Bereich des Steigerwalds Umwelt- bildungsstätten, die von Umweltverbänden getragen werden? a) Wenn ja, wo liegen diese und inwieweit beteiligt sich hier auch der Freistaat (inhaltlich, personell)? Antwort des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz vom 05.11.2014 Die Schriftliche Anfrage wird im Einvernehmen mit dem Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wie folgt beantwortet: 1. Welche Programmpunkte für welche Zielgruppen (z. B. Schüler, Erwachsene) wurden in den letzten drei Jahren angeboten, nachdem das Umweltbildungszentrum (UBIZ) in Oberaurach eine staatlich anerkannte Umweltstation ist? In den letzten drei Jahren bot das Umweltbildungszentrum Oberschleichach in Oberaurach folgende aus den Mitteln des Programms „Umweltstationen“ geförderte Projekte an: HH-Jahr Projekt Zielgruppe 2012 Jahresprogramm zum Thema „Ökologisches Bauen/energetisches Sanieren, Wohnen und Energie“ Erwachsene 2012 Von einem, der auszieht, (für sich und die Gesellschaft) Resilienz zu erlangen Kinder, Jugendliche Erwachsene 2013 Jahresprogramm zum Thema „Ökologisches Bauen und Wohnen/energetisches Sanieren, Energie und nachhaltiger Lebensstil Erwachsene 2013 Energie(ein)wände Kommunalpolitiker, interessierte Bürger 2014 Jahresprogramm zum Thema „Ökologisches Bauen und Wohnen/energetisches Sanieren, Energie und nachhaltiger Lebensstil“ Erwachsene Innehalten – nach(haltig)denken! Erwachsene, Familien, Pfarrgemeinden , Mehrgenerationen - häuser, Schulen 2. Wie erfolgt die Finanzierung (u. a. laufende Betriebskosten , Personalkosten) und welchen Anteil trägt hier der Freistaat? Umweltbildungsprojekte können bis zu einem Höchstfördersatz von 70 % mit staatlichen Fördergeldern bezuschusst werden. Die Höhe des genehmigten Fördersatzes ist einzelfallbezogen und hängt sowohl von der umweltpädagogischen Qualität als auch von den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln ab. Gemäß den aktuellen Richtlinien für Drucksachen, Plenarprotokolle sowie die Tagesordnungen der Vollversammlung und der Ausschüsse sind im Internet unter www.bayern.landtag.de –Dokumente abrufbar. Die aktuelle Sitzungsübersicht steht unter www.bayern.landtag.de – Aktuelles/Sitzungen/Tagesübersicht zur Verfügung. 17. Wahlperiode 09.01.2015 17/4200 Bayerischer Landtag Seite 2 Bayerischer Landtag · 17. Wahlperiode Drucksache 17/4200 die Förderung von Umweltstationen vom 3. August 2011 zählen Personal-, Sach- und Betriebskosten des Trägers für die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Projekte zu den zuwendungsfähigen Ausgaben. 3. Welche Programmpunkte für welche Zielgruppen (z. B. Schüler, Erwachsene) sind im SteigerwaldZentrum in Handthal geplant, das vor einigen Wochen eröffnet wurde und auch Angebote für die Umweltbildung hat? Das „Steigerwald-Zentrum Nachhaltigkeit erleben“ hat vier Haupzielgruppen: Schüler und Jugendliche, Bürgerinnen und Bürger sowie Vereine der Region, Touristen sowie forstliches Fachpublikum (Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie Multiplikatoren). Inhaltlich werden die Programmpunkte für das Jahresprogramm in enger Abstimmung mit dem Trägerverein erarbeitet. Dabei wird die große Erfahrung der Bayerischen Forstverwaltung in der Waldpädagogik genutzt. Schwerpunkt sind die Dauerausstellung im Zentrum, Waldprojekte, Fach- und Erlebnisführungen, Wald- erlebnispfade im Umfeld, fachliche Fortbildungsangebote zu den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit und der Waldforschung . 4. Wie werden in Handthal die Angebote der Umweltbildung finanziert und welchen Anteil trägt hier der Freistaat? Die waldpädagogischen Angebote im Steigerwald-Zentrum werden in Umsetzung des waldpädagogischen Auftrags vom Trägerverein und personell wesentlich von der Bayerischen Forstverwaltung getragen. 5. Inwieweit ist es vorgesehen, die Angebote der beiden Umweltbildungsstätten in Zukunft zu vernetzen bzw. aufeinander abzustimmen (z. B. durch unterschiedliche Schwerpunktsetzung), oder ist geplant, dass Handthal in Zukunft stärker in den Vordergrund rücken soll, und wenn ja, warum und in welcher Weise? Am 31. Juli dieses Jahres fand zwischen Steigerwald-Zentrum und dem Umweltbildungszentrum Oberschleichach eine Abstimmung über die pädagogische Ausrichtung der Einrichtungen statt. Die Beteiligten waren sich einig, dass beide Häuser ein klares inhaltliches Profil haben, das es möglich macht, die (angedeutete) Konkurrenzsituation von vorneherein zu verhindern. Zwischen den Zielgruppen und den Themen bestehen deutliche Unterschiede. Durch kons- truktiven Austausch kann sichergestellt werden, dass das angestoßene Netzwerk Steigerwald nicht nur dem Steigerwald -Zentrum Handthal, sondern auch dem UBIZ Oberschleichach neue Impulse gibt. 6. In welcher Weise sind die beiden Umweltbildungsstätten auch an den ÖPNV (z. B. Busanbindung) angebunden, um dadurch auch für Schulklassen besser erreichbar zu sein? Das UmweltBildungsZentrum ist durch folgende zwei Buslinien an den ÖPNV angebunden: Linie 8180: Rauhenebrach – Oberaurach – Eltmann – Haßfurt Linie 8178: Schindelsee – Neuschleichach – Haßfurt Das Steigerwald-Zentrum Handthal wird durch den Schulbus angefahren. 7. Gibt es noch weitere Umweltbildungsstätten im Einzugsgebiet des Steigerwalds? a) Wenn ja, welche und welche Programmpunkte für welche Zielgruppe sind hier vorgesehen und inwieweit beteiligt sich hier der Freistaat (inhaltlich, finanziell)? Im Einzugsgebiet des Steigerwalds gibt es nachfolgende Umweltbildungseinrichtungen: – Flussparadies Franken, Bamberg – Chapeau Claque, Bamberg – Umweltstation KjG Schonungen, Würzburg – Umweltstation Wildpark Sommerhausen, Sommerhau- sen – Umweltstation Fuchsenwiese, Bamberg – Umweltstation Natur- und Erlebnisgarten Reichelshof, Sennfeld Die Inhalte der vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz geförderten Umweltbildungsmaßnahmen sind vielfältig. Sie orientieren sich an örtlich-regionalen Gegebenheiten, aber auch an landesweiten Aktionen, Kampagnen oder politischen Programmen. Sie decken die „klassischen“ Themen der Umweltbildung / Bildung zur nachhaltigen Entwicklung (BNE) ab: – Naturverständnis, Wertschätzung der Natur – Ressourcenverbrauch, -schonung – Klimaschutz, Energie – Biologische Vielfalt – Nachhaltiger Konsum / Lebensstil 8. Inwieweit gibt es im Bereich des Steigerwalds Umweltbildungsstätten , die von Umweltverbänden getragen werden? a) Wenn ja, wo liegen diese und inwieweit beteiligt sich hier auch der Freistaat (inhaltlich, personell)? Im Bereich des Steigerwalds gibt es die staatliche geförderte Umweltstation Fuchsenwiese, die vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V. getragen wird. Ihre Finanzierung erfolgt wie unter Nummer 2 aufgeführt.